Drehbuch-Kritik: Gladiator 2

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Maximus' Geschichte im 2000er Gladiator war eigentlich komplett abgeschlossen, aber da der Film als einer der besten der letzten Dekade bezeichnet wurde und Ridley Scott immer von verrückten Ideen fasziniert ist (Monopoly, Alien 5, Blade Runner 2), hat sich Musiker Nick Cave ("Where the Wild Roses are" kennt ihr alle) mal hingesetzt und ein Script für einen zweiten Teil getippt. Ob das Sinn macht? Gladiator Zwei, aus der Hand eines introvertierten Gitarristen?

Schauen wir mal.

http://i277.photobucket.com/albums/kk49/zkhummers/Gladiator.jpg

Die Story:
Wir erinnern uns: Maximus Decimus Meridius ist tot. Er starb am Ende des ersten Teils an schweren Verletzungen, die ihm der feige Imperator Commodus schon vor ihrem großen Zweikampf in den Gewölben der Arena zugefügt hatte. Maximus wacht schließlich wieder auf... er ist jetzt in der Unterwelt. Verwirrt wird er von einem mysteriösen Mann namens Mordecai angesprochen, der ihn kurzerhand zu den Göttern bringt. Dort vorgestellt, fragt er, wo er denn seine Familie finden könne - die wurde ja am Anfang des ersten Teils getötet. Die Götter haben jedoch eine echte Überraschung für ihn: sein Sohn Marius ist wieder unter den Lebenden und hat eine zweite Chance bekommen. Jetzt soll er etwas für sie erledigen, doch Maximus lehnt ab, will nur noch seinen Frieden. Mit Hilfe von Mordecai kommt aber auch er wieder zurück in die Welt der Lebenden...

Da Gladiator 2 wohl nicht mehr verfilmt werden wird, verraten wir mal etwas mehr von der Story: in der Welt der Lebenden sind mittlerweile viele Jahre vergangen. In Rom herrscht jemand neues, Marius ist erwachsen geworden und fast jeder kennt die Legende des mutigen Gladiatoren, der einen römischen König zu Fall brachte. Zusammen mit Mordecai stößt er später auf den ehemaligen Sklaven Juba (Djimon Hounsou's Charakter aus dem ersten), mit dem er zusammen ein paar Freunde befreien geht. Als neuen Bösewicht gibt es einen Römer namens Lucius, der vor hat, Marius auf seine Seite zu ziehen.

Das Ende? Ist reichlich ungewöhnlich:

In einer größeren Schlacht sind Maximus und Marius siegreich, müssen jedoch mitansehen, wie Juba fällt. Marius tötet Lucius, und während sie sich in Sicherheit bringen, reitet Maximus dem Feind entgegen...

- was in eine Montage übergeht, in der Maximus auf Schlachtfeldern in Asien auftaucht, bei den Kreuzzügen, im zweiten Weltkrieg, in Vietnam, im nahen Osten... und schließlich, wie er als Abgeordneter im Pentagon Platz nimmt, Mordecai als Vision neben sich.

http://i155.photobucket.com/albums/s293/shema_07_2007/gladiator.jpg

Kritik:
Es macht immer großen Spaß, herum zu spinnen und sich vorzustellen, wie man große Geschichten wohl interessant fortführen könnte. Schwierig wird das, wenn die Heldenfigur das Zentrum eines ganzen Films war und am Ende nicht mehr lebt. Holt man sie dann wieder zurück, kommt es oft vor, dass das neue Abenteuer ausgelutscht und an den Haaren herbei gezogen wirkt.. was hier auch der Fall ist. Maximus zweiter Befreiungsschlag ist weitaus weniger packend als seine Reise im ersten, und auch wenn Cave sogar einige interessante Zweikämpfe vorschlägt, so ist es nur ein unnötiges "in die Fußstapfen treten".

Was Cave allerdings wirklich gut hinbekommen hat, ist den Charakter des ersten Films 1-1 aufzugreifen. Auch wenn der Großteil der neuen Geschichte (und insbesondere das Ende) relativ schwach ist, so ist es wie bei Blade 3 die Hauptfigur, die vieles retten kann. Maximus entspricht seiner Rolle aus dem ersten Teil und fällt trotz neuerlicher Unsterblichkeit noch immer so sympathisch und vorbildlich aus wie damals.

Weniger gelungen sind besonders die umgebenden Begleiter, denn auch wenn Djimon Hounsou's Ex-Sklave als netter Buddy auftaucht, sind sowohl Maximus' Sohn als auch der neue Villain Lucius eher von der langweiligen B-Sorte. Ralf Moellers Figur indes ist nicht dabei.

Hätte Ridley - der die Story gelesen und für gut befunden hat - dies verfilmt, wäre der Film sicherlich auch in Sachen Optik sehr ähnlich geworden. Cave's Beschreibungen der Farmländer und der Stadt treffen die Visionen des ersten Teils, und es gibt sogar eine Szene, in der Maximus mit der Hand über Getreide streicht...

Fazit
Gladiator 2.0? Ist möglicherweise doch ganz gut so, dass Ridley Scott sich stattdessen lieber Dem Mann, der niemals lebte und Robin Hood gewidmet hat, denn dieser Teil 2 wäre nur eine leicht seltsame Kopie des ersten geworden, die auch stilistisch nicht wirklich förderlich gewesen wäre. Zum eher unernsten, überladenen 300 ohne Frage möglich, nicht aber zu so einem ernsten und einzigarten Film wie Gladiator.

Jetzt würde man doch gern wissen, wie Vladimir Klitschkos Gladiator 3 aussähe...

5 / 10
 
J

jeremybentham

Guest
Original von Jigsaw
In einer größeren Schlacht sind Maximus und Marius siegreich, müssen jedoch mitansehen, wie Juba fällt. Marius tötet Lucius, und während sie sich in Sicherheit bringen, reitet Maximus dem Feind entgegen...

- was in eine Montage übergeht, in der Maximus auf Schlachtfeldern in Asien auftaucht, bei den Kreuzzügen, im zweiten Weltkrieg, in Vietnam, im nahen Osten... und schließlich, wie er als Abgeordneter im Pentagon Platz nimmt, Mordecai als Vision neben sich.

An seiner Seite? Wolverine! :uglylol:
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Was bin ich froh, dass der Film mit großer Wahrscheinlichkeit nicht verfilmt wird, dass klingt ja schon extrem abenteuerlich und schlecht. Ne, ne, Gladiator sollte ein Einzelfilm bleiben, so wie er es wohl auch geplant war.
 

Brando

New Member
Also der erste ist wirklich großes Kino, aber der braucht keinen zweiten. Und das Ende ist ja mal komplett :uglygaga:
 
M

Master Chief

Guest
Also die ganze Chose hört sich so dermaßen skurill an, dass ich sie schon gerne auf der Leinwand gesehen hätte.

Alleine für das Ende wäre ich ins Kino gegangen :ugly:
 

delta

Ghost in the Wire
Finde das Konzept - vor allem mit dem Ende - an sich ja echt interessant, aber dann bitte nicht unter dem Namen "Gladiator". Als neuer Film oder Start einer Reihe ja, aber nicht als nachfolger eines so grandiosen Einzelfilms.
 

Don Tom

New Member
Oh mein Gott.

Wasn das fürn schei? Eine Vorgeschichte hätte da glaube ich eine größere Chance.

Man kann nur hoffen das der Film nie gedreht wird :no:
 

johnpreston

Well-Known Member
Original von Woodstock
Und als nächstes:

Titanic 2 Jacks Revenge!!!

Ja..die bösen Transformers erwecken ihn beim Auftauchen aus dem Eismeer mit ihrer Energie wieder zu neuem Leben.Aber dadurch wird er selbst zum Transformer,der sich in eine Titanic verwandeln kann.Dadurch erlebt er viele skurile Abenteuer in unserer modernen Welt und findet auch seine Rose wieder,deren Gehirn auch in einen Roboter verpflanzt wurde.Grosses Kino! :super:
 

Elvord

Active Member
Find ich geil :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin: Würde den 1. Film irgendwie putt machen.. aber ansonsten doch irgendwo interessant :squint: bloß passt der ganze Fantasy-Kram etc. nicht in das Szenario des 1. ... wären komplett unterschiedlich finde ich ...

aber wie vorher schon erwähnt.. als start einer neuer Reihe oder so :squint: vll noch n bisschen komischer.. :squint: klasseee
 

Grobi

New Member
würde mich nicht wundern wenn die das wirklich machen

die haben schon ganz andere gute filme, die alleine besser dagestanden hätten, in die gosse der mehrteiler geschoben das es bei gladiator doch gar nicht mehr interessiert wie die story ist, sondern wie viel kohle man damit machen kann - ich sage nur "Highlander"

also, lassen wir es einfach auf uns zukommen und ich wette, egal wie schlecht der 2te teil werden würde (für den fall das die das wirklich umsetzen), es würden sich jede menge leute als fans finden die den noch besser finden als den ersten, egal ob es zur geschichte passt oder nicht :wink:

lg
grobi
 
Oben