Könige der Wellen ~ Sony Animation

TheRealNeo

Well-Known Member
[url]http://img515.imageshack.us/img515/1108/koenigederwellenposter0uh2.jpg[/URL]


Inhalt:

Von klein auf wollte Pinguin Cody Maverick nichts lieber als Profi-Surfer werden - genau wie sein großes Vorbild Big Z. Als der 17-Jährige von dem Talentscout Mikey in seiner antarktischen Heimat Shiverpool entdeckt wird, folgt er ihm begeistert. Mit anderen Jungsurfern wie Chicken Joe reist er nach Pen Gu Island, wo das 10. Big Z Memorial Surf-Off stattfindet. Der Wettbewerb wird von dem respektlosen Tank Evans dominiert, gegen den Cody kaum eine Chance hat. Sein Engagement steigt, als er Rettungsschwimmerin Lani Aliikai trifft.

Regie: Ash Brannon, Chris Buck
Drehbuch: Lisa Addario, Christian Darren
Synchronsprecher: Shia LeBeouf; Jeff Bridges, Jon Heder

[url]http://img515.imageshack.us/img515/8849/wellentrioho8.jpg[/URL][/align]


Animationsfilme. Vor ein paar Jahren waren diese noch ein Highlight des Jahres und man verband diesen Erfolg nur mit einem Namen: Pixar. Doch von Jahr zu Jahr gibt es immer mehr Produktionsstudios, die auf Animationsfilme setzen. Man nehme ein paar Tiere, eine paar Stars als Synchronsprecher und ein solides Drehbuch, dass das Nachbarstudio zur gleichen Zeit nur zufällig auf die gleichen Tiere kam ist selbstverständlich.
Könige der Wellen oder Surfs Up, wie der Film eigentlich im Original heißt, stellt dabei keine Ausnahme dar. Pinguine? Ja da war doch was. Genau. Vor 2 Jahren waren die Pinguine die geheimen Stars von DreamWorks Animationshit ž Madagascar. Nach dem Erfolg der Doku žReise der Pinguine war klar, dass diese Tiere einen eigenen Spielfilm brauchten, der dann mit žHappy Feet auch folgte und zum Überraschungshit bei Kritikern und Publikum wurde. Und nun nochmals Pinguine? Die Vergangenheit hat bisher immer gezeigt, dass der 2.Filme mit den selben Tieren schlechter war und auch an den Kinokassen weniger erfolgreich. Erschwerend kommt dabei natürlich hinzu, dass die beiden animierten Vorgänger auch noch ziemlich gelungen waren. Denkbar schlechte Voraussetzungen also, um mit diesem neuen Projekt trotzdem noch große Wellen zu schlagen.
Stellt ž Könige der Wellen trotzdem eine Ausnahme dar?

[url]http://img515.imageshack.us/img515/2963/wellenbuchtyb2.jpg[/URL][/align]

Die Story klingt anfangs vielleicht weniger originell, aber sie hat was. Sind die Charaktere selbst durchgehend nur typisch funktionale Bausteine einer recht banalen Geschichte, ist ihre Interaktion gelungen und witzig, wobei sich der Spaß aber meist auf ein freundliches Schmunzeln beschränken dürfte, große Lacher und turbulente Slapstickszenen sind dagegen dünn gesät. Man hat aber versucht nicht gleich mal 40 Charaktere einzubauen, wie in manch anderen Filmen, sondern sich vielleicht auf grob 10 konzentriert und diesen auch eine gewisse Persönlichkeit gegeben, die sich sonst nur durch ihre Synchronsprecher zeigt. Man wollte nicht irgendeinen Abklatsch schaffen und auch nicht die žniedliche-Pinguine-Tour durchziehen. Originell ist allemal der Ansatz, die Meisterschaft in Form einer Reportage und im Stile eines übertragenden Sportsenders zu präsentieren. Allerdings fällt der Film bei allem Witz und Unterhaltungswert, gegen Ende der Geschichte in den Sog der Normalität, welcher uns einen Twist präsentiert, den man so erwartet, und in ein paar ruhigeren Szenen probiert, der einfachen Story ein bisschen mehr Fleisch an den Knochen zu bringen. Damit kann der (wohl überwiegend junge) Zuschauer aber gut leben.

[url]http://img515.imageshack.us/img515/7163/wellentunnelts5.jpg[/URL][/align]

Besonders interessant ist bei so einem Film für einen Erwachsenen natürlich die Machart. Man kann es nur wiederholen, aber es ist einfach so, nach jedem Animationsfilm muss man sagen, die Wasseranimationen werden immer besser und hier ist es wirklich nahe an Perfektion. In 80% Prozent des Films ist auch Wasser zu sehen. Dies ist deshalb so überraschend, da letztes Jahr der erste Film des Studios žJagdfieber noch sehr hinter dem heutigen Animationstandard zu sein schien.
Aber noch viel interessanter sind die Spielereien mit diversen Filtern und Kameras. Besonders die žKameraführung ist hervorzuheben. Schnelle Flüge auf die Insel und Handkamera wie in den Bourne-Filmen, da es stellenweise wie ne Doku über Cody wirken soll und diese Handkamera macht sich wirklich gut. So gibt es unter anderem auch noch Interviews und schwarz-weiße Archivszenen zu bestaunen.
Wie bei jedem Film in dieser Sparte soll natürlich auch einen Message rübergebracht werden. Deswegen brettern die Pinguine auch nicht 80 Minuten über die Wellen, sondern sie lernen auch was. Aber dies wirkt sich eher positiv als kindisch nervend aus.
Ein wenig schade ist, dass man z.b. nicht noch mehr mit Musik gearbeitet hat um Szenen z.b. mehr Dramatik zu geben, besonders gegen Ende.

[url]http://img515.imageshack.us/img515/4221/wellendivesq0.jpg[/URL][/align]

Wie vorher schon mal erwähnt wird oft versucht durch prominente Synchronsprecher den Charakteren ein bestimmtes Profil aufzudrücken. Hier hat man weitestgehendst darauf verzichtet, da außer Shia LaBeouf und Jeff Bridges, die restlichen Sprecher recht unbekannt sind. Im deutschen wurde dies natürlich nicht so beachtet auch wenn man sich diesmal zurückgenommen hat und nicht allzu viel Stars engagiert hat, was eben auch daran liegt, dass der Film keine Fülle an Charakteren bietet, was positiv zu bewerten ist.


Fazit:

Der Herbst scheint voller Überraschungen zu stecken. Bevor Pixar mit seinem neuen Film žRatatouille die Kinos stürmt, hat SonyPictures Animation mit "Könige der Wellen" einen wirklich guten Animationsfilm geschaffen. Einmal natürlich aus technischer Sicht perfekt und wirklich innovativ mit dem Doku-Ansatz und einer starken ersten Hälfte, aber gegen Ende wirds ein wenig schwächer und auf Charaktere und Story gehört sich einfach mal mehr konzentriert.
Gaaaanz knappe, aber trotzdem verdiente

7/10
 
Oben