Cold War ~ poln. Liebesdrama von Oscar-Preisträger

TheRealNeo

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Trailer

Regie führte hier Pawel Pawlikowski, dessen faszinierender IDA (2013), gewann 2014 den Europäischen Filmpreis und 2015 den Oscar als Bester fremdsprachiger Film.
Sein neuester Film spielt in einem Polen kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein Komponist und seine Kollegin wandern durch die zerstörten Bergdörfer um sich auf die Suche nach neuen Gesangstalenten zu begeben. In eine verliebt sich der Komponist Wiktor. Sie bilden ein Ensemble, was sich mehr und mehr politisiert, was sie schließlich nach Ost-Berlin bringt, von wo sie eine Flucht wagen wollen.
 

Presko

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Habe den am Zürich Filmfestival gesehen und nicht bereut. Ein Film wie aus der Zeit gefallen. Langsam, ruhig und distanziert, aber mit zunehmender Laufzeit auch immer hypnotisher, mit einem starken Ende. :top:
 

TheRealNeo

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Sag mal, lief da in Zürich eigentlich alles? :biggrin:
Kennst du IDA?
Wenn ja ist dieser hier genauso ruhig oder eher etwas flotter?
 

Presko

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Da läuft wirklich immer alles :biggrin: Du, dafür gebe ich jeweils zwei Wochen Ferien her :ugly:

Ida ist schon eine Weile her, aber ich würd schon sagen, ähnlich ruhig. War Dir Ida denn zu ruhg?
 

TheRealNeo

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Nein, überhaupt nicht, aber da passte es ja auch thematisch komplett.
War mir eben nur nicht sicher, ob das der generelle Stil von dem Regisseur ist.
 

Joel.Barish

dank AF
Ida war großartig. Und diesen will ich auch sehen. Könnte mir den Spielzeiten auch gut funktionieren. Bin sehr gespannt.

"My Summer of Love" mit der jungen Emily Blunt ist übrigens auch von Regisseur Pawlikowski. Der fühlt sich aber, so aus der Erinnerung, ganz anders an. Oder zumindest etwas anders. Könnte aber auch daran liegen, dass es eben eine internationale/englischsprachige Produktion war. Womöglich fühlt er sich in seiner Heimat ... äh ... heimischer. :shrug:
 

TheRealNeo

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Oh das wusste ich gar nicht, dass er schon sein englischsprachiges Debüt hatte. MY SUMMER OF LOVE habe ich glaub schon unbewusst seit über 8 Jahren auf dem Zettel, weiß gar nicht mehr warum, aber kam nie dazu ihn mal zu kaufen/anzusehen.
Hab mir auch gerade mal seine Biografie angeschaut und er wuchs ja ab seiner Jugend in Großbritannien auf und machte schließlich auch für die BBC Dokumentarfilme. Da ist es dann eher überraschend, dass er wieder zu seinen eigentlichen Wurzeln zurückgefunden hat.
 

Joel.Barish

dank AF
So genau hatte ich das Biographische noch nicht verfolgt. Dann ist das mit Heimat ja wirklich nicht so eindeutig. Aber offenbar hat er das nicht abgelegt bzw. immer verbunden geblieben.
 

TheRealNeo

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Interessanterweise arbeitet er ja wieder mit dem 4:3-Format. Bei IDA ergab das ja auch mehr als Sinn. Die generelle Bildkomposition war ja auch darauf ausgelegt. Mal sehen, wie es sich hier rechtfertigt bzw. zeigt.
 

Joel.Barish

dank AF
Am Freitag gesehen und für sehr gut befunden. Einen Tag vorher hatte ich via Prime "The Death of Stalin" gesehen. Das passte irgendwie, obwohl total unterschiedlich, ganz gut zusammen. :biggrin:

Ich glaube, "Ida" ist mir noch einen Hauch lieber, da er fokussierter und geschlossener war; einfach ein perfekt konstruierter Film. Aber "Cold War" war dennoch großartig, in seiner Parallelität aus Politischem und Privatem sehr gelungen, ähnlich wie das Kernmotiv des sich verändernden Liedes wunderbar gelungen ist. Überhaupt die Musik. Ich spreche kein Polnisch und UTs können nur ein Stückweit helfen, aber meine Güte hat mich die Musik gepackt. Insbesondere im ersten Drittel. Die große Chorversion von "Dwa Serduszka" (Ojojoj) hat mir Tränen in die Augen getrieben.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Danke für deine Eindrücke.:smile:
Das klingt doch vielversprechend. Mal sehen, ob ich den noch mitnehmen werde im Kino. Der Plan ist ja gerade wieder voll und diese Woche kommt ja mal wieder ein weiterer großer Schub...
 

Joel.Barish

dank AF
Na ja :ugly: das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber "The Death of Stalin" ist ja kein Jux. Und als die Musikgruppe aus "Cold War" plötzlich vor einem Stalin-Abbild singt, war es nicht gerade unnütz, erst gestern einen tieferen Einblick in diese Situation erhalten zu haben. :shrug:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Hab ihn nun auch endlich gesehen.

Verglichen mit IDA ist dieser wohl durch die Musik und der Liebesthematik etwas zugänglicher, wenn er auch wieder in s/w ist und im 4:3-Format. Der Einsatz von letzterem hat sich mir diesmal nicht ganz erschlossen. Bei IDA schien mir da mehr gezielte Komposition dahinter zu stecken, wo das Bild auch eine klare dramaturgische Komponente besaß. Aber ich denke da braucht es einfach nochmal eine Sichtung um das nochmals genauer zu analysieren.
Bin mir auch noch nicht sicher, wie ich die ellipsenhafte Erzählweise fand, die sich nur auf Momente beschränkte, größtenteils, in denen sich die Liebenden auch treffen.
 

Presko

Well-Known Member
TheRealNeo schrieb:
Hab ihn nun auch endlich gesehen.

Verglichen mit IDA ist dieser wohl durch die Musik und der Liebesthematik etwas zugänglicher, wenn er auch wieder in s/w ist und im 4:3-Format. Der Einsatz von letzterem hat sich mir diesmal nicht ganz erschlossen. Bei IDA schien mir da mehr gezielte Komposition dahinter zu stecken, wo das Bild auch eine klare dramaturgische Komponente besaß. Aber ich denke da braucht es einfach nochmal eine Sichtung um das nochmals genauer zu analysieren.
Bin mir auch noch nicht sicher, wie ich die ellipsenhafte Erzählweise fand, die sich nur auf Momente beschränkte, größtenteils, in denen sich die Liebenden auch treffen.

Verglichen mit Green Book aber doch ne ganz andere Liga, findest Du nicht?
 
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