Drehbuch-Kritik: Rob Zombie's The Crow 2037

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Drehbuch-Kritik: The Crow 2037

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Die Krähe[/align]

Einleitung:
Habt ihr gewusst, dass Rob Zombie (Haus der 1.000 Leichen, Halloween 2008) mal einen Entwurf für einen neuen The Crow geschrieben hat? 1997 schrieb der damalige Vollzeitmusiker eine Story, die nach The Crow II: City of Angels der dritte Teil der Reihe werden sollte. Zombie's Fassung gefiel den Produzenten aber nicht, weswegen man letztendlich mit The Crow III: Salvation weitermachte, der ja mit Eric Mabius und Kirsten Dunst verfilmt wurde.

Heute ist es aber trotzdem mal interessant zu sehen, wie Rob's Fassung wohl ausgesehen hätte. Gab es da auch schon die vielen Fluchereien und White Trash Themen, die er in seinen heutigen 3 Filmen und sicher auch in seinem nächsten (Tyrannosaurus Rex) so gerne einbringt? Schauen wir uns das ganze einmal an.

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Rob Zombie
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Story:
Wie bei jedem Outing der Crow fängt auch diese Geschichte damit an, dass jemand Unschuldiges von Mördern zur Strecke gebracht wird. In diesem Fall ist es 2010 der junge Basil, der eines Abends an Halloween mit seiner Mutter zuhause sitzt und mit ihr verkleidet eine alte Fernsehserie schaut. Es klingelt an der Tür, doch statt Trick or Treat bringen die Gäste Spott und Waffen ins Haus, mit denen sie die beiden eiskalt umbringen.

27 Jahre später. Die Welt ist mittlerweile zu einem düsteren Moloch ala Outworld von Mortal Kombat geworden, in der Gewalt und Hass regieren, Untote existieren und Basil nun als neue Crow von den Toten aufersteht. Zu Pferd bereist er mit einem Compadre namens Fats die nächtliche Ödnis, auf der Suche nach seinem alten Erzfeind Damien, der sich in der weit entfernten Stadt Hellgate niedergelassen hat...

Das Script geht 124 Minuten.

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Kritik:
Es wird schon nach wenigen Zeilen klar, wieso damals niemand Rob's Version von The Crow umsetzen wollte - es wäre schlichtweg zu teuer geworden. Abgesehen von dem kurzen Intro spielt die gesamte Story nämlich in einer postapokalyptischen Halb-Fantasywelt, mit äußerst aufwendigen Örtlichkeiten und noch verrückteren Figuren. Basil, die neue Krähe, ist im Script eine Art Cowboykopfgeldjäger, der mörderische Ganoven und Untote jagt und dabei sogar einen Sprüche klopfenden Sidekick mit sich schleppt.

Die überlebenden Menschen in der Welt sind dabei so, wie sie schon in Mad Max eingeführt und erst neulich in Doomsday wieder aufgegriffen wurden: stark tätowiert, mit Piercings überzogen und mit verrückten Namen wie Slash oder Penetrator gesegnet. Ähnlich wie bei Doomsday gibt es auch einige Mittelalterelemente, wie primitive Hinrichtungen, Einsatz frühzeitlicher Waffen und Herrschaftsanreden, die an Fürsten und Gebieter erinnern.

Die Geschichte an sich ist schleppend, setzt aber auch auf viele große Bilder und hält sich zudem sehr mit Action und Dialogen zurück. Letztere fallen überraschend handzahm aus, fallen doch nur äußerst selten Flüche und Schimpfworte. Wenn es zur Sache kommt, dann aber in den meisten Fällen regelrecht blutig, was niemals mit PG-13 ins Kino gekommen wäre ein weiterer Grund, weswegen es wohl nicht gemacht wurde.

Basil ist als Figur ganz sympathisch, wirkt aber gerade im Vergleich zu den anderen Crow Hauptfiguren sehr ungewöhnlich und nicht wirklich wie žThe Crow. Wäre der Name nicht, wäre es auch eher ein wilder Mischmasch aus Der schwarze Turm, Ghost Rider und Doomsday, an Barrs Kultfigur würde man dabei allerdings eher weniger denken.

Wäre es eine gute Geschichte geworden? Schwer zu sagen (wenn auch klar besser als Wicked Prayer). Es ist definitiv eine ziemlich originelle Variante der Krähe, die vielen echten Crow-Fans letztendlich wohl zu wenig mit der Quelle zu tun gehabt hätte. Aufgrund der Western-Einflüsse wäre es auch kein Publikumsfilm geworden, und da die angesprochenen Sets und Locations immenses Budget für glaubhafte Bilder gefordert hätte, konnte The Crow 2037 nur Zukunftsmusik bleiben.

Fazit: Robs The Crow 2037 ist so etwas wie die alternative Story von Alien 3 innovativ, interessant, aber zu gewagt und im Grunde zu weit von der eigentlichen Serie enternt.

5 / 10
 

MamoChan

Well-Known Member
In Bezug auf "The Crow" gefällt es mir eher weniger, aber ohne diesen klingt es nach einen interessanten Fantasy-Film.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
r hat ein Franchise mit einem Remake (in meinen Augen) vor die Wand gefahren - da schafft er es doch auch locker mit noch einem.

Wobei die Krähe sowieso schon am Boden liegt.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Dr Knobel
[...]
Wobei die Krähe sowieso schon am Boden liegt.

Kein Grund nochmal draufzutreten. :ugly:

Als Crow-Film denkbar ungeeignet, dass waren alle Ableger nach Proyas-Umsetzung aber auch. :wink: Als eigenständiger Film und mit ein paar Änderungen, könnte das Script ganz nett werden.
 

Kriethos

New Member
Wirklich heiß auf noch einen Crow Film bin ich sowieso nicht.
Ich finde die Teile wo man gemacht hat sind gut aber brauchen nicht noch einen
 

JosephWilliam

New Member
Wow! Das wusst ich gar nicht, dass der Rob auch ein Skript zu einem CROW Film geschrieben hat. :wow:

Deshalb: Vielen Dank für die Kritik! :super:

Hört sich eigentlich alles sehr interessant an, scheiterte aber wohl an den von Jigsaw angebenen Punkten. Außerdem würde ich das ganze wohl eher als Stand-Alone-Neuinterpretation sehen.

EDIT

Noch ne Frage:

ist so etwas wie die alternative Story von Alien 3

Wo find ich die Story denn? Das würd mich echt interessieren...
 
würd mich auch interessieren.... hab aber mal gehört, dass es eine art "liebesgeschichte" hätte sein sollen!

Um bei der topic zu bleiben: Ich kann mit "the crow nichts anfangen, auch der erste mochte mir nicht gefallen...

aber so an sich find ich die idee recht lustig! :super:
 

RickDreams

New Member
Brauch ich nicht! Schon die Fortsetzungen brauchte ich nicht und die haben mich auch nur geärgert!
Vielleicht macht er seinen Job ja nicht schlecht, aber auf mich wirkt Zombie recht überheblich.
Hat der schon was anderes gemacht, als Remakes zu drehen? Sollte doch mal etwas selbst auf die Beine stellen.

Brauch das echt nicht! :sauer:
 
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