Zuletzt geschauter/gesehener Film

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Merry Christmas, Mr. Lawrence

Hat mir ziemlich gut gefallen. Der braucht sich hinter Filmen wie Gesprente Ketten oder Die Brücke am Kwai nicht verstecken.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Gesprengte Ketten (The Great Escape)
Netter Gefängnisfilm, der super besetzt und trotz seiner knapp dreistündigen Laufzeit überraschend kurzweilig ist. Überrascht hat mich, wie klein Steve McQueens Rolle hier eigentlich ist. Das letzte Drittel nach dem Ausbruch hat mir denke ich am besten gefallen, insgesamt aber auch etwas zu glatt und brav für seine Thematik.

Wenn die Gondeln Trauer tragen (Don't Look Now)
Endlich mal gesehen. Wirklich großartiger Film. Ich hatte die Kurzgeschichte von Daphne du Maurier, auf der der Film basiert bereits gelesen, deswegen war der große Twist am Ende für mich nicht besonders überraschend, aber das tut dem Film auch keinen Abbruch. Während die Kurzgeschichte eigentlich ein recht geradlinig erzählter Thriller ist, macht den Film vor allem die verrückt-esoterische Inszenierung Nicholas Roegs, die sowieso immer äußerst sehenswert ist, zu seinem ganz eigenen Ding. Die unheimliche Atmosphäre des winterlichen Venedigs ist wunderbar eingefangen. Wirklich einen draufsetzen kann man auf diesen unbestreitbaren Klassiker eigentlich nichts, trotzdem denke ich, dass ein Remake, das sich mehr auf die Qualitäten der Vorlage bezieht, hier sogar funktionieren könnte.

Die Mafiosi-Braut (Married to the Mob)
Kuriose Thriller/Komödien-Mischung mit der jungen Michelle Pfeiffer, deren Mix aus recht albernem Humor und überraschend ernster Mafia-Geschichte eigentlich kaum funktionieren dürfte, tut sie aber. Vermutlich nicht zuletzt, weil Regisseur Jonathan Demme das ganz wunderbar zu inszenieren weiß. Auch abseits seiner zwei großen Filme Das Schweigen der Lämmer und Philadelphia, beweißt er einen virtuosen, unglaublich stilsicheren Umgang mit der Kamera und ein tolles Gespür und Empathie für seine Figuren. Dass der Plot nie so richtig viel Sinn ergibt, ist da dann irgendwie nebensächlich.

No Country for Old Men
Den wollte ich schon lange mal wieder sehen. Nach wie vor ganz groß der Film. Geradezu zum Zähneknirschen spannend, trotz seiner ruhigen, besonnenen Inszenierung und kaum als solche identifizierbare Filmmusik. Obwohl die Regie weitestgehend zurückgehalten ist und die Kameraarbeit etwas sehr einfaches und oft fast naturalistisches hat, unverwechselbar Coens im skurrilen Humor und der erzählerischen Unberechenbarkeit des Films. Mir ist übrigens zum ersten Mal aufgefallen, dass der Film in der Vergangenheit, nämlich 1980, spielt. Wie so oft bei den Coens stecken unter dem klassischen Genre-Plot so viele komplexe Themen, dass ich nicht sicher bin, ob ich den Film überhaupt so ganz verstanden habe (irgendwas über die Unausweichlichkeit von Gewalt im amerikanischen Süden ... oder so?), trotzdem ein wirklich sehr, sehr guter Film. Muss jetzt bald mal There Will Be Blood einer Neusichtung unterziehen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
The Untouchables (Die Unbestechlichen)
Selbst ein Brian DePalma auf Sparflamme ist noch ziemlich sehenswert. Recht kurzweiliger Film, der in seinen besten Momenten (der Treppenszene kann selbst Die nackte Kanone nichts anhaben) richtig gut ist, und sonst mindestens unterhaltsam.

Predator
Auch so ein Film, den man irgendwie schon kennt, ohne ihn jemals gesehen zu haben. Jetzt aber mal gesehen, und der ist wirklich gut. Weil sich der Vergleich irgendwie anbietet, kann man sagen, dass der Film nicht so ein zeitloses Meisterwerk ist, wie die ersten beiden Alien-Filme, dafür aber eine unterhaltsame Mischung aus beinharter Action und gorigem Horror , die sowohl alles liefert, was man von einem 80er Macho-Actionfilm erwartet, das Genre aber auch irgendwie ganz clever untergräbt und kommentiert. Das Finale ist großartig und nicht zuletzt Arnies Oneliner rechtfertigen den Klassikerstatus. Witzig auch, dass gleich zwei zukünftige US-Gouverneure in diesem Film mitspielen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Stimme bei Predator (bei den Unbestechlichen eigentlich auch) komplett zu.
Die Oneliner, der Soundtrack, der Genrewechsel.
Man könnte meinen, es gäbe viele Filme wie Predator. Vor allem aus den 80ern. Aber der ist einfach so viele Level besser. Der macht so ziemlich alles richtig.
Als ich den das erste Mal sah in meinem Kinderzimmer war ich richtig erschrocken als dieses unsichtbare Ding auftaucht. Zu Tode geängstigt und total fasziniert was das ist und wo es herkommt. Zum Glück macht es so ein larger than life Schwarzenegger als Protagonist mit seinen Sprüchen erträglicher für einen kleinen Dötz.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Den Zweiteren wegen Patrick H Willems geschaut? :biggrin:

Das war tatsächlich Zufall. Als ich heute gesehen habe, dass der ein neues Video online hat und das Predator zum Thema hat, war ich schon etwas erstaunt. :biggrin:

Man könnte meinen, es gäbe viele Filme wie Predator. Vor allem aus den 80ern. Aber der ist einfach so viele Level besser. Der macht so ziemlich alles richtig.

Ja, der hat mich schon etwas überrascht, weil ich dachte der sei noch trashiger und eher so ironisch zu genießen. Aber der ist wirklich sehr gut. Jetzt muss ich auch mal Phantom Kommando nachholen.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
@TheGreatGonzo
Hätten die ganzen positiven Meinung zu Predator hier im Forum dich nicht schon viel früher dazu bewegen müssen, den zu gucken.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Lieber spät als nie :thumbup:

Phantom Kommando finde ich jetzt nicht so gut wie Predator, aber ist schon ganz okay und ein Action-Klassiker.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
PHANTOM COMMANDO ist auch noch einer der wenigen Filme mit Arnold Schwarzenegger, die ich noch nie gesehen habe, aber schon Jahre auf der Liste.
 

Fratos

New Member
ES 2 auf Sky. Mache mich unbeliebt finde den aber im Gegensatz zu Teil 1 extrem vorhersehbar und langweilig. Bin froh das ich damals nicht im Kino war.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Der kommt doch allgemein schlechter weg. Kann aber nicht sagen, dass ich den Kinobesuch bereut hätte.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Finde ES2 auch schlechter, wollte zu viel und hat sich dabei verheddert. Schlecht war er aber nicht.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Ich würde auch sagen, dass der Film definitiv schlechter ist als Teil 1, aber der war mMn allerdings auch überragend gut, weshalb das jetzt auch gar nicht so ein vernichtendes Urteil ist.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Gefährliche Freundin (Something Wild)
Ich kann jedem nur raten, sich diesen wunderbaren Film so schnell wie möglich anzuschauen. Und da er sicher am effektivsten ist, wenn man so wenig wie möglich drüber weiß, setze ich den Rest mal in Spoiler (wenn ich auch nur ein paar grundsätzliche Sachen zur Handlung anspreche): Nachdem ich den Film geschaut hatte, musste ich schauen, welcher als erstes kam, dieser oder Blue Velvet. Stellt sich heraus beide kamen im selben Jahr mit nur ein paar Monaten dazwischen ins Kino. Beide Filme haben in etwa die gleiche Prämisse: Junger, etwas langweiliger Typ lässt sich auf ein Abenteuer mit einer vermeintlich aufregenden Frau ein, was in einem Alptraum mündet, als der gewalttätige Gangsterfreund der Frau auftaucht. Der größte Unterschied: Blue Velvet ist ein düsterer Film, der lustig ist, Something Wild ist ein lustiger Film, der nach knapp einer Stunde richtig düster wird. Auch wenn ich vorher schon in etwa wusste, welche Richtung der Film einschlägt, war ich doch ziemlich überrascht, als es soweit war und mit welcher Souveränität Jonathan Demme diesen tonalen Bruch durchführt. Und es ist nicht nur die überraschende Gewalt, sondern auch wie Demme die Figuren reflektiert und der Film auf einmal erst tragisch und melancholisch und auf den letzten Metern noch zum waschechten Thriller wird. Ich mag außerdem Filme, die zum Großteil über eine Nacht spielen und da steht dieser hier Blue Velvet in nichts nach und hat zusätzlich noch einen großartigen Soundtrack. Das Ende ist vielleicht eine Spur zu Happy, ansonsten ein großartiger Film.

Die Mächte des Wahnsinns
John Carpenters große Hommage an H.P. Lovecraft ist ein visuell und atmosphärisch unschlagbarer, inhaltlich leider etwas verwirrender Film geworden, der am Ende zu wenig aus seiner vielversprechenden Prämisse macht. Dafür, wie gesagt, sehr stark inszeniert und Sam Neill in der Hauptrolle ist wunderbar. Ich wünschte (Horror-)Filme heutzutage würden auch nur im Ansatz so gut aussehen wie die von John Carpenter damals.

Gosford Park
Starker Ensemble-Film über britische Aristokraten und deren Dienerschaft, die sich über ein Wochenende auf einem großen Landsitz treffen. War wohl die Vorlage für Downtown Abbey, wovon ich jedoch keine Folge gesehen habe. Gosford Park ist in jedem Fall ein schöner Film, der die vielen verschiedenen Handlungsstränge um die vielen verschiedenen Figuren sehr elegant zu erzählen weiß und im letzten Drittel sogar noch zum Whodunit wird. Bezeichnend für den gleichzeitig leicht satirischen wie traurigen Ton des Films ist ein Satz des wegen dem Mordfall ermittelnden Polizisten, der meint, nicht alle der ganzen Angestellten des Hauses befragen zu müssen, da nur Personen infrage kommen, die dem Opfer nahestanden. Dank Robert Altmans dynamischer Inszenierung nicht nur weit weniger steif als gedacht, sondern sogar sehr unterhaltsam.
 
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