Artikel: Wieso Schauspieler groß verdienen

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von MadMax
Original von Tyler Durden
Naja, aber dadurch, dass man bei Watchmen auf berühmte Schauspieler verzichtet hat, hat man an teueren Gagen gespart und konnte dieses Geld in Effekte stecken. War vielleicht gar nicht so verkehrt.

Wie sich herausstellt, war es wohl doch nicht ganz so optimal...
Naja, das lag wohl eher an der massenuntauglichen Thematik. Ich denke, selbst wenn da ein Johnny Depp oder eine Jessica Biel mitgespielt hätten, wäre der Film beim normalen Gelegenheits-Kinogänger nicht viel besser angekommen.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Tyler Durden
Naja, das lag wohl eher an der massenuntauglichen Thematik. Ich denke, selbst wenn da ein Johnny Depp oder eine Jessica Biel mitgespielt hätten, wäre der Film beim normalen Gelegenheits-Kinogänger nicht viel besser angekommen.

Jepp, sehe ich genauso. Watchmen finanziell bescheidener Erfolg lag sicherlich nicht an fehlenden großen Namen.
 

TingTong

New Member
Als ich die überschrift des Artikels gelesen habe, dachte ich, dass ich jetzt über etwas informiert werde, was ich nicht nicht weiß. Leider war das nicht der Fall.
Vielmehr ist mir aufgefallen, dass der Artikel einige Ungereimtheiten aufweist und das Fazit dann irgendwie total unlogisch ist.

Im Fazit steht: "Die meisten Schauspieler verdienen ihre Unsummen scheinbar doch[...]"
Das Problem ist das unscheinbare Wort "scheinbar". Ich hoffe, dass das eigentliche, was der Autor schreiben wollte, dass Wort "anscheinend" ist. Scheinbar bedeutet, dass etwas so scheint/aussieht, aber in wirklichkeit aber doch nicht so ist. Demnach würde das Fazit lauten, dass Schauspieler ihr gehalt nicht verdienen würden, was jedoch entgegen der Intention des Artikels ist. Das ist mir nur sofort ins Auge gefallen, da der Autor das Wort "scheinbar" ja ansonsten überall korrekt anwendet.

Aber jetzt zur Inhaltlichen Kritik an den Artikel:
Die Antwort auf die Frage, wieso man den Schauspielern nicht weniger zahlt und dafür den Rest des Gehaltes spendet, ist mehr als unzufriedend. Denn die Tatsache, dass mit einem Film auch andere Industriezweige Geld verdienen, schließ doch gar nicht aus, dass trotzdem ein Teil des Geldes gespendet werden könnte. Denn egal wieviele Unternhemen und Arbeiter noch am Film mitverdienen und dadurch erst einen Job haben bleibt die Tatsache, dass das Gehalt des Schauspielers immernoch immens hoch ist.

Ein ganz großer Fehler des Autors ist aber der Vergleich Film-Theater. Der Vergleich ist sehr unsauber ausgefallen und hinterlässt den Eindruck, dass der Autor mit allen Mittlen versuchen will, dass hohe Gehalt der Schauspieler zu rechtfertigen. Denn was der Autor unterschlägt ist die Tatsache, dass das Theater (fast) die gleichen Vorgänge besitzt. Denn auch dort gibt es eine Preproduction und Postproduction. Immerhin muss auch dort erst einmal ein Drehbuch geschrieben werden, ein Casting stattfinden, ein Bühnenbild zunächst skizziert und dann von angeworbenen Unternhemen errichtet werden. Selbiges gilt für das Kostümdesign, welches entworfen und schließlich umgesetzt werden muss. Auch besitzen Theater Experten für die Bühnenbeleuchtung, Portiers, Leute die für das Wohlbefinden der Gäste zuständig sind, eine Soundkulisse etc. usw. ff. . Von den großen Musical wie Cats, Phantom der Oper, Tarzan, König der Löwen, Starlight Express etc. muss man gar nicht mehr sprechen. Durch diese werden wohl genauso viele Unternehmen mitverdienen, wie bei einem durchschnittlichen Kinofilm.

Ein weiteres Problem in der Argumentation des Autors ist foldendes: Er versucht die Problematik der Gehälter anfangs damit zu relativieren, dass er erwähnt, dass nur die wenigsten Schauspieler wirklich so viel Geld wie ein W. Smith verdienen. Als es dann zu eben diesen Thema der Einbeziehung anderer Unternhemen und Arbeitsbeschaffung geht, argumentiert er damit, dass es noch eine Post-Film Geschichte gibt, "die zum einen Spielzeughersteller, Videogame-Entwickler und Menschen aus der Werbebranche beschäftigt(...)". Aber: Nur von den wenigsten Filmen gibt es Merchandising Artikel.
Es ist also widersprüchlich im ersten Teil des Artikels damit zu beginnen, dass große Gehälter eine Ausnahme sind, bei der weiteren Argumentation aber wieder mit Ausnahmen zu argumentieren.

Das größte Manko ist aber, dass nur mit Hilfe von Kinofilmen argumentiert wird. Was ist aber mit den Serien wie Desperate Housewives oder Friends und Co.? Deren Schauspieler verdienen ebenfalls (Multi-)Millionen. Dort fällt aber ein großer Teil der Arbeitsbeschaffung weg, da oft mit den selben Setting gearbeitet wird etc. Der Aufwand ist viel geringer, die Gehälter aber mit denen der Schauspieler von Kinofilmen ebenbürtig. Dieser Teil wird in der Argumentation nicht mit berücksichtigt.

Insgesamt muss ich feststellen, dass der Artikel keine Antworten liefert, sondern zwanghaft versucht, die Höhe der Gehälter irgendwie zu relativieren. Einzig die Erwähnung der Hintermänner (Produzenten, Agenten) und die Bedeutung des Marktwertes eines Schauspielers sind gut und treffend beschrieben.

MfG,
TingTong
 
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