Dreileben ~ Trilogie von Graf, Petzold und Hochhäusler

TheRealNeo

Well-Known Member
Was vor einigen Jahren schon einmal mit dem "Zerbrochenen Krug" passiert ist, soll nun auf der Leinwand wiederholt werden. Damals hatte sich drei Freunde vor dem Bild eines zerbrochenen Krugs versammelt und beschlossen drei unterschiedliche Geschichte zu dem Thema zu erzählen. Einer von ihnen war Heinrich von Kleist.
Die drei Freunde sind diesmal die Regisseure Christian Petzold (Yella, Jerichow), Dominik Graf (Der rote Kakadu) und Christoph Hochhäusler. Sie haben sich für die Filmtrilogie "Drei Leben" (AT) zusammengefunden.
In das zu einem früheren Zeitpunkt "Spreewald" betitelte Projekt sind mit BR, WDR und Degeto drei verschiedene Senderpartner eingestiegen. Die drei Regisseure werden ein und dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählen.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Die Trilogie (!) heißt nun offiziell "DREILEBEN".

Inhalt:

Molesch (Stefan Kurt), wegen Mord und Sexualverbrechen verurteilt, gelingt beim Abschiedsbesuch seiner toten Mutter im Krankenhaus die Flucht. Wie ein gehetztes Tier treibt er sich in der Gegend herum. Die Polizei jagt ihn. Johannes (Jacob Matschenz), Zivildienstleistender im Krankenhaus, begegnet der jungen Ana (Luna Mijovic). Sie verlieben sich. Die hektische Suche nach dem Täter begleitet ihre Liebesgeschichte. Molesch hält sich irgendwo im Wald versteckt. Die Polizeipsychologin Johanna (Jeanette Hain) besucht ihre Freundin Vera (Susanne Wolff). Bei diesem Zusammentreffen stellen beide fest, dass sie vor Jahren eine gemeinsame Liebe hatten. (presseportal.de)

Infos von presseportal.de:

Christoph Hochhäuslers Film wird "Eine Minute Dunkel" (AT) heißen. Die Dreharbeiten liefen bis Ende September. Vor der Kamera standen bei ihm Stefan Kurt, Eberhard Kirchberg und Timo Jacobs in den Hauptrollen.

Den zweiten Film liefert Christian Petzold mit "Etwas Besseres als den Tod" (AT). Die Dreharbeiten dazu begsnnen Ende August 2010 in Thüringen und Berlin mit Jacob Matschenz, Luna Mijovic, Vijessna Ferkic und Rainer Bock in den Hauptrollen.

Dominik Graf führte beim dritten Film "Komm mir nicht nach" (AT) Regie. Drehstart war Ende September 2010. In den Hauptrollen sind Jeanette Hain, Susanne Wolff, Misel Maticevic, Lisa Kreuzer und Rüdiger Vogler zu sehen.

Konnte nichts zu einem Kinostart oder Bilder finden.
 
M

Master Chief

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Mensch, dieser Thread macht ja richtig Lust auf mehr. Auf den ersten Blick erkenne ich wer mitspielt, wer Regie führt und auch die Bilder sind sehr hübsch...
 

Joel.Barish

dank AF
Wusste ich doch, dass das hier mal irgendwo erwähnt wurde...

Die drei Filme laufen jetzt gleich bis 01:00 Uhr in der Nacht im Ersten und ich gedenke mir das mal zu geben. Los geht es mit Petzolds Film und der Mann ist einer meiner Lieblingsregisseure aus Deutschland. Laut Fernsehzeitung soll die Reihenfolge der ARD-Ausstrahlung die gewünschte sein (Petzold, Graf, Hochhäusler), auch wenn die Filme auch einzeln funktionieren. Wenn mich Petzold nicht überzeugt, spare ich mir vielleicht den Rest. Aber ich bin eigentlich guter Dinge und das Konzept finde ich auch ganz interessant.
 

Joel.Barish

dank AF
Gesagt, getan. Hatte mir vorher eigentlich kaum Inhaltsangaben durchgelesen und war deswegen ein bisschen überrascht, wie wenig Petzolds und Grafs Film mit der Mörder-Handlung zu tun haben. Die wirkt besonders bei Petzold ein bisschen in die Handlung gezwungen. Andererseits mag ich auch, wenn Filme zunächst in die eine Richtung gehen, um dann am Ende (passend und stimmig) in eine andere zu wechseln. Von Petzold war ich aber ein bisschen enttäuscht. Sein Film war nicht schlecht (auch nicht der schlechteste), aber verglichen mit seinen anderen Filmen waren die Figuren hier eher platt und klischeehaft, die Dialoge ebenso.

Das hat Graf beispielsweise viel, viel besser gemacht. Die Parallelen zwischen Mördersuche und Suche in der eigenen Vergangenheit in Grafs Film haben mir am besten gefallen. Aber Christoph Hochhäusler hat mit dem dritten Film ja irgendwie die Arschkarte gezogen, weil er mehr oder weniger abhängig von den Schnittflächen mit Teil 1 und 2 ist. Er macht aber trotzdem das Beste daraus und versucht das so eigenständig wie möglich zu halten. Sein Film ist aber eher behäbig, besonders die Handlung um die mal eben so Neuauflösung des länger zurückliegenden Mordes.
Blöd nur, dass bei den Überschneidungen ein paar mal kleine, mal große Widersprüche auftauchen. Besonders am Ende von 1 und 3. Das hat mich schon ein bisschen gestört.

Etwas Besseres als den Tod (Petzold) - 6/10
Komm mir nicht nach (Graf) - 7/10
Eine Minute Dunkel (Hochhäusler) - 5/10
 
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