Woke - Kampfbegriff für Jede:n?

Raphiw

Guybrush Feelgood
Was hier schon wieder für eine Stimmung ist... Woke, Forenregeln, seit-seid... Leute, bald ist weihnachten. Lasst uns alle lieb zueinander sein :smile: .
 

Deathrider

The Dude
Also, @jimbo ich kann Dir sagen warum ich den Rolleyes-Smilie verwendet hab. Nämlich wegen dem Wort "woke". Das ist nämlich u.a. ein Kampfbegriff der neuen Rechten, die ein Kulturkrieg beschwören und z.B. auch gern von "linker Agenda" sprechen usw.
Jeder der nicht zu dieser Menschengruppe gehört und diesen Begriff unbedacht verwendet, trägt ihn in die Mitte der Gesellschaft und verfestigt ihn dort, macht also das Sich-Lustigmachen über legitime Diversitätsbemühungen zum normalen Alltagsumgang.
Darüber hinaus gehe ich mal davon aus dass Du (hoffentlich) damit auf die (m.E. in der Tat problematischen) Richtlinien anspielen wolltest die Amazon für ihre Produktionen veranlasst hat. Aber nicht jeder User der den Satz liest kennt diesen Kontext.
 
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Deathrider

The Dude
@Deathrider

Also sollte man denen jetzt einfach das Wort "Woke" überlassen?
Warum nicht? Du hast doch auch vorher ohne den Begriff überlebt. Faktisch kam er doch erst durch dieses Gemeckere auf. Genauso wie der ironisch verwendete Terminus des SJW. Ist das so schwer, diesen Begriff nicht zu verwenden? Geht Dir dadurch etwas verloren? Du weißt schon um die ironische Konotation, oder? Wieso solltest Du ihn dann benutzen wollen? Ist ja nicht so, als sei der Begriff schon seit Urzeiten für etwas anderes, unverfängliches bekannt gewesen und von den Nazis geklaut worden, wie z.B. die Swastika.
 

squizo

Zillion Dollar Sadist
Eiso hier in Bayern mocht ma des wos unser Kini Maggus Söder sagt. Seid Seit Woke wird zu geh weida.

Ich find's heftig, wie in Facebook gerade unternehmen angefuckt werden, die mit dunkelhäutigen Models werben. Wird als Woke-Propaganda bezeichnet. Da fuck ich gern zurück.
 

Deathrider

The Dude
Einerseits: Punkt für dich. Andererseits bitte mal sagen: Seit wann kennst und nutzt Du den Begriff regelmäßig?

Im Artikel steht doch selbst... 2014 erst verbreitet. Vorher hat den selbst in USA safe kein Schwein genutzt. Hier in Deutschland sicher nicht vor 2018 angekommen. Und zu dem Zeitpunkt sicher schon mit negativer Konotation behaftet. Wo ist da der Unterschied zu einem neu erfundenen Begriff?
 
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Cimmerier

Administrator
Teammitglied
In Europa vielleicht.

Mich stört auch am meisten der Punkt, den @Puni erwähnte. Warum wird so getan, als wenn die Gesellschaft nicht genau so aufgebaut ist und jeder das Recht hat, entsprechend in Film und TV repräsentiert zu werden? Ist ja nicht so, als wenn der Spruch nur käme, wenn eine etablierte Figur neu besetzt wird.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Es gibt durchaus immer noch Leute, die für sich selbst in Anspruch nehmen, woke zu sein. Und damit sich als progressiv für soziale Gerechtigkeit engagierter Mensch bezeichnen wollen. Ich musste mich in der Hinsicht selbst etwas korrigieren lassen. Zweifellos ist es aber genauso, dass der Begriff immer mehr als Kampfbegriff von Rechten verwendet wird. Ähnlich wie "Gutmensch" - "Political Correctness" etc.
Ich würde daher niemand anderen als "woke" bezeichnen, weil es inzwischen halt zweideutig ist. Wobei der Begriff eigentlich auch noch nie aktiver Teil meines Wortschatzes war.
 

Envincar

der mecKercheF
Nur weil das manche Leute hier stört, wird so eine Diskussion nun also "verbannt" obwohl es größtenteils zurecht thematisiert wird. Wird jetzt jedes "nervige" Diskussionsthema ausgegliedert?

Teilweise werden irgendwelche Personen zu Kulturkriegstreibern deklariert nur weil dieses Thema angesprochen bzw. kritisiert wird. Natürlich gibt es viele Idioten, auch Rassisten, welche dieses Thema natürlich für sich instrumentalisieren, egal ob für Klicks, Geld oder Ideologie. Es gibt aber bei Weitem mehr als genug berechtigter Kritik und gerade hier im Forum finde ich wurde diese Diskussion größtenteils argumentativ und sachlich geführt. Das Problem an Diskussionen über ein Forum ist, dass sehr viel falsch interpretiert wird, da keine Mimik und Stimmlage beim Gegenüber ankommt.

Darf man sich darüber aufregen, wenn bspw. ein Charakter aus der Kindheit plötzlich verändert wird und man das doof findet? Natürlich darf man das und man sollte das auch dürfen ohne direkt die Rassimuskarte gezeigt zu bekommen. Darf man es kritisieren, dass eine reale Persönlichkeit, wie z.B. ein Wikinger König, plötzlich gegendert wird und schwarz? Das muss kritisiert werden und das finde ich nicht nur unnatürlich sondern auch respektlos. Es gibt selbstverständlich auch überzogene Kritik, wie z.B. bei Arielle, die nicht schwarz sein könne weil sie als Meerjungfrau quasi kein Kontakt zur Sonne hat oder dass die Darstellerin nicht mal schwimmen könnte und inwiefern sie dann für diese Rolle überhaupt geeignet sei. Aber auch diese Kritik sollte man äußern können ohne direkt Rassismus vorgeworfen zu bekommen. Es kann doch nicht sein, dass jede Kritik in diese Richtung sofort abgetan wird. Gleichzeitig ist die LGBT-Community aber extrem leise wenn aus der Richtung mehr als fragwürdige Aussagen kommen.
Viola Davis sagt öffentlich in einem Interview, dass jeder der "The Woman King" nicht guckt indirekt damit zeigt, dass man einer schwarzen Frau keinen Erfolg an den Kinokassen zutraut. Sie unterstellt damit Sexismus und Rassismus.
Der Hauptdarsteller von Bros (Billy Eichner) beschuldigt auf Twitter alle Hetereosexuellen für den Kassenflop, weil die Heteros sich einen Film mit dem Thema Homosexualität nicht anschauen würden. Wtf?

Ich finde auch, dass es wichtig ist für mehr Diversität zu sorgen in Hollywood bzw. der Film- und Serienindustrie generell. Aber dann sollte man es doch bitte richtig machen und eigene Storys und Geschichten erzählen und diese Personen nicht einfach irgendwo reinschreiben. Wieso belässt man Arielle nicht einfach so wie sie seit 1989 war und etabliert eine dunkelhäutige oder asiatische Freundin, welcher man dann einen Solo-Film oder eine Serie spendiert? Das wäre bei weitem respektvoller als irgendeinen bekannten Charakter zu verändern.
Es gibt so viele positive Beispiele die gut in ein Projekt integriert wurden. Niemand kann sich über Junes beste Freundin in "The Handsmaid Tale" aufregen. Das lesbische Päarchen aus Star Wars Andor hat ebenfalls so gut wie niemand kritisiert. Es hat sich in die Story eingefügt, es wirkte nicht aufgezwungen und war auch noch gut geschauspielert. In 1899 war die Homosexualität von drei Figuren ebenfalls nicht unwichtig für die Beweggründe und Handlungen der Darsteller.
Niemand hat wie bspw. Disney in Avengers End Game die Keule rausgeholt und eine Szene reingekloppt und dem Zuschauer eingehämmert ....seht her es sind die starken Frauen die den Tag retten und damit es auch wirklich jeder versteht hauen wir noch einen total unnötigen Shot rein, der gar kein Sinn ergibt aber wir müssen sichergehen, dass jeder versteht dass die Frauen badass sind.
Wieviele Darstellerinnen mittlerweile so tun, als hätte es zu vor nie starke Frauen in Filmen gegeben. Die Inquisitorin aus Star Wars Kenobi tut so als hätte es ihm Star Wars Universum nie dunklelhäutige Darsteller gegeben...wie dumm und respektlos kann man bitte sein?
Ich finde es absolut fragwürdig wenn Darsteller, Regisseure oder Drehbuchautoren nicht mehr nach Talent und Leistung ausgesucht werden, sondern weil man noch dringend eine Minderheit für das Projekt braucht.

Die Studios müssen sich einfach mehr Mühe geben und die ganze Diskussion wäre hinfällig. Es fühlt sich aber eher so an, als würde jetzt jedes Studio Diverstätsbeauftragte haben die sicherstellen, dass in jedes Projekt Minderheiten berücksichtigt werden. Ungeachtet ob es für die Story Sinn ergibt oder nicht.

Der Begriff Woke wird natürlich nun auch negativ behaftet genutzt. Einerseits weil die Skandale mit BLM direkt damit in Verbindung gebracht werden andererseits ist Go woke go broke halt auch extrem catchy und nicht ganz von der Hand zu weisen. Die Wokeness ist natürlich nicht allein für den Absturz mancher Streaminggiganten verantwortlich aber doch ein Teil des Problems. Was erwartet man wenn man plötzlich extrem viel Material für Minderheiten produziert wodurch sich ein Großteil der Menschheit einfach nicht angesprochen fühlt? Wenn man dann noch zusätzlich eine große Fanbase erzürnt weil bekannte Charaktere (egal ob real oder fiktiv) verändert werden nur um der heutigen Wokeness gerecht zu werden, darf man sich nicht wundern.

Jetzt diskutieren wir schon hier wer Woke sagen darf und wer nicht. Wo führt dieser Käse denn noch hin?
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Der Hauptdarsteller von Bros (Billy Eichner) beschuldigt auf Twitter alle Hetereosexuellen für den Kassenflop, weil die Heteros sich einen Film mit dem Thema Homosexualität nicht anschauen würden. Wtf?
Tjo, ich bin Hetero und möchte mir den Film nicht ansehen. Und jetzt? Ich muss nicht alles ansehen wollen.

Wieso belässt man Arielle nicht einfach so wie sie seit 1989 war und etabliert eine dunkelhäutige oder asiatische Freundin, welcher man dann einen Solo-Film oder eine Serie spendiert? Das wäre bei weitem respektvoller als irgendeinen bekannten Charakter zu verändern.
Das wäre mal sinnvolles Erweitern von einer altbekannten und etablierten Welt, ohne diese zu beschädigen.

Es ist vielleicht gut, dass man sich bei älteren Dingen offen zeigt und etwas Veraltetes erneuert, aber muss ich das gut finden?


Niemand hat wie bspw. Disney in Avengers End Game die Keule rausgeholt und eine Szene reingekloppt und dem Zuschauer eingehämmert ....seht her es sind die starken Frauen die den Tag retten und damit es auch wirklich jeder versteht hauen wir noch einen total unnötigen Shot rein, der gar kein Sinn ergibt aber wir müssen sichergehen, dass jeder versteht dass die Frauen badass sind.
Ich finde man tut auch immer so als hätte es nie starke Frauen oder starke Frauenrollen geben.
Zudem sollte man vielleicht Frauenrollen nicht in etwa so beschreiben: " Eine badassige, starke und unabhängige Frau" Ende der Charakterbeschreibung. Sondern sich vielleicht mal ansehen warum Ellen Ripley, Leia Organa, Sarah Connor, Imperator Furiosa usw. so stark sind.

Ich finde es absolut fragwürdig wenn Darsteller, Regisseure oder Drehbuchautoren nicht mehr nach Talent und Leistung ausgesucht werden, sondern weil man noch dringend eine Minderheit für das Projekt braucht.
Ist für mich auch Rassismus, wenn man jemand nach seiner Hautfarbe aussucht oder sich jemanden aussucht der eine bestimme Hautfarbe nicht hat.


Zudem sind für mich die Feministen die auf Männer rumhacken und behaupten Frauen wären besser als Männer, einfach schädlich für eine Bewegung die sich für Gleichstellung einsetzten sollte.


Ich hab die Tage irgendwo gelesen, dass die knallharte Frau bei Aliens(Janelle Voight, die Pflegemutter von John Connor) für die toxische Maskulinität steht. Finde ich grade aber nicht wieder. Wie seht ihr das?
Vielleicht hab ich das auch nur geträumt. xD
 
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Cimmerier

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Was wird denn an Andersens Märchen durch die Besetzung beschädigt? Geht die Geschichte dann plötzlich in Flammen auf oder kriegt man die Bilder nicht mehr aus dem Kopf?
 

Envincar

der mecKercheF
Fand es stark, dass eine Darstellerin wie Emily Blunt sich dahingehend mal auskotzt und sagt sie ignoriert mittlerweile Projekte die beginnen mit "eine starke weibliche Person". Jennifer Lawrence hingegen tut so, als hätte sie es mit The Hunger Games erst ermöglicht, dass Frauen in Hollywood Heldinnen sein könnten.

@Cimmerier beschädigen würde ich auch nicht sagen, zumal vermutlich 99% der Menschen bei Arielle an Disney denken und nicht an Andersen. Ich sage nur es gibt viele Menschen die möchten eine weiße, rothaarige Arielle mit der sie groß geworden sind und finden es schade, dass dies nun verändert wird. Darüber muss man sich ärgern und kritisieren dürfen ohne irgendeine rechte Ideologie vorgeworfen zu bekommen. Wenn sich bspw. eine Frau ihr Leben lang auf eine Arielle Realverfilmung freut weil es ihre absolute Kindheitsheldin ist, dann kann ich verstehen wenn diese Frau enttäuscht ist wenn die Arielle nicht der Zeichentrickvorlage entspricht. Es geht hier halt auch nur bedingt um Hautfarbe. Diese Frau hätte sich bestimmt auch geärgert wenn Arielle plötzlich blond gewesen wäre.
 
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Cimmerier

Administrator
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Das beantwortet nicht meine Frage. “Das war schon immer so” ist einfach kein Argument. Niemand sagt, die Geschichte wäre kaputt, aber du hast gerade gesagt, sie wird beschädigt.
 
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