Drehbuch-Kritik: Wes Craven's My Soul To Take

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Wes Craven ist allen Horrorfans ein Begriff, denn der Mann hat mit A Nightmare on Elm Street und Scream zwei der berühmtesten Gruselfilmreihen aller Zeiten gemacht. Bevor er sich nun eventuell an den vierten Scream setzt (ist noch unsicher), kommt nun erstmal ein neuer Slasher von ihm, der den Titel 25/8 trägt.

Durchaus schräger Titel, der auf ein altes amerikanisches Sprichwort zurückfällt: "Willst du den Teufel besiegen, so reicht es nicht 24/7 (im Sinne von jeden Wochentag von Morgens bis Abends) auf der Hut zu sein, da muss es schon 25/8 sein". Das Ding ist im großen und ganzen ein typischer Slasher.

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Die Story
Vor 15 Jahren passierte etwas Tragisches in der kleinen Stadt Riverton: ein kranker Mann namens Abel, der unter sieben Persönlichkeiten litt, rastete eines Tages plötzlich aus und tötete im Wahn mehrere Leute, bevor er letztendlich von der Polizei aufgehalten und niedergeschossen werden konnte. Sein Leichnam aber verschwand, und da in jener Nacht zufälligerweise sieben Kinder geboren wurden entstand die Legende, dass sich die Persönlichkeiten Abels in diese Kinder übertragen haben - sechs gute, eine psychopatisch böse.

15 Jahre später sind die Kinder nun Jugendliche, und jeder der damals von der Legende mitbekommen hat erwartet, dass sich einer von ihnen eines Tages als soziopathischer Killer entpuppt. Die meisten halten das für Irrsinn, bis plötzlich die ersten Leichen auftauchen...

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Kritik
Nightmare und Scream erzählten schon Geschichten von sympathischen Schülern, die auf etwas Gruseliges stoßen, mit niemanden darüber reden können und dann irgendwie auf eigene Faust damit fertig werden. Genau da reiht sich auch 25/8 ein, der vielleicht insgesamt nicht ganz so gut wie seine beiden Genrekollegen sein wird, definitiv aber als guter Genrefilm in Erinnerung bleibt.

Gut, die Ausgangssituation ist ein ziemliches Kuddelmuddel und es dauert viel zu lang, den ganzen Heckmeck mit Seelentausch und Reinkarnation hinreichend zu erklären, aber ist er erst einmal in Fahrt gekommen, lässt Cravens 25/8 nicht mehr los. Die sieben Jugendlichen sind wie schon in seinen anderen Filmen wieder sehr unterschiedlich und charismatisch geschrieben und es macht großen Spaß, mitzuraten, wer von ihnen denn letztendlich der vom Bösen besessene Killer ist.

Etliche Momente sorgen für Spannung, und Craven schafft es hervorragend, die Auflösung bis zum Ende geheim zu halten; zwei Minuten vor dem Abspann erfährt man erst wer es denn ist, und nach den ganzen Slasher-Wellen der späten 90er und 2000er kann man Craven wirklich gratulieren - sein Ende ist ein richtiger Schocker, der viele von euch komplett umhauen wird. Vom Ton her ist der Film übrigens weder Freitag der 13te 1980 (düster und ernst), noch Freitag der 13te 2009 (albern und lustig); viel mehr ist die Geschichte in der eher popcornig lockeren Art von "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" und "Düstere Legenden" angelegt, in der es zwar auch ernste Momente gibt, es aber nie so wirklich atmosphärisch wird.

Die größte Überraschung des Scriptes ist allerdings, dass die vielen Morde des Riverton Rippers sehr blutarm ausfallen. Ähnlich wie beim Prom Night Remake vom letzten Jahr passieren die meisten Ableben entweder im Off, oder relativ unspektakulär. Richtet sich also mehr an gewöhnliche Kinobesucher als an Hardcore Horrorfans, was ja wiederum nicht unbedingt schlecht sein muss.

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Fazit
25/8 hat vielleicht nicht unbedingt den besten Titel und auch nicht unbedingt das Zeug zum nächsten zeitlosen Klassiker ala Nightmare, braucht sich aber auch nicht hinter aktuellen Produktionen verstecken. Hinter dem merkwürdigen Zahlentitel steckt ein guter Slasher mit großartigem Ende.

7 / 10
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
Klingt nach nem "Horror"streifen für Leute wie mich, ich fand Düstere Legenen und Ich Weiß Was Du...damals echt cool und hätte noch mal Lust auf sowas. :super:
 
W

Wurzelgnom

Guest
hm da frag ich mich ja sogleich, ob überhaupt einer der sieben es hinterher sein wird :headscratch:

denkt gerade eigentlich noch jemand außer mir an einen film mit cusack :omg:
 
V

vlad

Guest
Oha hört sich echt ganz gut an.
Ok klar klingt nicht nach einem Film, der das Genre neu erfinden wird, aber Craven trau ich da schon was zu.
 
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