Zuletzt gelesenes oder gehörtes Buch

Member_2.0

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TheReelGuy schrieb:
Member_2.0 schrieb:
Selbst spielen kann ich Horrorgames nicht so gut :wacko:
Mich hat bisher nur "Alien: Isolation" gebrochen, aber ich kann das voll gut nachvollziehen. Speziell die Ratten in "Metro" sind extrem fies, weil man sie schon Minuten vor ihrem Angriff hört. :wacko:


Alien ging gar nicht :biggrin: Das letzte Horrorgame, dass ich auch wirklich durchgespielt habe, war The last of us. Super spiel, aber grad bei den Klickern wurde ich ganz schön getestet :ugly: Am schlimmsten sind aber so Spiele wie Outlast. Da fang ich gar nicht erst an zu versuchen, dass zu spielen!


Zu Metro 2033: Grad das Ende war imo wirklich genial. Wie fandest du denn die Fortsetzungen? Also 2034 und die anderen Romane die es da noch gibt. Hab mich da noch nicht ran getraut, weil ich angst habe, dass sie mir den ersten Roman versauen...
 

Revolvermann

Well-Known Member
"Terror" von Dan Simmons

Ein toller Roman mit einer Atmosphäre, dick wie Packeis.
Es war mein erster Roman von Simmons und ich kann Stephen King nur zustimmen, wenn dieser behauptet, Simmons schriebe wie ein Gott. Es macht einfach riesen Spaß, selbst eher nebensächlichen Gegebenheiten beizuwohnen, wenn sie so schön ausformuliert sind.
"Terror" ist über weite Strecken eine echte Tour de Force für die zahlreichen Figuren. Das ging bei mir soweit, das mir beim Lesen selbst schon kalt wurde und ich irgendwie Hunger auf Fleisch bekam.
Der Horroranteil ist nicht so groß, wie man annehmen könnte. Wenn sich Simmons aber hier und dort voll diesem Anteil widmet, ist es spannend und die Seiten fliegen nur so dahin.
An anderer Stelle können sich so manche Ausführungen aber auch hinziehen.
Allein das Ende gefiel mir nicht vorbehaltlos. Gerade wenn man denkt, jetzt kommen die Fäden zusammen, entschleunigt sich das Ganze noch mehr und nimmt Kurs auf eine ganz andere Richtung.
Da wäre mir ein eher konventionelleres Finale lieber gewesen, anstatt die Figuren auf dem Höhepunkt ihres Bemühens so unspektakulär aus dem Spiel zu nehmen.
Wäre der Roman, wirklich nur ein kleines bisschen, kürzer und das Finale packend und grausig geraten - "Terror" wäre ein Meisterwerk.
So ist es ein tolles Buch.
 

Revolvermann

Well-Known Member
"Hoffnung Mensch: Eine bessere Welt ist möglich" - Michael Schmidt Salomon

Hört sich jetzt etwas an, wie irgendein mystisches Selbsthilfebuch. Ist aber eher das Gegenteil. Salomon geht hier fast rein wissenschaftliche Wege. Was ich im Gunde nicht schlecht finde, nur kommt es einem des Öfteren vor, wie stumpfe Datenauswertung. Klar, wenn man sich die früheren Epochen ansieht, hat sich die Menschheit in sehr vielen Belangen zum Guten entwickelt. Dennoch bleibt selbst bei diesem eher optimistischen Werk ein eher nachdenklicher Nachhall.

"Picknick mit Bären" - Bill Bryson

Doch recht anders als der Film aber auch interessanter. Ein lehrreicher und vor allem bissiger, stellenweise extrem lustiger Reisebericht.


"Die Fährte" - Jo Nesbo

Der vierte Harry Hole Roman und wie ich finde, der bisher schwächste. Ein wenig zu überkonstruiert, mit sehr zähen Passagen.
Hole ist trotz ernster Lage kaum am Taumeln und auch sein Kampf mit sich selbst hält sich in Grenzen.
Ich hoffe, es wird wieder besser.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Weil wir kürzlich über Steven Erikson Reihe gesprochen haben. Den ersten Band Die Gärten des Mondes gibt es gerade auf Amazon fürs Kindle für 3,99 €.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
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Michel Houellebecq - Gegen die Welt, gegen das Leben (1991)

Ein interessantes langes Essay über Lovecraft und seine Angststörungen. Einiges davon wusste ich nicht, aber dadurch kann ich sein Werk jetzt etwas besser verstehen. Gut fand ich unter anderem, dass Houellebecq nicht versucht, ihn zu rechtfertigen oder seinen Fremdenhass kleinzureden. Er kannte Lovecraft natürlich nicht persönlich, aber er hat zum Beispiel die großen Veränderungen in Lovecrafts Leben mit seinen Briefen und Geschichten aus der jeweiligen Zeit in Relation gesetzt, was sehr aufschlussreich ist.
Und auch hier hat Houellebecq seine starke Ausdrucksfähigkeit bewiesen. Die wenigsten schaffen es, ihre Gedanken so präzise zu formulieren und das Ganze so interessant zu machen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
Ein interessantes langes Essay über Lovecraft und seine Angststörungen...

Hört sich interessant an. Lese deinen Beitrag auch gerade wenige Minuten nachdem ich auf youtube die Lovecraft Doku "Lovecraft: Fear of the Unknown" geschaut habe. Ist keine hochklassige Doku aber für Leute die Interesse an dem Autor haben durchaus mal einen Blick wert.



"Die himmlische Tafel" - Donald Ray Pollock

Eine raue Geschichte über 3 arme Außenseiter, die im Amerika Anfang des 20. Jahrhunderts aus ihrem gewohnt, tristen Leben ausbrechen und Banken überfallen.
Allerdings geht es im Buch auch noch um eine ganze Reihe anderer Personen, die die Wege der 3 Jungs mal mehr, mal weniger kreuzen.
Pollock erzählt schnörkellos und hart. Allerdings auch mit sehr trockenem Humor. Außerdem versteht er es wunderbar, die nostalgische Welt dieser Zeit literarisch mit einer dicken Schicht ekeligem Dreck zu überziehen. Gerade diese kleinen Einzelheiten ergeben einen tollen Roman, von dem man aber keine actionreiche Hetzjagd erwarten sollte.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Pollock ist genial. Lies auch seine anderen Bücher (falls noch nicht geschehen), aber die sind im Vergleich zur himmlischen Tafel echt niederschmetternd. Und sehr stark :wink:

Die Lovecraft-Doku gibts nur auf Englisch, oder?
 

Revolvermann

Well-Known Member
Seine andern Bücher hab ich noch nicht gelesen. Hab aber eben schonmal geschaut, was die so kosten. :squint: Sind ja noch nicht SO viele.
Hast du alle gelesen und fandest du sie besser als die himmlische Tafel?

Ja, die Doku gibts soweit ich das gesehen habe nur in englisch.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Von Pollock habe ich alles gelesen und er ist wirklich sehr stark. Besser als die himmlische Tafel? Schwer zu sagen, weil das Buch im Gegenstz zu den Vorgängern humorvoll war. Das Handwerk des Teufels und Knockemstiff sind hingegen wirklich trostlos - aber grandios geschrieben. Ich liebe beide Arten von Pollock :thumbup:
Interessant finde ich, dass Pollock jahrzehntelamg in einer Papierfabrik gearbeitet hat. Kein abgehobener und realitätsfremder Akademiker, sondern ein einfacher Arbeiter. Es gibt in der Literaturwelt zu wenig Leute, die eine Ahnung vom echten Arbeitsleben haben. Und sein Schreibstil ist echt größer als alles, was ein Fitzek jemals produzieren kann.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Das habe ich auch gelesen. Hat erst mit Mitte 30 seinen Uni-Abschluss nachgemacht und war ebenfalls jahrelang in einer Fleischfabrik angestellt.
Sein Debütroman wurde 2008 veröffentlicht. Da war er bereits 54 Jahre alt.
Das finde ich mutig und macht einem irgendwie auch selbst Mut. Man hängt nirgendwo fest und kann sich in jedem Alter noch alles verwirklichen, wenn man will. Das muss nicht unbedingt Schreiben sein. Ich habe mal einen Millionär im TV gesehen, der fährt seit einiger Zeit LKW. Hat einen Schein gemacht obwohl er ausgesorgt hat, weil er das schon immer machen wollte.
Naja, jedenfalls ist Pollock ein interessanter Kerl.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Graham Masterton - Grauer Teufel (2004)

Ein spannender und origineller Horrorthriller.

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Matthew Stokoe - High Life (2002)

Der Roman wird aus der Sicht eines Mannes erzählt, der nach Hollywood kommt und von Ruhm und Reichtum träumt. Doch hinter der glänzenden Fassade findet er eine Welt voller gescheiterter Existenzen vor, die in einem Sumpf aus Drogen, Prostitution, Gewalt und Perversion leben. Wie weit muss man gehen, um in der (Alb)Traumfabrik eine Karriere zu machen?
Es ist wohl das verstörendste und heftigste Buch, das ich in der letzten Zeit gelesen habe. Am ehesten lässt es sich vielleicht mit der Yuppie-Welt in den Büchern von Bret Easton Ellis vergleichen, geht aber noch weiter, was die drastische Darstellung von Gewalt und Sex angeht. Es gibt keine sympathischen Figuren, die Atmosphäre ist sehr beklemmend und manche Stellen sind so abstoßend, dass einem übel wird. Also absolut nichts für Zartbesaitete.
Bin schon gespannt auf "Kühe" (erscheint im April).
 

Revolvermann

Well-Known Member
"Der Fornit" - Stephen King

Eine Kurzgeschichtensammlung von der ich jede Geschichte recht unterhaltsam fand.
Am besten jedoch gefiel mir die buchtitelgebende Kurzgeschichte "Der Fornit". Ein echter Leckerbissen.
 

Member_2.0

New Member
Hab eben die Passage Trilogie von Justin Cronin beendet (leider)
Ich weiß gar nicht ob ich jemals was besseres gelesen habe. Bin total fertig mit Jack und Buchs. :crying: :w00t:
Buch 1 und 3 sind der Wahnsinn. Buch 2 fällt vielleicht ein wenig ab, aber alle drei zusammen genommen, sind (imo) kaum zu übertreffen.

Wer die bisher nicht gelesen hat, nachholen!!!! :top:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Edward Lee - Gewürm (2006)

Origineller Ekelhorror mit Science-Fiction-Elementen.

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Ryan David Jahn - Ein Akt der Gewalt (2009)

Die Handlung dieses Episodenromans spielt in den 60er Jahren in einer us-amerikanischen Stadt. Aus verschiedenen Perspektiven wird über das Leben in einer Nachbarschaft erzählt, und jede davon ist sehr nachvollziehbar. Am besten ist hier aber der Schreibstil. Wie schon bei "Der Cop", liest es sich sehr angenehm und ist auch wieder in der Gegenwartsform verfasst.
Das Buch erschien in der Reihe Heyne Hardcore, aber so hardcore ist es gar nicht. Es ist aber wirklich gut geschrieben.

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Richard Lorenz - Amerika-Plakate (2014)

Es lässt sich keinem bestimmten Genre zuordnen und gehört zu den Büchern, die man schlecht beschreiben kann. Eine Art Episodenroman mit vielen kleinen Geschichten, die zusammen eine größere Geschichte bilden. Das ganze ist ziemlich originell, surreal und verträumt, aber auch wunderbar geschrieben. Ich glaube, der Autor ist ein Fan von Paul Auster, der hier mehrmals erwähnt wird und sogar kurz selbst als Nebenfigur auftaucht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, werde mir bald auch "Frost, Erna Piaf und der Heilige" holen. Beide Bücher sind bei "kuk", bzw. im Joachim Körber Verlag, bzw. in der Edition Phantasia erschienen.

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Hanns Heinz Ewers - Alraune (1911)

Ein Klassiker, den ich jedem Leser, der sich für Phantastik interessiert, empfehlen kann. Der Roman ist revolutionär, was z.B. die Idee der künstlichen Befruchtung, die Figur einer "femme fatale" und die Freizügigkeit betrifft. Hat mir noch besser gefallen als "Der Zauberlehrling".
Die Geschichte des Buches ist dabei fast genauso dramatisch wie das Buch selbst - anfangs von den Kritikern als seriöse Literatur eingestuft, mit zunehmdem Erfolg immer negativer bewertet, später von den Nazis verboten und verbrannt. Der Autor sympathisierte anfangs selbst mit den Nationalsozialisten, aber als es immer ernster wurde und er immer stärker unter Druck geriet, Nazi-Propaganda zu schreiben, trat er aus und alle anderen seiner Bücher wurden ebenfalls verboten.
Hinzu kommt, dass seine Geliebte nach dem Erscheinen des Buches Selbstmord beging (weil sie glaubte, mit der weiblichen Hauptfigur sei sie selbst gemeint) und eine Darstellerin, die in einer von den Verfilmungen die Rolle der Alraune spielte, nahm sich ebenfalls das Leben - im gleichen Hemd, in dem sie Alraune gespielt hatte.
In der Ausgabe, die ich habe (erschienen im Area-Verlag als Doppelband zusammen mit Der Zauberlehrling) ist ein sehr interessantes Nachwort enthalten.
 

Revolvermann

Well-Known Member
"Das abenteuerliche Leben des Deadwood Dick" - Joe R. Lansdale

Lansdale lädt wieder in den wilden Westen und ich bin der Einladung gefolgt.
Ich habe es nicht bereut. Der Roman ist episodischer als anderen Sachen, die ich von ihm las aber keinesfalls weniger unterhaltsam.
Deadwood meets Django Unchained. In bester Lansdale Art. Hart, gebrochen, dann wieder humorvoll und wohlig.

"Ein kurze Geschichte von fast allem" - Bill Bryson
Vom Allerkleinsten bis zum Rand des Universums. Von Biologie bis Chemie. Von der Tiefsee bis zu den Bergspitzen.
In seiner typisch munteren Art reißt Bryson eine Menge Themen an und weckt Interesse an so ziemlich allem.

"Reif für die Insel" - Bill Bryson

Ein Rundreise durch England voller wunderbarer Orte und Begegnungen. Lustige Anekdoten über ein Land und seine Schrullen.
Ich liebe Brysons Bücher.


"Red Rising" - Pierce Brown

Ein junger Kerl namens Darrow schuftet sich in den riesigen Minen des Mars zu Tode. Bis etwas sein Leben durcheinander bringt und er den Aufstand gegen das Regime probt.

Hört sich etwas an wie die Hungerspiele auf dem Mars und ist genau das.
Ich war nach den ersten 200 Seiten etwas unschlüssig ob ich weiterlese, denn vieles in diesem Young Adult Roman wirkt wie schon mehrfach gelesen/gesehen.
Doch ich blieb dran und kann sagen, dass es sich doch ziemlich gelohnt hat. Browns Schreibstil ist soghaft und seine Welt ist rau. Voll harter Gewalt und Schimpfwörtern.
Sein Universum ist groß und scheint nach dem 1. Roman noch längst nicht ausgeschöpft. Die Hierarchie (das Farbensystem) ist eine nette Idee und die Hauptcharaktere wachsen einem doch irgendwie ans Herz. Es gibt viel Action und den ein oder anderen Twist.
Die beiden Fortsetzungen der "Red Rising"- Trilogie werde ich mir wohl auch geben.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich muss gestehen, noch nichts von Bryson oder Lansdale gelesen zu haben. Sollte ich beides nachholen :squint: Was wären von dir für beide jeweils die go to Tipps?
 
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