Candy - Heath Ledger

Presko

Well-Known Member
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Candy

Regie
Neil Armfield

Cast
Heath Ledger (Dan)
Abbie Cornish (Candy)
Geoffrey Rush (Casper)

Story
Dan und Candy lieben sich von Herzen. Während Candy Malerin werden will, schreibt Dan Gedichte.
Ihr bester Freund ist der alte Professor Casper, der sie ab und zu mit Heroin versorgt.
Anfangs ist ihr Leben wie ein einziger Rausch. Sie haben sich, ihre Liebe, ihre Kunst und die Drogen. Doch was brauchen sie auch mehr? - Nun vielleicht Geld und genau deswegen kommen bald schon die ersten Probleme. Einfach nur vor sich hinzuleben mag ne Weile schön sein, verträgt sich allerdings nicht mit dem bürgerlichen Gesellschaftssystem. Doch beide sind inzwischen so stark in die Drogen abgerutscht, dass an eine normale Arbeit kaum noch zu denken ist und so müssen sie sich irgendwie sonst Geld beschaffen.
Langsam aber sicher stürzen sie von nun an immer tiefer in die Misere. Als Candy schliesslich auch noch schwanger wird, ist beiden klar, dass sie von den Drogen loskommen müssen - um jeden Preis.

Damit wären die ersten 2/3 des Films etwa abgehakt.
Weil ich jetzt über das letzte Drittel kurz was schreibe, setze ich es vorsiichtshalber mal in Spoilertags
Candy und Dan schaffen es, von den Drogen loszukommen. Doch nun kommt überraschenderweise der allerhärteste Part ihrer Reise. Nämlich das normale, bürgerliche Leben. Für das Leben ohne Drogen, merken sie schnell, sind beide nicht geschaffen. Ihre Beziehung wird zu einem Kampf, und die Verletzungen, die sie sich einander zufügen mehren sich.

Fazit
ähnlich, wie bei "Requiem for a dream" wird auch "Candy" in mehrere Phasen gegliedert, welche hier mit den Übertitlen "Himmel", "Erde" und "Hölle" jeweils eingeführt werden. Dass gerade das letzte Drittel die wahre Hölle darstellt, ist da schon ein sehr bitterer Seitenhieb auf die Gesellschaft.
Mir persönlich gefällt der Film noch ein bisschen besser als Requiem for a dream, weil er weniger aufs Schocken um jeden Preis aus ist, wobei ich "Requiem..." grossartig finde.
Bei Candy ist es natürlich auch das wunderschöne und tieftraurige Zusammenspiel von Ledger und Cornish, welches dem Film eine ungeheure Kraft verleiht und mich tief berührte. Mit diesen beiden leidet man wirklich richtig mit.
Ein anderer ganz grosser Pluspunkt ist meiner Meinung nach das sehr, sehr starke Ende.

Ein trauriger und teils brutaler Film, der von mir 10/10 Punkte kriegt.

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MamoChan

Well-Known Member
Wirklich ein sehr guter Film, dem kann ich nur zustimmen. :smile: Kein shcöner FIlm, aber ein wirklich sehr guter.
 

Joel.Barish

dank AF
Ein Guter Film, aber definitiv nicht sensationell. Es ist wieder so ein žDrogen sind schlecht-Film, in bester žRequiem for a Dream-Manier, mit einer in žHimmel, žErde und žHölle aufgeteilten Handlung. Der Film versucht natürlich, realistisch und poetisch zugleich zu wirken. Das ist etwas zu viel, erscheint manchmal widersprüchlich, funktioniert ab und an aber durchaus gut, mit tollen Momenten im Schwimmbad und der jeweiligen künstlerischen Neigung der zwei Hauptfiguren.

Heath Ledger und Abbie Cornish bieten auch wunderbar jugendliche und doch markante Gesichter und spielen mit den Möglichkeiten, die ihnen das Drehbuch bietet durchaus gut. Die Tatsache, dass die Himmelsepisode mit einer Beinaheüberdosis beginnt, lässt darauf schließen, dass es aber weniger um die Drogen, als vielmehr um den Stand der Beziehung geht. Funktioniert aber auch nicht so ganz, da die mit Abstand intensivsten Szenen,
mit der Schwangerschaft und dem Versuch clean zu werden
, in der Erdenepisode zu finden sind. Erschreckend aber die Talfahrt,
z.B. wie schnell und geradezu selbstverständlich Candice bereit ist, sich zu prostituieren und wie gefasst Dan das alles akzeptiert.Etwas komisch wird es, wenn ein plötzlicher Geldsegen für kurzzeitigen Optimismus sorgt, der aber kurz darauf unkommentiert schon wieder verschwunden scheint.
Dann machen die beiden Hauptfiguren plötzlich eine weitere Wandlung durch und irgendwie ist es Dan, der vernünftiger wirkt. Candy war zwar vorher die impulsivere, emotionsgesteuerte, doch sie ergriff die Initiative, während Dan einfach rumlungerte
und seine Freundin/Frau anschaffen ließ, um sich den nächsten Schuss zu leisten.
Dieser Wandel will nicht so ganz einleuchten und kommt und geht etwas arg schnell. Ganz gut aber einige Szenen mit den Eltern, die weitgehend realistisch und nachvollziehbar wirken. Das Ende erspart uns dann das größt mögliche Fiasko, wirkt aber durchaus bitter und nachdenkenswürdig. Ein gutes Ende.

Insgesamt eine zwiespältige Angelegenheit, aber gute Darsteller und ein paar gute Szenen gleichen so manche Drehbuchschnitzer wieder aus; nur sonderlich neu ist die Geschichte wohl zu keinem Zeitpunkt.
6,5/10
 

Presko

Well-Known Member
neu ist sie nicht, das stimmt schon.
Lustigerweise finde ich gerade die Szenerie "Hölle" die Stärkse und die Veränderung der Figuren funktioniert in meinem Verständnis bestens.
Und das Ende finde ich halt wirklich sehr, sehr stark, da es viel unausgesprochen lässt und dennoch intensiv ist.
 

Joel.Barish

dank AF
Das Ende fand ich, wie gesagt, auch toll in seiner nüchternen Bedrückung. Aber die Charakterentwicklung im letzten Drittel machte mir zu viele zu schwer nachvollziehbare Schlenker. Candys Wutausbruch im Haus und Dans Wandel - das ging mir zu schnell und roch mir teilweise zu sehr nach Reißbrettentwurf.
 
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