Weltpolitik (u.a. der Russland Ukraine Krieg)

McKenzie

Unchained
Teils teils. Technologisch stimmt die Beobachtung schon, u.a. deshalb kann die Ukraine sich ja auch so den Umständen entsprechend gut behaupten; Aber natürlich zeichnen die Medien auch bei uns ein recht gefärbtes Bild, ich erinner mich auch dran dass Putin letztes Jahr ca. jede Woche neues Superkrebsaids hatte und quasi ständig im sterben lag. Russland hat halt immer noch Quantität, auch wenn sie das unverhältnismäßig und unvernünftig schneller aufreiben lassen als müsste.
 

Woodstock

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Wenn man sich teilweise anschaut oder durchliest was die Ukraine an Geräten erhält und dann Bilder sieht was die Russen so ins Feld schicken...die müssen allein von der Technologie doch komplett unterlegen sein.
Technologisch sind die Russen unterlegen aber das stört die Kommandoebene nicht. Sie setzen auf Quantität. Der T-62, welcher jetzt in der Ukraine rumfährt, nur als Beispiel, ist aus den 50ern. Er ist exakt für diese Art der Kriegsführung designed worden und ist damit eine zahlreich vorhandene, günstige Alternative zu den moderneren T-Modellen. Er genügt ihren aktuellen Ansprüchen und verschafft ihnen Zeit neuere Modelle aufzubereiten. Der Verlust eines oder mehrer T-62 ist bedauernswert aber eingeplant. Die Russen benötigen aktuell, gepanzerte Kanonen auf Rädern bzw. Ketten. Den Anspruch erfüllen sie.

Die Ukraine kriegt zwar moderne Kampfpanzer, setzt also auf Qualität, aber es sind trotzdem weniger, als die Russen haben. Die Ukrainer müssen ihre Fahrzeuge wohlüberlegt einsetzen, denn ein Leopard 2 oder Challenger 2 kann sicherlich fünf und mehr T-62 zerstören, wenn er sie rechtzeitig sieht aber es muss nur einer hinter ihn kommen und es ist vorbei.

Die Ukraine muss im Verband angreifen, auf wohlüberlegte Ziele, wo sie die Vorteile des Fahrzeugs (hohe Reichweite, Feuerkraft usw.) voll ausnutzen können. Im direkten, fairen Schlagabtausch aus der Nähe, werden sie umzingelt.

Frei nach dem Motto, wenn du dich in einem fairen Kampf wiederfindest, hast du etwas falsch gemacht.
Wenn man Berichte liest, kommt es einem auch immer so vor als würden den Russen die Panzer ausgehen während die Ukrainie weiterhin Nachschub erhält.
Jain.
Den Russen gehen die Panzer so schnell nicht aus. In Sibirien, sollen sie nochmal rund 3000 alte Dinger stehen haben. Ausgemustert aber da. Wenn sie wollen, können sie. Sie nutzen die Technik, von der sie glauben, dass sie aktuell ausreicht.

Außerdem ist der Boden dort unten matschig und ein Alptraum für jede Kette. Da halten sie die Fahrzeuge hinten, sonst sind sie ein leichtes Ziel. Das Wetter ist zu schlecht für beide Seiten.

Was den Russen ausgeht ist Munition. Sie haben nicht genug Munition für die Panzer und für die Artillerie. Wir haben ein ähnliches Problem. Die Ukraine kriegt fast 100 Leopard 1, welche eine Munitionsart verwendet, welche nicht mehr hergestellt wird...

Ich frage mich, wann der Punkt kommen wird an dem die Russen komplett auseinander fallen oder ist Russlands Arsenal veraltet aber immens?
Sollte die Krim fallen, wird es auch für Putin eng. Es gibt viele Szenarien, was passieren wird, weiß aber keiner genau.

Das Arsenal ist definitiv veraltet aber immens. Aktuell verheizen die Russen ihre alten Sowjetbestände. Alles was zerstört wird, alles was abstürzt kommt nie wieder. Die Russen stellen zwar her aber sie werden diese Zahlen nicht mehr erreichen.

Die Amis, wie auch die Briten und Deutschen setzen ihre neuen Panzermodelle erstmal auf Pause. Es besteht einfach keine Notwendigkeit mehr. Der Rest tut es noch.

Der Abrams X ist einfach nur gruselig. Unfassbar leise und für Nachtsichgeräte fast unsichtbar.

Der neue Panther, arbeitet im Verbund mit Drohnen, welche ihm Ziele geben. Das Ding hat einen Wallhack.

Ist halt nur meine Wahrnehmung ... die Russen werden dargestellt als würden die teilweise in Mülltonnen auf Ketten anrollen während Ukrainie den Highend Stuff geliefert bekommt. Oder liefern diese Berichte ein falsches Bild?
Es ist prinzipiell richtig aber die Berichterstattung blendet den oben genannten Kontext aus. Hinter den Mülltonnen steckt wenig Verzweiflung und mehr System.

@McKenzie
Beitrag übersehen. :squint:
Die Ukraine ist in der Defensive und daher klappt es gerade so gut. Bei der Offensive im Osten, haben sie die Russen auf sehr weitläufigen Gelände überrascht mit nichts wo sie sich eingraben können. Der Rückzug war die einzige Chance für die Russen. Bei Cherson hatten sie den Fluss im Rücken. Das ist nie gut.

So viel Glück werden die Ukrainer nicht nochmal haben und das wissen beide Seiten. :/
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Ich würde auf russische Bürger tippen, die mit Putins Spezialoperation nicht so ganz einverstanden sind.
 

Puni

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Ja wahrscheinlich, unser werteorientierter Westen würde niemals einen Mordanschlag unterstützen oder gar in die Wege leiten!
 

Woodstock

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Also wenn das ein Mordanschlag war, dann von 8-jährigen geplant und durchgeführt.
Das würde für einen False Flag Attack der Russen sprechen. Wahrscheinlich vom gleichen Kreis geplant, wie die ganze "Special" (needs) Operation.


Die Sprengung der Treibstofflager sind Teil der Vorarbeit der ukrainischen Offensive. Aber der Kreml-Angriff? Vollkommen sinnlos und unglaubwürdig. Ja, vielleicht Partisanen aber mit welchem tatsächlichen Ziel? Angstmachen? Wir können alle treffen und überall zuschlagen? Möglich. Aber das rechtfertigt eher Putins Wunsch zu eskalieren.

Krieg benötigt Ressourcen, diese sind kostbar. Eine Drohne sinnlos über dem Kreml fliegen zu lassen, dient keinem direkten Zweck und benötigt viel Vorbereitung. Das ist die Mühe nicht wert, nicht wenn diese Drohne auch ein Ressourcenlager treffen kann.

Entweder wird Putin auf dem Weg zum, während oder nach dem 9. Mai (Siegesfeier) etwas verkünden, wofür er das als Begründung braucht oder er nutzt die Arbeit von Partisanen zu seinen Gunsten.
 
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Puni

Well-Known Member
Solange kein Schlauchboot mit acht Mann über die Wolga getuckert kommt, um Putin zu stürzen, kann man zumindest die USA da wahrscheinlich echt ausschließen.

@Woodstock
Ist der Geheimdienst Russlands eigentlich kompetent? Der KGB war doch früher mal ziemlich berüchtigt, aber heutzutage hört man wenn dann nur negatives vom FSB.
 

Deathrider

The Dude
Zu unsinnig für Ukraine. Zu gefährlich für russische Privatpersonen. Zu peinlich für eine false flag Operation des FSB.

Ich tippe ja auf Hardliner, die eine größere Mobilmachung fordern.
 
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Woodstock

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@Woodstock
Ist der Geheimdienst Russlands eigentlich kompetent? Der KGB war doch früher mal ziemlich berüchtigt, aber heutzutage hört man wenn dann nur negatives vom FSB.
Theoretisch schon, aber Putin hat ordentlich ausgedünnt, weswegen das meist Ja-Sager sind. Wer widerspricht oder auf Fehler hinweist, wird meist für diese mitverantwortlich gemacht. Schließlich hat man ja zugelassen, dass es soweit kommt. Auch hat dieser genug damit zu tun das Militär, die Söldner, die Tschetschenen, die Oligarchen, die ukrainischen und russischen Partisanen im Land, die "ausländischen Agenten" aka freie Presse und Demonstranten und generell das Volk unter Kontrolle zu bringen. Und das sind nur die inländischen Aufgaben.

Zudem müssen sie die Stärke und Pläne der Ukrainer in Erfahrung bringen, den Westen im Auge behalten und im Internet und außerhalb Russlands die Propagandamaschine aufrechterhalten. Das ist eine Menge für eine Organisation, wo jeder wirklich kompetente Kopf von Putin unterdrückt wird, da dieser ihm sonst gefährlich werden könnte.

Aber das hier mit der Drohne ist eher die reguläre Luftüberwachung. Da wurde entweder geschlafen oder sie wurde so effektiv umgangen, dass es nur jemand aus dem eigenen Haus gewesen sein konnte. Die Aktion ist selbst für einen Troll zu doof.
 

Duncan

Well-Known Member
Huehue, Postillion teilt meine Einschätzung:
https://www.der-postillon.com/2023/05/drohnen-timmy.html?m=1
Sie denken aber, es war ein 9-jähriger.

Was übrigens nicht gegen die Mathias Rust-Theorie spricht.
Zu unsinnig für Ukraine. Zu gefährlich für russische Privatpersonen. Zu peinlich für eine false flag Operation des KGB.

Mag sein. Trotzdem frage ich mich, was eigentlich passieren würde, wenn so ein Attentat auf Putin erfolgreich wäre. Wenn es auf "einen Monat Staatstrauer" hinausläuft und man die kurze Kampfpause nutzen kann, um anschließend eine lange draus zu machen, wäre dieser sinnlose Krieg vorbei. Mal abgesehen davon, dass die Russen höchst erfahren darin sind, ehemalige Vorbilder und Helden plötzlich für dekadent zu erklären und ihre Porträts aus allen Geschichtsbüchern streichen zu lassen.

Interessant fand ich den Verlauf des tödlichen Bombenattentates auf diesen ultranationalistischen Militärblogger vor einigen Wochen in St.Petersburg. Eine Frau, offenbar Russin, hat ihm eine Büste überreicht, in der die Bombe war. Anschließend hat sie a) den Raum nicht verlassen und soll sich b) nach ihrer Festnahme geweigert haben, zu sagen, von wem sie das "Geschenk" hatte.

Viel mehr habe ich von der Sache nicht mitbekommen. Wer verübt da Anschläge auf wen? Sieht eher nach innerrussischen Querelen aus.
 

Deathrider

The Dude
Trotzdem frage ich mich, was eigentlich passieren würde, wenn so ein Attentat auf Putin erfolgreich wäre.
Ich weiß nicht, ob man sich da Hoffnungen machen sollte. Wenn sowas passiert, dann innerrussisch orchestriert und wesentlich schlauer als diese Luftnummer hier.

Zudem wäre der Vorrat an verrückten russischen Nationalisten mit einem Putin längst nicht erschöpft. Da bringen sich schon die nächsten in Stellung. Garantiert.
 

Woodstock

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@Duncan
Attentat auf Putin? Kommt gänzlich drauf an wer es verübt. Kommt es von innen, kommt es drauf an von wem.
1. Vom Militär? Machtkampf, vielleicht Bürgerkrieg, Eskalation des Krieges.
2. Vom FSB? Machtkampf, vielleicht ebenfalls Bürgerkrieg. Wahrscheinlich der Versuch zu verhandeln.
3. Oligarchen? Sehr unwahrscheinlich. Dann wohl FSB, siehe 2.
4. Vom Volk? Machtkampf, Bürgerkrieg. Zusammenbruch der Front. Sehr unwahrscheinlich.
5. Die Ukraine? Komplette und vollständige Eskalation des Krieges. Ein geeintes Russland. Sehr wahrscheinlich nur ein kleiner Machtkampf. Ein größerer nach Kriegsende.

So oder so, die russische Föderation wie wir sie kennen, wird sowieso enden. Es wird wahrscheinlich nichts besseres nachfolgen. Sollte das Land zerfallen, haben wir Kleinkriege zwischen kleinen Atommächten und die Folgen spüren wir die nächsten 100 Jahre.
 

Duncan

Well-Known Member
Ja, wenn man das etwas weiterdenkt wird es irgendwie nicht besser. Erstmal hätten alle Grund zur Freude wenn der Krieg endet und Putin auf die eine oder andere Weise "abgesetzt" wird. Aber what next? Wenn Russland im Chaos versinkt, weil sich einfach nur die nächsten gewissenlosen Politcliquen bereichern wollen, kann das ja auch nicht gutgehen. Es könnte geradezu ein riesiges Hinterland für Kriminelle werden, und das vor Europas Haustür. Und sobald der Westen dann irgendetwas dagegen unternimmt, wäre das dann wieder westliche Aggression, usw.

Klingt nach Stoff für einen Politroman oder ne Netflix-Serie: Russland verliert den Krieg, Putin wird kaltgemacht, Russland wird zur globalen Hochburg der Cyberkriminalität, und irgendwann sieht sich die NATO gezwungen, dort einzumarschieren...
 

Deathrider

The Dude
Russland bleibt globale Hochburg der Cyberkriminalität
Hab das mal für Dich korrigiert.

Aber ja... Die Aussichten sind nicht super.

EDIT:
Ich überlege grade dazu... was wäre denn die positive Variante? Nehmen wir mal an, eine pro-westliche Regierung käme an die Macht. Und nehmen wir weiterhin an, der Westen versucht nicht diesen Staat auszubeuten, sondern investiert in Hilfen und bringt den russischen Staat in die logistische Lage, die Bodenschätze tief im Hinterland an die Oberfläche zu bringen.
Da endet spätestens die Utopie, weil "WIR" sicher wieder gierig werden. Die beteiligten westlichen Firmen werden ein Gros der Gewinne für sich abzwacken. Russland wird ähnlich wie die Türkei mit dem Versprechen einer EU Mitgliedschaft am langen Arm langsam verhungern. Es wird wieder Unruhen geben und undemokratische Fraktionen finden einen Weg, unzufriedene Teile der Bevölkerung zu mobilisieren, alte Vorstellungen vom Russland das "erst bei Lissabon endet" zu wecken und am Ende haben wir doch entweder die Situation dass sich Teile des Landes abspalten oder Russland geeint erneut unter die Diktatorenknute kommt.
 
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Duncan

Well-Known Member
In Sachen Cyberkriminalität konnte ich zwischen Russland, Nordkorea und China nicht abwägen (mangels Kompetenz), denke aber auch dass Russland da führt. Die Frage ist dann, wie weit sich das noch steigern kann, sobald Putin weg ist. Das Verrückte ist ja, dass organisierte Kriminalität unter Diktatoren manchmal weniger gedeihen kann als in Demokratien und erst wieder so richtig aufblüht, wenn der Diktator weg ist. Klassisches Beispiel Italien, wo die Mafia unter Mussolini weitaus stärkeren Gegendruck hatte als in der Zeit nach ihm.

Bei Russland denke ich manchmal, da helfen nur noch Wunder. Z.B. dass ein demokratisches Tauwetter dort rechtzeitig von einem in China begleitet wird, so dass es beiden wirtschaftlich nützt. Dann könnten die erstmal untereinander ihr Ding machen und müssten sich nicht immer nach dem Westen richten, so gut der es auch meinen mag. Aber das Szenario hat schon fast was von Science Fiction...
 

Butch

Well-Known Member
Also wenn fast 70 Prozent der Türkischen Wähler in Deutschland Erdogan gewählt haben dann wähl ich nächstes Mal einfach AfD damit die alle ganz demokratisch raus geschmissen werden und unter ihrem geliebten halb Diktator in Zukunft versuchen können ihre Brötchen zu verdienen...macht doch eigentlich Sinn oder nicht ? :whistling:
 
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