Das weiße Band ~ Haneke

ManU

New Member
Der Film war der Hammer :super:

Ich bin ja ohnehin ein großer Hanekefan, liegt vielleicht auch daran das ich ihn persönlich kenne und er auch privat ein äußerst freundlicher Mensch ist der offen für Kritik ist.

Aber "Das weiße Band" ist wiedereinmal ein Meisterwerk von ihm das frecherweise von Deutschland für eine Oscarnomie engereicht wurde :sauer:

Der Film zeigt brilliant auf warum die Menschen damals in den Krieg gezogen sind. Genial ist auch die Darstellung wie aus Opfern Täter wurden.

Die Dialoge klingen zwar alle ein wenig altbacken aber dafür zeitgerecht für die damalige Zeit.

Und durch die S/W Variante wirkt der Film nochmal ne Spur authentischer. Mir gefallen älter Filme ja sehr gerne, darum hab ich auch nichts gegen S/W Filme. Haneke hat das wirklich alles sehr gut inziniert.

Der Film muss einfach den Auslandsoscar gewinnen. Es ist nur eine Schande das uns Deutschland den Film gestohlen hat, sowas macht man nicht. Ihr habt selber genug gute Filme :no:

10/10

Weiter so Michael :super:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von ManU
Es ist nur eine Schande das uns Deutschland den Film gestohlen hat, sowas macht man nicht.
Die Aussage find eich ein bisschen übertrieben. Ist ja nicht so, als hätten die Österreicher allein den Film gemacht und Deutschland hätte es von ihnen gestohlen. Es waren vier Länder an der Produktion beteiligt (Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien), und Deutschland hat einfach als erstes Land an die Oscarnominierung gedacht. Ist vielleicht nicht ganz fair den anderen gegenüber, aber von "stehlen" kann hier nicht die Rede sein :wink:
 

Mr.Anderson

Kleriker
Stimmt. Abgesehen davon, ist der Regisseur nicht das einzig Ausschlaggebende für welches Land der Film ins Rennen geht, sondern doch wohl eher der Anteil des Landes an den Gesamtkosten.


Aber mach dir mal keine Sorgen. Sollte der Film nen Oscar gewinnen, wird die Österreichische Presse wieder drauf aufspringen und so tun als hätte Österreich höchstpersönlich den Oscar gewonnen und für fünf Tage überlegt man dann wieder den österreichischen Film mehr zu fördern, so wie es nach dem letzten Oscargewinn war. Geändert hat sich aber nichts. Übrigens kenne ich von die Fälscher den Kameramann. Ist mein Kunde. :ugly:
 

Bandi

New Member
Stimmt vollkommen. Denn die Nationalität des Regisseurs ist egal. Es kommt darauf an wer den Film bezahlt.

Sonst wär ja HdR auch ein neuseeländischer Film oder 2012 ein deutscher :ugly:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Habe ihn mir nun gestern auch endlich im Kino angeschaut.

Durch die goldene Palme und durch die Entscheidung, dass der Film für Deutschland ins Oscar-Rennen 2010 geht ist zumindest in der Programmkinozuschauerschaft ein kleiner Hype entstanden.

Das was ich bisher von Regisseur Michael Haneke gesehen habe (Funny Games, Cache, Bennys Video leider viel zu wenig bisher), hat mich auf seine Art überzeugt und gefallen. Dieser hier ist da nochmal von einem ganz anderen Kaliber.

Ich muss zugeben, er hat mich noch nicht 100%ig überzeugt. Ich fand ihn gut, eigentlich sogar sehr gut, sehen ihn aber nun nicht als das Meisterwerk, für das er von vielen Fachblättern gehalten wird. Vielleicht nach einer Zweit- oder Drittsichtung.

Mit seiner s/w Bildästhetik vom langjährigen Begleiter Hanekes seinem Kameramann Christian Berger und der unterschwelligen Geschichte entwickelt der Film eine ganz eigene Stimmung und Faszination. Vielen wird der Film zu lange, ruhig und trocken sein. Mir persönlich kam er nicht mal wie ein knapp 2 ½ h Film vor. Eher wie ein normaler Spielfilm, was ja eigentlich nur für die Qualitäten des Films spricht.

Joel hat es ja oben schon ewähnt, dass vor allem die Jungdarsteller sehr gut spielen, und das kann ich so nur unterstreichen. Da haben sie wirklich ein gutes Händchen beim Casting bewiesen. Leute wie Ulrich Tukur und Burghart Klaußner setzen diesem souverän die Krone auf.

Wie immer deutet Haneke nur vieles an und serviert dem Zuschauer keine klaren Antworten, dem einem liegts, dem anderen nicht.

Eine Punktevergabe müsste ich mir nochmals überlegen und wie gesagt weitere Sichtungen des Films wird es noch geben und da kann sich dann nach oben hin noch einiges ändern.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Habe den Film heute gesehen und fand ihn gut. Aber nicht genial.
Es sind schöne Bilder, der Zeitgeist von Deuschland 1913/14 wurde gut eingefangen (zumindest stelle ich es mir so vor, war ja damals natürlich nicht dabei). Sehr passend sind die Schauspieler besetzt, und die Geschichte regt zum Nachdenken an, ohne jemals den Holzhammer zu verwenden. So weit so gut.
Insgesamt war mir der Film allerdings ein bisschen zu ruhig und steril, es wollte kein Funke überspringen. Und wenn ich mir die vorherigen Meinungen ansehe, glaube ich, dass ich nicht alles verstanden habe.
Original von ManU
Der Film zeigt brilliant auf warum die Menschen damals in den Krieg gezogen sind.
Und zwar? :gruebel:

7,5/10
 

Joel.Barish

dank AF
Original von Tyler Durden
[...] Insgesamt war mir der Film allerdings ein bisschen zu ruhig und steril, es wollte kein Funke überspringen. [...]
Die Kritikpunkte bleiben für dich natürlich erhalten, aber das sind eben typische Haneke-Eigenheiten. Der Verzicht auf Musik, die klare, fast schon sterile Art der Inszenierung und Kameraarbeit - das ist schon ein bisschen speziell. Und tatsächlich soll gar kein Funke überspringen. Haneke ist nicht der Regisseur für übermäßige Dramatisierung, um das Publikum bei der Stange zu halten.
Aber 7,5 ist schon mehr, als ich zuvor gedacht hätte, von daher bin ich zufrieden. :biggrin:

ManUs Kommentar finde ich aber auch etwas schwammig. Soweit ich weiß und so wie ich den Film sehe, ging es Haneke nicht um die psychologische Begründung zum Kriegsbeitritt (wobei das durchaus ein bisschen mitschwingt), sondern um die Verabsolutierung vom "Schuld und Sühne (= Bestrafung)" Konzept. Wenn die Idee zum Ideal wird, dann wird es haarig. Die Kinder sind ja nicht einfach die, die 25 Jahre später "nur" in den Krieg ziehen, sondern sie sind möglicherweise die, die Befehle aussprechen und ausführen, die die organisierte Bestrafung und Auslese einer Gruppe organisieren.
 

ManU

New Member
Muss sagen das mir meine Kritik auf der Vorseite nicht mehr gefällt. Habe den Film nochmal gesehen und er ist nach wie vor ein sehr guter Film aber 10/10 würde ich nicht mehr geben, eher 8/10

Um genauer einzugehen muss ich mir den Film nochmal nach Weihnachten ansehen.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Heute gesehn und ich fand ihn eigentlich ganz gut das was mich gestört hat war das ich immer das Gefühl hatte von abgehackten Kapitel.
7,5/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Zäh, authentisch, anstrengend, aber aussagekräftig. Das Wirken dieser Zeit auf die Kinder, die ja im Fokus stehen, wird ziemlich effektiv dargestellt, aber als Film ist es doch recht kaugummig.

6,5/10
 
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