Zuletzt gelesenes oder gehörtes Buch

Wendtslaw

Well-Known Member
Eigentlich schon vor 2 Wochen beendet:Der Turm - Stephen King

Ein gelungener Abschluss des Dunklen Turm-Zyklus, der aber wie ich fand doch auch die ein oder andere Länge hatte.
Im gesamten betrachtet, würde Der Turm bei mir aber trotzdem auf dem vorletzten Platz landen. (Ganz hinten bleibt Susannah)
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Drei Kameraden von Erich Maria Remarque

Eine indirekte Fortsetzung zu "Im Westen nichts Neues" und "Der Weg zurück". Der Erzähler, ein junger Kriegsveteran, vertreibt sich die Zeit (in den 20ern) mit Alkohol und Prostituierten, bis er einen Job als Automechaniker und Taxi Driver findet und sich in eine Frau verliebt. Mehr will ich nicht verraten, außer, dass es von der draufgängerischen "verlorenen Generation" handelt.

Hat mir zwar nicht so gut gefallen wie die beiden "Vorgänger", aber es hat mir besonders in der zweiten Hälfte gefallen. Die Überlegungen darüber, was das Leben lebenswert macht, waren sehr interessant, und den melancholischen Erzählstil fand ich auch passend. Ein gutes Buch.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
The Tommyknockers von Stephen King

Nicht durchweg gelungener Science-Fiction-"Horror" von King. Teilweiße konfus, alles in allem zu lang, braucht vor allem sehr lange bis es mal in Fahrt kommt um dann im Mittelteil wieder sehr zäh zu sein, wenn auch erzählerisch interessant gemacht mit den Perspektiven der verschiedenen Stadtbewohnern. Trotzdem durchaus lesenswert mit einigen gelungenen Figuren und Wendungen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Tommyknockers gehört zu den schwächeren Kings, ist aber immer noch okay wie du schon sagst.

Ich habe wieder ein paar zusammen.

Das fünfte Imperium von Viktor Pelewin

Ein sehr außergewöhnlicher Vampirroman über einen Jugendlichen, der eines Tages in den geheimen Bund der Vampire aufgenommen wird und erfährt, wie die Welt "wirklich" funktioniert und wer die Macht hat. Die Vampire sind dabei keine durch Bisse Verwandelten "Untoten", sondern vielmehr eine Symbiose aus Mensch und "Zunge", die sich in seinem Hals einnistet.
Das Buch hat mir gefallen, es ist wieder in einem tollen ironischen Stil geschrieben und enthält viele Metaphern, Konsumkritik und teilweise lange philosophische Dialoge. Keine Vampirjagd oder Vampirjäger, kein blutiges Gemetzel, aber trotzdem an keiner Stelle langweilig und mit vielen schönen Einfällen. Lediglich das Ende hätte etwas spektakulärer ausfallen können, aber ansonsten ein starkes Buch. Wobei es an "Buddhas kleiner Finger" und "Die Dialektik der Übergangsperiode von Nirgendwoher nach Nirgendwohin" nicht herankommt.

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Bad Vibes von Luke Haines

Der ehemalige Leader der Band "Auteurs" schreibt über seine Rockstar-Karriere, über den Britpop der 90er Jahre und über die Musikindustrie im Allgemeinen.

Das Buch ist nett geschrieben und hat die eine oder andere amüsante Stelle, aber besonders interessant oder spannend war es nicht; wahrscheinlich muss man ein Fan der Band oder des Britpops sein, um das Buch großartig zu finden (mir waren viele Namen nicht bekannt). Das Buch wird mit "Kill your Friends" verglichen, aber bei John Niven war es kein autobiografischer Bericht, sondern mit einer fiktiven Handlung erweitert. Und John Niven hat den besseren Schreibstil.
Zudem war hier zu viel Selbstbewunderung (wir waren schon toll, während die anderen schlecht waren und trotzdem mehr unverdienten Erfolg hatten).

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Blade Runner von Philip K. Dick

Das Buch hatte einige gute Ideen, hat mir aber weniger gefallen als der Film. Es ist zu undurchdacht und hat einige Widersprüche bzw. Ungereimtheiten. Aus welchem Grund bauen die Menschen Androiden, die sogar im "toten" Zustand nur mittels einer Knochenmarkanalyse identifiziert werden können? Aber die Tier-Imitationen sind als solche lecht erkennbar und z.B. Schafe klonen können sie auch nicht? Und weshalb zahlt der Staat solche hohen Prämien für getötete Androiden, wenn sie sich irgendwo in verlassenen Häusern verkriechen, zwischen Hunderten leeren Wohnungen und ein paar armen, geistesschwachen Menschen?
Rick Deckard kann übrigens kein Androide sein, weil er sonst das Warnsystem von Roy Batty nicht ausgelöst hätte.
Roy Batty spielt im Buch auch nur eine kleine Rolle
und einen unspektakulären Abgang
Als Film hat die Geschichte besser funktioniert, da wurden einige Fehler des Buches ausgebügelt.

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Die Schwestern von Jack Ketchum

Eine Mischung aus Horrorthriller und Western (oder Weird Western) in Novellenform. Die Geschichte spielt in Mexiko des 19. Jahrhunderts und handelt von einem entführten Mädchen, dem die Flucht aus der Zwangsprostitution gelingt. Zusammen mit ein paar Cowboys begibt sie sich zu ihren Peinigern, um ihre Schwester zu befreien.

Hat mir recht gut gefallen, auch wenn es nicht das beste Buch von Ketchum ist. Hatte etwas von Cormac McCarthy, wobei es bei weitem nicht so gut geschrieben ist und besonders in der zweiten Hälfte ziemlich brutal wird.
Eine solide Novelle.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Töte mich - Jon Osborne

Inhalt (Klappentext):

Nathan Stiedowe hat einen Plan. Er will der perfekte Killer sein. Seine Vorbilder sind „Meister“ ihres Fachs., kaltblütige Monster wie Charles Manson. Nathan ahmt ihre Taten nach und begeht die grausamsten Morde der Geschichte ein zweites Mal , jedoch ohne die Fehler zu machen, die seine Idole hinter Gitter gebracht haben. Sein Meisterwerk soll eine Frau werden, die ihm vor vielen Jahren entkommen ist. Sie ist ein schwieriges Ziel, denn ihr Job ist es, Serienkiller zur Strecke zu bringen...

Eine gewisse Anlaufzeit hätte Jon Osborne seinen Lesern schon zugestehen können. Will er gleich in die Vollen gehen, vergisst er dabei anfangs seine Leser auf diesen Trip vorzubereiten. Da gibt es auf der einen Seite die FBI-Agentin Dana Whitestone, die am für den Leser noch sehr ungreifbar ist. (Unnötig) sperrig und unzugänglich wird sie aufgeführt, doch wie es sich im Laufe der Geschichte, dann aber zeigt dies nicht der Wirklichkeit des Charakters entspricht. Das Osborne diese Entwicklung vielleicht mit Absicht so aufgebaut hat, mag ja sein, hat dann aber nicht funktioniert, da nun es nun irgendwie scheint als hätte man zwei völlig verschiedene Charaktere ohne eine merkliche Entwicklung in der Geschichte mitbekommen zu haben. Bei vielem scheint es, dass Osborn da eine gewisser Anlaufzeit selber braucht. Erst nach zirka mehr eines Drittels des Buches findet er einen gewissen Rhythmus und weiß wie er mit seinen Charakteren umgehen muss, damit auch der Zuschauer etwas für sie und die Geschichte außer marginales Interesse empfinden kann. Hier bekommt auch endlich unsere Protagonistin ein richtiges Gesicht. Die Charakter um sie herum werden besser integriert und auch das Morden bekommt eine neue Intensität der Grausamkeit.
Osborn ist ziemlich genau im Beschreiben der Gräueltaten und zeigt auch wenig Mitgefühl in der Auswahl der Opfer. Das dies nicht spannender ist, wie es am Ende wurde, liegt vor allem an seinem unglücklichen Geschick bei der Strukturierung des Buches. Immer wieder gibt es kurze bis längere Rückblenden zu mehr oder weniger weit vergangenen Ereignissen, die an ausschlaggebenden stellen vorerst enden. Oft aber sind die Fortführungen dieser so offensichtlich, dass für den Leser auf diese Weise des öfteren die Spannung raus ist, während uns Osborne noch unnötig länger auf die Folter spannend will. Schließlich gibt Osborne zu Beginn des letzten Drittels unseren Helden einen ganz bestimmten Verdächtigen mit auf den Weg, der sich aber für den Leser aus diversen Gründen ziemlich schnell als falsche Spur abhaken lässt, unsere Protagonistin aber bis kurz vor dem Schluss in diesem „Irrglauben“ lässt.
Dies sind so die Dinge, die das Gesamtwerk ärgerlich stören. Auch hat Osborne besonders zu Beginn die Eigenart, vielleicht ungewollt arrogant, mit Fachwissen aus den Bereichen der Forensik und des Journalismus zu referieren. Hier fällt es ihm schwer, seine Vergangenheit zu verstecken. Zum Glück gleitet er aber von diesem arroganten Ross ziemlich schnell runter.

Unterm Strich ein halbwegs gelungener Serienkiller-Thriller mit Abstrichen. Ist man in dem Genre schon länger unterwegs, wird einem wohl vieles schon bekannt vorkommen und die Wendungen jeweils maximal nur ein müdes Lächeln hervorzaubern, mehr aber auch nicht.

Aufgrund der Unkenntnis meinerseits (Asche auf mein Haupt!) der ähnlich gelagerten Bücher von beispielsweise Cody McFayden kann ich dazu keine Parallelen oder weiterführenden Vergleiche ziehen, mag man aber Berichten glauben, so hält Osbornes Werk wohl diesen Büchern eher weniger stand.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Die Tür (Die Damalstür) von Akif Pirincci

Es geht um einen Maler, der nach mehreren Schicksalschlägen eine Tür in die Vergangenheit findet. Mehr kann ich zum Inhalt nicht sagen, weil es zu viel verraten würde.

Wie schon "Felidae" und "Der Rumpf", ist auch dieses Buch sehr gut geschrieben und spannend. Die Handlung ist schon ziemlich surreal und erscheint besonders im letzten Drittel zunehmend abstrus, aber die Auflösung am Ende erklärt es (auch wenn ich sie schon sehr früh vermutet habe). Von solchen Auflösungen bin ich eigentlich kein Fan, aber bei der Handlung war es zumindest die beste Alternative.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Das ist die Buchvorlage des Films, den ich aber nicht gesehen habe (kenne nur den Trailer). Soll aber von der Filmhandlung abweichen.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Stephen King - Das Mädchen

Ein unheimlich spannender Nagelbeisser um ein junges Mädchen, dass sich nachts im Wald verirrt und mit der Zeit feststellen muss, dass es von etwas oder jemandem verfolgt wid. Dabei konzentriert sich King nicht nur auf das unheimliche Szenario, sondern widmet sich auch der Psyche und der Gedankenwelt des Mädchens.

Mehr will ich an der Stelle nicht verraten. Sehr lesenswert, nicht nur für King-Fans :top:
 

Clive77

Serial Watcher
Nightworld von F. Paul Wilson (neue Auflage)

Das Buch schließt gleich zwei Reihen ab, die Wilson über Jahre auf den Weg gebracht hat: Zum einen den sog. "Adversary Cycle" und zum anderen die "Repairman Jack"-Reihe. Erstere besteht aus "The Keep", "The Tomb", "The Touch", "Reborn" und "Reprisal" und letztere aus 15 mehr oder weniger zusammenhängenden Büchern, wobei "The Tomb" dort ebenfalls der Startschuss war und noch weitere Werke hinzukamen (drei Prequel-Bücher) und auch noch drei (werden zwischen den Prequel-Büchern und "The Tomb" spielen) hinzukommen werden. Außerdem gibt es einige Kurzgeschichten mit dem Repairman.

Wilson beschreibt in seinen Büchern eine sog. "Secret History of the World", die sich dem Leser nach und nach eröffnet. Die einzelnen Romane/Geschichten sind dabei Genre-übergreifend und in sich abgeschlossen (weitestgehend). Übernatürliche Geschehnisse, Action, Crime, Horror - oft eine Mischung aus diesen Bereichen. "The Keep" wurde bereits verfilmt (mit Jürgen Prochnow in einer Hauptrolle), aber das Buch ist - wie üblich - besser.

In Nightworld wird die große Geschichte, die in allen anderen Werken mitmischt, zu einem Ende gebracht. Ein sehr düsteres, geradezu apokalyptisches Werk mit einigen Schlägen in die Magengrube und - je nach Vorstellungskraft - sehr grausigen Szenerien. Als Fan der Reihen (vor allem vom Repairman Jack) war das Buch für mich ein lang ersehnter Abschluss und so ziemlich das beste, was Wilson bisher mit der Reihe angestellt hat. Volle Punktzahl dafür.

Wer mal bei Repairman Jack reinschnuppern möchte: Eine der Kurzgeschichten gibt es hier für lau. Man ist bei der Reihe allerdings auf die englische Sprache angewiesen - es gibt zwar auch Bücher auf deutsch, aber einige sind seit Jahren vergriffen (und nur noch zu horrenden Preisen zu haben) oder warten noch auf eine deutsche Veröffentlichung.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
In der Gruft von H.P. Lovecraft

Typische Grusel-Geschichten von Lovecraft, die gewohnt gut geschrieben sind und sich durch starke Atmosphäre auszeichnen. Am meisten gefiel mir bei diesem Band "In den Mauern von Eryx", die Story über den unsichtbaren Labyrinth auf der Venus. Das erinnerte mich an eine sehr ähnliche Science-Fiction-Geschichte, aber ich weiß nicht mehr von welchem Autor. Vielleicht Harlan Ellison.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Das Orakel vom Berge von Philip K. Dick

Story:

Franklin D. Roosevelt wird 1933 im ersten Jahr seiner Präsidentschaft ermordet und der Zweite Weltkrieg endet im Jahre 1947 mit dem Sieg der Achsenmächte. Nach der Niederlage werden die USA unter den Siegermächten Deutschland und Japan aufgeteilt. Westlich der Rocky Mountains liegt das japanische (Pazifische Staaten von Amerika, PSA), östlich das deutsche Gebiet (dieses heißt weiterhin „Vereinigte Staaten von Amerika“), zwischen beiden existiert eine neutrale Pufferzone, die „Rocky-Mountains-Staaten“ (RMS).

Meinung:

Wieder mal ein interessanter Roman von Dick. Es ist ganz spannend zu sehen, wie Dick die Alternativwelt beschreibt und hierin auch gleich einen Schriftsteller einbaut, der ein Buch darüber schreibt, wie die Welt aussehen würde, wenn die Alliierten den Krieg gewonnen hätten. :ugly: Hat ein recht typisches Dick Ende, wie ich finde. Das einzige, was mich ein wiiiiiiiiiiiiiiiiinziges bisschen stört, ist dass eine der Hauptfiguren nicht so wirklich ein richtiges Ende bekommt. Das ist allerdings wegen des öööööhhhh Gesamtendes dann allerdings auch irgendwie egal.

Fazit: :top:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Schneller als der Tod von Josh Bazell

Ein Kriminalroman über einen ehemaligen Auftragskiller, der als Arzt arbeitet und eines Tages von seiner Vergangenheit eingeholt wird.

Mir hat vor allem der tolle ironische Schreibstil gefallen, der mich oft schmunzeln und sich sehr angenehm lesen ließ. Außerdem waren die vielen Informationen (überwiegend aus der Medizin) interessant und gut eingebracht. Wobei manche anatomische Details ziemlich ungemütlich waren. Die Handlung war nicht besonders originell, aber trotzdem in Ordnung.
Das Buch kann ich empfehlen.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
Schneller als der Tod von Josh Bazell

Ein Kriminalroman über einen ehemaligen Auftragskiller, der als Arzt arbeitet und eines Tages von seiner Vergangenheit eingeholt wird.

Mir hat vor allem der tolle ironische Schreibstil gefallen, der mich oft schmunzeln und sich sehr angenehm lesen ließ. Außerdem waren die vielen Informationen (überwiegend aus der Medizin) interessant und gut eingebracht. Wobei manche anatomische Details ziemlich ungemütlich waren. Die Handlung war nicht besonders originell, aber trotzdem in Ordnung.
Das Buch kann ich empfehlen.
Hatte ich auch vor ner ganzen Weile auf Englisch gelesen. Zum Ende hin musste ich aufgrund der ungemütlichen anatomischen Details auch immer mal kurz Lesepausen einlegen.

Der zweite Teil "Einmal durch die Hölle und zurück" ist leider nicht mehr ganz so gut, wobei immer noch relativ lesenswert.
 

Clive77

Serial Watcher
Cold City von F. Paul Wilson

Der erste Teil einer Trilogie um Wilsons "Repairman Jack" (siehe ein paar Posts weiter oben).

Kurz zum Inhalt: Das Buch (365 Seiten) handelt von Jacks Anfängen in New York und spielt im Jahre 1990. Der 21jährige Jack hat sein altes Leben aufgrund eines einschneidenden Ereignisses hinter sich gelassen und baut sich in New York City ein neues auf. Manhattan ist ein hartes Pflaster und Jack ist gezwungen, auch Jobs nachzugehen, die weniger legaler Natur sind. Als Teil eines kleineren Schmugglerrings stolpert er schon bald in diverse Abenteuer: Islamistische Extremisten, Mafia, ein Mädchenhändler-Ring, zwei Brüder, die sich der Selbstjustiz verschrieben haben - aber auch kleinere Probleme warten auf den Protagonisten.

Meinung: Ich war ein bisschen enttäuscht, dass nicht alle angefangenen Handlungsstränge in dem Buch abgeschlossen worden - auch wenn es nur Teil einer Trilogie ist. Für gewöhnlich werden in Wilsons Repairman Jack Reihe stets mehrere Fäden gesponnen, die dann am Ende alle zusammen laufen. Da muss ich wohl diesmal drei Bücher für lesen.
Ansonsten aber ein tolles Buch, was sich nahtlos in die bisherigen Abenteuer einfügt und die Kontakte, die Jack in späteren Büchern hat, gelungen einführt. Somit auch als Einstieg geeignet, wenn man bisher noch nichts von der Figur gehört oder gelesen hat (obwohl "The Tomb" dafür vielleicht besser geeignet ist, denn dort ist die Geschichte in sich abgeschlossen). An einigen Stellen musste ich auch schwer schlucken, vor allem was den Mädchenhändler-Ring angeht (dieser Teil wird auch quasi abgeschlossen).
Wilson versteht es, spannend zu erzählen und den Leser nicht loszulassen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Die Show von Richard Laymon

Es geht um ein paar Teenager, die in den 60ern unbedingt eine reisende Show besuchen wollen, in der angeblich ein echter Vampir präsentiert wird.

Ließ sich wieder sehr flott lesen, aber mal wieder voyeuristisch (der Erzähler beglotzt ständig Mädchen und Frauen, denen aus unerfindlichen Gründen die Kleidung andauernd hoch-und runterrutscht) und mit einer Nebenfigur (Rusty), die von Anfang bis Ende nur nervt. Da fragt man sich, weshalb jemand mit so einem Typen befreundet ist, wenn er keine einzige positive Eigenschaft hat. Das Verhalten der Figuren war auch nicht immer glaubhaft (besonders Betsy).
Dafür waren aber der Anfang und das Ende nicht übel, und zwischendurch kam eine gute Jugendabenteuer-Atmosphäre auf.
Insgesamt mittelmäßig, würde ich sagen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Wildwood von Colin Meloy

Der Sänger/Songwriter der wundervollen Band The Decemberists hat mit diesem hauptsächlich für Kinder und Jugendlichen konzipierten Buch den ersten Teil einer noch unvollendeten Fantasytrilogie über die 12 jährige Prue abgeliefert, die im praktisch vor ihrer Tür liegenden, für Menschen normalerweiße unbetretbaren Wald ein episches Abenteuer erlebt, nachdem ihr kleiner Bruder von Krähen entführt wird. Das ganze ist durchaus gelungen, wenn auch meist hochgradig unoriginell, erinnert die Geschichte doch sehr oft an andere Fantasyromane, vor allem Narnia und Herr der Ringe, ebenfalls an diverse Märchen. Das das ganze trotzdem funktioniert liegt an Meloys schönem Schreibstil, den gelungenen Figuren, die einem schnell ans Herz wachsen und der wundervollen Welt der Welt in den Wäldern Oregons, die unter anderem von Banditen und humanoiden und sprechenden Tieren bevölkert wird. Auch der angeschnittene geschichtliche Aspekt "Wildwoods" ist sehr gelungen und ambitioniert und wird in den Folgeromanen hoffentlich nochmal aufgegriffen. Das ganze ist dann noch wunderbar stimmig von Meloys Ehefrau Carson Ellis illustriert und rundet das Buch wahrlich schön ab. Kein Meilenstein, aber lesenswert. Bin gespannt auf die nächsten zwei Teile.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Gluthitze von Joe R. Lansdale

Es geht um einen Kriegsveteranen (Irak), der in seine Heimatstadt in Texas zurückkehrt und seinen alten Job als Journalist aufnimmt. Dabei stößt er auf einen alten Vermisstenfall, der immer größere Kreise zieht.

Fängt als Südstaaten-Krimi an und entwickelt sich zu einem Thriller, der zum Ende hin auch ziemlich hart wird. Das Buch hat mir recht gut gefallen, es ist auch überwiegend gut geschrieben, aber die Dialoge und der trockene Humor waren nicht immer gelungen.
Fand ich besser als "Nightrunners", aber an die kompromisslosen Splatterpunk-Geschichten des Autors kommt es nicht heran.

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Gott segne Sie, Mr. Rosewater
von Kurt Vonnegut

Das Buch handelt von einem Multimillionär, der eine Wohlfahrtsorganisation gründet und Geld verschenkt. Ein Anwalt versucht, ihn für unmündig zu erklären und an sein Geld heranzukommen.

Diese schöne Satire über Reichtum hat mir auch beim zweiten Mal sehr gefallen. Gehört zu den besten Büchern des Autors.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
Inferno - Dan Brown

Hat mir etwas besser gefallen als "Das verlorene Symbol", aber nicht so gut wie Illuminati oder Sakrileg.
Allerdings liegen die beiden Bücher schon sehr lange zurück, vermutlich hat sich meine Ansicht darüber inzwischen auch geändert wenn ich die nochmal lesen würde.

Abgesehen davon, dass die Story ziemlich stark an den Haaren herbeigezogen ist und kein logisch denkender Mensch das so planen würde wie der Bösewicht, gab es mir zu viele Zufälle.

Was ich aber mehr oder weniger positiv fand und was einen dann den Plan des Bösewichten etwas mehr aktzeptieren lässt (Spoiler vom Ende):
Das es kein richtiges Happy End gibt.
Beim Lesen dachte ich die ganze Zeit
"Man wie bescheuert irgendetwas (sein Lebensziel) so zu planen und mehr oder weniger Hinweise zu verteilen, dass man es noch verhindern könnte."
Von daher bin ich positiv angetan, dass sein Plan so aufgegangen ist, dass die erst ne Woche spät dorthingelanden.

Trotzdem denke ich, er hätte da nicht so ein Theater drum machen müssen (nur weil er berühmt werden will?) und hätte das Virus genauso z.B. auf dem Markusplatz loslassen können. Nachdem wie es im Buch klang sind da wesentlich mehr Menschen unterwegs als allgemein in dieser Zisterne, auch trotz kostenloser Konzerte.

Ich gebe noch gnädige 4/10 Punkte für relativ anspruchlose, kurzweilige Unterhaltung mit ein paar netten Wendungen/Überraschungen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Tolstois Albtraum von Viktor Pelewin

Es geht um den jungen Graf T., der sich an nichts erinnern kann und mit einem besonderen Kampfstil (aber auch mit Waffen) gegen seine Verfolger wehrt. Dabei versucht er herauszufinden, wer er eigentlich ist und welches Ziel er verfolgt.

Wieder sehr einfallsreich, surreal und unterhaltsam, mit wilden Actionszenen und buddhistisch-philosophischen Überlegungen. Dazu ein toller Erzählstil, der das Lesen noch angenehmer macht. Die Hauptfigur hat was von James Bond, und wenn er nach seinem Namen gefragt wird, sagt er: "T. Graf T."
Fast genauso gut wie "Buddhas kleiner Finger".
 
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