Gravity ~ Cuaron, Clooney (sci-fi) [Kritik]

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New Member
Das hört sich ja nicht mal annähernd ähnlich an :plemplem: Mal ab vom Titel.
Die Astronautin in dem Buch heißt Emma Watson...das find ich lustig :ugly:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Habe den Film nun auch nachgeholt. Schlecht ist er nicht, aber ich habe mehr erwartet. Kann es sein, dass er eigentlich nur in 3-D richtig gut wirkt? Es fliegen viele Teile in die Kamera, was mich in 2-D aber nicht wirklich begeistern konnte und ein paar mal zu oft eingesetzt wurde.
Die Story ist okay, aber nicht wirklich interessant oder spannend. Ähnliche Situationen hat man in "Der Marsianer" und selbst in "Mission to Mars" besser umgesetzt. Ich will nicht spoilern, aber ich habe die ganhze Zeit auf eine Wendung oder Überraschung gewartet, doch es kam nichts. Das Ganze ist vorhersehbar, obwohl die Zufälle, die zum Notfall führen, schon erzwungen und unglaubhaft rüberkommen. Da es schon am Anfang passiert, fasse ich das mal kurz zusammen: Die Russen schießen aus Versehen ihren eigenen Satelliten ab - zufällig in dem Moment, als die Astronauten ihren Spaziergang machen. Und zufällig kreuzen sich die Flugabahn der Teile und die Umlaufbahn der Astronauten in ihrem Einsatz. Selbstverständlich hat der Russe immer eine Vodkaflasche im Versteck. Die darauffolgende Handlung war für mich zu vorhersehbar und damit absolut unspannend für mich.
Sandra Bullock hat ihre Sache ganz gut gemacht, aber eine überragende Leistung war es nun auch wieder nicht und sie war auch kein besonders ausgeprägter oder tiefgründiger Charakter. Zu George Clooneys Figur/Rolle:
Was für ein unsinniger Abgang war das denn bitte? Aus physikalischer Sicht unsinnig (wenn sie ihn schon mit der Hand gehalten hat, wäre er nicht weiter gezogen worden; sie hingen nicht am Mount Everest, sondern waren im Weltall) und auch aus figuren-technischer Sicht ganz schwach gemacht. Als er an der Luke auftauchte, wusste ich sofort, dass sie nur träumt oder fantasiert. Von der "echten" Figur erfahren wir dann nichts mehr - also der fliegt einfach weg und wir sehen und hören nichts mehr von ihm. Man hätte doch wenigstens am Ende eine kurze Szene zeigen können, wie er sich z.B. dazu entscheidet, lieber sein Helm aufzumachen und schnell zu erfrieren anstatt langsam zu verdursten. Oder wie er am Mond vorbeifliegt - oder sogar darauf landet. Je nach seiner Geschwindigkeit könnte er die Entfernuung sogar schaffen. Und wenn in der Story schon so viele Zufälle vorkommen, hätte genau in dem Momeint ein Meteor richtung Erde vorbeifliegen können, an den er sich geklammert hätte.
Die Effekte und Optik allgemein waren ordentlich, darüber kann man nicht meckern. Aber wenn ein Film vorrangig durch den 3-D-Effekt glänzt, spricht es nicht gerade für ihn. In allen anderen Bereichen war er nur mittelmäßig.

5/10
 

McKenzie

Unchained
Tyler Durden schrieb:
. Kann es sein, dass er eigentlich nur in 3-D richtig gut wirkt?
Ich, eigentlich 3D-Hater, sage: Ja, so ist es. Der einzige Film den ich gesehen habe, bei dem die Technik wirklich gezielt und sinnvoll zum Erzählen eingesetzt wurde.
Fand den im Kino ein sehr intensives Seherlebnis, letztes Jahr in der Arbeit nochmal gesehen, da war mein Fazit "Mjo..eh ganz okay..".
 

Woodstock

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McKenzie schrieb:
Tyler Durden schrieb:
. Kann es sein, dass er eigentlich nur in 3-D richtig gut wirkt?
Ich, eigentlich 3D-Hater, sage: Ja, so ist es. Der einzige Film den ich gesehen habe, bei dem die Technik wirklich gezielt und sinnvoll zum Erzählen eingesetzt wurde.
Fand den im Kino ein sehr intensives Seherlebnis, letztes Jahr in der Arbeit nochmal gesehen, da war mein Fazit "Mjo..eh ganz okay..".
Da stimme ich zu 100% zu. Das war wirklich der einzige Film bei dem ich froh war ihn in 3D gesehen zu haben.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Ich fand Gravity auch unabhängig davon gut.
Ich sehe auch irgendwie nicht, warum der jetzt irgendwelche großartigen Wendungen hätte haben sollen? Welche denn? Und zu welchem Zweck? :check: Reicht's nicht einer Person in einer solchen Situation bei ihrem Überlebenskampf zuzusehen?
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Manny schrieb:
Ich sehe auch irgendwie nicht, warum der jetzt irgendwelche großartigen Wendungen hätte haben sollen? Welche denn? Und zu welchem Zweck? :check: Reicht's nicht einer Person in einer solchen Situation bei ihrem Überlebenskampf zuzusehen?
Seit wann müssen Filme einen Zweck erfüllen? :wink:
Ich mag nun mal lieber Filme, die nicht so von vorne bis hinten vorhersehbar und durchschaubar sind. Die irgendeine interessante Story erzählen oder wenigstens auf eine andere Weise unterhaltsam sind. Wie gesagt, Gravity fand ich auch nicht so schlecht, aber leider auch nicht gut.

Die einzige Szene, die sich einprägen wird, ist die bellende Sandra Bullock. Sie kann echt gut bellen und heulen, muss ich sagen. :squint:
 

Constance

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
Manny schrieb:
Ich sehe auch irgendwie nicht, warum der jetzt irgendwelche großartigen Wendungen hätte haben sollen? Welche denn? Und zu welchem Zweck? :check: Reicht's nicht einer Person in einer solchen Situation bei ihrem Überlebenskampf zuzusehen?
Seit wann müssen Filme einen Zweck erfüllen? :wink:
Ich mag nun mal lieber Filme, die nicht so von vorne bis hinten vorhersehbar und durchschaubar sind. Die irgendeine interessante Story erzählen oder wenigstens auf eine andere Weise unterhaltsam sind. Wie gesagt, Gravity fand ich auch nicht so schlecht, aber leider auch nicht gut.

Die einzige Szene, die sich einprägen wird, ist die bellende Sandra Bullock. Sie kann echt gut bellen und heulen, muss ich sagen. :squint:

Willkommen in meiner Dunkirk Welt. Obwohl Gravity in 3D ein Schmaus war/ist. Und da ich ihn in 2D nicht gesehen habe, kann ich darüber wenig verlieren. Aber eine zweitsichtung wäre Angesichts der Story eher mäh.
 

Metroplex

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
Oder wie er am Mond vorbeifliegt - oder sogar darauf landet. Je nach seiner Geschwindigkeit könnte er die Entfernuung sogar schaffen. Und wenn in der Story schon so viele Zufälle vorkommen, hätte genau in dem Momeint ein Meteor richtung Erde vorbeifliegen können, an den er sich geklammert hätte.

Nur kurz dazu: Der Mond ist über 380'000km weit weg und bewegt sich mit der Geschwindigkeit von ca 1km in der Sekunde um die Erde, das wären 3600km/h. Den zu treffen wäre ein wahnsinniger Zufall. Ausserdem hatten die Apollo Missionen eine Geschwindigkeit von etwa 11km/s und hatten trotzdem 3 Tage um bis dahin zu kommen, Cloony ist langsam weg gedriftet...

Beckham23 schrieb:
McKenzie schrieb:
Ich, eigentlich 3D-Hater...

Häh, wie kann man denn 3D nicht gut finden???

Also ich finde 3D auch total unnötig. Wenn ich die option habe, wähle ich immer die Vorstellung ohne 3D.
 

Shins

Well-Known Member
Beckham23 schrieb:
Häh, wie kann man denn 3D nicht gut finden???
Ich bin hier zwar auch eher jemand, der mit 3D leben kann und es im Heimkino sogar echt stark findet, aber das generelle Stimmungsbild ist doch eindeutig gegen 3D. Gerade im Kino und gerade, was den Zwang, es in 3D schauen und dafür mehr Geld bezahlen zu müssen, angeht.
 

Joel.Barish

dank AF
Ich bin da bei Manny. Habe Gravity letztes Jahr erstmalig auf dem heimischen TV geguckt - in 2D. Und natürlich verliert der "etwas". Aber das ist bei fast jedem Film der Fall. "Gravity" verliert gar nicht mal so viel, wie ich befürchtet hatte. Es ist mit Sicherheit nicht mein Lieblings-Cuarón, aber es ist schon ein bemerkenswerter Film.

Ich finde auch (@Tyler), dass es falsche "Bescheidenheit" ist, die Effekte als lediglich "ordentlich" zu bezeichnen. Die sind herausragend. Ich glaube, da wird häufig unterschätzt, was da alles aus dem Computer kommt und wie es eingefangen wurde. Insbesondere beim Licht gab es besondere Aufmerksamkeit. Schau mal hier.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Selbst wenn die Effekte mehr als nur ordentlich sind - ein guter Film besteht nicht nur aus guten Effekten, oder? Was ist mit den anderen Kritikpunkten, über die ich geschrieben habe?
 

NewLex

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
Kann es sein, dass er eigentlich nur in 3-D richtig gut wirkt?

Ich bin ja der Meinung dass der ohne guten Sound nicht richtig wirkt! Da braucht man schon eine gute 5.1 Anlage dazu und einen guten Subwoofer, dann versinkt man erst richtig in dem Film. Wobei ich ihn mir auch nicht ohne 3D anschauen würde. Aber wie gesagt: ich würde ihn niemals mit schlechten Sound auf einem normalen TV anschaun. 65 Zoll ++ muss schon sein. :top: Ist halt eine abgedroschene Floskel, aber hier triffts tatsächlich zu: Der Film ist fürs (Heim-)Kino gemacht! Je größer die Leinwand und je besser der Sound, umso mehr Spaß hat man mit Gravity :cool:
 

Joel.Barish

dank AF
Ich wollte jetzt nicht deine komplette Aussage auseinandernehmen. Manches ist wohl einfach für dich so, auch wenn das natürlich jetzt eine langweilige Reaktion meinerseits ist. :ugly: Ich empfand nur die Aussage über die Effekte als phänomenal unzutreffend, daher habe ich sie aufgegriffen.

Aber in Kürze - oder vielleicht etwas länger. Du hast ja drum gebettelt. :tongue: :shrug:

- Vorhersehbarkeit: Ein beliebtes Argument - und hin und wieder verwende ich es auch. Aber ich finde, manchmal wird es zu oft verwendet oder erhält eine zu starke Wichtigkeit. Wir haben bei Herr der Ringe mitgefiebert, obwohl doch praktisch feststand, dass der Ring der Macht zerstört wird. Jeder Krimi (der nicht "Sieben" heißt oder so) ist letztendlich vorhersehbar, wenn es nur um die Aufklärung des Falls und die Überführung des Täters geht. Entscheidend ist das "Wie". Und klar, ich möchte nicht behaupten, "Gravity" hätte die komplexeste Geschichte aller Zeiten, aber Bullocks Raumstations-Hopping und Überlebenskampf war für mich schon abwechslungsreich genug.
- Zufälligkeiten: Wirklich, dass die Zerstörung des Satelliten "zufällig" zeitgleich mit dem Clooney/Bullock Ausflug passiert, hat dich gestört? Das ist doch einfach ein hintergründiger Impuls für die Handlung. Dann müsste dich auch jede "zufällige" Begegnung zwischen Filmfiguren stören, die sich ineinander verlieben oder irgendwelche Auswirkungen aufeinander haben. Welch ein Zufall, dass Merry und Pippin gerade dann Gemüse stehlen wollten, als Frodo und Sam vorbeikommen. - Und was die Umlaufbahn betrifft... ich bin da kein Experte, aber Raumfähren und Stationen sind doch auf einer reeeelativ ähnlichen Umlaufbahn unterwegs. Wenn dann dort etwas passiert geht es eben wortwörtlich "rund". Und selbst wenn das nicht den Tatsachen entspricht, finde ich das als Fortführung des ersten Handlungsimpulses dennoch sehr passend und nicht störend.
- Clooney: [-Spoiler-] Die Sache mit der Vorhersehbarkeit greift auch hier. Selbst wenn es dir sofort klar war, was Sache war, als er zurückkam, ist das doch von sekundärer Wichtigkeit. Wenn nicht gar vollkommen unwichtig. Es ist ein bildlich dargesteller innerer Prozess in Bullocks Figur, die ja für einen Moment schon aufgegeben hat. Der Film ist eben komplett auf sie zugeschnitten, daher sind weiterführende Szenen zu Clooney (oder anderen Besatzungsmitgliedern) unnötig. Das würde das komplette Erzählgerüst des Films stören.
- Bullocks Figur/Charakterbogen: Es ist wie gesagt nicht die komplexeste aller Figuren, aber ich finde, sie hat rein "textlich" das Nötigste an persönlichem Hintergrund (die Tochter) und bekommt den Rest eben durch die Umstände ihrer Situation und durch Bullocks lebendige Performance. Auch weil sie zwischenzeitlich ja gar nicht mehr überleben will, ist da schon ein gelungenes Spannungselement mit drin, wie ich finde. Und emotional ist es auch.
- Vergleiche: Ich fand den Marsianer nett, aber für mich stinkt er klar gegen "Gravity" ab. Unter anderem (!) weil sich der Marsianer immer wieder selbst unterbricht und die spannenden Szenen auf dem Mars mit eher trägen und dialogintensiven Szenen auf der Erde unterbricht. "Gravity" ist fokussierter, daher besser im Fluss, durch seine Eskalationsabfolge intensiver.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Was Zufälle betrifft: Es geht doch um Wahrscheinlichkeiten. Wenn jemand täglich oder wöchentlich die gleiche Strecke geht wie eine andere Figur, dann ist es kein sehr großer Zufall, wenn sie sich irgendwann begegnen. Aber ein Raumspaziergang passiert sehr selten und noch seltener schießt jemand aus Versehen einen eigenen Satelliten ab. Umso unwahrscheinlicher ist es, dass diese beiden seltenen Ereignisse zur gleichen Zeit stattfinden und dann auch noch in gleicher Entfernung von der Erde.
Es stört mich z.B. nicht, wenn in einer Story oder einem Film jemand im Lotto gewinnt - das passiert gelegentlich. Aber wenn die gleiche Figur in kurzer Zeit noch von einem Blitz getroffen wird, in Bangladesch einem Doppelgänger begegnet und nach einem Unfall das Gedächtnis verliert, wäre das schon arg unglaubhaft und erzwungen. Je mehr unwahrscheinliche (Ur-)Sachen erforderlich sind, damit die Story so ablaufen kann wie sie es tut, umso schwächer finde ich eine solche Handlung. Etwas anderes wäre es, wenn ein unwahrscheinliches Ereignis weitere verursacht. Also wenn jemand im Lotto gewinnt und sich dann plötzlich ein lange verschollener Zwillingsbruder meldet. Das zweite passiert wegen des ersten, ist also kein Zufall.

Klar hat ziemlich jeder Film seine Schwächen und ist mehr oder weniger vorhersehbar, aber es kommt eben darauf an, wie sehr und ob nur das Ende oder der gesamte Verlauf vorhersehbar ist. Und wenn ein Film in anderen Bereichen stark ist, werden die Schwächen ausgeglichen oder zumindest abgemildert. Bei Gravity sah ich leider keine wirklichen Stärken.
Was die Krimis betrifft, lese/sehe ich genau deswegen immer weniger (gewöhnliche) Krimis und Thriller. Ist ja nicht so, als würden mich solche Sachen nur bei Gravity stören :wink: Herr der Ringe war episch und hatte so viele Handlungsstränge, fantastische Wesen, Charaktere usw., dass er nun wirklich mehr Handlung und weniger Vorhersehbarkeit als Gravity zu bieten hatte.
 

Presko

Well-Known Member
Joa, war schon packend das Ganze. Und in 3D in nem guten Kino sicher eine tolle Erfahrung.
Clooneys Ende fand ich super. Überraschend und ohne Vorwarnung und dann verschwindet er einfach in der Stille. Schade, haben sie ihn dann nochmal unbedingt noch einmal auftauchen lassen müssen
, die Traumszene fand ich echt überflüssig.
Mit der Zeit zog sich die Sache dann auch etwas.
Der fieseste Moment ja für mich am Ende das Wasser.
8/10
 
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