"Kibakichi - Der Dämonenkrieger"
http://www.splashmovies.de/images/dvd_video_cover/2005b/kibakichi_cover_gross.jpg
"Kibakichi" ist schon seit einer Weile erhältlich und entstand bereits im Jahre 2003 unter Regie von Haraguchi Toomoo (dieser hat mittlerweile einen zweiten Teil nachgeschoben), der unter anderem als Special FX Director bei "Uzumaki" für interessante Masken und Sets gesorgt hat.
Was zuerst wie einer der zahllosen japanischen Samurai B- Movies anmutet, entpuppt sich im weiteren Verlauf als recht interessante und unterhaltsame B- Fantasy Geschichte, der es letztendlich an einem vernünftigen Budget fehlt.
Der Samurai und die Yokai:
Der Film beginnt recht furios mit einer Schwertkampfsequenz die klassisch und blutig in Szene gesetzt worden ist und durch eine gelungene und agile Kameraarbeit besticht. Das macht schon mal Spaß und Lust auf mehr, führt einen aber auf die falsche Fährte, denn der schweigsame Held ist kein stereotyper Samurai, der beliebig Feinde und Wegelagerer meuchelt.
Nach dem unterhaltsamen Auftakt folgt eine lange Dialoglastige Durststrecke, die uns das Setting und deren Protagonisten näherbringt:
Yokai (das sind japanische Fabelwesen, die nicht zwingend böses im Schilde führen) und Menschen leben in der Tokugawa Periode, besiegelt durch einen Pakt, friedlich nebeneinander. Die Yokai tarnen sich als menschliche Yakuza und führen ein Casino, dürfen dafür als Nahrung die Verlierer verspeisen.
Doch die friedlich Eintracht wird durch das boshafte Intrigenspiel des ansässigen Daymio ernsthaft in Gefahr gebracht und mit Hilfe englisher MGs und Unterstützung zweier zwielichter Ledermanteltypen will dieser die Yokai auslöschen.
Hm, klingt erstmal nach "Yojimbo" von Kurosawa: Fremder kommt in ein Dorf welches von zwei verschiedenen Parteien umkämpft wird.
Aber "Kibakichi" entpuppt sich dann doch als etwas ganz anderes. Okay, die Ausgangsstuation ist wahrhaftig nichts neues, wird aber durch die Fantasy-Elemente gehörig aufgepeppt. Selbst der stille Held trägt ein "tierisches" Geheimnis in sich und sorgt schließlich dafür, das gegen Ende hin der Film komplett den klassischen Pfad des Samuraifilms verlässt und zum Fantasy-Film wird.
Nach der langen Einführung, wo macher sich nochmal ein schönes Schwertduell herbeiwünscht, gibt es spätestens nach der Offenbarung der Yokai gegenüber Kibakichi einen Ruck und die Inszenierung gewinnt an Tempo. Bis zum unterhaltsamen und furiosem Finale steigt hier auch die Spannung und wer offen gegenüber etwas anderen Filmen ist, wird sicherlich "Kibakichi" etwas abgewinnen können. Die ausgesprochen typisch japanisch vorgetragene moralische Komponente macht mir den Film symphatischer, evtl. lassen sich sogar Parallelen zum "dritten Reich" und zur "Endlösung" im Film erkennen, aber im Grunde ist die Thematik eh zeitlos.
Was dem Film wirklich Punkte kostet ist sein geringes Budget und die damit verbundenen Probleme. Da die Masken allesamt recht billig wirken (da sahen selbst die Figuren im Original "Yokai-Monsters" aus den 60ern besser aus.), nutzte Haraguchi den Kniff der Verdunkelung des Sets und ließ einen Großteil des Filmes im Dunkeln bzw. im Halbdunkeln spielen. Dies trägt einerseits zur recht düsteren und depressiven Atmosphäre bei, andererseits lässt sich stellenweise nur erahnen was passiert und man wünscht sich eine gelungene Set-Ausleuchtung.
Den Sets selber sieht man oftmals den Bühnenaufbau an und insgesamt hätten dem Film ein paar nette Panorama Aussenaufnahmen gut getan. Aber gut, das hier ist nicht Kurosawa, hier muss man sich mit dem begnügen was man bekommt:
Einen recht interessanten Grenzgänger zwischen Fantasy und Samurai Film, der nach der zweiten Filmhälfte gut unterhält, aber sicherlich viele durch die billig wirkenden Masken verärgern bzw. belustigen wird.
Ich fand "Kibakichi" recht spannend und unterhaltsam und der Umstand, das ich schon viel schlimmere und mülligere Filme gesehen habe, lasst mich über die billigen FX hinwegsehen.
(Allerdings lassen sich Yokai nach japanischer Mythologie nicht durch menschliche Waffen töten...urghs, krasser Fehler)
6 von 10 Punkte
http://nelloxx-filmblog.blogspot.com/
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"Kibakichi" ist schon seit einer Weile erhältlich und entstand bereits im Jahre 2003 unter Regie von Haraguchi Toomoo (dieser hat mittlerweile einen zweiten Teil nachgeschoben), der unter anderem als Special FX Director bei "Uzumaki" für interessante Masken und Sets gesorgt hat.
Was zuerst wie einer der zahllosen japanischen Samurai B- Movies anmutet, entpuppt sich im weiteren Verlauf als recht interessante und unterhaltsame B- Fantasy Geschichte, der es letztendlich an einem vernünftigen Budget fehlt.
Der Samurai und die Yokai:
Der Film beginnt recht furios mit einer Schwertkampfsequenz die klassisch und blutig in Szene gesetzt worden ist und durch eine gelungene und agile Kameraarbeit besticht. Das macht schon mal Spaß und Lust auf mehr, führt einen aber auf die falsche Fährte, denn der schweigsame Held ist kein stereotyper Samurai, der beliebig Feinde und Wegelagerer meuchelt.
Nach dem unterhaltsamen Auftakt folgt eine lange Dialoglastige Durststrecke, die uns das Setting und deren Protagonisten näherbringt:
Yokai (das sind japanische Fabelwesen, die nicht zwingend böses im Schilde führen) und Menschen leben in der Tokugawa Periode, besiegelt durch einen Pakt, friedlich nebeneinander. Die Yokai tarnen sich als menschliche Yakuza und führen ein Casino, dürfen dafür als Nahrung die Verlierer verspeisen.
Doch die friedlich Eintracht wird durch das boshafte Intrigenspiel des ansässigen Daymio ernsthaft in Gefahr gebracht und mit Hilfe englisher MGs und Unterstützung zweier zwielichter Ledermanteltypen will dieser die Yokai auslöschen.
Hm, klingt erstmal nach "Yojimbo" von Kurosawa: Fremder kommt in ein Dorf welches von zwei verschiedenen Parteien umkämpft wird.
Aber "Kibakichi" entpuppt sich dann doch als etwas ganz anderes. Okay, die Ausgangsstuation ist wahrhaftig nichts neues, wird aber durch die Fantasy-Elemente gehörig aufgepeppt. Selbst der stille Held trägt ein "tierisches" Geheimnis in sich und sorgt schließlich dafür, das gegen Ende hin der Film komplett den klassischen Pfad des Samuraifilms verlässt und zum Fantasy-Film wird.
Nach der langen Einführung, wo macher sich nochmal ein schönes Schwertduell herbeiwünscht, gibt es spätestens nach der Offenbarung der Yokai gegenüber Kibakichi einen Ruck und die Inszenierung gewinnt an Tempo. Bis zum unterhaltsamen und furiosem Finale steigt hier auch die Spannung und wer offen gegenüber etwas anderen Filmen ist, wird sicherlich "Kibakichi" etwas abgewinnen können. Die ausgesprochen typisch japanisch vorgetragene moralische Komponente macht mir den Film symphatischer, evtl. lassen sich sogar Parallelen zum "dritten Reich" und zur "Endlösung" im Film erkennen, aber im Grunde ist die Thematik eh zeitlos.
Was dem Film wirklich Punkte kostet ist sein geringes Budget und die damit verbundenen Probleme. Da die Masken allesamt recht billig wirken (da sahen selbst die Figuren im Original "Yokai-Monsters" aus den 60ern besser aus.), nutzte Haraguchi den Kniff der Verdunkelung des Sets und ließ einen Großteil des Filmes im Dunkeln bzw. im Halbdunkeln spielen. Dies trägt einerseits zur recht düsteren und depressiven Atmosphäre bei, andererseits lässt sich stellenweise nur erahnen was passiert und man wünscht sich eine gelungene Set-Ausleuchtung.
Den Sets selber sieht man oftmals den Bühnenaufbau an und insgesamt hätten dem Film ein paar nette Panorama Aussenaufnahmen gut getan. Aber gut, das hier ist nicht Kurosawa, hier muss man sich mit dem begnügen was man bekommt:
Einen recht interessanten Grenzgänger zwischen Fantasy und Samurai Film, der nach der zweiten Filmhälfte gut unterhält, aber sicherlich viele durch die billig wirkenden Masken verärgern bzw. belustigen wird.
Ich fand "Kibakichi" recht spannend und unterhaltsam und der Umstand, das ich schon viel schlimmere und mülligere Filme gesehen habe, lasst mich über die billigen FX hinwegsehen.
(Allerdings lassen sich Yokai nach japanischer Mythologie nicht durch menschliche Waffen töten...urghs, krasser Fehler)
6 von 10 Punkte
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