Habe hier schon länger nichts geschrieben.
Joe R. Lansdale - Akt der Liebe
In dem Debutroman von 1981 geht es um einen Cop, der einen Triebtäter zur Strecke bringen will.
Ich fand das Buch okay, aber an die anderen Werke des Autors kommt es nicht heran. Ist schon beachtlich, wie brutal es (für damalige Verhältnisse) zugeht. Leider kommen diese Szenen ziemlich platt rüber, was wahrscheinlich an dem Schreibstil und der Ausdrucksweise liegt. Die späteren Bücher von Lansdale sind besser geschrieben.
Und die Handlung ist auch 08/15, ließ sich aber flüssig lesen und war im letzten Drittel zumindest etwas spannend.
Schlecht fand ich das Buch nicht, kann man ein Mal lesen.
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Philip K. Dick - Der heimliche Rebell
Gehört zu den Frühwerken des Autors und handelt von einer fernen Zukunft mit einem totalitären System.
Das Buch ist ordentlich geschrieben, aber die Handlung fand ich eher schwach und unglaubhaft. Stellenweise sogar unfreiwillig komisch.
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Thomas Ligotti - In einer fremden Stadt, in einem fremden Land
In diesen düsteren Erzählungen beweist der Autor wieder sein außerordentliches Talent und sein Können. Vier von den Geschichten spielen in derselben namenlosen Stadt ("Die Stadt an der nördlichen Grenze") und haben 1-2 wiederkehrende Figuren, hängen aber ansonsten nicht zusammen.
Die Storys sind in einem fast poetischen Schreibstil verfasst und die sehr dichte Atmosphäre ist faszinierend. Am besten hat mir "Wenn du das Singen hörst, wirst du wissen, es ist Zeit" gefallen, aber die anderen Erzählungen sind auch hervorragend.
Diesen Autor kann ich wirklich nur empfehlen.
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Arthur Machen - Die leuchtende Pyramide
Fünf britische Gruselgeschichten aus dem Ende des neunzehnten und dem Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Den Schreibstil fand ich gut und die Handlungen waren interessant. Am besten haben mir "Der große Gott Pan" und "Die lechtende Pyramide" gefallen, wobei das erstere fast schon die Länge einer Novelle hat.
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Louis-Ferdinand Céline - Tod auf Kredit (1936)
Anfangs brauchte ich etwas Zeit, um in diesen (zum Teil) autobiografischen Roman reinzukommen, aber dann gewöhnte ich mich an den Erzählstil und fand das Buch zunehmend mitreißender und intensiver. Im Prinzip kann man es als die Vorgeschichte zu "Reise ans Ende der Nacht" auffassen, der drei Jahre zuvor erschienen war. "Tod auf Kredit" ist allerdings noch misanthropischer und verzweifelter; es ist ein Rückblick in die Kindheit und Jugend am Anfang des 20. Jahrhunderts in einem heruntergekommenen Stadtteil von Paris. Es ist wie eine Odyssee, die der Ich-Erzähler Ferdinand durchmachen muss (wobei er keineswegs als ein Held rüberkommt, sondern eher als ein Antiheld). Céline brach mit traditionellen Regeln der Literatur und benutzte hier eine sehr direkte Sprache mit außerordentlich vielen Ausrufezeichen und Auslassungspunkten ... Und er wechselt oft ohne einen ersichtlichen Grund von der Vergangenheits- in die Gegenwartsform und zurück.
Einige Szenen hatten es in sich, deshalb kann ich schon verstehen, weshalb das Buch (wie vorher "Reise ...") damals für Furore sorgte. Es gibt z.B. eine nahezu epische Szene auf dem Schiff, wo alle von der Seekrankheit befallen werden und eine wahre Kotzorgie veranstalten. Manche anderen Szenen sind noch anstößiger, auf eine andere Weise.
Es ist ein sehr guter, wenn auch ein schwermütiger und deprimierender Roman, der sich wie ein 700 Seiten langer Wutschrei lesen lässt. "Reise ans Ende der Nacht" fand ich allerdings noch etwas besser.
Beide Bücher sollte man in der neuen Übersetzung (ab 2003 bzw. 2005) lesen, weil die alten sehr miserabel sein sollen.
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Max Wilde (Roger Smith) - Schwarzes Blut
In diesem Horrorthriller geht es um eine Art Gestaltwandlerin, die Appetit auf Menschen hat.
Hat mir überhaupt nicht gefallen. Es ist zwar recht flüssig geschrieben, aber die Handlung ist sehr schwach und besteht aus lauter Widersprüchen und Zufällen ohne jeden Zusammenhang. Die Gewaltszenen wirken erzwungen und kommen sehr platt rüber. Nach einem ordentlichen Anfang wurde es immer schlechter und schlechter. Das Buch wurde mir empfohlen, also hatte ich hier einen guten Horrorthriller erwartet und wurde enttäuscht.