Gran Torino ~ Clint Eastwood [Kritik]

Tudesci

New Member
Ich fand bisher alle Filme von Clint Eastwood sehr gut, aber dieser kommt mir völlig überbewertet vor. Ich kann die vielen viel zu guten Kritiken nicht wirklich verstehen.
Teilweise waren die Schauspieler schwach, der Junge kann ja mal überhaupt nicht schauspielen. Und die Figuren funktionieren gar nicht wirklich, die meisten Dialoge sind unrealistisch und daneben oder übertrieben. In der englischen Fassung ist der Film vielleicht viel besser...

Aber die beiden Szenen im Friseurladen sind unsterblich. :wink:
Das waren für mich die Highlights im Film.


6,5/10
 

Pippen

Well-Known Member
Großartig, das war mal wieder richtig großes Kino!
Das ist sehr lange her, dass mich ein Film so begeistert hat.
Für mich hat hier wirklich alles gestimmt.

10/10
 

domikin

New Member
Im Vorfeld habe ich schon einiges über diesen Film gehört. Das letzte mal sah ich Clint Eastwood im Film Million Dollar Baby, wo er mir sehr gut gefiel. Trotz allem habe ich mich mehr oder weniger vor dem Film herumgedrückt, zu unrecht, wie ich heute erfahren durfte!



Clint Eastwood als rassistischer, verbitterter Renter, der am Leben nichts positives mehr sehen kann. Einen verbissener Blick, Skepsis, Respektlosigkeit und Vorurteile bringt er seinen Mitmenschen entgegen. Die Ereignisse des Krieges schlummern noch immer in seinen Träumen und das einzige, was er über seine ausländliche Nachbarschaft weiß, sind die Märchen und Geschichten, die man überall hört. Doch so schlecht er gerne tut, Walt Kowalski hat einen guten Kern und so öffnet er sich der mehr und mehr der anderen Kultur und entwickelt Sympathie und Freundschaft für seine Nachbarn.

Eine Charakterwandlung, die man Clint Eastwood abnimmt. Er versteht sein Mimenspiel wirklich gut, braucht er doch im ganzen Film nur sehr wenige, aber das ist kein Kritikpunkt. Im Gegenteil, erst so zeigt sich die Glaubwürdigkeit seines Charakters. Der böse, harsche Blick bleibt auch am Ende, auch, wenn ab und an ein herzliches Lächeln seine Mundwinkel umspielt. Er ist ein alter Mann, seine ureigenen Gewohnheiten ändert er nicht.

Clint Eastwood versteht es, Geschichten zu erzählen. Ruhig und besinnlich vergehen die Minuten und man hat das Gefühl, Teil einer Straße zu werden, als Nachbar dem Geschehen zu folgen und zu sehen, wie Walt den jungen Thao heranzieht. Eine Freundschaft entwickelt sich, ein Mentor findet seinen Schüler, ein alter Kriegsveteran findet wieder einen Sinn in seinem Leben. Aus dem verbitterten alten Mann entwickelt sich ein herzlicher (wenn auch äußerlich noch immer grimmiger) Vater.
Und dann kommen die gewaltvollen Szenen: Man ist härteres gewohnt, man ist blutigeres gewohnt und aber genau das ist etwas, was sich gut in den Film einfügt. Was erschüttert ist nicht das körperliche Leid, nicht die Verletzungen, die Prellungen oder Schusswunden, was erschüttert ist das Leid der Seele, das Mitgefühl der Leidenden. Wenn Clint sein Glas Reisschnaps fallen lässt vor Schreck, als seine Nachbarin und Freundin Sue zusammengeschlagen nach Hause trottet, sagt dies viel mehr aus, berührt es einen wesentlich mehr als ein riesiges Massaker.

Gran Torino ist kein Film über Rassismus oder Gewalt. Es geht nicht um Vorurteile oder Banden. Es geht um Freundschaft. Eine Freundschaft zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die dennoch auf Respekt und Sympathie basiert, die vielleicht genau deshalb so gut harmoniert, weil sie so einen krassen Gegensatz vereint.

Bee Vang macht seine Sache gut, auch, wenn man schwer gegen Clint Eastwood anspielen kann. Ich habe nur die deutsche Synchronisation gehört und muss sagen, dass sie mir stellenweise nicht sehr gefiel. Das ganze soll der Geschichte keinen Abbruch geben, denn sie ist gut. Wahrscheinlich werde ich ihn mir aber noch einmal in der Originalfassung anschauen, ich denke, so könnte er noch einen halben Punkt herausholen.

Wertung: 8,5/10 Punkten
 

MadMax

Well-Known Member
Original von Pippen
Großartig, das war mal wieder richtig großes Kino!
Das ist sehr lange her, dass mich ein Film so begeistert hat.
Für mich hat hier wirklich alles gestimmt.

10/10

Dem schließe ich mich an. Konnte den Film leider nicht im Kino sehen, habe mir daher die DVD besorgt und habe es nicht bereut (im Gegensatz zum Remake von Freitag der 13. :sauer: ).
 

SethGecko09

New Member
fantastischer Film!

Unglaublich einfühlsames Drama mit einem hervorragendem Hauptdarsteller. Man kann genau die Wut und die Enttäuschung Walt's mitfühlen über seine Umwelt, seine Familie von der er im Stich gelassen wird. Er ist ein harter Hund, ein Kriegsveteran der niemanden benötigt. Walt ist ein frustrierter und zorniger alter Mann, der sich vor nichts mehr fürchtet.
Doch plötzlich kommt da dieser Junge mit seiner Schwester, die in Walt, diesen Beschützerinstinkt wecken. Der Junge macht so einen unbeholfenen Eindruck so das gar nichts anderes übrig bleibt als ihn sympathisch zu finden.
Die Sprüche vorallem Eastwoods, sind schon extra klasse. Ich glaube eine WG-Kombination Walt Kowalski und Sgt. Hartmann aus Full Metal Jacket, da würde ich tränen lachen.

Das Ende war dann sehr überraschend! Ich starrte wie gebannt auf meinen TV, denn mit sowas hatte ich nicht gerechnet.

9/10 Kneipenwitze!
 

The Blorps

BG Enfant Terrible
Gran Torino

der Mainstream-Film-Gucker wird eventuell denken, speziell diese, denen amerikanische, klassische Autos geläufig sind, dass das ein Auto-Film sei.
Dem ist nur minimal zuzustimmen.
Und doch hat der 72 Ford Gran Torino auf dem Cover eine Rolle in dem Charakterfilm von Clint Eastwood, in dem er einen alten Kauz spielt, dem gewisse Veränderungen fremd sind und doch er selbst die asiatischen Nachbarn, die er auch nicht mag, zwangsläufig vor einer Gang schützen muss....

Der Film ist sehr großes Charakter-Kino. Clint überzeugt voll und ganz in der Rolle des kauzigen Walt Kowalskis, einem Korea-Veteran und Ex-Autobauer.
Er steht halt für das vergangene, spricht sich noch für uramerikanische Tugenden aus, lästert über die Veränderungen.
Alle Charaktere spielen ihre Rollen sehr überzeugend, selbst der Gran Torino, der zudem der Namensgeber des Filmes ist.
Die Geschichte ist toll und packend erzählt. Ganz Eastwood-like.
Da kann man nichts falsch machen, diesen Film zu sehen.
Zudem fiel mir auch auf, dass Clint in seiner Rolle etwas Dirty Harry-like war. Dirty Harry ist quasi Clints Paraderolle.

Im Film gab es Szenen, wo ich wirklich erwartete, dass er, Clint, eine 45er Magnum, wie aus Dirty Harry Tagen, zieht. Aber dann enttäuscht wurde, weil das dann bloss ein 45er 1911er Colt war.

10/10
 

Der Pirat

New Member
Original von The Blorps
Der Film ist sehr großes Charakter-Kino. Clint überzeugt voll und ganz in der Rolle des kauzigen Walt Kowalskis, einem Korea-Veteran und Ex-Autobauer.

Meinst du nicht eher Vietnam Veteran? :biggrin:

Ansonsten kann ich dir aber zustimmer.
Gran Torino ist ganz ganz gross. Das beste am Film ist, dass der nach mehrmaligem gucken immer nur besser wird.
 

Cobretti

wear a stupid man suit
Ich fand ihn nicht grossartig wie die Mehrheit hier. Das ist nicht Clint's bester Film. Jedoch war er schon ganz gut.
Vielleicht gefällt er mir besser wenn ich ihn mir demnächst nochmal anschaue.

6/10
 

Smokersdeelight

Smoker No.1
Ging mir aehnlich..
Vllt. hab ich da falsche Erwartung gehabt, aber ich fand den nicht sonderlich witzig, mitreissend oder sonstwas.
Eastwood ist natuerlich nicht schlecht, aber sein Charakter des schlechtgelaunten Kauz hat man schon gefuehlte 100 mal gesehen.
Was aber wirklich den Film meiner Meinung nach runterzieht, sind die Nebendarsteller, die teilweise wirklich katastrophal schauspielern. Wundert mich dass die bei all den Lobpreisungen nicht aufgefallen sind. OK, man koennte sagen es sind ja auch Amateure (oder?) aber leider wird das auch schmerzhaft deutlich. Ich denke da vor allem an den Jungen und die Szene in der Eastwood ihn einsperrt. brrr...
naja, gut gemeint von Clint, aber ein Meisterwerk? no way..
 
Y

Yautja

Guest
Habe ich mir vorhin angesehen,für einen Eastwood Film ( da ich ja mit seinen Filmen nicht viel anfangen kann) ganz gut.Das Ende gefiel mir auch gut,war auch das eindrucksvollste im Film.Trotzdem wenn ich sehe das Gran Torino auf ofdb Platz 30 hat,muss ich sagen das der sooo gut auch nicht war.Platz 30 halte ich für ziemlich überbewertet.
Trotzdem gefiel mir der Film gut.

Wertung : 7,5/10
 

Slevin

New Member
Original von Yautja
Habe ich mir vorhin angesehen,für einen Eastwood Film ( da ich ja mit seinen Filmen nicht viel anfangen kann) ganz gut.Das Ende gefiel mir auch gut,war auch das eindrucksvollste im Film.Trotzdem wenn ich sehe das Gran Torino auf ofdb Platz 30 hat,muss ich sagen das der sooo gut auch nicht war.Platz 30 halte ich für ziemlich überbewertet.
Trotzdem gefiel mir der Film gut.

Wertung : 7,5/10

Finde ich auch, das Problem ist, dass der sich teilweise etwas zieht. Aber ist halt ein Drama und kein Actionfilm. Das Ende ist super. Ich hab ihm 7/10 gegeben.
 

Rebell

Well-Known Member
Bin jetzt auch mal in dem Genuss gekommen und muss wirklich sagen: Hut ab! Das ist wirklich ein 1A Film!

7-8/10 Punkten vergebe ich dafür. Paar kleinigkeiten die mich gestört haben zwischendurch schmälern den Eindruck insgesamt.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich will ja nicht kleinlich sein, aber müsste ein 1A Film nicht 10/10 bekommen? Oder wäre das für dich dann ein 0A Film? :hae:

Würde dem Film ja auch etwa 7,5/10 geben, aber das wäre dann halt nicht 1A, sondern eher 2B.
 

Rebell

Well-Known Member
xD Er ist ein 1A Film. Aber paar kleinigkeiten zwischendurch... vill. krieg ich die noch raus wenn ich den Film noch 1-2 mal gesehen habe.

Aber im Grunde haste recht, istn kleiner Widerspruch. Daher:

___
Er ist ein sehr guter Film mit ein paar Schwächen zwischendurch weswegen er zwar insgesamt eben ein sehr guter Film ist aber keine volle Punktzahl von mir kriegt.
___
Denke das ist jetzt korrekt formuliert. Oder? :biggrin:
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Nach "Million Dollar Baby" nun auch "Gran Torino" nach einigem zeitlichen Abstand zum wiederholten Male gesehen, und auch der ist noch unglaublich stark und intensiv. Nicht ganz so perfekt wie das "Million Dollar Baby", aber annähernd. Tolles Charakter-Drama mit einem grandiosem Eastwood, der zynisch, mürrisch, rassistisch und dabei ach so herrlich (un)sympathisch ist. Mit nur kleinen schauspielerischen Macken, reiht sich dieses Werk aber trotzdem in eine glorreiche Reihe von Werken ein, die wir Clint Eastwood verdanken.
9/10
 
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