Drehbuch-Kritik: Ridley Scott's Robin Hood

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Drehbuch-Kritik: Nottingham

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Der alte Robin[/align]


Einleitung:
Die Geschichte von Robin Hood ist eine der berühmtesten Rittergeschichten. Es kennt eigentlich jeder die Story von Robin von Locksley, der in der Ritterzeit zu Unrecht sein Land verlor und daraufhin als Robin Hood seinen Weg gegen die bösen Reichen einschlug - sehr zum Ärger des Sheriffs von Nottingham. Es wird auch wohl jeder schon den berühmten Film mit Kevin Costner gesehen haben, in dem Robin die Hauptfigur ist und der Sheriff von Stirb Langsam- Bösewicht Alan Rickman als finster und brutal verkörpert wurde. Entweder den, den von Disney mit Füchsen, den mit Cary Elwes in Strumpfhosen oder einen der alten mit Errol Flynn. Kurzum: eigentlich ist die Story schon ausgelutscht.

Ridley Scott (Blade Runner, Alien, Monopoly) arbeitet jetzt aber schon seit längerem an einer Neuverfilmung, die ganz andere Wege einschlagen soll. Mit Russell Crowe hochkarätig besetzt, ist der Sheriff dieses Mal nämlich nicht der Böse, sondern der Held...

Wer mitspielt:
Robert Tornham, Sheriff von Nottingham - Russell Crowe
Maid Marian - Sienna Miller
Prinz John - William Hurt
Guy von Gisborne - Mark Strong (Der Mann, der niemals lebte)

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Wird den Sheriff spielen: Russell Crowe
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Story:
Robert von Tornham ist ein Adeliger, der im alten England am Hofe eines britischen Herrschers lebt. Eines Tages jedoch wird er in das 2.000 Seelen Städtchen Nottingham versetzt, in dem dringend Hilfe benötigt wird. Ein Serienkiller soll dort umgehen und alles scheint darauf hinzuweisen, dass es der gesuchte Bandit Robin Hood von Sherwood ist. Tornham sorgt schnell für Ordnung, schließt sich zur Überraschung aller aber bald den Banditen an und wirft auch ein Auge auf Hood's Fräulein, Maid Marian...

Das Script geht 124 Minuten.

Wichtige Zusatzinfo:
Dieses Jahr wurde bekannt gegeben, dass eine große Sache nach diesem Drehbuch noch verändert wurde: der Sheriff und Robin werden ein und die selbe Person sein - das hört sich erst echt schräg an, doch ehrlich gesagt bedarf es nur wenig Änderung. Da Hood und der Sheriff gleiche Ziele verfolgen, sind sie gut zu kombinieren.

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Regie-Legende Ridley Scott
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Kritik:
Das erste was einem beim Lesen des Drehbuchs auffällt ist, dass Ridley sich vom Ton her ehrlich gesagt nicht besonders weit vom Kevin Costner Hood entfernt. Dramatische Szenen und Action kommen ebenso vor wie lustige Wortwechsel, die vor allem bei Hoods Compadres und der dieses Mal besonders widerspenstigen Maid Marian zur Tage treten. Denkt man sich noch Bryan Adams dazu, ist es fast ein Parallelstück zum Klassiker der 90er.

Selbstverständlich ist die Konstellation hier ein wenig anders, denn dieses Mal ist der Sheriff der Gute, der glücklicherweise auch viel Zeit bekommt sich als Charakter zu entwickeln. Als Figur macht er einen guten Eindruck und verlangt auch einiges von seinem Hauptdarsteller. Das kann man allerdings nicht wirklich von den anderen Figuren behaupten, denn die sind wie so oft reine Abziehbilder. Marian ist die zähe Kämpfernatur mit weichem Kern, Guy von Gisborne der selbstverliebte Mistkerl und Prinz John ein unbeliebter Herscher, wie er im Buche steht. Hoods Bande dagegen kommt eher weniger vor und bleibt auch eher im Hintergrund.

Rätselhaft ist auch die angestrebte Zielgruppe, denn im Script finden sich viele brutale Morde und einiges an Nacktheit, was ja gerade in den USA so einige Probleme beschwören dürfte.

Action - kommt vor, allerdings auch nicht wirklich mehr als im alten Costner Hood. Einige Schwertkämpfe, eine kleine Schlacht und diverse Angriffe auf Pferden, aber es nimmt nie große Maße an. Der Großteil ist sehr ruhig, aber auch nicht düster. Dieser Sherwood nimmt keine Burtonsche Finsternis an.

Ist es den überhaupt gut? Ja, da kann man eigentlich nicht viel meckern. Die Geschichte fängt zwar recht langsam an, bietet aber die fürs Genre typischen Wendungen, einiges an Abwechslung und durchweg gute Dialoge. Das Ende ist relativ actionreich, allerdings fällt insgesamt doch sehr auf, dass man das meiste so schon woanders mal gesehen hat. Wirkliche Neuerungen sucht man also vergebens, aber für altbekanntes ist es sehr gelungen.

Fazit: In da Hood! Robin Hoods Rückkehr fällt erstaunlicherweise typischer aus als erwartet, wenn auch aus einem etwas anderen Blickwinkel erzählt. Kennt man den alten Costner Streifen schon, dann sollte man zwar nicht mehr viel von der Story erwarten, aber Ridley wäre keine solche Ikone, würde er nicht für prägnante Bildgewalt und starke Filme stehen - was er mit diesem Drehbuch umsetzen kann. Was bleibt, ist eine wenig innovative, aber unterhaltsame Rittergeschichte mit jeder Menge gute Laune.

7 / 10
 

NewLex

Well-Known Member
Klingt eigentlich recht gut. Wenn man keinen zweiten Gladiator erwartet, wird der Film sicher unterhalsam :bye:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Noch ist ja noch nicht 100%ig sicher was Ridley als nächstes macht, entweder den hier oder Monopoly, aber es wird definitiv einer seiner nächsten werden. Er hat ja Besetzung für den Film und auch schon bisschen was an Pre-Production gemacht.
 

JosephWilliam

New Member
Gute Kritik! :super:

Für mich wird der Film aber nichts.

Ridley Scott hin oder her.

Russel Crowe ist mir einfach zu viel - ich kann den nicht sehen. Sorry.

Dann lieber nochmal den Costner, die mit den Füchsen oder den mit den Strumpfhosen - die sind nämlich gänzlich Russel-Crowe-frei. :biggrin:
 

skyjaker

Well-Known Member
Thx für die Kritik!

Eigentlich interessiert mich der Film irgendwie gar nicht. Werde mir den nicht mal auf DVD ansehen. Der Kostner-Film ist so klasse und zeitlos, da brauche ich keinen neuen/anderen.
 
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