Zack Snyder's Army of the Dead ~ Matthias Schweighöfer [Kritik]

Joel.Barish

dank AF
Ich denke, wir müssen auch über einen gewissen Musikeinspieler sprechen. Kommt gegen Ende. Sollte klar sein, welcher gemeint ist. :ugly: Das war auf verdrehte Art und Weise schon fast genial. :biggrin:
 

Puni

Well-Known Member
Bei der Musik hatte ich sowieso die ganze Zeit das Gefühl, dass Snyder nicht nach dem Kredo "gute Szenen mit passender Musik unterlegen" vorgegangen ist, sondern nachmittags im Auto einen Song im Radio gehört gehört hat und sich dachte "zu dem Stück bau ich diese Szene". :ugly:
 

Mr.Anderson

Kleriker
Fandet ihr eigentlich auch die Szene mit dem Sons of Anarchy Darsteller relativ am Anfang so verstörend, als er

von der blonden Rangerin (hab ihren Namen vergessen, welch Wunder) mit der Begründung, er sei ein Vergewaltiger, der Königin zum Fraß vorgeworfen wird? Entweder hab ich am Anfang nicht richtig aufgepasst, oder aber es wurde wirklich nur angedeutet, dass der Typ sehr schmierig ist - auf jeden Fall fand ich es sehr bizarr, dass niemand etwas dagegen sagt, dass er das natürliche Opfer für die Gruppe ist. Immerhin wusste aus den Zuständen im Lager sonst ja nur Bautistas Tochter, trotzdem waren alle, wenn auch mit leicht angespanntem Gesicht sofort einverstanden mit dieser seltsamen Übereinkunft, ohne Fragen zu stellen.

Absolut nicht!
Als sie ihm 20 Riesen angeboten hat, war mir schon klar, dass sie ihn irgendwie als Kanonenfutter braucht. Was ich allerdings schon überraschend fand, dass man ihn zum Alpha macht und er dann so schnell verheizt wird. Ich dachte, dass wird jetzt erstmal der creepy Hinterherschleicher, der sich als erstes an die Gruppe heftet. Aber nix. Eigentlich war klar, dass der Typ in dem Flüchtlingscamp ziemlich mächtig ist und die Macht wohl auch ausspielt, gemessen daran, wie er mit den zwei Frauen umgegangen ist. Und zur Reaktion der Gruppe: Wie würdest du in exakt der Situation reagieren? Würdest du dich für Menschrenrechte einsetzen, oder dir doch eher denken besser es trifft den Vergewaltiger, als mich, wenn man schon unbedingt ein Opfer braucht. Wir haben es hier mit einer Gruppe Söldner zu tun, die sich in Zombiegebiet wagt um eine Bank auszuräumen. Der moralische Kompass von denen wird nicht gerade feinjustiert sein. Also nö, das hat mich an dem Film sicherlich am wenigsten verstört.
 

Puni

Well-Known Member
Ich sag mal so:

Wenn die ganze Welt nur noch postapokalyptisch wäre könnte man drüber reden. Aber die Leute gehen quasi aus einem "normalen" Leben in einen Freizeitpark, und mirnichtsdirnichts nach zwei Minuten akzeptieren diese Leute, dass ein Mann, dessen Anschludigungen größtenteils auf hörensagen beruhen, der Zombiequeen als Opfer erbracht wird? :biggrin: Also selbst wenn mich irgendein Wahnsinniger aussuchen würde, ihn in diesen Park zu begleiten, würde ich doch zumindest Einsprüche bringen, wenn irgendein zufälliger Typ auf einmal wegen Anschuldigungen den Zombies zum Fraß vorgeworfen werden soll. :ugly: Wenn wir als Zuschauer gesehen hätten, wie er derjenige ist, der die eine da in der einen Szene nicht rettet und sich dann auch noch versucht an der anderen da zu vergehen, okay, hätte zwar immer noch sehr wahllos gewirkt, aber so? Vielleicht kommen bei dem Kerl einfach nur seine Flirtversuche nicht an, er ist sozial etwas zurück geblieben und die 20.000 Dollar brauchte er, um seiner Familie etwas bieten zu können? :biggrin:

Bei dem nächsten Promi, der unter die #metoo-Räder fällt werde ich dich daran erinnern. :shrug:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Shrug? Ich muss sagen, arg enttäuscht zu sein. Mit Abstand Snyders schwächster. Man sieht nix von seinem tollen Auge für Bilder, nirgends kommt interessante Action, das ganze ist top ausgestattet, aber trotz pinker Schrift zu Beginn furchtbar langatmig (sorry, nobody cares über die Bekannte der Tochter des Hauptcharakters)(mir tuts leid für Bautista, der in den ernsteren Momenten gut spielt), die besseren Figuren der Gruppe (Schweighöfer, Bautista, die coole Blonde) sind trotz 2,5h Lauflänge verschenkt, die beiden Alphas sind stumpfe eindimensionale Brutes (der ähnliche Ghosts of Mars ist nicht super, aber so viel kurzweiliger, flotter, unprätentiöser), der Heist ist eher lahm und die wenigen wtf Momente
Area 51, Zombies mit Robotik unter der Haut, Zombies die durch Wasser reanimiert werden?
werden zu kurz angeschnitten - ansonsten bringt der nix neues in die Themen Zombies oder Heists. Das Lied von der letzten Szene mag ich zwar eh generell nicht, aber meine Güte - das ist so ein platter Griff. Zach. Das toppt selbst die Sexszene aus Watchmen und ist auf dem Niveau von Love Hurts aus Rob Zombies Halloween.
Stimme zu, dass Kollege Bay seinen Faden ebenfalls verloren hat, aber wie es schon hieß: bei allem Tf5 Blödsinn war das stets irgendwie unterhaltsamer Wahnsinn. Underground 6 war auch nix tolles, aber breezy Popcornspaß.
Snyder meint irgendwie seit neuestem, deep ernstes machen zu müssen. Kann er nur nicht und in einem Zombie/Heistfilm mit Schweighöfer wirkts noch unangebrachter. Er denkt, er macht da Children of Men.
Ich glaub, Schweighöfers Prequel könnt echt besser werden. Der Matti schlägt sich hier eigentlich ganz ok. Kommt aber ja auch kaum zum Einsatz.
 
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Mr.Anderson

Kleriker
Das Prequel wird nur leider kein Zombiefilm. Dafür dürfen wir Dieter im Auftrag einer geheimnisvollen Dame Safes quer durch Europa knacken sehen. Der Film spielt wohl zur Zeit des Zombieausbruchs in Vegas, das dürfte aber höchstens mal am Rande erwähnt werden.

@Puni
Glaubst du das rektale Thermometer, dass er Bautistas Tochter angeboten hat war wirklich nur ein Thermometer? Für mich war da schon ziemlich klar, was er für einer ist. Aber bring du mal deine Einsprüche, aber vergiss nicht, die Tore in die freie Welt hinter dir sind zu, du kannst nur noch bei der Gruppe von Fremden bleiben. Dein Leben hängt von der Gruppe ab. Die Dame hat eine Knarre! Die Dame ist die Führerin! Wer sagt dir, dass später nicht noch ein weiteres Opfer benötigt wird und du der Dame mit deinen Einsprüchen die Wahl erleichterst? Ich will damit nur sagen, wenn man nicht in exakt der Situation ist, ist es leicht einen auf moralisch Einwandfrei zu machen und sich selbst dies auch zu glauben. Aber wenn man WIRKLICH in der Situation wäre...?



btw. Wem sind die zwei Ufos ganz am Anfang aufgefallen, die über Area 51 hängen und dann mit Vollgas dem Konvoi hinterherzischen?
 
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Revolvermann

Well-Known Member
Kann es sein, dass Snyder generell seinen visuellen Stil geändert hat?
Ja definitiv. Wenn man sich Army of the Dead ansieht, womöglich nicht zum Guten. Wobei, wie gesagt, so ein paar Szenen waren schon wow, gingen aber danach in irgendetwas Fadem unter. Und du hast recht, die Endszene von JL wirkt ähnlich.
Allerdings muss man in dem Zusammenhang auch sagen, dass er nicht vorher "jenen" Stil und nachher "diesen" hatte. Sagen wir mal Sucker Punch war stilistisch schon recht anders als z.B. Dawn. Seine DC Filme waren, auch wenn es sicher Ähnlichkeiten gibt, anders als Sucker Punch.
Da spielt er schon mit verschiedenen Sachen.

@Puni

Ja, das fand ich auch seltsam.
Also dass der Typ sich mehrfach an Frauen vergeht wird anfangs nicht wortwörtlich impliziert. Klar, er deutet es an aber ob das mehr als Drohung ist, lässt sich kaum sagen. Gut, wenn die blonde Dame das weiß, glaube ich ihr das Story-technisch einfach mal. Sie wohnte ja schließlich im Camp.
Aber dass die anderen Teammitglieder so ein brutales Opfer quasi einfach hinnehmen, war seltsam. Wirkte für Bautistas Figur out-of-character.
Sowas kann man machen, aber dann macht man es anders.
Genauso zu Beginn als der Superzombie aus dem Behälter da flüchtet und dann die Soldaten des Konvois nieder metzelt. Zuerst ist das ganz okay gelöst. Da kommt sogar etwas Grusel auf.
Dann fliehen die zwei Soldaten in die Wüste und schon nach 3 Sekunden sind sie scheinbar völlig entspannt. Der eine fällt hin und beide finden es witzig. Als sei das Ding vor dem sie fliehen nicht direkt hinter dem Hügel, der gefühlt noch gut in Sichtweite sein müsste.
Das war als wollte man eine humoristische, krasse Szene zeigen, (wie es Joel passend schreibt) bei der man halb schockiert, halb amüsiert im Sessel zusammenzuckt. Etwas, wie es beispielsweise "The Boys" in fast jeder Episode hinbekommen.
Hier hat man oft das Gefühl von gewollt aber nicht gekonnt. Irgendwie schmieren die Szenen ab in so einen halbgaren Kram.
 

Puni

Well-Known Member
@Mr.Anderson

Ich fand es einfach nur seltsam dass sich die ganze Gruppe sofort untergeordnet hat von wegen "ja gut, wenn sie sagt dass der Typ ein Vergewaltiger ist, dann hat das wohl alles seine Richtigkeit" :ugly: Wie gesagt, das hätte man etwas eleganter lösen können, indem man zB so eine Szene erst später einbaut, nachdem er beispielsweise Leute hinterhältig zurück gelassen hat oder sich versucht hat an Bautistas Tochter zu vergehen etc. quasi als letzten Ausweg. So wirkte es einfach seltsam, weil es erstmal nur den Verdacht gab und selbst die Leute, die keine Ahnung haben ob es überhaupt stimmt, da sofort mit einverstanden waren, ohne vorher überhaupt auf Zombies gestoßen zu sein. Es gab einfach keine richtige Bedrohungssituation, man stand einfach nur einer Zombiefrau gegenüber. :ugly:

Und ja ich vermute stark dass ich in einer Zombiesituation vermutlich der erste wäre, auf den die Gruppe kein Bock mehr hätte und der genauso schulterzuckend ausgeliefert werden würden, ohne dass er sich je eines Sexualverbrechens schuldig gemacht hätte. :nene: (Muss aber eingestehen, dass ich das mit dem Thermometer übersehen habe)

@Revolvermann

Ich fand die ganze Szene panne. Die transportieren da offensichtliches hochgeheimes Gefahrengut, wo noch im LKW drüber philosophiert wird, was für gefährliche Sachen drin sein könnten. Dann ist das Ding auf einmal offen und alle sind völlig entspannt, auch der Befehl zum Entfernen wird nur halbgar angenommen und umgesetzt. :biggrin: Zum Glück kam danach der doch echt coole Vorspann, der mich teilweise an Borderlands erinnert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich hatte (vielleicht auch wegen den schwachen Bewertungen hier) meinem Spaß mit dem Film. Er bietet genau das was ich erwartet habe und hat auch ein paar frische Ideen, die man aber gerne etwas weiter ausarbeiten können.

6-7/10 weiße Tiger.
 

Mr.Anderson

Kleriker
@Puni

Die Zombiefrau war ja noch nicht mal da. Die kam doch erst nach dem Schuss. Direkte Bedrohung war eigentlich keine da, außer der latenten Gefahr entdeckt zu werden. Aber wie die Kojotin ja so schön sagte, sie wissen dass wir da sind. Na gut, sind wir uns einig: Ich würde wohl mit den Schultern zucken und wenn es später dann doch noch zu einem zweiten Opfer käme und sie würden dich wählen(wie du ja selbst orakelst) würde ich wohl wieder mit den Schultern zucken müssen in der Situation. Meine eigene Haut ist mir am nächsten. :ugly:
 

takahara71

Well-Known Member
Ich hatte (vielleicht auch wegen den schwachen Bewertungen hier) meinem Spaß mit dem Film. Er bietet genau das was ich erwartet habe und hat auch ein paar frische Ideen, die man aber gerne etwas weiter ausarbeiten können.

6-7/10 weiße Tiger.
Fand ihn eigentlich auch ganz unterhaltsam, gerade auch weil es nunmal nicht diese ausgelutschte Variante der langsam dahin trottenden Zombies ist. Ich habe jetzt allerdings auch kein Meisterwerk erwartet und bin auch nicht der Typ Konsument der in jedem Film das Haar in der Suppe sucht.
Solide Unterhaltung, mir hat's gefallen......und Schweighöfer war auch völlig ok.
 

Gray_Fox

Well-Known Member
Ich habe zwar keinen Autorenfilm erwartet, aber diese teils riesigen Logiklöcher und allgemein bescheuerte Handlung, die eher den Tele 5 Trashfilmen "gerecht" wird, war dann doch zu viel.

Die Charaktere waren teils auch verdammt flach und Abziehbilder der bekannten Formen.
So z.B. Theo Rossi, der natürlich beim geringsten Widerstand einknickt und einfach nur ein Arsch ist.
Viele der Szenen wirkten wie eine Zusammenstellung von Klischees und waren so vorhersehbar.
Da wären wir auch wieder bei den eindimensionalen Charakteren (Typ mit Sonnenbrille).

Das CGI konnte teils auch nicht so überzeugen, die Musikuntermalung war fast durchgängig unpassend (hat mich nicht gekriegt, außer das letzte Stück), die Kameraarbeit war ebenfalls zu oft schlecht und selbst bei Action fand ich mich nicht grenzdebil grinsend vor dem Fernseher.
Hier und da gab es natürlich ein paar nette Szenen (Dave Bautista vor dem Fahrstuhl), aber die waren meist zu kurz und irgendwie fehlten den meisten dieser Actionszenen "spritzige" und wuchtige Einfälle.

Und alleine der gesamte Anfang war richtig besch**** und wirkte wie eine Art "Fleißarbeit", was in einen so "überdrehten und coolen" Zombiefilm in Vegas hineingehört (Zombie Elvis..).

Schweighöfers Charakter empfand ich zudem als schrecklich und übertrieben.
Die ganzen Szenen mit ihm, auch vor dem Safe, waren teils zum fremdschämen.

Snyder kann es besser und das Budget schien ja auch gestimmt zu haben.
Das Ergebnis ist leider enttäuschend.
Dabei hatte ich mich auf einen netten "Zombie Actionfilm" gefreut, um am Abend zu entspannen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Sagt mal, das Opfer für die Alphas.... impliziert das etwa,
dass die tüchtig erfahrene Blonde bei jedem Abstecher nach Vegas eine Person geopfert hat?
 

Puni

Well-Known Member
Ich glaube das wurde sie im Film auch gefragt und sie meinte daraufhin nur sowas wie "nur wenn es sein musste", kann mich aber auch irren.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Snyders Problem ist, dass er seinen Kuchen haben, aber auch komplett essen will. Allein schon die Eröffnungsszene.

Ein Typ hat einen Unfall inmitten eines Blowjobs und befreit damit einen von Area 51 Alientechnik erschaffenen Oberzombie, der kurz danach ganz Vegas ansteckt, in dem unter anderem kunterbunten Credits auch Zombieelvisimitatoren und Kung Fu Parkour Zombies und Zombietiger rumlaufen und 200 Mio Dollar aufs Looten warten.

So weit, so gut. Super Basis für ein wildes, blödsinniges, schräges, actionreiches, vulgäres Abenteuer mit unfreiwilligen Buddies mit dummen Sprüchen, spektakulärer und blutiger Action. 🥰

Stattdessen schreit Schweighöfer wie ein 7jähriges Mädchen, Bautista spielt in einem Haneke Film richtung Berlinale und Snyder legt nacheinander Opa Schallplatten aus der Midlifecrisis auf. Das passt nicht gut zusammen. Das ist Borderlands meets ernstes Flüchtlingsdrama meets Ghosts of Mars meets random Zombiefilmklischees minus Spannung minus Humor plus Atombombe plus gefühlt 17min Opening Credits.

Wenn wenigstens der Alphazombie interessant aussehen würd oder passend gecastet wär. Seine Braut sah eigentlich cooler aus.
 
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