Dämlich war es bereits von Prigoschin damals seinen Einmarsch nach Moskau abzubrechen. Hat der wirklich gedacht, er kommt damit unbeschadet davon?
Mittlerweile glaube ich fast, ja.
Der Einmarsch hätte nur sein Tod innerhalb einer oder drei Wochen bedeutet. Du kannst das aktuelle Moskau mit 20.000 Mann nehmen aber nicht halten. Die Tschetschenen waren ja schon auf dem Weg. Die sind die zweitstärkste Armee in Russland. Die Stärkste ist Wagner und die russische Armee ist nur Platz drei, wenn gerade keine syrischen Truppen im Land sind. Es wären tausende gestorben und ein Bürgerkrieg ausgebrochen, ohne das er Putin auch nur zur Nahe gekommen wäre.
Der Deal hat ihm Zeit verschafft, welche er überhaupt nicht genutzt hat. Geht ins Exil und ist eine Woche später zurück im Land. Gut, ja. In St. Petersburg (seine Geburtsstadt), welches ihm und Wagner generell wirklich sehr wohl gesonnen ist, aber trotzdem Russland.
Was hat der Mann erwartet? Flugzeuge haben auch Fenster. Naja, vielleicht saß er auch im zweiten Flugzeug ist festgenommen worden. Das gehörte auch zu Wagner. Es ist ja auch bescheuert, dass die gesamte Führung in einem Flugzeug sitzen soll.
Erst gingen sie nach Afrika, dann für eine Besprechung nach Moskau und auf dem Weg nach St. Petersburg lässt Putin ihn abschießen und zwingt die zweite Maschine zurück nach Moskau. Was haben die nur besprochen, dass Putin so etwas riskierte?
Es gibt ein Video des Absturzes. Es soll eine Explosion gegeben haben und ein Flügel fehlte. Eine "Unfall"-Explosion die im inneren des Flugzeugs stattfindet, sprengt alles und nicht nur einen Flügel ab. Entweder war der Sprengsatz direkt am Flügel, wofür es keinen Grund bei einem solchen Attentat geben würde und die Sache nur verkomplizieren würde, oder die Rakete traf den Flügel und die entstandenen Fliehkräfte rissen ihn vollends ab. Das würde erklären, warum der Flieger binnen Sekunden plötzlich abstürzte und weg war. Eine Kurzschlussreaktion Putins?
Putin und Wagner (Telegramm) sagen Prigoschin ist tot und Putin schlägt Andrey Troshev als Nachfolger vor. Ein Wagner-Führer, welcher sich in Syrien ausgezeichnet hat. Eine Marionette. Wagner ist in sich gespalten. Die Truppen in Afrika haben keine andere Wahl, als Troshev zu akzeptieren. Sonst kommen sie nicht mehr heim. Aber die in Belarus und Russland, haben diese Qual der Wahl nicht.
Zum Krieg selbst bleibt zu sagen. Die Gegenoffensive ist erfolgreich. Allerdings nur im zu erwartenden Rahmen, langsam. Alles ist voller Minen und die Russen sind befestigt. Die Russen haben zudem Luftunterstützung, die Ukrainer (noch) nicht. Die F-16 (Dänemark und Niederlande) kommen. Bald kommen auch die Abrams aus den USA.
Trotzdem weichen die Russen zurück. Es gelingt ihnen nicht Gebiete zurückzuerobern. Erst in den letzte Tagen haben sie eine der größten Gegenangriffe gestartet und wurden unter hohen Verlusten zurückgeschlagen.
Die Russen können ohne Wagner nichts ausrichten. Auch Bakhmut wird bald wieder in ukrainische Hände fallen. Prigoschin wollte nicht mehr in die Ukraine und Putin wird sie nun in die Ukraine schicken wollen. Das ist das (vorerst) letzte Aufbäumen in diesem Abnutzungskrieg. Wenn die verbliebenen Wagnertruppen, welche Prigoschin treu sind, Putin schaden wollen, sollen sie in Belarus bleiben. Das wäre vielleicht Befehlsverweigerung aber was soll passieren? Lukaschenko wird keine Truppen schicken, um sie rauszuwerfen. Der hat 45.000 schlecht ausgebildete, unerfahrene Truppen, die kaum noch Panzer haben. Wagner gehen durch die durch, wie ein heißes Messer durch Butter. Soll Putin sie holen? Dann fällt er in Belarus ein. Das nehmen die Nachbarländer nicht hin und Lukaschenko auch nicht. Zudem hat Putin nicht die Kapazitäten dafür. Droht Putin den Familien, dann hat er wieder einen bewaffneten Konvoi vor seiner Stadt und kriegt zudem Probleme mit St. Petersburg.