Von den Meg-Büchern habe ich nur das erste gelesen. War schon unterhaltsam und flüssig geschrieben, aber nicht soo gut, dass ich viel Lust auf die Fortsetzungen gehabt hätte. Es gibt einfach zu viele andere Bücher, die mich mehr interessieren.
Zuletzt gelesen habe ich unter anderem:
Shirley Jackson - Wir haben schon immer im Schloß gelebt
Es geht um eine seltsame Familie (zwei Schwestern und ein Onkel; der Rest ist tot) mit Geheimnissen, die neben einem Dorf in einem Anwesen haust und in einem schwierigen Verhältnis zu den Dorfbewohnern steht.
Das Buch hat mir noch etwas besser gefallen als "Spuk in Hill House". Sehr interessante Charaktere, gut geschrieben, atmosphärisch und mit einem doppelten Boden. Die Ansiedlung der Exzentriker außerhalb der Siedlung (und des gesellschaftlichen Treibens) ist eines der Dinge, die ich als symbolisch empfunden habe. Häuser haben im Werk von Shirley Jackson sowieso eine besondere Stellung.
Lässt sich am ehesten als Weird Fiction bezeichnen, wenn man es denn unbedingt einem Genre zuordnen wollen würde.
David Wong - Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker
Wie der Titel es schon erahnen lässt, ist es ein großer Horror-Spaß - wenn man auf gute Horror-Komödien steht (was ich tue).
Das Ganze ist in einem sehr ironischen Stil geschrieben und wirklich fimreif. Ich hatte das Gefühl, als würde ein Autor Szene für Szene einen Film beschreiben, und zwar einen sehr lustigen.
Das Komische daran ist, dass es der zweite Teil einer Trilogie ist, der bisher als einziger ins Deutsche übersetzt wurde. Aber von Teil 1 ("John Dies at the End") gibt es eine Verfilmung, die ich nicht gesehen habe. Dafür habe ich die russische Übersetzung gelesen. Aber das Zombie-Spinnen-Massaker kann man auch bestens ohne Vorkenntnisse lesen.
Thomas Bernhard - Holzfällen
Der Ich-Erzähler sitzt in einer Ecke und beschreibt mit viel Spott ein "künstlerisches Abendessen" mit alten Bekannten, die er seit zwanzig Jahren nicht gesehen hat.
Ohne Einteilung in Kapitel, ohne Absätze und Zeilenumbrüche, ohne Dialoge, 320 Seiten durchgehender Text (mit sehr vielen sehr langen und gnadenlos verschachtelten Sätzen). Eine wirkliche Handlung gibt es nicht, außer dass vorher eine gemeinsame Freundin Selbstmord verübt hat.
Das Buch ist so gut geschrieben, dass ich es kaum aus der Hand lesen konnte und sehr schnell durch war. War mein erstes Buch von Bernhard, aber da werden definitiv weitere folgen. Die ironisch-verbitterte Art erinnerte mich ein wenig an seine Landsfrau Elfriede Jelinek, wobei deren (ebenfalls hervorragender) Schreibstil viel experimenteller ist.
Außerdem noch zwei Sachbücher von Michel Foucault ("Das Leben der infamen Menschen" und "Bewachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses") gelesen, die ich beide sehr interessant und informativ fand. Erforderte aber schon meine vollste Konzentration - sonst kann man den Gedankengängen des Autors nicht folgen.
Und jetzt lese ich "Voll im Bilde" von Terry Pratchett, den zehnten Teil des Scheibenwelt-Zyklus'. Es ist wieder herrlich unterhaltsam, diesmal geht es um das Filmemachen und Hollywood.