Voraussicht ist 2020: Filmhoffnungen fürs neue Jahr

12. Januar 2020, Christian Westhus

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben und so hätte ich vielleicht im ersten Moment noch den ein oder anderen Titel gewählt, aber so werden es nun diese drei Kandidaten, wo bisher aber nur einer schon einen konkreten Starttermin hat:
(Manuel Föhl)

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NO TIME TO DIE (ab 2. April)

Ja die Probleme hinter den Kulissen trüben etwas die Vorfreude bzw. machen zumindest etwas misstrauisch. Aber welche größere Produktion hat denn keine Probleme und bei den Bond-Filmen scheint die Presse ja traditionell danach zu suchen. Auch dieses Jahr werden wir zum Kinostart auch wieder über Daniel Craigs letztes Abenteuer spekulieren und uns auf Diskussionen einlassen, ob der nächste Bond wahlweise eine die oder afroamerikanisch sein soll. Abseits davon freue ich mich trotzdem auf einen fulminanten Abschluss (?) der Craig-Bonds, der dem Bösewichten Rami Malek scheinbar mal wieder ein eigenes Versteck gönnt, Handlungsfäden aus dem Vorgänger wieder aufnimmt und fulminante Action bietet. Btw.: MISSION: IMPOSSIBLE FALLOUT wurde überraschend mein Film des Jahres 2018. Now it’s your turn, Mr. Bond!

© 2018STARPIX

MANK (noch ohne Termin; von Netflix aber für 2020 angekündigt)

Es ist ein neuer David Fincher Film.
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Achso, das reicht noch nicht? Dem Regisseur der einen Film über Facebook bzw. dessen Gründer zu einem kleinen Meisterwerk gemacht hat, ist eigentlich alles zuzutrauen. Hier geht es hinter die Kulissen der Produktion eines anderen kleinen Meisterwerks: Orsen Welles CITIZEN KANE. David Fincher ist stilistisch unerreicht und arbeitet wie kein anderer subtil mit Spezialeffekten, doch macht eigentlich viel zu wenig Kinofilme. Strenggenommen ist der hier nun von Netflix produziert nur für ausgewähle Menschen ein KINOfilm, aber zumindest ein neuer Langfilm von ihm und sollte eigentlich pünkltich für die nächste Oscar-Season Ende des Jahres beim Streaming-Dienst aufpoppen. ‚Nuff said.

© Constantin Film/BerghausWoebke/Gordon Timpen

HAVEN: ABOVE SKY (noch ohne Termin)

Jaja der deutschsprachige Genre-Film. Ein Mythos, ein Überbleibsel der großen 20er Jahre des Deutschen Films. Immer wieder tauchen unter dem Radar sogar ein paar Gehversuche im Kino auf, wenn sie es geschafft haben irgendwie etwas Geld zusammengekratzt zu bekommen für den höheren technischen Aufwand. Oder man muss für Genre dann schon auf den Serienmarkt gehen. Tim Fehlbaum erfand mit seinem HELL (2011) das Rad nicht neu, die Vorbilder waren spürbar, aber es war ohne Umschweige ein unterhaltsamer Genrefilm, der ihm so sehr die Türen öffnete, dass es nun neun Jahre dauerte bis zu seiner nächsten Regiearbeit (wobei dazwischen noch ein Kurzfilm entstand). Es gibt bisher nur ein Bild und die Info, dass das Ganze in einer fernen Zukunft spielen wird, wo eine Astronautin auf der mittlerweile dezimierten Erde notlanden muss und nun über das Schicksal der verbliebenden Bevölkerung entscheiden muss. So beginnen keine Drehbuch-Oscars, aber vielleicht die Abwechslung, die man beim Deutschen Film oftmals vermissen lässt. Daumendrücken, dass es auch noch dieses Jahr etwas wird mit einem Kinostart.

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Autor: Christian Westhus

Ein echter Ostwestfale. Gebürtig aus einer kleinen Doppelstadt, die niemand kennt, studierte Literatur in einer Stadt, die es angeblich nicht gibt (Bielefeld). Arbeitet seit 2006 für BereitsGesehen, schreibt Kritiken und Kolumnen, gehört zum Podcast Team und ist einmal im Monat beim KultKino in Lippstadt zu sehen.

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