Nine ~ Daniel Day-Lewis (musical)

MaggieTheCat

Soldier of Love
Eben gesehen und ich fand ihn ganz cool. War zwar so, wie ich mir das vorgestellt hab, was die Gesangs- und Tanzeinlagen angeht, aber ansonsten war ich ein wenig "überrascht" von der Handlung. Nicht, dass sie besonders spannend war, leider, aber ich hab mich recht gut unterhalten gefühlt durch die Showeinlagen. Trotzdem muss ich sagen, dass mir in Chicago zB ingesamt viel mehr Lieder gefallen haben als in Nine. Hier waren es vor allem Be Italian gesungen von Fergie und Cinema Italiano von Kate Hudson, kennst man ja schon aus dem Trailer. Die anderen waren auch ok, aber nicht überragend.

Ich werd mir den Film auf DVD sicher noch einmal anschauen, um die ganzen Finessen und Details hier und da noch mal zu sehen, hab das Gefühl irgendwie nicht alles mitbekommen zu haben manchmal. Und dann kann ich ihn auch in der OV gucken, da die Snychronstimme von Daniel Day-Lewis überhaupt nicht zu ihm passte (war die von Keanu Reeves...hallo??). Aber der Mann ist einfach nur so cool, Wahnsinn, und sieht irgendwie auch total unrasiert und müde immer noch gut aus. Gesungen hat er auch ganz gut, 100 mal besser als Pierce Brosnan in Mamma Mia. Die Ladies sind natürlich Augenweiden. Ob man Penelope Cruz allerdings für einen Oscar nominieren musste...Wenn schone eine von den Frauen aus Nine, dann hätte ich eher Marion Cotillard genommen.

Nach nur einer Woche wird der Film schon wieder aus dem Programm genommen, hier zumindest, und heute war auch nicht viel los bzw. nur ältere Herrschaften. Ist also sicher nicht für jeden was, aber ich mag die "Stimmung" des Films und empfand ihn ingesamt als einen Blick wert, auch wenn er meine Erwartungen nicht ganz getroffen hat.

6,5/10
 

gimli

Elbenfreund
Ich habe den Montag auch bereits gesehen und kann Maggie eigentlich nur zustimmen.
Daniel Day-Lewis war wie immer toll, aber die Story zog sich doch etwas hin. Insbesondere die erste Hälfte des Films fand ich da zäh wie Gummi, da der Film immer nach gleichem Schema ablaufen würde. Eine Frau tritt in das Leben von Guido, singt einen Song und verschwindet wieder. Die große Anzahl von Frauen wirkt eh so, als wenn man den Film etwas schrecken soll. Figuren wie die von Nicole Kidman, Fergie oder Kate Hudson haben irgendwie überhaupt keine Funktion und Sophie Loren als verstorbene Mutter nervt auch. Wirklich toll war aber wirklich Marion Cotillard, die einmal mehr einfach wunderbar ist. Sie hätte ich ehrlich gesagt auch eher für den Oscar nominiert, aber nunja.
Insgesamt habe ich den Kinobesuch aber nicht bereut. Das italienische Flair ist toll und die Songchoreografie ist eigentlich auch ok, aber vielleicht hätte man sich doch auf ein paar Frauen weniger konzentrieren sollen.

6/10
 

Joel.Barish

dank AF
Lief ja gestern im TV und ich hatte ihn bis dahin noch nicht gesehen gehabt. Trotz großer Prominenz und Fellini-Verbindung, waren die Kritikerreaktionen zu einstimmig negativ. Zu Recht, wie ich nun erleben musste.

Wie man mit so viel Prominenz, Talent und Geld, sowie Fellinis 8 1/2 als Bauanleitung im Rücken, so eine überinszenierte Leere abliefern kann, erschließt sich mir nicht. Marion Cotillard ist die einzige Figur überhaupt im gesamten Film, die funktioniert und deren Musicalauftritte passen. Allgemein sehr gut gespielt, aber auch ihre Performance bei Tanz und Gesang passt und hat so ganz nebenbei Sinn für ihre Figur und ihr Innenleben. Das können die meisten anderen Nummern nicht von sich behaupten. Hudsons "Cinema Italiano" Blödsinn dürfte der Tiefpunkt sein, zusammen mit Judi Denchs merkwürdig unpassender Nummer, und Fergie, deren kompletter Handlungsstrang nicht funktioniert, weil er nur ein abgestorbenes Relikt aus "8 1/2" ist. Kidmans Figur kommt viel zu kurz, Cruz hat immerhin Sex Appeal, aber ansonsten nur unwesentlich mehr zu tun, als Kidman oder Dench. Und Sophia Loren war im Prinzip gar nicht erst vorhanden. Sogar Daniel Day-Lewis enttäuscht. Gesanglich, aber auch in der Figur. Er ist eben nicht Marcello Mastroianni, der als Typ schon genug mit der Figur verwachsen war. Day-Lewis, der Vollblutschauspieler, wirkt hier eigenartig gehemmt und das auf eine wenig spannende Art und Weise.
Rob Marshall inszeniert zudem absolut lahm und öde. Cinnecittà und Co. sind zwar mit viel Aufwand in Szene gesetzt, aber kaum eine Musicalnummer reißt mit, die eigentlich Handlung ist erschreckend leer. Denn die Selbstfindung eines Filmemachers in einer Identitäts- und Schaffenskrise verläuft relativ simpel. Komisch auch, wie Marshall die Auftritte immer ungeschickt mit normalen Dialogen verknüpft - vollkommen unrhythmisch und störend. Ausstattung und Kostüme (wobei die eigentlich nur aus Maßanzügen und Reizwäsche bestehen) sind schick, das Spiel mit Licht und Zigarettenqualm oberflächlich reizvoll, aber nichts greift wirklich ineinander. Alles ist nur teure Show, die eine inhaltliche Beinahe-Leere kaschiert. Und Marshall scheint arg arschfixiert zu sein. Oder das ist seine Vorstellung von Italien bzw. vom italienischen Film.

Einzig die Schlussszene ist ganz nett, wenn auch hart an der Grenze zur unfreiwilligen Komik. Wenn etwas Positives (außer Mario Cotillard) heraussticht, dann nur, dass man "8 1/2" nach diesem Film noch mehr zu schätzen weiß.
3,5/10
 
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