Drehbuch-Kritik: Midnight Meat Train

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Drehbuch-Kritik: Midnight Meat Train - Der Mitternachts-Fleischexpress

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Einleitung:
Clive Barker ist einer der angesehendsten Autoren im Genre Horror, und nicht ohne Grund wurden schon viele seiner Geschichten verfilmt - mal recht (Hellraiser, Cabal), mal schlecht (Lord of Illusions). Midnight Meat Train ist eine der Geschichten aus seinem berühmten Buch des Blutes, die von Godzilla: Final Wars Regisseur Ryu Kitamura umgesetzt wird.

Wer mitspielt:
Leon Kaufman - Bradley Cooper
Mr. Mahogany, der Schlachter - Vinnie Jones (X-Men 3)
Maya, Leon's Freundin - Leslie Bibb

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Story:
Leon ist ein junger Reporter, der an einem längeren Artikel schreibt. Er will die Dunkelheit der Stadt beschreiben und begibt sich dafür täglich in die U-Bahn, um dort Stunden zu verbringen. Zur gleichen Zeit treibt sich dort ein geheimnisvoller Mann herum, der einsame Zugreisende erschlägt, enthaart, aufhängt, ausbluten lässt und schließlich mit sich nimmt. Leon, der für seinen Bericht interessant aussehende Bahnbesucher fotografiert, verfolgt aus Versehen den Schlachter und gerät selbst ins Bedrängnis...

Das Script geht 88 Minuten.

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Kritik:
Da Midnight Meat Train auf einer Kurzgeschichte basiert, ist es keine Überraschung, dass das Drehbuch stark ausgeweitet wurde. Während Leon in der Vorlage schon ganz am Anfang auf Mahogany trifft, gibt es hier einen langen Vorspann, der Leon's Leben etwas ausweitet und etwas mehr über seinen Charakter verrät. Gleichzeitig bekommt auch der Schlachter ein paar zusätzliche Szenen, in der er auf ziemliche blutige Weise zulangt und den Bodycount nach oben schraubt. Schnell fällt auf, dass die Filmumsetzung nicht ganz so zynisch und bitter ist wie der Erzählton der Kurzgeschichte. Während es da etwa so sarkastisch wie bei Miller's Sin City zugeht, ist dieser Leon ein ganz normaler Mensch mit Stalker-Anleihen, der einfach nur zu neugierig wird. Nachdem er schon einmal Ärger gekriegt hat - weil er Leuten zu nah auf die Pelle rückte - folgt er unwissentlich dem wahren Schlachter, was zu blutigen Konsequenzen führt.

Interessanterweise kriegt Mr. Mahogany die Hälfte der Zeit für sich, so dass man sieht wie er seinem tagtäglichen Job nachgeht (auch als Schlachter), wie er wohnt, lebt und wie er nachts nach und nach verschiedene Leute über den Jordan jagt. Das dürfte, wenn es genau übernommen wird, auch ziemlich blutig ausfallen. Ungeschnitten dürfte Midnight Meat Train sicher einer der blutigsten Filme des Jahres werden. Während Leon als Figur recht langweilig bleibt, ist der Schlachter selbst sehr unheimlich geschrieben. Es gibt unter anderem eine spannende Verfolgungsjagd in der Schlachterei, in der Mahogany tagsüber arbeitet, die an das Texas Remake erinnern wird. In die U-Bahn geht es für die beiden wirklich erst im letzten Abschnitt.

Nicht so gut ist, dass immer wieder leicht übernatürliche Sachen hinzugefügt wurden. So hat Leon unter anderem immer wieder Visionen vom Fleischzug, vom Schlachter und den Opfer, obwohl er sie selbst eigentlich garnicht sieht. Er erlebt auch Auseiandersetzungen mit ihm, nach denen er verstört irgendwo aufwacht. Nicht wissend, ob er verrückt wird oder es echt wahr, distanziert er sich dann auch von seiner Freundin. Gegen Ende wird es dann etwas albern. Leon bewaffnet sich dann wie ein bizarrer Held mit mehreren Schlachterwerkzeugen, und seine Freundin läuft Mr Mahogany fast schon lachend in die Arme, obwohl sie genau weiß, wer er ist und was er macht.

Da wurde definitiv am Script geschlampt. Dass der Böse das Mädchen bekommt ist ein blödes Klischee, eins, das Geschichten wie Midnight Meat Train eigentlich extra nicht nutzen. Aber, aber aber - am Ende gibt es dafür einen Showdown, der aus knapp 10 Minuten knallharter Action besteht, gefolgt von einem sehr surrealen Highlight, dass das Buchende übernimmt und sogar noch weiter ausschmückt. Insgesamt ist es eine recht gute Umsetzung der Geschichte, bei der man aber die Schwierigkeiten sieht, aus einer 40-Seiten-Kurzgeschichte einen 90-Minuten-Film zu machen.

Mr. Mahogany dürfte zu den interessantesten Horrorfiguren des Jahres gehören, der Gore ist gut gesetzt und auch wenn Hauptfigur Leon schwächelt, dürfte das Ende dafür gut zufriedenstellen. Wenn es denn effektemäßig auch solide gemacht ist, ein Ende wie bei Phantoms oder Haunted Hills könnte dagegen vieles kaputt machen.

Fazit:Midnight Meat Train ist eine spannende, blutige und originelle Horrorgeschichte - genau das richtige für Fans des roten Genres.

8 / 10
 

Deathrider

The Dude
Klingt doch schon mal sehr gut. Okay, diese Klischeeausschmückung mit der Frau usw. muss ja nicht so wirklich sein, aber der Rest der Infos weiß zu gefallen. Bin gespannt auf die Umsetzung. :top:
 

Solid FoX

to Pobe a true fan.
Fand die Kurzgeschichte schon recht gut und die Drehbuck-Kritik zeigt, dass wir eine gute Filmumsetzung bekommen werden.

Ich bin gespannt.
 

.adversus

Well-Known Member
Ohh.. das hört sich doch echt mal nicht schlecht an. Dass sie alles etwas weiten mussten ist irgendwie klar. Hätten man alles so belassen wären es ja vllt 50 Minuten Film geworden :omg:

Nur hoffentlich haben sie da nicht noch mehr Klischees reingepumpt.

Bin ziemlich gespannt, schon allein darauf was er für ein Rating bekommen wird.
 

Maggot

New Member
:yeah: defnitiv ein "must see". Vinnie Jones find ich eh absolut cool als Schauspieler. Und nen richtig saftiger Horrorfilm wär mal wieder absolut in Ordnung.
 

Berzerk

New Member
Klingt soweit doch schon mal echt prima. Ich freu mich schon richtig auf diesen Film. Einer der wenigen auf meiner Must See Liste für dieses Jahr.
 
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