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- Warum läuft Koen in seiner Wohnung an der Decke? Soll das einfach seine andere Sicht und Denkweise verdeutlichen?
- Warum handelt Dries zum Schluss so? Wieso hat er den Vater von Jan losgebunden und Koen erstochen?
- Dass der Typ in seiner Wohnung an der Decke läuft, interpretiere ich zum einen als seine verkehrte Sicht der Dinge und zum anderen als ein Stilmittel, der dem Film eine surrealistische Note verleiht. Und vielleicht hat das auch etwas mit dem Blut zu tun, das er scheinbar trinkt und in dem er badet - so wie ein Vampir. Die können ja bekanntlich auch an de Decke laufen.
- Dries hat den verrückten Vater losgebunden, damit er Koen töten und dem Vater die Schuld in die Schuhe schieben kann. Wenn die Polizei kommt und den Vater sieht, der da Amok gelaufen ist und der voller Blut ist (hat sich ja sogar im Blut von Koen "gewaschen"), werden sie nicht auf die Idee kommen, den Koen hätte jemand anders getötet
@delta: Ist auf jeden Fall ein Film, der einen runterzieht, also ungeeignet für einen Filmabend mit Freunden. Außerdem würden sie dich danach komisch ansehen, wenn sie so einen Film bei dir schauen würden
- Dass der Typ in seiner Wohnung an der Decke läuft, interpretiere ich zum einen als seine verkehrte Sicht der Dinge und zum anderen als ein Stilmittel, der dem Film eine surrealistische Note verleiht. Und vielleicht hat das auch etwas mit dem Blut zu tun, das er scheinbar trinkt und in dem er badet - so wie ein Vampir. Die können ja bekanntlich auch an de Decke laufen.
- Dries hat den verrückten Vater losgebunden, damit er Koen töten und dem Vater die Schuld in die Schuhe schieben kann. Wenn die Polizei kommt und den Vater sieht, der da Amok gelaufen ist und der voller Blut ist (hat sich ja sogar im Blut von Koen "gewaschen"), werden sie nicht auf die Idee kommen, den Koen hätte jemand anders getötet
Original von Tyler Durden
@delta: Ist auf jeden Fall ein Film, der einen runterzieht, also ungeeignet für einen Filmabend mit Freunden. Außerdem würden sie dich danach komisch ansehen, wenn sie so einen Film bei dir schauen würden
So eben geguckt und irgenwie kann ich mich absolut nicht anschließen. Die Handlung in dem Film war genauso neben der Spur wie die Charaktere dadrin ( ). Ich meine:
Zuerst wollte Dries nur in der Band spielen um mal ne Zeit lang im Abschaum zu leben. Soweit so gut, das hat er angefangen und durchgezogen. Auch wenns komplett anders verlief als man sich das vorgestellt hatte (Ich hätte niemals gedacht das er da so grob und hart ist).
Ok anschließend wollte er mit der Band auf dem Festival spielen. Von gewinnen etc. war noch gar keine Rede (wieso der eine Typ der am gegen Ende des Festivals zu der Jurie meinte "Die Feminists müssen gewinnen" ist mir schleierhaft, evtl. n Verhältnis mit der Mutter 0.o ). Wenn man sich als Gegenstück z. B. Blues Brothers (2000 glaub ich) ansieht: Da ist der Wettbewerb das absolute Kernstück des Films, es wird dauernd davon gesprochen und ist dauernd Thema. Hier dagegen war er einfach nur da, mehr aber nicht.)
Und das Ende, das war komplett aus der Spur gerissen. Das der Vater so gestört war wusste ich bis zum Schluss nichtmal (vllt. habe ich es auch überhört) und wieso Dries auf einmal auf den Sänger einsticht ist mir auch rätselhalf (als einziger Grund fällt mir ein weil er mit seiner Frau schlafen wollte)
Fazit:
Ne das war nichts. Wurde wohl im Trailer als "Trainspotting für die derzeitige Generation" umworben und hat auch hier viele gute Bewertungen bekommen aber ich geb dem Film nur
Auch wenn sich das jetzt nach der "Du-hast-den-Film-nur-Nicht-verstanden" Masche anhoert, frage ich mich wirklich wie du diesen Film mit Blues Brothers vergleichen kannst. Ok in beiden Filmen kommt Musik und ein Wettbewerb vor, aber das ist ungefaehr so als wuerdest du Psycho mit Mrs. Doubtfire vergleichen, nur weil bei beiden ein Mann vorkommt, der sich in Frauenkleidern kleidet.
Ex Drummer geht in meinen Augen ist erster Linie um Dries, einen zynischen, arroganten Sadisten, der alles hat und sich aus Langeweile daran aufgeilt, anderer Leute zu manipulieren nur um sie dann wegzuschmeissen , wenn sie ihn annerven. Egal welche Konequenzen das hat.
Die drei ueberreden ihn, in der Band mitzumachen, weil sie glauben durch ihn bessere Chancen bei dem Wettbewerb zu haben. Er macht mit, weil er den "perfekten Abschaum" fuer seine kleinen Manipulationsspielchen und Stoff fuer seine Geschichten in Ihnen sieht. Wie weit er dabei geht, zeigt sich immer mehr und endet in dem Schluss mit dem Opa. (sehe das so wie Tyler). Dass der Opa nicht ganz geistig klar ist und seine Famile hasst wird mehrmals erwaehnt, soweit ich mich erinnere. Warum sonst dachtest du wird er ans Bett gefesselt? Und welche Frau meinst du im letzten Satz? Der Saenger hat doch keine Frau und hasst Frauen allgemein... :headscratch:
Aber wie gesagt, ich will Dir ja garnicht deine Meiunung nehmen, Ex-Drummer ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Nur deine Kommentare in der Spoilerbox haben mich etwas irritiert..
Tyler hat mir den Film ausgeliehen und ich habe ihn gestern mal geschaut, aber ich frage mich doch: Was genau war denn das jetzt? Der Film könnte jedenfalls der Hit beim nächsten Videoabend sein, zusammen mit "Menschenfeind", wenn man auf Sex, Gewalt und soziale Untiefen steht. Der Film will krass sein und gefällt sich in seiner Abgefucktheit manchmal ein wenig zu gut, um wirklich mehr zu bieten als nur einen bösen Blick auf den grell gezeichneten sozialen Bodensatz.
Schlecht ist der günstig gedrehte und unter schwierigen Bedingungen entstandene Film nicht, doch man muss sich schon fragen, was die Chose eigentlich soll. Die erste Hälfte ist noch ganz gut und der Film bietet auch generell erfreulich oft ruhige Momente und haut nicht permanent auf die Mütze. Das ist definitiv von Vorteil. Aber die eigentliche Handlung?
Da entscheidet sich Ex-Schlagzeuger, Jetzt-Autor und Bonze Dries, bei einer beknackten Rockband mitzumachen. Drei schräge Jungs aus den tiefsten Sozialuntiefen von Ostende stehen vor seiner Tür und suchen einen Drummer und Dries macht einfach mal mit. Zunächst, so scheint es, als Experiment, vielleicht für einen neuen Roman oder so. Daheim im kühlen Loft frönt er dem Luxus und gerne auch mal geplanten und unkomplizierten Dreiern, die seine Freundin anleiert, dann steigt Dries hinab in baufällige Baracken, in denen halbdebile Väter per Zwangsjacke ans Bett gefesselt werden, wo ein tauber Gitarrist seine Frau nur anbrüllt, während die kleine Tochter daneben kurz darauf verreckt.
Es ist das absolute Elend, aber für einen ernsthaften Sozialkommentar schießt der Film manchmal übers Ziel hinaus. Drogen, Züchtigung und Körperverletzung, das passt da vielleicht noch rein, aber der halbirre Koen, der Sänger, scheint im Verlauf des Films regelmäßig Frauen umzubringen und kein Hahn kräht danach und die Irrenanstalt ist komplett übertrieben dargestellt. Das ist Belgien, kein Kriegsgebiet! Die drei Jungs haben angebliche Handicaps (taub, lispelnd, den linken Arm gelähmt) und dazu passt ihr Umfeld von glatzköpfigen Müttern die nur Fluchen und mal eben Blowjobs im Kneipenklo verteilen, umgeben von unzähligen fluchenden Schwulen, Homophoben und einer omnipräsenten Frauenfeindlichkeit. Bis dahin ist das vielleicht ein derber, nur leicht überspitzter Blick in die "untere Gesellschaft", doch dann gibt es noch einen Mann, den man žGroßer Schwanz nennt, weil er genau das hat.
Allein diese Figur ist bescheuert genug, um dem Film eine Menge Glaubwürdigkeit zu rauben. Die Sichtung der ausgeleierten Vagina seiner Freundin ist so grotesk humorvoll gemeint, dass es schon Fehl am Platz ist. Was dann jedoch auf dem Männerklo und später im Wohnwagen von žGroßer Schwanz passiert, spottet jeder Beschreibung. Das ist krass, verstörend und durchaus wirkungsvoll geschnitten, wirkt aber auch irgendwie wie plumpe Provokation.
Dries selbst passt sich immer mehr an, führt sich als Anführer auf und scheint sich in der Rolle zu gefallen. Bei seinem Charakter greift die vermeintliche Idee hinter dem Film, aber auch nur da. Leider ist der Film oftmals zu filmisch und will zu cool sein. Das fängt bei den witzigen aber ziellosen Eröffnungstiteln an, ist bei Koen spürbar, der daheim nur an der Decke herumläuft,...
...bietet gegen Ende eine blöde Szene mit Dries beim Konzert, wo er ganz cool den Gang entlang geht und zeigt ihn samt Freundin auch unsinnigerweise als Beobachter bei verschiedenen Figuren. Das finale Gewaltinferno ist krass und radikal, aber in seiner Bedeutung etwas schwammig.
Wirklich cool ist am Ende nur der Soundtrack (u.a. Mogwai!). Der Rest ist Licht und Schatten. Ein wilder Ritt und ein Unikum von Film, aber vielleicht auch etwas zu ungestüm.
Knappe: 6/10
Und mal ehrlich: FSK-16? Mit Hardcore-Szenen, verstörender Gewalt und nicht gerade wenig Blut? Also manchmal verstehe ich die Leute die da sitzen nicht.
@ Smokersdeelight:
Den "Vergleich" mit Blues Brothers habe ich ansich nur gemacht um zu zeigen wie leblos die Story abläuft. Es gibt, wie ich finde, keinen Höhepunkt. Natürlich sind Ex Drummer und Blues Brothers zwei Filme wie sich unterschiedlicher kaum sein könnten.
Wieso der Opa am Bett gefesselt war, war mir bis kurz vor dem Ende ziemlich egal. Ich habe gedacht er wäre geistig verwirrt (also um einiges harmloser als er im Endeffekt war) da er vorher nie aggresiv dargestellt bzw. schlimm über ihn geredet wurde.
Im letzten Satz meinte ich die Frau von Dries
Der Sänger sagt einmal zu Dries das er sie gerne mal rannehmen würde. Das wäre für mich der einzigste Grund wieso Dries ihn tötet.
Alternativ wäre natürlich auch noch dein Grund ne Möglichkeit. Also das Dries einfach ein zynischer, arroganter Sadist ist, was wahrscheinlich auch richtiger ist
Es kann sein das ich etwas vom Film nicht ganz verstanden habe oder es einfach komplett anders betrachtet habe als du aber im Endeffekt bleibt es ja immer Geschmackssache
@Joel: Mich wundert die FSK-Freigabe auch. Es gibt einige FSK-18-Filme, die bei weitem nicht so radikal/brutal sind.
Was Koen betrifft:
Bei dieser Figur ist der Film doch extrem surrealistisch. Er läuft an der Decke herum - warum sollte man sich dann darüber wundern, dass er einfach so Frauen umbringt und es niemanden interessiert?
Auch das Ende ist surrealistisch (als die Ermordeten in die Kamera reden).
Aber es wundert mich überhaupt nicht, dass der Film nicht bei jedem gut ankommt. Jay wird ihn wahrscheinlich noch weniger mögen.
"Menschenfeind" gehe ich immer noch aus dem Weg, weil mich die Thematik doch zu sehr abschreckt.
Tyler, zum Einen scheint mindestens ein Mord von Koen außerhalb der Wohnung zu passieren und außerhalb schwebt Koen ja nicht kopfüber durch den Himmel. Und ganz davon ab fand ich, dass diese surrealen Elemente halt nicht zum Film passten. Na ja, vielleicht schon passten, ihm dann aber einen gewissen Sinn rauben, denn damit ist ein möglicherweise analystischer Blick auf soziale Brennpunkte etc. durch filmische Spielereien verwässert, die eigentlich keinen Sinn erfüllen, außer groteske oder coole Szenen zu sein.
"Menschenfeind" finde ich aber noch um Einiges krasser und ungemütlicher. Die Figuren hier haben ja ab und an sogar so etwas wie Witz und vielleicht ist auch ganz kurz mal Sympathie möglich, aber "Menschenfeind" ist purer Hass und am Ende kontroverser und ungemütlicher als einem lieb sein kann.
Hm... ich befürchte mal, dass ich und diese DVD in diesem Leben wohl keine echten Freunde mehr werden.
Als Kritiker kann ich sagen, dass Ex-Drummer gut darin ist menschlichen Verfall und untersten Gesellschaftsmoloch darzustellen, mit seinem willkürlichen Potpourri aus sinnloser Gewalt, Sex und Dialogen und der allgemeinen Attitüde einer weg geworfenen Bierdose des Lebens, welches als Chaos geschickt von den musikvideohaften Bildern gigantischer Schwengeln und Deckenwalks ja noch untermalt wird. In der Hinsicht würde ich ihn sogar am ehesten neben Menschenfeind einsortieren, wobei der seinen Morast weniger visuell und mehr textlich einsetzt. Wer sich für diese Welt interessiert und sich gern in Geschichten der Gosse, der Mülltonne und der dahinter befindenen Subkultur des blutenden Sofas begibt, für den ist Ex-Drummer wie eine alte Pizza für eine Armada Maden: ein gefundenes Fressen.
Wie bei Menschenfeind hab ich aber arge Probleme, den in irgendeiner Form mit Zahlen zu bewerten. Gewisse schauspielerische Qualitäten und Regiekniffe will ich ihm nicht abstreiten, dennoch könnte ich nicht wirklich sagen, dass der Film gut ist. Er ist eher so etwas wie eine Böhse Onkelz Musik-DVD: für einige fantastisch, für andere um Gottes Willen zu meiden (wobei das natürlich Fans der Onkelz nicht bewerten soll, ist halt nur ein Geschmack für sich).
Ich persönlich mag das Milieu aus Filmen wie Trainspotting, Chopper und Romper Stomper z.B. auch überhaupt nicht. Ich seh zwar die tolle Regie und Musik in Spotting und die bemerkenswerten schauspielerischen Leistungen in den anderen zwei, aber gerne kann ich mir das nicht ansehen. Das ist mir ehrlich gesagt eher unangenehm, egal ob es jetzt saufende Fast-Punkuntergrundrocker, Skinheads, Crack- oder Heroinsüchtige, Hooligans oder sonstige Gangs und Banden sind, sofern da keine absolute Break-Out Performance ala Norton oder bewegende Geschichte wie in American History X drinsteckt, schau ich mir lieber was anderes an. Wobei Filme wie Frontieres, Green Street Hooligans oder Killing Zoe noch gewisse unterhaltsame (ich meine unterhaltsame, nicht amüsante) Aspekte (meist in Form der Darsteller) beinhalten - dieser hier ist ja fast nur reine Darstellung von Chaos.
Requiem for a Dream, Irreversible und Menschenfeind hab ich mir wohl mal angesehen, aber das ist sicherlich keine Ecke, in der ich mich gern aufhalte. Aber muss ja auch nicht. Meine Sympathien für 80er Jahre Zahnstocheraction ala Die City Cobra, Showdown in Little Tokyo, I Come in Peace oder Phantom Commando teilt ja auch nicht jeder.
Ja, hast das schon richtig ausgedrückt... Der ganze Film ist ein soziales Drecksloch, und ich hatte schon so eine Ahnung, dass du den Film nicht mögen wirst - da er sich halt gern im Dreck suhlt.
Mir gefiel Ex Drummer ganz gut. Hart, blutig, aus sozialen Unterschichten, voll mit absurden, merkwürdigen und teilweise auch humorvollen Szenen und toller Musik. Wäre die Musik nicht so gewesen wie sie ist, hätte es eine deutliche Abwertung gegeben, so klasse fand ich sie. Trotz der unappetitlichen Szenen, von denen es ja schon reichlich gab, hat mich der Film auf seine Art gut unterhalten und ging schon in die Richtung Menschenfeind. Das Ende fand ich krass und hat mir auch sehr gefallen.
8 / 10
Übrigens,
Gries hat dem Ende zufolge ja dann auch höchstwahrscheinlich Aids, genauso wie seine Frau, oder?
Die Gefangennahme des Vaters da leuchtete mir auch nicht so wirklich ein.
Sagt mal, hab ich was verpasst oder warum gibt's die DVD bei Amazon nichtmehr bzw nur zu bestialischen Preisen? Ärgert mich ja jetzt nur noch mehr dass ich vor ein paar Monaten die Version bei Media Markt mit Soundtrack nicht genommen hab.
Haha, scheint wohl OOP zu sein. Find den Film jetzt mittlerweile auch nicht mehr so berauschend, da werd ich zusehen, ob ich mein Exemplar nicht auch irgendwo verhökern kann.
