Drehbuch-Kritik: Surrogates - Mein zweites Ich (Bruce Willis)

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Drehbuch-Kritik: The Surrogates

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Bruce Willis [/align]

Einleitung:
Der neue Bruce Willis wird ein Science-Fiction Film, vom Regisseur von Terminator 3 und hat irgendwie was mit Robotern zu tun - mehr hat man im voraus wirklich nicht über den neuen Willis in Erfahrung gebracht, aber interessant hörte es sich auf jedenfall schon mal an.

Ob der Film da aber mithalten kann? (The Surrogates heißt übrigens soviel wie Die Ersatzstücke, oder Die Stellvertreter).

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Die Comic-Vorlage[/align]

Die Story:
The Surrogates spielt ein gutes Stück in der Zukunft. Hauptthema des Films sind die Surrogates, im nachfolgenden einfach mal Surris genannt. Surris sind Roboter ohne eigene Intelligenz, die ferngesteuert funktionieren. Das funktioniert so: man sitzt in einem speziellen Stuhl, der über ein paar Verbindungen ans Hirn angeschlossen wird. Von dort aus "spielt" man dann mehr oder weniger einen von diesen Robotern, nur das er keine Gamefigur ist sondern in Wirklichkeit existiert. Man versetzt dabei sein gesamtes Bewusstsein in den Surri, den man von seinem Stuhl aus überall hin steuern kann. Dabei kriegt man allerdings nicht mit, was bei seinem eigenen Körper gerade passiert.

Erst nur eine Entwicklung für Invaliden gewesen, wurden die Surris irgendwann Modeerscheinung und so ziemlich jeder - außer die Armen - haben einen. Es geht auch kaum noch ein Mensch raus, da die meisten perfekt gestylte Schönheiten als Surris haben und sich für echtes Aussehen schämen. Als Surri kann man alles machen, nur keine Schmerzen empfinden. Weil viele das für Verbrechen nutzen, gibt es eine spezielle Polizeieinheit, die sich um Verbrechen mit Surris kümmern.

Als sich eine große Verschwörung von Hightech-hassenden Rebellen anbahnt, muss ein Mann ermitteln und eine Katastrophe aufhalten...

Die Hauptfiguren? Der Held der Story ist Tom Greer (Bruce Wilis), der von dem Technikwahn nicht viel hält und am liebsten wieder die alte Welt hätte, in der Menschen noch alles selbst gemacht haben. Seine Kollegin heißt Jennifer Peters und ist eine enthusiastische Polizistin, die ihm loyal zur Seite steht und insgeheim auch Gefühle für ihn hat.

Das Böse? Die Dreads sind Rebellen, die von den Surris nicht viel halten und sie am liebsten loswerden wollen, aber wie zu oft gibt es natürlich auch korrupte Kollegen und Industrielle mit gewissen Hintergedanken, die sich ihnen in den Weg stellen.

Das Script geht übrigens 120 Minuten.

[url]http://img132.imageshack.us/img132/2963/surro1yd1.jpg[/URL]
Ein Surri[/align]

Kritik:
Blade Runner? Nicht ganz, dafür fehlt es etwas an dunkel regnerischer Atmosphäre, aber die Geschichte ist definitiv nicht so glatt und makellos wie die von I, Robot. Visuell ist es sehr dunkel angerichtet, allerdings nicht so vermodert dreckig wie in Ridleys Meisterwerk. Es wird insgesamt sehr kritisch darauf eingegangen, dass die meisten Menschen nur noch zuhause leben und alles mit ihren Maschinen machen, darunter sogar Sex.

Am ehesten mit Minority Report zu vergleichen, ist es eine ziemlich spannende Verfolgungsjagd mit vielen Ecken und Kanten, die zudem ideal auf Bruce Willis zugeschnitten ist. Er macht zwar keinen auf McClane, aber seine Texte haben viel von dem zynisch lustigen, was man generell immer so gern von ihm sieht. Wie auch bei MinRep und I, Robot gibt es einige größere Actionszenen, die für reichlich gute Bilder sorgen dürften.

Der Fall an sich hat so einige Wendungen und Twists, so dass der wahre Bösewicht und seine Motive wirklich erst gegen Ende zu verstehen sind. Dazu gibt es jede Menge Action und auch ruhigere Charaktermomente, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wo unser Technikwahn wohl hinführt und ob das alle so gut ist.

Interessant dürften auch die unzähligen Surri-Szenen sein. Man erfährt als Zuschauer oft nicht, wer jetzt ein Surri und wer ein Mensch ist, sodass man andauernd überrascht wird. Surris unterscheiden sich nur merklich darin, dass ihre Augen lebloser wirken als die normaler Menschen - innen drin ist dann Metall und völliger Kabelsalat. In Kämpfen liegen sie aufgrund ihrer Schmerzlosigkeit natürlich vorn, haben aber darüber hinaus keine höhere Stärke oder sonstiges.

Auffallend ist, dass im Script kaum futuristisches über den Rest der Gesellschaft erzählt wird. Trotz der Hightech Roboter gibt es keine fliegenden Autos, keine Laserwaffen oder sonstiges. Das wird also kein zweites fünftes Element.

Fazit: The Surrogates dürfte ein nicht unbedingt origineller, aber gut gemachter Science-Fiction Streifen mit guter Willis-Action und gelungenen Charakteren werden. Für Fans der drei genannten Sci-Fi Werke: Pflicht.

8 / 10
 
B

batgadget

Guest
Nach dieser Kritik kann ich viel mehr mit der Verfilmung etwas anfangen. Klingt auf alle Fälle spannend. Nur einmal schauen wie das Bildmaterial am Ende aussehen dürfte.
 

Joel.Barish

dank AF
Irgendwie klingt das immer gleich. Den Grundplot hätte Philipp K. Dick in 15 Minuten beim Kaffeekränzchen mit Oma entwickelt, da er Variationen davon selbst schon x-mal geschrieben hat. Roboter übernehmen auf leicht verschiedene Arten Aufgaben in der Gesellschaft, es gibt ein Problem, es gibt Leute die dagegen sind und eine Veschwörung. Und der Held ist meist auch gegen den Fortschritt und will die seelige, alte Zeit zurück haben. Das passt auf diverse Filme und auf diesen.

"Blade Runner" bleibt die Referenz, aber besser als "I, Robot" muss dieser schon werden, wenn er nicht in ein paar Jahren als DVD-Sonderagebot im Karstadt versauern will. Das Ganze klingt nämlich von vorne bis hinten zu solide, zu gewöhnlich. Und nur weil Bruce dabei ist, wird das noch kein Knaller. Bei ihm ist es ja auch nicht wie bei Will Smith, der egal für was erst mal 100 Millionen schon standardmäßig einspielt.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Klasse Kritik erstmal. Der Film hört sich echt interessant an. Da bin ich echt mal auf mehr Bildmaterial gespannt. Das könnte zumindest optisch ziemlich super aussehen.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Klingt für mich durchaus zufrieden stellend. Schade das es ist nicht mehr Blade Runner ist, wie ich zuerst vermutet habe. Aber bleibt ja noch abzuwarten was der Regisseur daraus macht :smile: (Gibts schon infos zur Regi?)
 

Dwight

Charged and Cranked
Klingt sehr gut. Auch das der Rest des Films bodenständig bleibt und nicht zu sehr auf Hightech setzt gefällt mir. Ich bin mal gespannt was daraus wird.
 

Baraka

New Member
juhuuu bruce willis
und wieder mal mag er die neue technik nicht so :omg:
wann kommt denn mal ein film mit ihm als computerhacker :ugly:

story klingt interessant und ich hoffe das es gut in szene gesetzt wird
*freu*
UPDATE: Werden die Dreharbeiten jetzt im August abgeschlossen sein???
Weiss das jemand von euch?? (ihr habt ja super Kontakte :wink: )
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
@ Baraka, ja die sind bald fertig. Dann fehlen nur noch Schnitt, Effekte und Musik.
 

Baraka

New Member
Original von Jigsaw
@ Baraka, ja die sind bald fertig. Dann fehlen nur noch Schnitt, Effekte und Musik.
Danke Jigsaw :super:
Ein genaues Datum hast du nicht zufaellig bzw. kannst nicht den Regisseur oder besser Bruce persoenlich anrufen und fragen wann er zu mir (Kaernten) kommt? :ugly:
 

Grobi

New Member
hmmm... och nö, die story haut mich nicht wirklich vom hocker - klingt alles ein bisschen nach "I-Robot" (ansatzweise weningstens)

gruss
grobi
 
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