Original von Lord Dralnu
Meiner Meinung nach eindeutig Fake.
Molyneux wünscht sich so etwas bestimmt, aber ich bezweifle sehr stark, dass solche A.I.-Aktionen heutzutage tatsächlich schon möglich sind.
Und wenn es wirklich möglich wäre, meine ehrliche Frage: Wer will sowas ?? :what:
Was soll mich bewegen, daheim im Wohnzimmer etwas virtuell nachzuahmen, was ich mit Leichtigkeit auch draußen vor der Haustüre machen könnte ?
Videospiele haben doch den Reiz, dass ich darin die Möglichkeit habe, in eine Rolle zu schlüpfen, die ich in der Realität nicht ausschöpfen kann (z.B. ich als Squadleader einer Elite-Einheit von Alienjägern oder so), aber doch nicht sowas ....
Btw. -- man könnte Milo's wahre A.I. bei einer Vorführung ganz leicht testen, z.B. mit der Frage: "Willst du meinen Penis sehen ?"
Dass Molyneux sehr viel und gerne redet ist ja allen bekannt, ebenso das seine (jüngeren) nicht das halten/hielten was versprochen wurde.
Eins muss man dem Mann lassen: er hat Visionen, Ideen - das ist immerhin mehr als bei den meisten Entwicklern in der Branche...
Zu Milo:
ich finde und fand solche KI-Sachen schon immer sehr interessant. Was habe ich mich damals auf "Creatures" gefreut, und fand das "Spiel" (was ja keins war im eigentlichen Sinne) richtig faszinierend. Man konnte den Viechern sachen eintippen, die sie dann verstanden haben und einige andere Dinge beibringen. Wenn sie sich dann schliesslich fortpflanzten und Kinder bekammen, hing die Erziehung und der Charakter des Kindes von den Eltern ab. Waren beide Eltern dumm wie Brot, konnte man das Kind gleich vergessen. Waren die Eltern aber halbwegs intelligent (= soweit es das Spiel zuliess), haben sie eigenständig dem Kind sachen beigebracht. Ich fand es sehr cool irgendwie
Dann kam der grosse Knaller: Seaman auf der Dreamcast! Mit diesem konnte man sich über das (mitgelieferte) Mikrofon unterhalten. Das "Spiel" war absolut göttlich. Die Wesen hatten charakter. Die haben zwar meist absoluten Bullshit geredet, dafür wars stets amüsant.
Die KI von beiden Spielen (ich habe auch andere KI-experimente ausprobiert, aber diese sollten mal stellvertretend für den Rest stehen) ist heutzutage überholt. Sie hat damals schon nach vordefinierten Skripten funktioniert, die dann mittels verschiedenen randomisierten Algorithmen eine "Fuzzy Logik" hatten.
Die Sims (1,2,3) bedient sich ähnlichen für sich genommen einfachen Algorithmen, die in ihrer Fülle und Kombination miteinander ein hochkomplexes Program ergibt. Und neuronale Algorithmen? Sicherlich werden die auch teilweise verwendet, glaube aber kaum das es sich lohnt vom Zeitaufwand her, diese gross in diesem Kontext einzusetzen.
Und ich glaube, auch wenn "Milo" deutlich fortgeschrittener ist, bedient es sich immer noch der alten Konzepte. Vielleicht wären auch ähnliche Funktionen wie in Wolframalpha (
http://www.wolframalpha.com/) denkbar. Das "Milo" gesprochene Wörter/Sätze verstehen soll und diese dann auch selber wiedergeben, basiert ja bekanntlich auf der Win 7 Sprachverarbeitungs-engine. Wer diese kennt, wird wohl wissen dass es zwar irgednwie funktioniert, aber nicht wirklich zufriedenstellend. Es ist ein Riesenaufwand - und da kann Molyneux noch viel mehr erzählen - so frei wie in der Präsentation wird es noch mindestens 4 Jahre nicht funktionieren...
Was mir bei "Milo" fragwürdig scheint... Ich finde ja sowohl Creatures als auch Seaman sehr gut - auch heute noch, vielleicht auch wegen dem Retro-bonus... Beide Programme machen etwas richtig was "Milo" falsch macht: sie sind beide stark abstrahiert. Creatures sind niedliche kleine ausserirdische Wesen mit grossen Augen und grossen Ohren. Der Seaman ist ein Fisch mit einem Männergesicht drauf der immer etwas gelangweilt, fast schon desinteressiert guckt. Und wenn er redet sieht seine Fratze einfach amüsant aus. Und die Sims? Bei denen herrscht immer der Optimismus, die machen Blödsinn, verhalten sich komisch - auch wenn sie menschlich ausschauen, sind sie soweit abstrahiert das sie sich dennoch deutlich von der realen Welt unterscheiden.
Milo versucht aber real zu sein. Bei Programmen die versuchen real - menschlich - zu sein, bemerken die Menschen auch die kleinsten Fehler, die sie bei abstrakten Sachen vernachlässigen würden.
Warum muss es unbedingt ein 10-jähriger Junge sein?
Den letzten Satz aus Lord Dralnus Post werden bestimmt nicht wenige sagen :-/
PEDOBÄR-ALARM