Zuletzt geschauter/gesehener Film

Joel.Barish

dank AF
Gosford Park hatte ich ja kürzlich erst bei Treasure Tuesday vorgestellt. Also ja, den sollte man gucken. Danke, Gonzo. Ist frisch bei Prime, der Film.

Und "Gefährliche Freundin" hatte ich auch vor einer Weile gesehen und teile die Eindrücke, auch den Vergleich, den Gonzo im Spoiler macht. Wirklich ein ungewöhnlicher und kurioser und einfach ziemlich guter Film. Jonathan Demme ist abseits von "Schweigen der Lämmer" und vielleicht noch "Rachel Getting Married" ohnehin noch zu wenig in seiner Filmographie* erforscht. Und dieser ist ein erklärter Lieblingsfilm von PT Anderson, was noch einmal zusätzlich neugierig macht.

*Ach ja, er hat auch "Philadelphia" gemacht. Und natürlich "Stop Making Sense".
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Rachel Getting Married und Philadelphia muss ich beide noch unbedingt nachholen. Philadelphia habe ich irgendwann als Kind mal zum Teil gesehen, weil ich Tom Hanks mochte. Sicher war das aber nicht das richtige Alter für diesen Film und eine wirkliche Erinnerung daran habe ich auch nicht. Jonathan Demme scheint insgesamt eine etwas seltsame Filmografie zu haben (bis hin zu einem Charade-Remake mit Mark Wahlberg in der Cary Grant-Rolle?!) und gehört nicht wirklich zu den Regisseuren, über die viel gesprochen wird, trotz zwei riesigen Klassikern und dem vielleicht besten Konzertfilm überhaupt im Gepäck. Bisher hat mir alles von ihm sehr gut gefallen und Das Schweigen der Lämmer ist der Inbegriff eines Meisterwerks (auch wenn ich den Begriff eigentlich nicht mag).

DieTT-Kritik zu Gosford Park hab ich wohl verpasst, wird gleich mal nachgeholt. :biggrin:
 

Joel.Barish

dank AF
Eine merkwürdige Filmographie sicherlich. Aber gerade im Zuge seines Todes vor ein Weile hatte ich viele Reaktionen und Meinungen aufgeschnappt, die seinen besonderen Status als Regiesseur und - offenbar noch wichtiger - als Mensch hervorhoben.
"Rachel Getting Married" ist aber wirklich herausragend und sehenswert, wie ich finde. Also nicht herausragend im Sinne von "Besser als Lämmer", aber halt verdammt gut.
 

Revolvermann

Well-Known Member
The Shining

Hab gerade zum ersten Mal die US Version geschaut, welche knapp 25 Minuten länger geht, als die hierzulande veröffentlichte Version.
Der Film gefiel mir dieses Mal auch ein wenig mehr als bei der letzten Sichtung vor einigen Jahren.
Das es an den zusätzlichen Szenen liegt, möchte ich nicht mal behaupten. Damals hatte ich noch sehr das Buch im Kopf und ich glaube, da vergleicht man auch unabsichtlich eine Menge. Trotzdem gefiel mir der Film auch damals sehr gut. Heute aber, nahm ich Kubricks Version eigenständiger wahr. Eine großer Genuss.
Zudem, zum ersten Mal auf der Leinwand. Wenn auch nur bei mir Zuhause. Trotzdem sagenhaft tolle Aufnahmen.
Schon bei der Eröffnung und dem Flug über die Landschaft war ich:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
In der Glut des Südens (Days of Heaven)
Mein erster Terrence Malick und der hat mir sehr gut gefallen. Viel braucht man über die wunderschönen, naturalistischen Aufnahmen nicht mehr sagen, die muss man gesehen haben. Inhaltlich eigentlich kaum der Rede wert, aber emotional und visuell so stark, dass das kaum interessiert.

Die Sammler und die Sammlerin (Les glaneurs et la glaneuse)
Dokumentarfilm von Agnès Varda über Menschen, die sammeln. Klingt erstmal nicht besonders innovativ, ist aber ein faszinierender Film, der ständig abschweift und Haken schlägt, aber sehr präzise konstruiert ist. Gleichzeitig Porträt von Menschen in verschiedenen Lebenslagen, politischer Auseinandersetzung mit Armut, Kommentar auf das Älterwerden und das Filmen als Sammeln von Eindrücken, Stimmungen und Zeit.

Die Verachtung (Les Mépris)
Diesen gigantischen Klassiker von Jean-Luc Godard habe ich nun auch zum ersten Mal gesehen. Wie meistens bei Godard ist das visuell und stilistisch höchst interessant, inhaltlich kann ich mich meistens aber für wenig erwärmen. Godard ist meistens eher an philosophischen Ideen, als an Plot und Figuren interessiert, diese Ideen scheinen mir aber meistens recht oberflächlich, verkopft und angeberisch statt wirklich interessant. Bei Godard habe ich immer das Gefühl, er möchte gerne zeigen, was er alles gelesen hat, statt den Zuschauer wirklich darin zu involvieren.

3 Women
Träumerisches, surreales 70er-Psychodrama von Robert Altman, das so ein bisschen was von David Lynch hat, wenn auch nicht ganz so radikal. Toll gespielt und inszeniert und sehr atmosphärisch.

Night Moves
Thriller von Kelly Reichardt über drei Ökos, die einen Damm sprengen und dann mit den Konsequenzen leben müssen. Ich mag Kelly Reichardt und ich mochte diesen Film. Ich glaube viele versuchen sich an einem ähnlichen Minimalismus und Naturalismus, aber Reichardt ist ungeschlagen. Der Film könnte kaum zurückhaltender und ruhiger inszeniert sein, ist aber oft so spannend und aufregend, dass man gar nicht wegschauen mag. Vor allem die erste Hälfte des Films ist absolut großartig, während sich die zweite etwas zu sehr auf die von Jesse Eisenberg gespielte Figur fokussiert und etwas weniger gut ist. Ich hoffe Kelly Reichhardts neuster Film First Cow schafft es auch bald auf irgendeinem Weg nach Deutschland.

Unrelated
Das ist ein Film, der ebenfalls sehr minimalistisch und realistisch sein möchte, bis hin zur etwas anstrengenden 2007er Digitalkamera-Optik, aber meistens doch eher gekünstelt und aufgesetzt daherkommt. Vielleicht ist das aber einfach auch sehr britisch. Im Film geht es um eine Frau, die sich von ihrer Beziehung eine Auszeit nehmen möchte und zum Urlaub ihrer Freunde in ihrem Haus in Italien hinzustößt. Oft durchaus ganz schön in Szene gesetzt, fand ich die Figuren leider vor allem uninteressant. Einige Ideen sind zwar da, vor lauter inhaltlichem und stilistischem Minimalismus bekommt man davon aber nicht viel mit. Hat allerdings Tom Hiddleston in seiner ersten Filmrolle.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Waterworld
Kevin Costners berüchtigter Mad Max auf dem Meer, damals der teuerste Film ever. Im Gesamten eigentlich ein cooles, wenn auch einfallsloses Filmkonzept, nur lief man da wohl intern völlig gegeneinander. Die Regie von Kevin Reynolds und vor allem Dennis Hoppers Team sind sowas von kindisch albern, dass es wirklich auschaut wie eine Verfilmung einer typischen Freizeitparkstuntshow für Kids. Costner hingegen spielt Mister Superbadass, ganz klar orientiert an Gibsons Road Warrior, und das passt null zusammen.

Trotzdem, ich mag den. 6/10

Hätte gern noch einen Waterworld gesehen.
 

McKenzie

Unchained
Mag den auch. Natürlich kein Meisterwerk, aber die Musik war catchy, die Stunts unterhaltsam, die Sets einfallsreich, und die Cheesyness machte es zusätzlich unterhaltsam. Wäre der noch in den 80ern rausgekommen und nicht der teuerste Film aller Zeiten gewesen, hätte man den vielleicht als gelungenen Mad Max - Knockoff gefeiert.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Also da höre ich immer was von einer besseren Extended Fassung, die aber scheinbar nur in den USA veröffentlicht wurde.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
CHEZ NOUS (Das ist unser Land, F 2017, R: Lucas Belvaux)

Der sympathischen und beliebten Krankenschwester Pauline (Émilie Dequenne) wird die Möglichkeit geboten als Teil einer nationalistischen Partei die sozialen Missstände in ihrem Land zu verändern. Dies zumindest das Versprechen.
Der Film greift eine sehr aktuelle und brisante Thematik auf und bereitet dies auch größtenteils spannend und empathisch auf, aber so manche Entwicklung ging dann doch etwas zu simpel und gerade gegen Ende ist man als Zuschauer*In doch eigentlich schon immer ein Gedanke weiter als die Protagonistin. Die letzte Szene irritiert dann auch mehr und ergibt nur wenig Sinn. Aber bei Interesse an dem Thema nicht uninteressant, aber im Gesamteindruck eben nur grundsolide.

MOONLIGHT (USA 2016, R: Barry Jenkins)

Immernoch ein wahnsinnig kraftvoller und superb inszeniert und gedrehter Film. Regie, Kamera, Musik und Schauspiel verdienen hier den größten Respekt und im Nachhinen aus meiner Sicht verdientermaßen dann auch der Oscar-Gewinner 2017 für den besten Film geworden.
Erzählt wird in drei Kapiteln vom Aufwachsen des Chiron und wie er mit sich und seiner Umwelt zu kämpfen hat.

 

TheUKfella

Well-Known Member
Schule (2000)

Läuft zurzeit auf Netlfix. Eine Art deutsche Version zu American Pie. Jedoch ein wenig verfehlt. Das ist jetzt nur mein persönlicher Vergleich. Ich habe keine Ahnung, ob die Idee des Films tatsächlich ein deutsches Equivalent werden sollte.
Ansich ein nett gemachter Streifen. Junge Burschen in ihren letzten Schultagen vor dem Abi. Man merkt beim schauen sehr deutlich, wie unbeschwert das Leben doch damals war.
Jedoch waren sich die Produzenten wohl nicht ganz einig welches Genre der Film denn nun kriegen sollte. Denn irgendwie ist Schule nicht komisch genug für eine Komödie, aber auch nicht ernst genug für ein Drama.

07/10
 
Zuletzt bearbeitet:

TheRealNeo

Well-Known Member
QUEEN & SLIM (USA 2019, R: Melina Matsoukas)

(im Kino geschaut!)

Queen (Jodie Turner-Smith) hat sich Slim (Daniel Kaluuya) bei Tinder nur ausgesucht, weil sie an diesem Abend nicht alleine sein wollte. Als sie aber dann von einem Polizisten angehalten werden nimmt der Abend einen unerwarteten Verlauf.

Leider ein erschreckend aktueller Film und dadurch womöglicher noch stärker empfunden. Mit toller Kameraarbeit und genauso tollem Score und Soundtrack. Ein wilder Mix aus Thriller, Drama und Road-Movie, der für mich bisher zu eines der Highlights des Jahres (startete hierzulande erst am 9. Januar) gehört.
Anschauen!


 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Ein Sommer in der Provence

Da sich die Eltern kurz vor den Ferien getrennt haben, und ihre Mutter einen neuen Job angenommen hat, müssen Léa, Adrien und ihr kleiner gehörloser Bruder Théo den Sommer bei ihren Großeltern in der abgelegenen Provence verbringen. Während sich die Großmutter über den Besuch der Enkel freut, sieht der brummige Großvater, der seine Enkel wegen eines Streits mit seiner Tochter noch nie gesehen hat, das ganz anders und hält den Besuch für ungezogene Störenfriede aus einer anderen Welt, mit denen er nichts anfangen kann.

Klassisches Feel-Good-Movie mit wunderschönen Bildern, einer cleveren Musikauswahl und einem wie (fast) immer überragenden Jean Reno. Regisseurin und Drehbuchautorin Rose Bosch reicht das jedoch leider nicht, und um ihrem Film mehr Tiefe zu verleihen, baut sie unnötige Nebenplots ein, die dann auch schnell abgekakt werden und so zu einer Anhäufung von Klischees verkommen. Mehr Fokus auf die eigentliche Thematik täte dem Film sehr gut, ändert jedoch nichts daran, dass EIN SOMMER IN DER PROVENCE trotzdem zum schmunzeln einlädt, und das eine oder andere Tränchen hervorruft.

7/10
 

TheRealNeo

Well-Known Member
THE PERFECT CANDIDATE (Die perfekte Kandidtin, SA/D 2019, R: Haifaa Al-Mansour)

Mit WADJDA schrieb Regisseurin Haifaa Al-Mansour 2012 Filmgeschichte, in dem sie den ersten Spielfilm überhaupt aus Saudi-Arabien inszenierte. Das es gerade eine Filmemacherin war, die diesen Meilenstein der saudi-arabischen Filmgeschichte liefern durfte ist dabei noch kurioser. Nach dem Al-Mansour dann u.a. MARY SHELLEY (2017) und Serien drehen durfte, kehrte sie für diesen Film nun mit deutscher u.a. deutscher Förderung und Crew in ihr Heimatland zurück.

Im Film geht es um eine Äztin, die sich eher spontan für den lokalen Gemeinderat aufstellen lässt, die erste weibliche Kandidatin ihrer Stadt überhaupt.

Ein interessanter Blick auf das Leben in Saudi-Arabien, sensibel erzählt und erfolgreich im Umschiffen mancher stereotyper Dramaturgien. Am Ende wirkt der Schlusspunkt aber dann doch wieder etwas konventionell, aber der Film bleibt zuvor immer sehr nah an seiner Hauptfigur und deren Vater und zeigt die Entwicklung der Handlung zuweilen persönlicher und kleiner als man das wohl erwarten würde.
Gelungen, mit Abzügen in der B-Note.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
THE BLACK TORMENT (Das Grauen auf Black Torment, GB 1964, R: Robert Hartford-Davis)

Ein Film aus der größen Ära der Hammer-Horrors, aber dabei gar nicht von dem Studio produziert, sondern von der kleineren Firma Compton Films.
Spielt zum Ende des 18.Jahrhunderts auf dem Landsitz Schloss Fordyke, auf den Sir Richard Fordyke seine frisch vermählte Ehefrau Lady Elizabeth Fordyke bringt, um sie seinem Vater vorzustellen, der aber stumm an einen Rollstuhl gefesselt wird und von der Schwester von Fordykes Ex-Frau betreut wird. Seine Ex-Frau begang Selbstmord, weil sie nicht fähig war dem Haus Nachkommen zu schenken...und doch scheint sie nicht nur in den Gedanken der Bediensteten und von Sir Richard herumzugeistern...

Durchaus charmant, auch wenn er ruhig etwas atmosphärischer hätte sein dürfen. Dafür spielt er aber auch zu viel am Tag. Der Twist ist okay, ich habe ihn nicht gleich erahnt und ansonsten ist der mit seinen 86 Minuten auch ganz kurzweilig.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
7500 (D/AT/USA 2019, R: Patrick Vollrath)

Joseph Gordon-Levitt spielt einen Co-Piloten auf dem Flug von Berlin nach Paris, als das Flugzeug von Terroristen gekapert wird.

Einfache Prämisse, semigute Durchführung.
Bekanntermaßen spielt ja der ganze Film nur im Pilotencockpit, was soweit auch funktioniert und technisch wie darstellerisch wirklich eine Herausforderung gewesen sein muss, die alle Beteiligten mit Bravour bestanden haben. Inhatlich bin ich aber noch etwas uneinst. Da werden ein paar Entscheidungen gefällt, die mir etwas zu simpel wirkten. Generell war mir auch der Aufhänger islamistischer Terroiristen etwas zu generisch und selbstzweckhaft.
 
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