Das er nicht mehr lange bleiben kann, ist eigentlich klar. In Russland ist ein verlorener Krieg eigentlich das Ende des Chefs. Das wird hier nicht anders sein.
Putin hätte an der Siegesfeier entweder die Teilmobilmachung oder eine weitere Eskalationsstufe (Atom bla) anordnen müssen, aber er hat nichts davon getan. Warum? Es gibt mehrere Gründe, aber einer lautet sehr wahrscheinlich, weil er es nicht kann. Er hat nicht den Rückhalt dafür. Auch in einer Diktatur wie Russland braucht es seine "Stromg men", welche die Befehle bestätigen und umsetzen. Davon müssen alle zustimmen und sobald es einer nicht tut, muss dieser eigentlich putschen, um zu überleben. Das wollte Putin nicht riskieren, denn er weiß, das könnte er verlieren. Das bedeutet, er weiß, dass er nicht mehr genug Rückhalt für die nächsten Eskalationsstufen hat und wenn er das weiß, weiß es auch der Rest.
Blut ist im Wasser und die Haie kreisen bereits.
Zudem würde ihm eine Mobilmachung nichts bringen. Ein neues Panzerbattalion hat er frühestens in einem halben Jahr, eine neue Flugstaffel ebenfalls, neue Infantrieregimente in mindestens vier Monaten und ein neues Schiff braucht zwei Jahre. Das halten weder die Truppen vor Ort so lange aus, noch die russische Wirtschaft. An smart weapons ist nicht zu denken. Hier besitzt der Westen das Monopol (Taiwan) und die Russen nur Mangel...die haben sich auf westliche GPS Daten verlassen. Wie blöd kann man sein? Kein Wunder treffen die nichts!
Die aktuellen Erfolge der Russen werden womöglich vorerst die letzten sein. Die hatten sie nur, durch die Entlastung bei Mariupol und weil sie den Norden von Luhansk zum Teil aufgegeben haben. Sie versammeln gerade die letzten Reste, die sie haben. Danach ist erstmal schluss.
Odessa einzunehmen, ist illusorisch. Mariupol war keine Festung und wurde von Milizen verteidigt. Noch ein paar russische "Siege" in der Art und sie müssen aus Personalmangel kapitulieren. Odessa ist eine Festung, dort sitzen Truppen, Artillerie usw. keine Chance. Zumindest nicht so.
Der Osten der Ukraine ist exakt das gleiche Schauspiel wie im Zweiten Weltkrieg bei Kursk (ironischerweise etwas nördlich). Die Russen versuchen das Gleiche wie die Deutschen damals (einkesseln) und die Ukrainer verteidigen genauso wie die Russen damals. Die Russen haben die gleichen Nachteile wie die Deutschen damals. Der Plan ist bekannt, man erwartet den Angriff, man hat nicht genug und der Feind ist seit Wochen eingegraben. Spoileralert: Die Deutschen haben verloren.
Aktuell ist es sogar nich schlimmer. Der Feind ist seit Jahren eingegraben.
Russland kann nicht gewinnen. Gefährlicher russischer Bär hin oder her. Russe nicht unterschätzen, bla bla bla. Wären es zwei andere Länder in der gleichen Situation, würde man auch sagen, dass ist nicht zu gewinnen, da es einfach bestimmte Grundkonstanten gibt. Zum Beispiel braucht eine angreifende Armee immer mehr Leute als die verteidigende. Ein Ratio 1:3 ist das Mindeste. Bei einer eingegrabenen Stellung brauchst du 1:4 oder 1:5. Die Russen kommen aktuell auf 1:1,4.
Das ist nicht machbar, außer du hast etwas in der Hinterhand. Das haben die Russen aber nicht. Außer sie setzen Minöre ein aber das bringt ihnen auch nichts, wenn die Panzer schon vorher neue Luftfahrtrekorde aufstellen durch die präzise ukrainische Artillerie.
Außerdem überwachen die Ukrainer den Aufbau von Tunneln. Sind wir hier im späten Mittelalter oder was? Selbst im ersten Weltkrieg war das eine Ausnahmetaktik.
Putin gab den Blitzkrieg auf, um die Maginot-Linie frontal anzugreifen. Deppert!