@ Punisher
Wenn du nur einen einzigen Film schauen willst, würde ich "Manderlay" empfehlen. "Dogville" muss man dafür nicht gesehen haben. Die Trierschen Motive sind da: Frauen, Politik, Zwang, Amerika. Der Holzhammer am Ende kommt sehr schick.
Wenn du mehrere Filme sehen willst, schau "Dancer In The Dark", "Manderlay" und "The Five Obstructions". Letzterer enthält viel über Triers Einstellung zum Filmemachen und auch hier ein schöner Hammer am Ende.
"Antichrist" läuft leider nirgendwo in meiner Umgebung, nicht im Kommerzkino, nicht in Studenten- oder Programmkinos. Hammer.
Man kann zu dem Film einiges schreiben, aber ich lasse es, weil ich den Film dann "anderweitig" gesehen habe. Die Schockeffekte (bzw. der eine, wenn mans gewohnt ist) sind irgendwo unnötig, schon deshalb fällt der Film aus der Reihe und will nicht recht zum sonstigen Trierschen Werk passen. Ich würde den Schockeffekt vergleichen mit dem "Andalusischen Hund" von Dali - die Messer-durch-Auge-Szene. So gesehen ist der Film unnötig und wohl der Depressionsphase von Herrn Trier geschuldet. Die s/w-Zeitlupen am Anfang und Ende fand ich weniger gut, die Szenen im Horrorwald fand ich besser. Ästhetisch irgendwo zwischen Tool-Musikvideos, Tübke-Malereien und Goyas "Die schlafende Vernunft gebiert Ungeheuer".
Ich hab einige Reviews gelesen (FAZ, sueddeutsche, Spiegel Online, Telepolis + einige Filmsites), und viele Kritiken sind 90% Mumpitz. Telepolis ist
hier noch am besten. Wenn man in Reviews etwas liest von wegen Hass auf Frauen, Frauen als der Teufel, Lust an Gewalt, Hass auf Natur ist das völlig vorbei.