Wind River

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Hab über die Suche leider nichts gefunden - falls es schon einen Thread gibt, bitte verschieben und dann löschen.

Im Kontext des "Yellowstone"-Universe habe ich mir Wind River (nach ein paar Jahren) mal wieder angesehen.

Sheridan's Regiearbeit ist hervorragend umgesetzt. Die berstend kalten Winterlandschaften von Wyoming geben eine stets bedrohliche und gleichzeitig atemberaubend gut in Szene gesetzte Kulisse für die weitere Handlung. Jeremy Renner als Wildjäger lässt sein Bourne-Talent hier wieder als geradliniger, aber moralisch integerer "Lone Ranger" aufblitzen, ein sehr geerdetes Spiel.

Und hier zeichnet sich im Übrigen schon ab, was in Yellowstone später (zT mit den gleichen Schauspielern) fortgesetzt und vertieft wird:

Die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung, die auch sich heute noch in einer ökonomischen wie juristischen Benachteiligung manifestiert. Der weiße Mann, der als rohstoffraubender Herrenmensch auftritt. Dass Sherian die Unterdrückung der Indianer immer wieder zum Thema macht, ist positiv hervorzuheben. Kein Wunder dass Costner, dessen Dancing with the Wolves ähnlich gelagert ist, die Hauptrolle in Yellowstone übernommen hat. IMO haben beide hier eine große "ideolgische" Schnittmenge.

Die (verrohte) Selbstjustiz spiegelt auch ein stückweit die Unbarmherzigkeit der Natur und den Mangel an "Zivilisation" wider. "Glück findet man nur nur in dr Stadt." ist das passende Statement des von Renner gespielten Wildhüters dazu. In der Natur überlebt nur der, der sich durchsetzen kann. "Aufrichtige" Strafverfolgung ist alleine schon aus Personalmangel nicht möglich, also muss man das Gesetz selbst in die Hand nehmen. Die Gewalt der Natur schlägt sich also auch in der Gewalt der Menschen nieder.

Was sagt der Ölbohrarbeiter, der die Indianerin vergewaltigt hat, noch gleich sinngemäß am Ende zu seinem Henker: "Es gibt hier nichts außer scheiß Schnee und Kälte."

Die Shoot Outs sind ebenfalls großartig in Szene gesetzt.

8,5/10
 
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