http://freenet-homepage.de/nellson/Castle-of-Owl---aka-Samurai.gif
Abteilung: Ninja-Filme wie sie sein sollten.
Mein filmisches Bild des Ninja Agenten wurde vom Mainstream B-Kino der 80er versaut,ganz klar.
Auf asiatischer Seite hat Godfrey Ho sein Möglichstes getan, um den Ninja so lächerlich
wie nur irgend möglich dastehen zu lassen (remember Harrison wearing a Ninja Bandana?),
auf der westlichen Seite kümmerten sich Golan/Globus mit Ihrer glorreichen Firma Cannon darum, den Mythos Ninja
mittels des ehemaligen Fotomodels Michael Dudikoff ins Bewusstsein actionhungriger Teenager zu katapultieren.
Cannons "American Ninja" war mit Sicherheit kein Meisterwerk, aber routinierte und unterhaltsame B-Ware,
die meilenweit besser dastand als der Schrott aus Hongkongs Filmark Filmmühle.
Authentisch waren aber alle Derivate der neueren Filmgeschichte nicht.
Um einen historisch korrekten und filmisch hochwertigen Eindruck vom Ninjakrieger zu bekommen,
sollte man sich deshalb mal Eiichi Kudos "Castle of Owls" anschauen.
Der Film aus dem Jahr 1963 ist prinzipiell ein typischer Vertreter des Chanbara Genres,
eben mit dem Unterschied das anstatt Samurais, Ninjas die Hauptrolle spielen.
Story:
Japan, Ende des 16. Jahrhunderts, zur Zeit der Hideyoshi Herrschaft.
Der mächtige Fürst versucht Jahrzehntelang das Reich zu einen und oberster Feldherr (Shogun) zu werden.
Jahre lang sind seine Truppen in Kämpfe gegen andere Klans und Fürstenhäuser verwickelt, unter anderem leidet auch
der Klan der Iga unter den Attacken der Hideyoshi Armee.
In einer entscheidenden Schlacht werden die Eltern und die Schwester des Iga-Kriegers Juzo getötet.
Dieser macht es sich zur Aufgabe Fürst Hideyoshi zu töten um seine Famiie zu rächen.
10 Jahre später lebt der Rest des Iga Klans zurückgezogen und unter der Herrschaft Hideyoshis.
Juzo ist es mehrmals nicht gelungen seine Rache zu vollstrecken, doch verbissen lässt er keine Möglichkeit unversucht.
Da erhält er ein verlockendes Angebot.
Für eine großzügige Besoldung soll er Hideyoshis Burg infiltrieren und die Machtverhältnisse im Land neu ordnen, indem er den Fürsten tötet.
Doch bis er tatsächlich dem greisen Hideoshi gegenübersteht, gilt es den übergelaufenen Gohei zu erledigen
und das Intrigenspiel der Tochter seines Auftraggebers, einem reichen Geschäftsmann,
der von den Folgen des Attentats profitieren kann, zu entlarven.
Review:
Ja Hallo! Endlich mal ein wahrhaftiger Ninja Film! Ernstzunehmend, historisch korrekt und authentisch dargestellt!
Das es sowas gibt! Ich trau meinen Augen kaum...
Hier wird der Ninja tatsächlich als das dargestellt, was er wirklich war:
Kein geheimnissumwobener Attentäter eines Geheimbundes (wie in Shogun z.b.), das ist nämlich Kappes,
sondern als Angehöriger Krieger eines Klans, der sich ebenso wie Samurais anheuern lässt,
um gegen feindliche Fürsten zu spionieren, bzw. zu kämpfen.
"Castle of Owls" garniert die Rache-Thematik mit einem Geflecht aus Intrigenspiel und einer, zum Glück,
nie ausufernden Romanze und ist dadurch angenehm unvorhersebar.
Regisseur Kudo verpackt das Thema in hübsche Bilder,
die zwar nie die Wucht und Schönheit eines Kurosawa Werkes erreichen, die aber immer interessant bleiben und zum schauen einladen.
Die Regie selber ist routiniert, recht straff und somit gehen die knapp 2 Std. zügig vorbei,
ohne Durchhänger zu haben.
Handwerklich ist der Film fast tadellos, ein paar Szenen sind etwas holprig geschnitten und
gerade bei den rar gesähten Kampfszenen fällt dies auf, aber wirklich ins Gewicht fällt dies insgesamt nicht.
Merwürdig mutet dagegen die völlige Ausblendung der Soundspur bei Nacht und Nebel Aktionen an.
Ja, schon klar, Ninjas sind halt lautlose Krieger der Nacht
und nahezu perfekt was das angeht.
Ich dachte trotzdem mein DVD Player ist kaputt gegangen...
Davon ab ist die Darstellung der Ninjas absolut korrekt. Meistens wird das Katana im Gurt getragen und, nur wenn es von Nöten ist, auf den Rücken geschnallt.
Als Waffen werden ausschließlich Wurfbolzen, Shuriken, Kettenhaken, kleine Bomben und eben Katanas
(und nicht die frei erfundenen geraden Ninja Schwerter).
verwendet. Die Ninjas hier verfügen auch nicht über übernatürliche Kräfte und gehen Tagsüber auch im "normalen" Samurai-Gewand ihren Tätigkeiten nach.
Der Cast spielt recht reduziert und kühl, was recht typisch für diese Art von Film ist,
aber Ryutaro Otomo als Juzo z.B. gibt den innerlich hin und her gerissenen Ninjakrieger sehr nuanciert und damit glaubwürdig.
Fazit:
Wer also mal einen "richtigen" Ninja Film sehen möchte, der sollte sich "Castle of Owls" antun.
Die DVD (die übrigens ein ganz fantastisches Widescreen-Bild bietet!) gibts über www.kurotokagi.com
9 von 10
Abteilung: Ninja-Filme wie sie sein sollten.
Mein filmisches Bild des Ninja Agenten wurde vom Mainstream B-Kino der 80er versaut,ganz klar.
Auf asiatischer Seite hat Godfrey Ho sein Möglichstes getan, um den Ninja so lächerlich
wie nur irgend möglich dastehen zu lassen (remember Harrison wearing a Ninja Bandana?),
auf der westlichen Seite kümmerten sich Golan/Globus mit Ihrer glorreichen Firma Cannon darum, den Mythos Ninja
mittels des ehemaligen Fotomodels Michael Dudikoff ins Bewusstsein actionhungriger Teenager zu katapultieren.
Cannons "American Ninja" war mit Sicherheit kein Meisterwerk, aber routinierte und unterhaltsame B-Ware,
die meilenweit besser dastand als der Schrott aus Hongkongs Filmark Filmmühle.
Authentisch waren aber alle Derivate der neueren Filmgeschichte nicht.
Um einen historisch korrekten und filmisch hochwertigen Eindruck vom Ninjakrieger zu bekommen,
sollte man sich deshalb mal Eiichi Kudos "Castle of Owls" anschauen.
Der Film aus dem Jahr 1963 ist prinzipiell ein typischer Vertreter des Chanbara Genres,
eben mit dem Unterschied das anstatt Samurais, Ninjas die Hauptrolle spielen.
Story:
Japan, Ende des 16. Jahrhunderts, zur Zeit der Hideyoshi Herrschaft.
Der mächtige Fürst versucht Jahrzehntelang das Reich zu einen und oberster Feldherr (Shogun) zu werden.
Jahre lang sind seine Truppen in Kämpfe gegen andere Klans und Fürstenhäuser verwickelt, unter anderem leidet auch
der Klan der Iga unter den Attacken der Hideyoshi Armee.
In einer entscheidenden Schlacht werden die Eltern und die Schwester des Iga-Kriegers Juzo getötet.
Dieser macht es sich zur Aufgabe Fürst Hideyoshi zu töten um seine Famiie zu rächen.
10 Jahre später lebt der Rest des Iga Klans zurückgezogen und unter der Herrschaft Hideyoshis.
Juzo ist es mehrmals nicht gelungen seine Rache zu vollstrecken, doch verbissen lässt er keine Möglichkeit unversucht.
Da erhält er ein verlockendes Angebot.
Für eine großzügige Besoldung soll er Hideyoshis Burg infiltrieren und die Machtverhältnisse im Land neu ordnen, indem er den Fürsten tötet.
Doch bis er tatsächlich dem greisen Hideoshi gegenübersteht, gilt es den übergelaufenen Gohei zu erledigen
und das Intrigenspiel der Tochter seines Auftraggebers, einem reichen Geschäftsmann,
der von den Folgen des Attentats profitieren kann, zu entlarven.
Review:
Ja Hallo! Endlich mal ein wahrhaftiger Ninja Film! Ernstzunehmend, historisch korrekt und authentisch dargestellt!
Das es sowas gibt! Ich trau meinen Augen kaum...
Hier wird der Ninja tatsächlich als das dargestellt, was er wirklich war:
Kein geheimnissumwobener Attentäter eines Geheimbundes (wie in Shogun z.b.), das ist nämlich Kappes,
sondern als Angehöriger Krieger eines Klans, der sich ebenso wie Samurais anheuern lässt,
um gegen feindliche Fürsten zu spionieren, bzw. zu kämpfen.
"Castle of Owls" garniert die Rache-Thematik mit einem Geflecht aus Intrigenspiel und einer, zum Glück,
nie ausufernden Romanze und ist dadurch angenehm unvorhersebar.
Regisseur Kudo verpackt das Thema in hübsche Bilder,
die zwar nie die Wucht und Schönheit eines Kurosawa Werkes erreichen, die aber immer interessant bleiben und zum schauen einladen.
Die Regie selber ist routiniert, recht straff und somit gehen die knapp 2 Std. zügig vorbei,
ohne Durchhänger zu haben.
Handwerklich ist der Film fast tadellos, ein paar Szenen sind etwas holprig geschnitten und
gerade bei den rar gesähten Kampfszenen fällt dies auf, aber wirklich ins Gewicht fällt dies insgesamt nicht.
Merwürdig mutet dagegen die völlige Ausblendung der Soundspur bei Nacht und Nebel Aktionen an.
Ja, schon klar, Ninjas sind halt lautlose Krieger der Nacht
und nahezu perfekt was das angeht.
Ich dachte trotzdem mein DVD Player ist kaputt gegangen...
Davon ab ist die Darstellung der Ninjas absolut korrekt. Meistens wird das Katana im Gurt getragen und, nur wenn es von Nöten ist, auf den Rücken geschnallt.
Als Waffen werden ausschließlich Wurfbolzen, Shuriken, Kettenhaken, kleine Bomben und eben Katanas
(und nicht die frei erfundenen geraden Ninja Schwerter).
verwendet. Die Ninjas hier verfügen auch nicht über übernatürliche Kräfte und gehen Tagsüber auch im "normalen" Samurai-Gewand ihren Tätigkeiten nach.
Der Cast spielt recht reduziert und kühl, was recht typisch für diese Art von Film ist,
aber Ryutaro Otomo als Juzo z.B. gibt den innerlich hin und her gerissenen Ninjakrieger sehr nuanciert und damit glaubwürdig.
Fazit:
Wer also mal einen "richtigen" Ninja Film sehen möchte, der sollte sich "Castle of Owls" antun.
Die DVD (die übrigens ein ganz fantastisches Widescreen-Bild bietet!) gibts über www.kurotokagi.com
9 von 10