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Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Bin und bleibe Chic Lite queen daher


Vom Tod geliebt von Amanda Frost

Inhalt:Was könnte eine erfolgreiche Fantasy-Autorin mehr begeistern als ein Zusammentreffen mit einem Wesen der Unterwelt? Natürlich nichts! So ist Olivia hin und weg, als sie den smarten Alexander kennenlernt, der von sich selbst behauptet, der Tod persönlich zu sein. Als sie jedoch herausfindet, dass er sie belogen hat, bricht für sie eine Welt zusammen. Was sie allerdings nicht weiß: Die einzige Chance, Alexanders Leben zu retten, ist ihre Liebe! Ist der Tod das Ende oder erst der Anfang?

Genre Fantasy
Cover. Hoher Wiedererkennungswert, war das Cover zu Band 1 noch in blau gehalten und oben links der Mann und rechts die Frau sowie unten ein dunkelblauer/schwarzer Sensenmann, so ist es dieses Mal in einen sehr warmen rot/orange Ton gehalten.

1 Satz: Mit einem kaum wahrnehmbaren Ruckeln durchbrach der Jet die Schallmauer.

Haupt- und Nebencharaktere: In diesem Buch geht es um Alexander und Olivia, die man schon in Band 1 kennenlernen durfte, war mir Alexander im ersten Buch schon etwas sympathisch hatte ich damals ein paar Probleme mit Olivia, aber wie sich hier im Buch raus stellte ist nichts wie es ist und so schloss ich Olivia sehr schnell in mein Herz und denn hab ich regelrecht mit den beiden mitgefiebert .Kriegen sie sich, kriegen sie sich nicht? Was wird ihnen an Hindernissen in den Weg gelegt. Klar gibt es auch ein Wiedersehen mit den anderen Figuren aus Band 1, allerdings kann man meiner Meinung nach Band 2 lesen OHNE Band 1 zu kennen. Zu den Nebenfiguren klar treten auch wieder die Figuren aus dem 1 Band auf und hat man freut sich zu lesen wie es z.B. Sebastian und Lilly zwischenzeitlich ergangen ist tja und Lucifer ist ja sowieso ein Kapitel für sich.

Schreibstil Der Schreibstil von Amanda Frost ist einfach toll. Flüssig geschrieben, keine Schachtelsätze, keine unnötige Längen und auch die Kapitallängen empfinde ich als sehr gut eingeteilt. Die Geschichte wird nicht zu schnell aufgebaut und somit ist auch das Erzähltempo Top. Die Romantik überwiegt aber es wird auch Raum gelassen für den ein oder anderen dramatischen Moment.

Gesamteindruck Amanda Frost hat es wieder einmal geschafft mich mit ihrem Buch in Ihrem Bann zu ziehen. Es ist und bleibt eine Freude ihre Bücher zu lesen. Die für mich persönlich die richtige Mischung hat.Ich freue mich schon drauf den 3 Band der Reihe zu lesen, denn ich hibbel schon jetzt rum und male mir aus was sich Amanda Frost für die beiden „neuen“ Hauptdarsteller ausdenkt.







Nun zu einem Buch was mich wenig begeistert hat...
you- du wirst mich lieben

Als die Studentin Guinevere Beck die Buchhandlung betritt, in der Joe arbeitet, ist er augenblicklich hingerissen von ihr. Sie ist all das, was er will: wunderschön, tough, clever und so sexy. Zum Glück bezahlt sie ihren Einkauf mit ihrer Kreditkarte, denn so kann Joe tun, was jeder normale Mensch in dieser Situation tun würde: Er googelt ihren Namen. Doch dabei bleibt es nicht. Schon bald ist Joe besessen von Beck, beginnt sie zu stalken. Mehr und mehr findet er über sie heraus, hackt ihren Facebook- und Twitter-Account, durchsucht ihre Wohnung. Er inszeniert eine Reihe von makabren Ereignissen, die Becks Welt Stück für Stück zerstören – und sie direkt in seine offenen Arme treiben. Bald kann Beck gar nicht anders als sich in den seltsamen, aber irgendwie charismatischen Typen zu verlieben, der wie für sie gemacht scheint … Eines nach dem anderen räumt Joe alle Hindernisse aus dem Weg, die sich zwischen ihn und Beck drängen. Und schreckt dabei auch nicht vor Mord zurück.

Aber mit dieser Rezi habe ich wirklich extreme Schwierigkeiten. Las sich die Leseprobe noch gut stand ich nun vor dem Dilemma dass es so über knapp 500 Seiten ging. Ich hab ja damit gerechnet, dass (Guinevere)Beck vielleicht auch das ein oder andere Kapitel bekommt. Hätte dem Buch wahrlich gut getan und ihm wohl auch noch etwas mehr Tiefe verliehen Dem war aber leider nicht so. Der Schreibstil mit den vielen vielen Schachtelesätzen und den Rechtschreibfehlern taten ihr übrigens um den Lesefluss immer wieder zu unterbrechen. Auch kratzte für mich die ganze Thematik, die ich persönlich als sehr aktuell empfinde nur an der Oberfläche.Was ich sehr schade fand. Positiv ist hier aber anzumerken, dass man sich aber doch überlegt, gibt man auf Twitter & Co nicht doch zu viel von sich preis und öffnet Leuten wie Joe Tür und Tor? Charakterbeschreibung außer Joe kann man sich von keiner auftretende Person wirklich ein Bild machen und auch bei Joe ist es schwierig, weil ich glaube dass diese Figur auch nicht ganz ausgearbeitet ist. Vergebe 3 Sterne für die Thematik und den (Mutigen) Versuch bei solch einer Thematik es nur aus einer Perspektive zu schreiben
 

Member_2.0

New Member
Niemalsland von Neil Gaiman

Schönes Buch, hat mich gut unterhalten. Ist aber nicht das beste, das ich bisher von ihm gelesen habe.
Es ist auf jeden Fall voll Fantasie und mit nichts vergleichbar was ich bisher gelesen habe und daher wirklich toll.

Und das Ende war schön :smile:

Wer fantasievolle Geschichten mag, kann es gefahrlos lesen!!
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Dino Park - Michael Crichton

Inhalt:

Der Milliardär John Hammond erfüllt sich einen Kindheitstraum: Er erstellt einen Park mit Dinosaueriern, wo sich Besucher die Giganten der Urzeit ansehen können. Er lädt bekannte Naturwissenschaftler ein, damit diese den Park besichtigen können. Jedoch nimmt das Unglück seinen Lauf...

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Interessant das Buch trotz Filmkenntniss zu lesen, denn vieles macht der Film nämlich besser. Gerade die quasi doppelte Exposition ist im Buch etwas unglücklich und das lange Herauszögern des Wortes Dinosaurier bzw. der Tatsache was auf der Insel geschieht ist etwas zu künstlich gestreckt. Dann gibt es viele Parallelen zum Fim, aber auch kleine Änderungen. Auch interessant wie die Folgefilmen auch aus diesem Buch noch Kleinigkeiten übernommen haben.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Macbeth- William Shakespeare

Inhalt (wiki):

[Die Tragödie] beschreibt den Aufstieg des königlichen Heerführers Macbeth zum König von Schottland, seinen Wandel zum Tyrannen und seinen Fall.
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Angeregt durch die neue Verfilmung mal das (deutsche) Reclam-Buch herausgekramt.
Kurzweiliges Werk, dass viele Themen auf wirft, mir aber bei seiner Kürze etwas die Charakterisierung von Macbeth vor der Geschichte vermissen lässt. Nimmt man die Hexensache raus, wirkte wr nämlich so für mich fast eindimensional.
Mal sehen, ob ich mal in die Verfilmungen von Orson Welles und Roman Polanski rein schaue. Lohnenswert?
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Thomas Ligotti - Teatro Grottesco

Das Buch enthält zwölf Erzählungen von Ligotti und ein Vorwort von Frank Festa.
Diese Geschichten sind grandios. Zum einen ist der Schreibstil von Thomas Ligotti sehr stark und poetisch, zum anderen ist die Atmosphäre dicht und surreal. Hinzu kommen noch sehr einfallsreiche, faszinierende Ideen. Das Vorwort ist auch sehr interessant.
Nach "Das Alptraum-Netzwerk" ist es jetzt das zweite Buch von Ligotti, das mich umgehauen hat.

Wenn ich den Autor mit jemandem vergleichen müsste, wäre das eine Mischung aus Lovecraft, Poe, Kafka und David Lynch (von der Atmosphäre her).
Absolute Empfehlung!
 

Woodstock

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Warum poste ich hier eigentlich nie? Ach ja, Sachbücher zählen nicht... Egal! Ich habe mir mal eine Auszeit genommen (nicht wirklich) und ein paar Bücher beendet.

Ich habe in letzter Zeit eigentlich nur die vier ersten "The Expanse" Bücher durchgelesen und das Fünfte liegt seit Gestern auf meinem Nachttisch.

Leviathan Wakes #1
Schon ein Weilchen her. Liest sich gut an, hat gute Charaktere aber ist mehr auf Action ausgelegt. Drama kommt ein wenig rein und es ist mehr Fiction als Science. Die Menschen haben, mit Hilfe des fiktiven Epsteins Antrieb, das Sonnensystem kolonisiert. Es besteht ein Streit zwischen der Erd UN, dem kolonisierten Mars der unabhängig wird und durch die Terra-Forming Anstrenungen und dem Bergbau schlichtweg technisch fortgeschrittener ist als die Erde. Dann gibt es nocht die OPA (Outer Planet Alliance), eine ehemalige Terrororganisation, welche sich immer mehr zum dritten Machtfaktor im System aufbaut. Die Mannschaft eines Frachtschiffes, findet ein herrenloses Schiffswrack, worauf sie angegriffen und zerstört werden. Nur vier Menschen überleben den Zwischenfall. James Holden und drei weitere. Erdling Holden, welcher einfach nur sauer ist, sendet was passiert ist geradewegs ins All, so das alles es hören können. Er gibt dem Mars nicht direkt die Schuld, aber liefert Fakten die den Mars belasten, worauf ein politisches Chaos ausbricht. Auf Ceres sucht derweil Detective Miller ein verschwundenes Mädchen. Beide Fälle scheinen zusammenzuhängen und mit etwas außerirdischem zu tun zu haben. Wer hätte es gedacht? Expanse ist Politthriller, Copgeschichte und vieles mehr. Gut geschrieben und aus der Sichtweise unterschiedlicher Charaktere erzählt. Es hat mich bisher kein Buch der Reihe enttäuscht und ich kann es jedem SF-Fan empfehlen.

Caliban's War #2
Ich will nichts spoilern. Dieses Buch ist mehr ein Polit- und Kriegsthriller. Ein Krieg zwischen Erde und Mars ist ein großer Bestandteil.

Abaddon's Gate #3
Das Außerirdische hat seine Intentionen gezeigt und es wird blutig. Die OPA mischt sich ein und insgesamt bietet dieses Buch ein gewaltiges BSG Feeling. Bestes Buch der Reihe bisher.

Cibola Burn #4
Mehr wie ein Western und das schwächste Buch der Reihe aber noch immer spannend.

Insgesamt wäre meine Hitliste: 3<1<2<4. Dabei würde ich nicht behaupten das irgendeines der Bücher schlecht wäre. Ganz im Gegenteil! Es gibt auch ein paar Kurzgeschichten aber die finde ich bisher nicht so gelungen. Kenne aber bisher nur zwei.

Der Marsianer - RETTET MARK F*CKING WATNEY!!!!
Mehr Science als Fiction (trotzdem sehr fiktional aber den Mars gibts wirklich) und spannend geschrieben. Bin schon lange nicht mehr so durch ein Buch durchgestürmt. Wann habe ich angefangen? Sonntag glaub ich. Ja, okay. Ist jetzt nicht sooo schnell.

Ich will ja nichts spoilern aber der Charakter Mark ist schon recht eindeutig für dieses Ereignis geschrieben. Er ist Ingenieur und Botaniker. Eine nicht gerade sehr häufige Konstellation und sehr glücklich aber trotzdem interessant. Jemand anderes hätte nicht stranden dürfen. Die Geschichte ist sehr schön unterteilt. Alle Kapitel über Watney sind in Ich-Form geschrieben, da sie seine Aufzeichnungen darstellen. Alle anderen Kapitel folgen normaler Erzähltstruktur. Das betrifft auch alles was Mark wiederfährt und er nicht selbst aufzeichnet.
Mark ist sehr humorvoll, dreht selten durch und verzweifelt selten. Das wirkt stellenweise recht unglaubwürdig aber andererseits ist er ein sehr sarkastischer und ironischer Mensch. Die Botschaft der Geschichte ist klar und die Charaktere haben alle notwendigen HIntergrundinfos die man braucht. Aus jedem technischen Firlefanz wird Spannung kreiert, was gegen Ende für ein paar Längen sorgt. Man merkt das dem Autor nicht die Ideen ausgegangen sind, sondern er eher ein wenig zu viel verbaut hat. Murphys Law wurde großzügig ausgereizt. Auch hätte ich mir ein längeres Ende gewünscht. Das Buch endet sehr abrupt. Ich kann die Form des Ende zwar nachvollziehen aber da wäre mehr drin gewesen.
Zum Beispiel hätte ich gerne ein Gespräch zwischen Watney und seiner NASA Voyeurin miterlebt. "Hallo, ich habe gehört sie haben 1,5 Jahre lang alle meine Bewegungen studiert und kennen mich besser als wahrscheinlich jeder Mensch auf Erden. Wenn sie jetzt noch Disco hassen, gehe ich mit Ihnen aus!" :biggrin:

Wer Science-Fiction mag und nicht von "Ich erkläre dir ein wenig die Welt" abgeschreckt wird, sollte schnellstens zugreifen! :squint:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
James S.A. Corey - The Expanse und Andy Weir - Marsianer.

Die Sachbücher sind meist für die Uni. :squint:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
TheRealNeo schrieb:
Interessant das Buch trotz Filmkenntniss zu lesen, denn vieles macht der Film nämlich besser. Gerade die quasi doppelte Exposition ist im Buch etwas unglücklich und das lange Herauszögern des Wortes Dinosaurier bzw. der Tatsache was auf der Insel geschieht ist etwas zu künstlich gestreckt. Dann gibt es viele Parallelen zum Fim, aber auch kleine Änderungen. Auch interessant wie die Folgefilmen auch aus diesem Buch noch Kleinigkeiten übernommen haben.

Hast du mal Lost World gelesen? Das ist ja auch von Crichton, aber inhaltlich ganz anders als der gleichnamige Film.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Wilhelm Weischedel - Die philosophische Hintertreppe: 34 große Philosophen im Alltag und Denken

Kennen vielleicht einige hier schon, aber ich bin jetzt endlich dazu gekommen das mal zu lesen. War durchaus ertragreich, vor allem leicht und angenehm geschrieben und mit dem nötigen Witz den diese zum Teil sehr trockene Thematik bitter nötig hat. Der Versuch, große Denker auf nur einigen Seiten zusammenzufassen gelingt dabei zumeist, auch wenn man des öfteren das Gefühl hat, dass die grundlegenden Ideen der jeweiligen Philosophen ein wenig zu brachial aus der Rhetorik gerissen werden. Der Aufbau ist geschickt, meistens folgen auf die großen Erkenntnisse der Zeit Kommentare oder Erwiderungen zu eben diesen von späteren Philosophen oder Zeitgenossen. Besonders schön gelungen ist dies bei den Kapiteln über Descartes (Alles ist unsicher, ich denke aber also bin ich) und Paskal (Wenn alles unsicher ist, dann ist doch der Glaube an Gott das einzige was uns Gewissheit geben kann). Schön wird dargestellt wie es meist sehr schwierige Querdenker sind, die in der Geschichte großen Einfluss auf das Denken der Allgemeinheit haben und das knappe Format der einzelnen Kapitel lädt dazu ein, ein Kapitel beim Kaffee zu verschlingen und danach zur Seite zu legen, um das ganze ein wenig zu reflektieren. Insgesamt ein sehr schönes Buch, gerade wenn man einen allgemeinen Überblick über die großen Philosophen der Geschichte haben will ohne direkt von Literatur erschlagen zu werden. Uneingeschränkt empfehlenswert.

Sven Beckert - King Cotton: Eine Geschichte des globalen Kapitalismus

Beckerts Meinung wird schon sehr früh deutlich - er kann den Kapitalismus nicht leiden, eine Wirtschaftsordnung die für ihn geschichtlich durch Gewalt und Zwang geprägt ist. Gewalt und Zwang gegenüber Sklaven und Einheimischen der Kolonien, welche die benötigten Rohstoffe für die aufstrebenden Industrieländer bereitstellen; aber auch Gewalt und Zwang gegenüber den Lohnarbeitern die in den zunächst westlichen Industrieländern die Nähmaschinen in den Fabriken bedienen. Dennoch hat er ein populärwissenschaftliches Buch über genau diesen Kapitalismus geschrieben, der für ihn durch die Zusammenarbeit von Kriegskapitalismus (Erschließung von Arbeitskräften durch Gewalt, Sklaven, und Erschließung von Märkten durch koloniale Macht) und Industriekapitalismus (Industrialisierung und Mobilisierung von Lohnarbeitern) geprägt ist. Er exerziert seine kritische Theorie des globalen Kapitalismus ausführlich am Beispiel der Baumwolle durch, eins der größten Wirtschaftsimperien der Welt und gleichzeitig Sinnbild für die Unterdrückung und Ausbeutung von Sklaven. Beckert ist dabei ausgesprochen ausführlich, illustriert schön die Verschiebung der Produzierenden und Verarbeitenden Baumwollindustrie und hat quasi zu jedem Teil der Erde jede Menge zu sagen, bleibt dabei aber leider stets zu oberflächlich. Die Kapitel sind größtenteils deskriptiv, die Aussagen die er am Ende trifft erscheinen flach für solch ein komplexes Thema. Er ignoriert zudem jegliche Faktoren die nicht direkt Teil der Baumwollindustrie sind, aber diese dennoch geschichtlich stark beeinflusst haben, wie Wirtschaftskrisen und Finanzpolitik. Insgesamt ein etwas enttäuschendes Werk mit stark marxistischen Zügen, das zwar sehr komplett und in seiner Argumentation schlüssig ist, aber nicht ausreichend in die theoretische Tiefe eintaucht die offensichtlich möglich gewesen wäre. Nur empfehlenswert wenn man wirklich an globaler Wirtschaftsgeschichte interessiert ist, Carbon Democracy von Timothy Mitchell behandelt ein ähnliches Thema am Beispiel von Erdöl tiefgründiger und spannender.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
So ein zusammenfassendes Buch über Philosophen und ihre Überlegungen hatte ich vor vielen Jahren auch mal gelesen, weiß jetzt aber nicht mehr wie es hieß. Vielleicht war es sogar "Die philosophische Hintertreppe". War ganz gut, wenn man einen groben Überblick über dieses Thema bekommen will.

Wurde in dem Buch über Kapitalismus erwähnt, dass auch andere Systeme auf Gewalt und Zwang gesetzt haben? Während des Stalinismus wurden Millionen Menschen (meistens politische Gefangene/Systemkritiker) als Arbeitssklaven missbraucht, z.B. beim Bau der transsibirischen Eisenbahn und bei manchen großen Wasserkanälen. Meine Oma wurde mit 18 Jahren in so ein Arbeitslager gesteckt.
In den Monarchien, während der Knechtschaft und der Sklaverei (noch vor dem eigentlichen Kapitalismus) wurden die Menschen auch nur selten gefragt, ob sie diese Arbeiten verrichten wollen. Ist ja nicht so, als wäre einzig der Kapitalismus ausbeuterisch oder als hätten die Kapitalisten diese Gewalt und Ausbeutung erfunden.
Wenn solche Bücher zu einseitig sind und solche Sachen unter den Teppich kehren, finde ich das sehr fragwürdig.


Zuletzt gelesen:

Robert McCammon - Swans Song

Der epische Weltuntergangs-Thriller von 1987 in der neuen, vollständigen umfasst zwei Bände mit insgesamt 1150 Seiten. Das Buch erschien schon mal 1988 bei Knaur, allerdings gekürzt in einem Band unter dem Titel "Nach dem Ende der Welt".

Das Buch wird oft mit Stephen Kings "The Stand" verglichen, was ziemlich naheligend ist. Es gibt ein paar Ähnlichkeiten, aber noch mehr Unterschiede zwischen diesen beiden Werken, und ich finde beide auf ihre Weise stark. Hier geht die Welt nicht durch einen Virus, sondern durch einen Atomkrieg unter, und die wenigen Überlebenden tragen schwere Verbrennungen davon oder sterben etwas später wegen des verseuchten Wassers etc. Aber es gibt auch hier eine übernatürliche Komponente und einen Widerstreit zwischen dem Bösen und dem Guten, zwischen Chaos und Vernunft. Dieser Kampf wird auf eine ganz andere Weise ausgetragen als in The Stand, und es gibt nicht ganz so viele Figuren.
Swans Song ist sehr gut geschrieben und spannend, obwohl die eine oder andere Sache vorhersehbar war.

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Joey Goebel - Freaks

Ich bin nicht begeistert. Zum einen sind mir die Bandmitglieder doch etwas zu comichaft und "over the top": eine 80-jährige sexbesessene Oma, ein philosophierender belesener Afroamerikaner mit einem kleinen Penis, eine 8-jährige Menschenhasserin, ein irakischer Ex-Soldat und eine Satanistin im Rollstuhl. Fehlt nur noch ein kleinwüchsiger im Clownkostüm. Ich mag groteske Bücher und Geschichten, aber weniger wäre hier mehr gewesen.
Zum anderen sind alle anderen Figuren wandelnde Klischees: Der Afroamerianer hat 12 Brüder, die alle (!) Jerome heißen, mit Drogen dealen und Gangsta-Rap hören. Und für ein Buch, das auf den ersten Blick gegen die Vorurteile "kämpft", haben diese "Freaks" selbst zu viele Vorurteile gegenüber allen anderen und blicken auf die "Normalos" von oben herab. Keine dieser Hauptfiguren war mir sympathisch.
Hinzu kommt noch, dass die Handlung sehr dünn ist.
Es ist wieder ziemlich gut geschrieben, aber "Vincent" fand ich deutlich besser als Freaks.

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Greg F. Gifune - Kinder des Chaos

Es geht um einen Mann, die als Teenager zusammen mit zwei Freunden einen seltsamen Mann ermordet hat und 30 Jahre später von der Vergangenheit eingeholt wird. In der Wüste von Mexiko soll er seinen ehemaligen Freund aufspüren, der eine Sekte gegründet hat. Ein Mysteryroman, der anfangs eher subtil ist und gegen Ende ziemlich heftig wird und sich mit der Frage nach dem freien Willen und nach Vorbestimmung beschäftigt.

Das ist ein sehr starkes Buch, das nicht nur hervorrgend geschrieben ist, sondern auch mit einer dichten, düsteren Atmosphäre fesselt und zum Nachdenken anregt. Wie schon "Die Einsamkeit des Todbringers" und "Sag Onkel", kann ich auch dieses großartige Buch wärmstens empfehlen.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Tyler Durden schrieb:
Wurde in dem Buch über Kapitalismus erwähnt, dass auch andere Systeme auf Gewalt und Zwang gesetzt haben? Während des Stalinismus wurden Millionen Menschen (meistens politische Gefangene/Systemkritiker) als Arbeitssklaven missbraucht, z.B. beim Bau der transsibirischen Eisenbahn und bei manchen großen Wasserkanälen. Meine Oma wurde mit 18 Jahren in so ein Arbeitslager gesteckt.
In den Monarchien, während der Knechtschaft und der Sklaverei (noch vor dem eigentlichen Kapitalismus) wurden die Menschen auch nur selten gefragt, ob sie diese Arbeiten verrichten wollen. Ist ja nicht so, als wäre einzig der Kapitalismus ausbeuterisch oder als hätten die Kapitalisten diese Gewalt und Ausbeutung erfunden.
Wenn solche Bücher zu einseitig sind und solche Sachen unter den Teppich kehren, finde ich das sehr fragwürdig.

Nein, Kommunistische Regime werden nicht aufgeführt, weil das Buch vor deren Entstehung zeitlich endet. Alles nach dem ersten Weltkrieg wird nur noch kurz zusammengefasst und nicht ausführlich behandelt. Kriegskapitalismus, der schließlich im globalen Kapitalismus durch den Industriekapitalismus endet ist für Beckert (er folgt da im groben Polanyis Logik) auch genau das: Feudalsystem und Sklaverei. Quasi die Stufen vor dem Kapitalismus, die aber genau dorthin geführt haben nachdem sich Märkte entwickelt haben. Es geht dabei im besonderen auch auf antike Reiche ein, welche die Baumwolle natürlich auch schon genutzt und durch Sklaverei abgebaut haben, die aber auf Grund ihrer begrenzten Handelsfrequenz und Reichweite keine richtigen internationalen Handelsmärkte aufbauen und nutzen konnten. Das Buch ist da in seiner historischen Arbeit sehr genau und korrekt, weshalb man es auch genau als Geschichtsbuch empfehlen sollte weil die Kapitalismustheorie zu flach verbleibt. Es funktioniert aber sehr gut, um einem heutigen homo oeconomicus vor Augen zu führen auf was für eine Art und Weise unser hochgelobter Kapitalismus entstanden ist und noch heute praktiziert wird.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
E.T.A. Hoffmann - Der Sandmann und andere Nachtstücke

Neben "Der Sandmann" enthält das Buch drei weitere Erzählungen (Das öde Haus, Das Gelübte, Das steinerne Herz) und die Novelle "Das Majorat".
Obwohl der Schreibstil etwas anstrengend ist und viel Konzentration erfordert, hat mir das Lesen Spaß gemacht, weil die Geschichten in einer sehr schönen Sprache geschrieben sind und interessante Ideen haben. Besonders wenn man bedenkt, dass sie vor 200 Jahren entstanden. Bei manchen Geschichten (besonders bei "Das Majorat") merkt man auch, dass Hoffmann ein Jurist war - da kommen manchmal verzwickte Gerichtsfälle vor.

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Viktor Pelewin - Batman Apollo

Die Fortsetzung zu "Das fünfte Imperium" (der wohl außergewöhnlichste Vampirroman) hat mir fast so gut wie der Vorgänger gefallen. Es ist wieder sehr skurril und surreal, eine sehr unterhaltsame Mischung aus Satire, Mythologie, Verschwörungen und Philosophie des Zen-Buddhismus. An ein paar Stellen erinnerte es mich an Inception. Der Erzählstil ist gewohnt gut und die Figuren interessant.
Ist nicht sein bestes Buch, aber ein ordentliches.

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Joe R. Lansdale - Sturmwarnung

Habe festgestellt, dass ich diese Geschichte schon kenne, und zwar gab es davon eine gekürzte Version in der Anthologie "Offenbarungen" (unter dem Titel "Der große Knall").
Die Novelle handelt von einem Boxer im Jahr 1900, der beauftragt wird, einen anderen Boxer im Ring totzuschlagen. Dann bricht ein Orkan aus.

Es hat mir (wieder) gefallen, obwohl die Hauptfigur eigentlich ein unsympathischer Antiheld ist, zumindest anfangs. Sein Gegner Lil' Arthur ist schon angenehmer. Das Buch ist gewohnt gut geschrieben und erzählt eine interessante Geschichte über Rassismus und Korruption (im Boxgeschäft) um 1900. Die Novelle ist zum Teil symbolisch gemeint, was ihr eine zusätzliche Note verleiht. Manche Szenen sind ziemlich hart.
Im Vergleich zu der gekürzten Fassung sind hier mehr Handlungsstränge mit weiteren Nebenfiguren, die auch in den Orkan geraten.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Patton Oswalt - Silver Screen Fiend

Ist quasi die Biografie des Schauspielers (Spence aus King of Queens) und Comedians. Habe ich mir neulich beim Wandern als Hörbuch angehört, da es hauptsächlich um seine Entwicklung als Filmfan geht. Hat mir aber ehrlich gesagt nicht so sehr gefallen. Er selbst ist ja sehr sympathisch und seine Liebe für Filme kommt rüber, aber er hat offen gesagt nicht wirklich viel zu erzählen und zieht zig Dinge in die Länge, die eher uninteressant sind. Auch hört man tausend Mal, wie er wieder einen Abend als Standup Comedian verbrachte, ohne dass er selbst je viel lustiges erzählt.

George Carlin - Brain Droppings

War eigentlich ein genialer Comedian, aber sein Buch Brain Droppings (auch als Audiobook, auch von ihm selbst gelesen) war eine noch größere Enttäuschung. Seine Sprüche, die eigentlich nur Tiraden über Alltag sind, kommen ziemlich gestellt rüber und seine Frechheit hat nichts von dem Esprit, den er auf der Bühne hatte.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
James Herbert - Die Ratten

In diesem Debut-Roman (1974) des englischen Horrorautors geht es um mutierte Ratten, die in London auftauchen, sich schlagartig vermehren und auf Menschen losgehen.

War sehr kurzweilig und spannend, wobei der Autor sich auch Zeit für die Charaktere genommen hat. An manchen Stellen ist es etwas blutig, manchmal auch leicht übertrieben. Aber alles in allem hat mir das Buch gefallen und gehört zusammen mit "Unheil" (erschien ein Jahr später) zu meinen Favoriten von James Herbert. Die Fortsetzung zu den Ratten ("Die Brut") habe ich schon vor einigen Jahren gelesen und fand es auch gut.
 

Indian03

Well-Known Member
00Doppelnull schrieb:
Sven Beckert - King Cotton: Eine Geschichte des globalen Kapitalismus

Beckerts Meinung wird schon sehr früh deutlich - er kann den Kapitalismus nicht leiden, eine Wirtschaftsordnung die für ihn geschichtlich durch Gewalt und Zwang geprägt ist. Gewalt und Zwang gegenüber Sklaven und Einheimischen der Kolonien, welche die benötigten Rohstoffe für die aufstrebenden Industrieländer bereitstellen; aber auch Gewalt und Zwang gegenüber den Lohnarbeitern die in den zunächst westlichen Industrieländern die Nähmaschinen in den Fabriken bedienen. Dennoch hat er ein populärwissenschaftliches Buch über genau diesen Kapitalismus geschrieben, der für ihn durch die Zusammenarbeit von Kriegskapitalismus (Erschließung von Arbeitskräften durch Gewalt, Sklaven, und Erschließung von Märkten durch koloniale Macht) und Industriekapitalismus (Industrialisierung und Mobilisierung von Lohnarbeitern) geprägt ist. Er exerziert seine kritische Theorie des globalen Kapitalismus ausführlich am Beispiel der Baumwolle durch, eins der größten Wirtschaftsimperien der Welt und gleichzeitig Sinnbild für die Unterdrückung und Ausbeutung von Sklaven. Beckert ist dabei ausgesprochen ausführlich, illustriert schön die Verschiebung der Produzierenden und Verarbeitenden Baumwollindustrie und hat quasi zu jedem Teil der Erde jede Menge zu sagen, bleibt dabei aber leider stets zu oberflächlich. Die Kapitel sind größtenteils deskriptiv, die Aussagen die er am Ende trifft erscheinen flach für solch ein komplexes Thema. Er ignoriert zudem jegliche Faktoren die nicht direkt Teil der Baumwollindustrie sind, aber diese dennoch geschichtlich stark beeinflusst haben, wie Wirtschaftskrisen und Finanzpolitik. Insgesamt ein etwas enttäuschendes Werk mit stark marxistischen Zügen, das zwar sehr komplett und in seiner Argumentation schlüssig ist, aber nicht ausreichend in die theoretische Tiefe eintaucht die offensichtlich möglich gewesen wäre. Nur empfehlenswert wenn man wirklich an globaler Wirtschaftsgeschichte interessiert ist, Carbon Democracy von Timothy Mitchell behandelt ein ähnliches Thema am Beispiel von Erdöl tiefgründiger und spannender.


Wenn sich jemand für diese Thematik im weitesten Sinne interessiert, dann ist auch das Buch von George Packer - "The Unwinding" sehr interessant. Packer beschäftigt sich mit dem Niedergang der USA in den letzten 30 Jahren und er führt es darauf zurück, dass die Mittelschicht immer mehr zurückgedrängt wird. Dies führt er auf die immer stärkere Macht der Indurstrie und Lobbyisten und die Abhängigkeit der Politik zurück. Er beschreibt das sehr anschaulich an zum Teil realen Schicksalen einzelner Personen aus den letzten 30 Jahren. Der Blickwinkel ist zwar einseitig, ich hatte aber nie das Gefühl, dass er, wie z.B. ein Michael Moore, tendenziös und maniopulativ unterwegs ist, sondern er nur die Geschichte der kleinen Leuten erzählen will.

Wenn Ihr Euch dafür interessiert ujnd einigermaßen dem Englischen mächtig seit, unbedingt im Original lesen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
"Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?" von François Truffaut

Ein sehr aufschlussreiches und sehr interessantes Buch. Die Gespräche zwischen Truffaut und Hitchcock sind immer respektvoll aber auch durchaus kritisch.
Die beiden Regisseure nehmen sich Hitchcocks komplettes Werk vor. Film für Film. Dabei gibt es spannende Ideen zu hören, ungeahnte Details und humorvolle Anekdoten.
Im Klapptext steht "Sie werden Filme nach der Lektüre anders sehen...". Beschäftigt man sich seit Jahren mit dem Thema Film ist das vielleicht etwas hoch gegriffen. Die Filme des dicken Briten, die sieht man aber auf jeden Fall mit schärferem Auge und mehr Genuss.

Gefiel mir sehr.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Jup, das ist super. Hatte mal ein interdisziplinäres Seminar in Filmgeschichte zum Thema Hitchcock und der McGuffin, das Seminar war quasi um das Buch herum aufgebaut. Sehr gut zu lesen und richtig interessant.
 

Revolvermann

Well-Known Member
So ein Seminar ist sicher toll. Würde mich auch interessieren.
Für Filmbegeisterte ist das Buch uneingeschränkt zu empfehlen.
Lediglich die letzten 20 Seiten, in denen recht trocken die Schwierigkeiten der Buchveröffentlichung von 3. Person aufgezählt werden, fand ich etwas langweilig.
Aber das gehört an sich ja auch nicht mehr zu den Interviews.
 
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