Die Wochenendzahlen:
1. Pets 47,1 Millionen (48 Millionen)
2. X-Men: Dark Phoenix 33 Millionen
3. Aladdin 24,5 Millionen (232,4 Millionen)
4. Godzilla: King of the Monsters 15,5 Millionen (78,6 Millionen)
5. Rocketman 14 Millionen (50,5 Millionen)
6. Ma 7,8 Millionen (32,8 Millionen)
7. John Wick: Kapitel 3 7,4 Millionen (138,7 Millionen)
8. Avengers: Endgame 4,8 Millionen (824,4 Millionen)
9. Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu 3 Millionen (137,4 Millionen)
10.Booksmart 1,6 Millionen (17,8 Millionen)
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Ein Wochenende der Enttäuschungen. Auch wenn "Pets 2" und "X-Men: Dark Phoenix" wie erwartet die Spitzenpositionen unter sich ausgemacht haben, dürfte es doch einige bedröppelte Gesichter bei Universal und Fox (Disney wird insgeheim vielleicht sogar lachen) geben. Die Animationsfilme von Illumination Entertainment waren in den vergangenen Jahren immer eine Garantie zum Gelddrucken und ein Sequel zum Überraschungserfolg von 2016 "Pets" schien eigentlich ein Selbstläufer zu sein. Doch schafft es das Sequel nicht mal die Hälfte des Startergebnisses von "Pets" zu erreichen, der damals mit 104,4 Millionen eröffnete und am Ende bombastische 368,4 Millionen Dollar an den US-Kassen einnahm. Ein ähnlicher Multiplier dürfte diesesmal nahezu ausgeschlossen sein, da man in 2 Wochen bereits Konkurrenz von "Toy Story: Alles hört auf kein Kommando" bekommt und auch von Kritikerseite erhält der Film wenig Unterstützung, wo der Film auf für einen Animationsfilm schwache 54 % bei rottentomatoes kommt. Letztendlich betrugen die Produktionskosten aber nur 80 Millionen Dollar, so dass der Film immer noch ein solider Hit werden kann, zumal man hier auch die Entwicklung auf dem internationalen Markt mitverfolgen sollte, wo die Illumination Filme meist ebenfalls eine große Fangemeinde haben, solange sie nicht gerade ein Werk von Dr. Seuss adaptieren, welches speziell auf den amerikanischen Markt zugeschnitten ist.
Ein eher trauriges Ende nahm hingegen die langlebigste Comicfilmreihe Hollywoods. Mit "X-Men: Dark Phoenix" legt man mit nur 33 Millionen Dollar den mit Abstand schwächsten Start der Filmreihe hin. Bislang war dies noch der erste Film der Reihe "X-Men", der damals mit seinem 54,5 Millionen Dollar Start überhaupt erst das Revival des Comicfilms in Hollywood eingeleitet hatte. Schon bei "X-Men: Apocalypse" war ein Rückgang des Einspiels zu verzeichnen, doch ohne den Originalcast rund um Hugh Jackman und Patrick Stewart hatte es die Reihe schon immer etwas schwieriger und nun kamen auch noch desaströse Kritiken mit 22 % bei rottentomatoes (ebenfalls ein Tiefwert für die Reihe) hinzu, die den eher schwachen Eindruck der Trailer bestätigten und somit wohl endgültig die Zuschauer abschreckte. Letztendlich war das Schicksal der Reihe aber schon vor Kinostart besiegelt und Disney kann man nun wohl keinen Vorwurf mehr machen, dass sie eine besonders beliebte Filmreihe canceln nur um sie ins MCU eingliedern zu können. Fraglich ist nur noch, ob sie noch weitere "Deadpool"-Filme zulassen werden, die ja extrem erfolgreich liefen und dessen Charakter wohl nicht so schnell im MCU auftauchen wird.
Bei den älteren Filmen kann sich "John Wick: Kapitel 3" diese Woche über den besten Hold der Top 10 (-33,2 %) freuen und dürfte somit endgültig auf ein Ergebnis über 150 Millionen Dollar zusteuern. "Aladdin" ist da bereits einen Schritt weiter und hat als 3. Film des Jahres die 200 Millionen Dollar Marke überschritten. Mit einem Rückgang von 42,8 % scheint hier die Resonanz ebenfalls zu stimmen, so dass der Film sogar noch recht nah an die 300 Millionen Dollar Marke heranreichen wird, wenngleich er sie wohl nicht mehr ganz schaffen wird. Den höchsten Rückgang musste hingegen "Godzilla: King of Monsters" verkraften, der gleich 67,5 % nachgab, was in etwa dem Niveau des Vorgängers entspricht. Damit wird der Film am Ende lediglich um die 100 Millionen Dollar kämpfen.
Nächste Woche erwartet uns dann eine weitere Wildcard des Sommers. Nach drei sehr erfolgreichen Filmen mit der Combi Will Smith/ Tommy Lee Jones (Teil 3 nahm 2012 noch starke 624 Millionen weltweit ein) wagt sich Sony nun an einen soften Reboot, in dem man die beiden Hauptdarsteller neu gecastet hat, nachdem Tommy Lee Jones mittlerweile wohl einfach zu alt ist und Will Smith diesen Mai auch lieber ein Ticket nach Agrabah gebucht hat. Stattdessen setzt man nun auf das Traumpaar aus "Thor: Tag der Entscheidung" mit Chris Hemsworth und Tessa Thompson. Auf den Regiestuhl setzte man zusätzlich noch F. Gary Gray, der zuletzt mit "Straight Outta Compton" und "Fast & Furious 8" zwei große Erfolge feiern konnte. Ob die Zuschauer das neue Paar akzeptieren, wird man aber wohl erst zum Kinostart sehen. Mit Kritiken hält sich das Studio jedenfalls noch zurück.
Kurios ist allerdings der zweite größere Neustart der Woche, denn dann gibt es ein Sequel zum Film "Shaft" aus dem Jahr 2000, welches erneut Samuel L. Jackson in einer der Hauptrollen aufbietet. Der Erstling war 2000 mit einem weltweiten Einspiel von 107 Millionen Dollar bei einem 46 Millionen Dollar Budget nicht umbedingt ein Megaerfolg, aber nach dem New Line Cinema sich 2015 die Rechte an dem Shaft-Franchise gesichert hat, wollen sie es wohl noch mal probieren und Samuel L. Jackson scheint als Allzweckwaffe immer noch die beste Wahl zu sein, die man hat. Da auf dem Regiestuhl Tim Story Platz genommen hat, der die beiden "Fantastic Four" - Filme mit Jessica Alba und Chris Evans inszeniert hat, und man weiterhin auf ein R-Rating setzt, wird man wohl nicht auf den ganz großen Erfolg aus sein, sondern lediglich einen soliden Erfolg erwarten. Kritiken sind hier ebenfalls noch nicht verfügbar.
Emma Thompson darf man in der kommenden Woche sogar doppelt bewundern, denn neben ihre Nebenrolle in "Men in Black International" darf sie auch noch die Hauptrolle in der Komödie "Late Night" einnehmen, welche nach 249,654 $ diese Woche in 4 Kinos nächste Woche expandieren wird. Kritiken sind hier mit 81 % bei rottentomatoes und einem Durchschnittswert von 6.77/10 okay.
Mit "The Dead don't die" startet dann sogar noch eine zweite Komödie mit Bill Murray, Adam Driver und Tilda Swinton, die mit 50 % bei rottentomatoes bei Kritikern aber eher durchgefallen ist. Beide Kritiken werden am Boxoffice aber wohl eher eine untergeordnete Rolle spielen.
Internationale Zahlen:
Aladdin
Budget: 183 Millionen
domestic: 232,4 Millionen
foreign: 372,5 Millionen
worldwide: 604,9 Millionen
Avengers - Endgame
Budget: 356 Millionen
domestic: 824,4 Millionen
foreign: 1.906,2 Millionen
worldwide: 2.730,6 Millionen
Bailey - Ein Hund kehrt zurück
Budget: n/a
domestic: 21 Millionen
foreign: 38,9 Millionen
worldwide: 59,9 Millionen
Dumbo
Budget: 170 Millionen
domestic: 113,8 Millionen
foreign: 236,5 Millionen
worldwide: 350,3 Millionen
Friedhof der Kuscheltiere
Budget: 21 Millionen
domestic: 54,7 Millionen
foreign: 57,7 Millionen
worldwide: 112,4 Millionen
Glam Girls – Hinreißend verdorben
Budget: n/a
domestic: 34,5 Millionen
foreign: 43,3 Millionen
worldwide: 77,8 Millionen
Godzilla: King of the Monsters
Budget: 170 Millionen
domestic: 78,6 Millionen
foreign: 213,7 Millionen
worldwide: 292,3 Millionen
John Wick: Kapitel 3
Budget: n/a
domestic: 138,7 Millionen
foreign: 113,6 Millionen
worldwide: 252,3 Millionen
Lloronas Fluch
Budget: 9 Millionen
domestic: 54,3 Millionen
foreign: 67 Millionen
worldwide: 121,3 Millionen
Ma
Budget: 5 Millionen
domestic: 32,8 Millionen
foreign: 7,3 Millionen
worldwide: 40,1 Millionen
Pets 2
Budget: 80 Millionen
domestic: 48 Millionen
foreign: 49 Millionen
worldwide: 97 Millionen
Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu
Budget: 150 Millionen
domestic: 137,4 Millionen
foreign: 273,7 Millionen
worldwide: 411,1 Millionen
Rocketman
Budget: 40 Millionen
domestic: 25 Millionen
foreign: 31,2 Millionen
worldwide: 56,2 Millionen
Wir
Budget: 20 Millionen
domestic: 174,9 Millionen
foreign: 79,5 Millionen
worldwide: 254,4 Millionen
X-Men: Dark Phoenix
Budget: n/a
domestic: 33 Millionen
foreign: 103,7 Millionen
worldwide: 136,7 Millionen
https://deadline.com/2019/06/dark-p...a-global-international-box-office-1202629752/ + boxofficemojo
Auch international tut sich "X-Men: Dark Phoenix" extrem schwer und steht bislang bei lediglich 136,7 Millionen Dollar. Am besten schlug sich der Film dabei noch in China, wo es immerhin 45,6 Millionen Dollar zum Start gab. Aber selbst dies ist nicht besonders zufriedenstellend, wo doch der Vorgänger "X-Men: Apocalypse" noch knapp 60 Millionen Dollar zum Start einnahm. Damit läuft der Film auch Gefahr, 300 Millionen Dollar weltweit zu verpassen. Dies war bislang nur beim ersten Film der Reihe der Fall, der damals 296 Millionen Dollar einnahm. Allerdings hatte dieser Film auch nur ein 75 Millionen Dollar Budget. Diesesmal soll dies wohl eher im Bereich von 200 Millionen Dollar liegen (eine genauere Angabe gibt es nicht) und am Ende wohl zu einem Minus von 100 Millionen Dollar für den Film führen.
"Godzilla: King of Monsters" wird unterdessen die 300 Millionen Dollar in der kommenden Woche überschreiten, wobei hier bislang mehr als ein Drittel der Einnahmen aus China stammen, wo der Film bereits 109,7 Millionen Dollar eingenommen hat.
Richtig gut läuft es unterdessen weiterhin für Aladdin, der diese Woche die 600 Millionen Dollar erreicht hat und sich über einen starken Japan-Start von 12,9 Millionen Dollar freuen darf. Wenn man bedenkt, dass die Neuverfilmung von "Die Schöne und das Biest" mit Emma Watson dort nach einem 9,8 Millionen Dollar Start immerhin 110,8 Millionen Dollar eingespielt hat, dürfte auch für Wunderlampe dort noch einiges zu holen sein. 700 Millionen Dollar weltweit sind dem Film jedenfalls nicht mehr zu nehmen. Nach der ganzen negativen Presse im Vorfeld jedenfalls ein schöner Erfolg für den Guy Ritchie Film.