Wir sind die Nacht [Kritik]

[SlyFan]

Guter, origineller deutscher Film!

So wünsche ich mir zukünftig den Deutschen Film. Warum nicht mal andere Wege gehen? "Wir sind die Nacht" beweist, das es sehr wohl funktionieren kann.
Optisch gibt es nichts zu meckern, die Darsteller (allen voran Hoss und Herfurth) sind spitze und auch für Tempo wird gesorgt. Die ein oder andere Kampfszene mehr ( meist wird der Schauplatz des Schreckens erst gezeigt, wenn alles passiert ist) hätte es gern geben dürfen und auch die Entwicklung der Charaktere Hoss und Herfurth hätte etwas vertieft werden können, gerade unter dem Aspekt der Eifersucht.
Alles in Allem aber ist das Paket gut geschnürt.

PS: Der Score ist klasse! :super:

8/10

 

[Master Chief]

Mensch, damit hatte ich ja nun wirklich gerechnet, obwohl mir der Trailer wirklich ganz gut gefiel. Wird geschaut :super:

 

[SlyFan]

@ Master

Bin mal auf dein Fazit gespannt.

@ Movie

Er darf ja auch ruhig deutsch wirken..ich will keinen deutschen Film im amerik. Look...nur eben origineller als sonst.

 

[Diego de la Vega]

Fand den erstaunlich gut. Hab den eigentlich nur so als Lückenfüller in der Videothek mitgenommen (mir fehlte noch ein Film zur 5 Leihen 3 Zahlen paket) und wurde extremst positiv überrascht. "Wir sind die Nacht" ist ein düsterer, blutiger und ein wenig melancholischer Vampirfilm mit Actionmomenten, der was Kamera und Inszenierung angeht, sehr international daherkommt.
Hier wird (glücklicherweise) nicht auf "Twilight" gemacht, sondern eher Anleihen bei "Interview mit einem Vampir" oder "True Blood" genommen.
7,5/10 sexy weiblichen Vampiren

 

[Kiddo]

Original von SlyFan
Guter, origineller deutscher Film!

So wünsche ich mir zukünftig den Deutschen Film. Warum nicht mal andere Wege gehen? "Wir sind die Nacht" beweist, das es sehr wohl funktionieren kann.
Optisch gibt es nichts zu meckern, die Darsteller (allen voran Hoss und Herfurth) sind spitze und auch für Tempo wird gesorgt. Die ein oder andere Kampfszene mehr ( meist wird der Schauplatz des Schreckens erst gezeigt, wenn alles passiert ist) hätte es gern geben dürfen und auch die Entwicklung der Charaktere Hoss und Herfurth hätte etwas vertieft werden können, gerade unter dem Aspekt der Eifersucht.
Alles in Allem aber ist das Paket gut geschnürt.

PS: Der Score ist klasse! :super:

7/10

Klingt gut. Bin bei deutschen Filmen ja ehr vorsichtig aber das klingt echt gut. Ist gemerkt!

 

[SlyFan]

@ Kiddo

Bin dann auch auf deine Meinung gespannt.

 

[Mr.Anderson]

Wow! Solche Kritiken hätte ich nicht erwartet. Wird sich gleich morgen mal geliehen.

 

[SlyFan]

Erhöhe meine Wertung auf 8.

 

[Jay]

Ich kann noch keine komplette Wertung abgeben da ich ehrlich gesagt inmitten des Films eingeschlafen bin, aber ich bezweifle, dass meine Wertung so hoch wie Slyfans ausfallen würde. Der Karoline Herfurth als Lisbeth Salander Anfang war nicht schlecht, aber was danach kam und die Eröffnungsszene im Flugzeug waren schon schwammig.

Ich fand vor allem die drei Vampirdamen 20er Jahre Glimmstengel, Japano-Technogöre und lesbisch-ne-doch-nicht Hoss arg aufgesetzt und es absolut unglaubwürdig, dass die schon seit längerer Zeit zusammenleben.

 

[SlyFan]

Warum Jay?
Die Technogöre kam ja erst in den 90 ern dazu...und die anderen Charaktere waren gegensätzlich, aber sie hielten zusammen. Gerade das Gegensätzliche war doch interessant...und ich fand zu keinem Zeitpunkt, das Tempo verloren ging, auch wenn man zb. das Finale etwas runder hätte machen können und ev. der Eifersucht von Hoss auf den Polizisten noch mehr Spielraum hätte geben können..aber ansonsten kann ich echt nicht meckern...

 

[Joel.Barish]

Da läuft ne ganze Menge unrund. Nicht nur das verkorkste Finale oder die ungenau gezeichnete Figur des Polizisten. Ja, die Gegensätze unter den Frauen machen es interessant.... auf dem Papier. Tatsächlich existieren die aber eigentlich mehr oder weniger als einzelne Figuren, mit ihren eigenen Geschichten. Die Gruppendynamik hat der Film ordentlich vermasselt. Außer abhotten in der Disse und der lächerlichen Shopping-Tour läuft da nicht viel zusammen und all die interessanten Ansätze, die tatsächlich da sind, verenden oder werden zumindest unter ihren Möglichkeiten behandelt.

Ich bin eh überrascht, welch positiven Wellen der Film hier plötzlich schlägt. Das geht ja sogar so weit, dass Sly den in seiner Signatur würdigt.

@Sly
Wie siehst du den eigentlich im Vergleich zu anderen Vampirfilmen aktuell? Ich will nicht Qualität vergleichen und dir dann ne "falsche" Wertung unterstellen, aber ich würde ihn gerne einordnen und deine Wertung dann evtl. besser nachvollziehen können. Besonders zwischen den Twilight-Filmen mit"Thirst" und "So finster die Nacht". Falls du die gesehen hast natürlich.

 

[SlyFan]

@ Joel

Natürlich hätte man etwas tiefer gehen können, das hab ich ja auch kritisiert. Aber das Paket stimmt. Die Farben, der Score, die Charaktere (allein Hoss und besonders Herfurth) und auch die Action (wenn es auch net soviel davon gibt). Ich sagte ja, das man besonders bei der Eifersucht etwas mehr herausholen hätte können, denn die Zuneigung des Polizisten zu Herfurth kam zu kurz. Aber die Vorteile überwiegen. Und gerade für einen deutschen Film, der ja eigentlich meist die gleichen Wege bestreitet, leider, ist der Streifen verdammt unterhaltsam.
Einiges erinnerte mich an Interview mit einem Vampir, anderes wieder an Lost Boys, doch im Grunde hat er eine eigene Handschrift.

Twilight fand ich Grütze, enthalte mich aber einer Wertung, da ich nicht auf diese Vampir-Schnulzen stehe und ich es daher ungerecht finden würde, eine Note zu verteilen, aufgrund meiner Haltung zu diesen Filmen.

So finster die Nacht (das Original) finde ich klasse, bewegt sich aber auf eine ganz andere Ebene und kann ich nicht vergleichen, aber ich würde zw. 8-9 geben.

Thirst kenn ich nicht.

 

[Joel.Barish]

Ich weiß, dass "So finster die Nacht" anders ist. Aber beides sind aktuelle Filme zum gerade aktuell wieder reichlich gefragten Vampirmythos und deswegen muss man die zwangsläufig zumindest in denselben Topf werfen, auch wenn man dann herausfindet, dass sie im Detail durchaus ihre Unterschiede haben. "Thirst" solltest du dann mal nachholen. Und wenn du sagst, der Film sei "für einen deutschen Film" ganz gut, vergleichst du ja indirekt auch.
Die Parallelen zu "Interview mit einem Vampir" sind überdeutlich. Schon allein durch die Figuren von Hoss und Ulrich. Dass dieser hier eine eigene Handschrift haben soll, würde ich auch nicht wirklich unterschreiben wollen.

Ich fand hier zu viel zu sehr gewollt. Herfurths heruntergekommenes Leben vor der Verwandlung, das üble Grimassieren von Nina Hoss - nicht so toll. Gerade wenn man die Hoss mal in anderen Filmen gesehen hat, "Yella" oder "Jerichow" zum Beispiel, sieht man, dass die es eigentlich auch subtiler und intensiver kann. Und die ganze Motivation bei ihr, die Suche nach der Einen, ist auch ziemlich tralala.

Die Action? Wahrscheinlich noch mehr Geschmackssache. Die Sache im Zimmer, im Auto mit dem Tageslicht, das fand ich ganz anständig. Das Finale hingegen ziemlich blöde. Und der Score - ich fand ihn geklaut, aber immerhin besser eingesetzt als z.B. der bei "Krabat", den ich letztens erstmalig gesehen habe.

 

[SlyFan]

Ja, sicher muss man "So finster die Nacht" auch in den Topf werfen. Den finde ich auf seine Art eben auch Klasse.
Und ich gebe jetzt keine 8, nur weil es ein deutscher Film ist und diese Art Film zu selten zu sehen ist. Ich unterstreiche dies nur nochmal.

Sicher, Parallelen zu ImeV streite ich nicht ab, doch der Stil (Optik etc.) trägt schon eine eigene Handschrift.

Gibt es zu Thirst einen Thread?

 

[Joel.Barish]

Gibt es: http://www.bereitsgesehen.de/wbblite/thread.php?postid=406956

Du hast ja ImeV selbst ins Gespräch gebracht, deswegen wäre es ja komisch, das jetzt abzustreiten. Ich habe den nur aufgegriffen, weil du ihn genannt hast, dann aber im Anschluss meintest, der Film (dieser) habe eine eigene Handschrift. Da würde ich weiterhin widersprechen wollen. Die Story ist nicht unoriginell zusammengeschustert, aber insgesamt sind es doch bekannte Versatzstücke. Jennifer Ulrichs Figur lebt zum Beispiel davon, wenn man 20er Jahre Filme, insbesondere natürlich Nosferatu gesehen hat. Ist sicherlich Absicht, aber zehrt so natürlich auch vom Bekannten. Und der meiste Rest - inklusive Optik - sind absoluter Standard im höherbudgetierten europäischen Genresektor.

 

[SlyFan]

Danke für den Link

Ja, ich habe ImeV ins Spiel gebracht und streite ja nicht ab, dass es Parallelen gibt. Die gibt es wahrscheinlich auch in 90 % aller Action oder Horror-Filme(im Vergleich zu anderen). Aber ich finde schon, das es nicht eine einfache Kopie ist. Ich finde den Grundton sehr düster (insbesondere die Farben) und Herfurths Charakter ist interessant. Und auch die anderen Figuren gefielen. Und das Nosferatu ins Spiel gebracht wird, kann man dem Film nicht vorwerfen, das machen doch alle. Das soll nichts entschuldigen, aber es gibt einen deutschen Vampirfilm (grob gesagt) und dem verzeihe ich das gerne.(ist ja nunmal der bekannteste Vampir)
Und die Action finde ich gut, wenn sie vorkommt. Klar, das Finale hätte spektakulärer sein können, aber wenn man mal dieses Budget mit dem einer amerik. Produktion vergleicht ist man eingeschränkt. Viell auch besser so, bevor überkandideltes dabei heraus kommt. Und die "wenigen" Effekte sind gelungen und ausreichend.

 

[Joel.Barish]

ImeV in 90% aller Action und Horrorfilme? Öhm, oder meinst du, dass alle Filme irgendwie Parallelen zu anderen Filmen haben. Wenn ja, dann kann ich das schon eher verstehen. Dennoch ist die gesamte Thematik bei Hoss und Ulrich schon seeeehr ähnlich. Keine simple Kopie, das sicherlich nicht, aber eben ähnlich. Mir ist aber auch lieber, die orientieren sich daran, als dass man zu sehr diesen "verbotene, animalische Liebe" Weg von "Twilight" geht. Und der leidende Unsterbliche, der verstorbene Ex-Geliebte vermisst ist ja auch ein Standard generell im erweiterten Vampir-Mythos. Der war ja schon bei ImeV nicht neu. Macht diesen Film aber eben weniger originell. Wenns funktioniert (wie in ImeV) - gut und schön. Ich fand die Charaktere und die Handlungsentwicklungen hier zu oberflächlich.
Was "Nosferatu" betrifft, da meinte ich ja auch, dass es sinnig ist und auch ganz passende Absicht im Film. Damit wollte ich nur erklären, dass es mit der Originalität doch nicht so weit her ist.
An den Effekten hatte ich nicht viel gemeckert. Ich fand nur die merkwürdige Vampir-Schwerkraft im Finale affig und die ganze Optik dort eher öde. Dass es als Abschluss für Handlung und Figuren irgendwie nicht wirklich befriedigend ist, kommt da noch hinzu.

Na ja...

 

[SlyFan]

Zitat Joel:
Öhm, oder meinst du, dass alle Filme irgendwie Parallelen zu anderen Filmen haben.

Zitat Sly:
Die gibt es wahrscheinlich auch in 90 % aller Action oder Horror-Filme(im Vergleich zu anderen).
Ich meinte den Satz allgemein, nicht auf den einen Film bezogen, dachte das wäre verständlich. :gruebel:

Die Thematik ist ähnlich, aber in diesem Fall lieber gut geklaut als schlecht erfunden. Und die von mir erwähnten Vorteile, fügen eine erkennbare Handschrift hinzu. Und das ist originell.
Und, da stimme ich dir zu und erwähnte es in meiner Kritik, mehr Charaktertiefe wäre gut gewesen, hätte aber auch zu lasten des Tempos gehen können, kommt darauf an, wie man es angefasst hätte.
Zu der Bewertung:
Habe gerade deine durchaus interessante Kritik zu "Thirst" gelesen und ohne ihn jetzt gesehen zu haben scheint er diesem hier kritisch gesehen in allen Belangen überlegen zu sein. Daher erscheint natürlich eine 8´ er Wertung für diesen Film zu hoch. Nur der Unterhaltungswert bildet für mich ein extrem hohes Bewertungskriterium. Und dieser Film hat mich eben angefixt! Das könnte viell. bei "Thirst" nicht der Fall sein, so das der auch "nur" 8 bekommt, weil der zwar womöglich besser ist, mich aber nicht so anfixt.

Hätte hätte Fahradkette.

Nun, aber so schlecht scheint er dir ja insgesamt auch nicht gefallen zu haben. Viell. sind wir uns ja einig, das aus Deutschland auch ruhig mehr solcher Filme kommen darf, auch wenn diesem hier der Erfolg verwehrt geblieben ist.

 

[Joel.Barish]

Ich war mir halt nicht sicher, wie es gemeint war. Statt davon auszugehen, dass ich es richtig aufgefasst habe, teilte ich dir eben beide "Lösungsansätze" mit.

So viele "Vorteile" und "originelle" Ideen sehe ich da weiterhin nicht, aber wollen wir mal nicht übertreiben mit subjektiver Kleinscheißerei. Dass dir meine "Thirst" Kritik zusagt freut mich natürlich, aber schau dir erst mal den ganzen Film an, bevor du deine eigene Wertung hinterfragst. Dass "Thirst" und "So finster die Nacht" mindestens zwei Ligen über "Wir sind die Nacht" spielen, ist für mein Empfinden jedenfalls weiterhin unumstößlich. Und Korea und Schweden sind ja nun auch nicht die Länder, die berühmt sind für ihr weitreichendes Angebot an (Vampir-) Horrordramen mit exorbitant hohem Budget.

Aber dass es aus Deutschland gerne mehr Filme dieser Art geben darf, da sind wir uns einig. Hatte ja in meiner Kolumne vor einiger Zeit angesprochen, wie schade und unglücklich es ist, dass dieser hier derart durchgefallen ist im Kino.

 

[SlyFan]

Naja, ich hinterfrage meine Wertung nicht (erwähnte ja ua. den extrem hohen Unterhaltungswert der mit einer guten Note belohnt wurde), ich wollte nur die 8 Punkte im Vergleich zu einem (davon gehe ich aus) kritisch gesehen besseren "Thirst" nochmal erklären.

Naja, für "So finster die Nacht" musste das Budget auch nicht wirklich hoch sein, da gibt es auch nicht mehr Action-Szenen.

Ja, schade ist es wirklich, aber richtig gut beworben wurde das Teil auch nicht. Mal sehen, was da noch so kommen mag. "Thirst" werd ich mir notieren und im entsprechenden Thread kommentieren. Kritik sagt mir jedenfalls zu.