Fair Game ~ Polit-Thriller

TheRealNeo

Well-Known Member
Cast: Naomi Watts, Sean Penn, Bruce McGill, Brooke Smith, David Denman, Noah Emmerich, Michael Kelly
Regie: Doug Liman

Doug Liman hat mal wieder einen neuen Film. Der Indie-Regisseur, der mit "Bourne Identität" seinen großen Durchbruch hatte. Sein letzter Film, "Jumper", blieb weit hinter den Erwartungen zurück. "Mr & Mrs Smith" lebte von der Chemie von Brad Pitt und Angelina Jolie, aber auch die Action und allgemein die Inszenierung war gelungen.

Nun also ein Kriegsdrama und das mit Naomi Watts und Sean Penn sehr gut besetzt. Ursprünglich waren Russel Crowe und Nicole Kidman die Wunschbesetzung von Doug Liman.

In der Verfilmung des Buches "Fair Game: My Life as a Spy" spielt Watts die ehemalige CIA-Agentin Valerie Palme. Palme war 2005 als Geheimagentin aufgeflogen weil das Weisse Haus Informationen über sie an die Presse weitergegeben hatte, nachdem Palmes Mann Joe die Argumente der US-Regierung für den Irak-Krieg als Lügen enttarnt hatte. Ihr Mann wird dann wohl Sean Penn spielen.
 

Joel.Barish

dank AF
http://i33.tinypic.com/w1caw.jpg

Hat aber ehrlich gesagt nichts - sorry - mit dem Cindy Crawford Klassiker zu tun. Doug Liman versucht seine Karriere nach "Mr. & Mrs. Smith" und "Jumper" wieder in etwas ernsteres Terrain zu bewegen und liefert hier einen augenscheinlich soliden Polit-Thriller ab, der wie eine Mischung aus "The Interpreter" und "Green Zone" wirkt. Na ja, schon deutlich Ersterer. Nicht zuletzt wegen Sean Penn, der hier mit Naomi Watts irgendwelchen politischen Machenschaften auf der Spur ist.

Trailer @ Yahoo

Genauer gesagt geht es darum, dass Naomi Watts' Identität als CIA-Agentin vom Weißen Haus veröffentlicht wird, weil ihr Mann sich kritisch über das Vorgehen und die Legitimation der USA im Irak (Stichwort Massenvernichtungswaffen) geäußert hat. Sean Penn soll jetzt, so scheint es, dafür sorgen, dass die Familie geschützt bleibt.

Der Film hat es sogar bis zu den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes geschafft, was schon mal was heißen muss. Der Trailer ist technisch gesehen aber furchtbar. Die Trailer-Stimme klingt nach DtD-Material, die Musik ist unpassend pompös und der Fokus liegt eindeutig zu deutlich auf Naomi Watts, was ja an sich nicht schlecht ist, dem Trailer aber irgendwie nicht gut kommt.

-> Kinostart in D soll bisher der 25. November 2010 sein.
 

Presko

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Ich finds jetzt nicht so schlimm. Ist halt ein sehr durchschnittlicher Trailer geworden. Aber dennoch hat er bei mir Interesse für den Film und dessen Ausgangslage geweckt. Sehr gut finde ich auch die Rollenverteilung entgegengesetzt den Geschlechterklischees.
Bin gespannt :smile:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Startet bei uns nun ja bald am 25.11..

Hab hier und da nun schon einiges gutes zu gelesen. Vielleicht wenn es sich ergibt geh ich da sogar ins Kino.
 

Cinefreak

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wenn der Film wirklich fair Game heißt, ist das mal ein ganz dreister Namensklau...1995 gabs einen knalligen Actionthriller mit Cindy Crawford, produziert von Joel Silver - Name: Fair Game :nene:
 

nebomb

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Wieso Namensklau?? Das Buch heißt doch auch so, von daher lehnt sich der Filmtitel eben an Buchtitel.

Und was Du an Silvers Film knallig fandest wird auch Dein Geheimnis bleiben. Der Film ist gerad mal Durchschnitt
 

Cinefreak

New Member
Original von nebomb
Wieso Namensklau?? Das Buch heißt doch auch so, von daher lehnt sich der Filmtitel eben an Buchtitel.

Und was Du an Silvers Film knallig fandest wird auch Dein Geheimnis bleiben. Der Film ist gerad mal Durchschnitt

ich mag halt spektakuläre ironische Action. und in dem punkte bietet der Film ne Menge
 

Cinefreak

New Member
Original von Moviefreak
@Cinefreak:

Ist nicht der einzige Kandidat, bei dem es dieses Problem gibt. Der gerade rausgekommene Film über den Zug ohne Führer ist auch nicht der erste Film, der Unstoppbale heißt. Und Rapid Fire mit Brandon Lee ist auch nicht der einzige Film, der Rapid Fire heißt. :ugly:

das mit unstoppable war mir bekannt...hab den anderen, eher zweitklassigen film nämlich zuhause :gruebel:
 

Presko

Well-Known Member
Gerade gesehen und ich muss sagen, hat mich sehr enttäuscht.
Der Film verbindet verschiedenste Elemente und schafft es nicht, alles zu einem dramturgisch packeden Film zu verdichten. Insbesondere Dialoge und ein zu klischeehaftes Drehbuch zerstören den Film.

Die erste Hälfte ist im grossen und ganzen eine Nacherzählung, wie es zum Angriff auf den Irak nach 9/11 kam und zwar aus Sicht der CIA. Es wird gezeigt, dass die CIA von Anfang an, den Indizien, welche auf ein Projekt zum Bau von Atomwaffen im Irak skeptisch gegenüber standen und eigentlich gegen ihren Willen die Indizien als Beweise und Grundlage für einen Krieg ausgenutzt werden.
Dabei steht die Agentin gespielt von Naomi Watts im Zentrum. Sie ist bemüht die Wahrheit bzwl Falschheit der Informationen endgültig zu überprüfen.
In der zweiten Hälfte wendet sich dann der Fokus von der Nacherzählung der Ereignisse und dem leichten Agentenfilmeinschlag ab und konzentriert sich auf ein kritisches Polit- bzw. Familiendrama.
Der Film hat sicherlich viele gute Absichten, beruft sich auf Tatsachen und hat zwei namhafte Hauptdarsteller zu bieten, doch das bringt nichts.
Problem 1: Wahre Ereignisse: Der Film will Tatsachen darstellen. Dabei steckt er allerdings voller Klischees und ist äusserst schwarz/weiss gehalten. Bei Filmen, die sich so stark auf Wahrheit berufen, ist immer die Gefahr da, dass sich der Zuschauer vom Filmemacher manipulieren lässt oder eben gar nicht in der Lage ist, die Tatsächlichkeit des Gezeigten zu überprüfen.
Problem 2: Dramaturgie: Hier hat der Film sehr grosse Lücken. Die erste Hälfte hat zwar interessante Punkte, die einige Details über die möglichen Tatsachen aufdecken, die nicht jedem bekannt gewesen sein dürften, ist aber teilweise auch recht zäh und langweilig geraten. Die zweite Hälfte hingegen wirkt überdramatisch. Eine wirkliche Spannungskurve gibt es nicht. Plötzlich sind wir mitten im Ehedrama und plötzlich mitten im Kampf zwischen ehrlichen heldenhaften Menschen und bösem System.
Problem 3: Plakativ und voller Klischees: Dies wird vor allem in der zweiten Hälfte deutlich, insbesondere in den Dialogen. Wenn zum Beispiel Naomi Watts von ihrer Ausbildung erzählt, hätte ich beinahe losgelacht, weil das einfach zu sehr nach Jason Bourne klang. Auch toll ist ein schwarzer Taxifahrer auf den Sean Penn trifft, der gleich mal dazu dient eine moralische Parabel auf mächtige, korrumpierte Regierungen loszuschiessen. Nicht zu vergessen der allamerican-Dad von Naomi Watts, der ihren Kindern Lasso-Werfen beibringt und weise Sprüche über Tapferkeit und Ehe zum besten gibt.

Im Grunde genommen ist es sehr schade. Denn die Idee hatte grosses Potential. Hätte man sich wirklich auf das Thema der enttarnten Agentin und den Kampf von ihr und ihrem Mann um die Wahrheit konzentiert und einen Polit-Medienthriller im Stile von Insider gedreht, hätte das richtig grossartiges Kino werden können. So ist das ein sehr plakatives US-Filmchen mit tollen Schauspielern, vielen Klischees und guten Vorsätzen - mehr leider nicht.

4/10 Punkte.
 

Cartman

Well-Known Member
Mir hat der eigentlich ganz gut gefallen. Man muss aber wissen, was einen erwartet. Der Film ist sehr ruhig und kein zweiter Bourne, wie das Plakat und der Trailer vielleicht vorgaukeln.
 

Rachel-Keller

New Member
Mir hat der Film eigentlich auch sehr gut gefallen (und nicht nur weil Naomi Watts die Hauptrolle hat auch wenn das der Hauptauslöser für meine Kinokarte war)
Hab von dem Film auch kein riesen geballer und Action bis zum umfallen erwartet fands so wies gemacht wurde genau richtig.
7/10
 

TheRealNeo

Well-Known Member
NEWS

Via Netflix wird Doug Liman im November einen Director's Cut des Films veröffentlichen.

DIRECTOR’S STATEMENT – FAIR GAME Friday, September 14, 2018

I was never truly satisfied with the version of Fair Game that was theatrically released in 2010. I knew that Naomi Watts and Sean Penn had given more compelling performances, and that the proximity of making the movie to the events it portrayed had not given me the perspective of time. I owed it to myself, to Naomi, to Sean, to Valerie Plame, and to my audience, to go back in and do better.

I recognized that re-cutting and rereleasing a film is a little like an artist showing up with a brush and paint to the home of someone who bought his painting to make a few changes. I mean are you really allowed to do that? And then I thought. Why not.

And then Trump pardoned Scooter Libby – and releasing the director’s cut of Fair Game took on new urgency for me. Remember that in 2003 the White House leaked the identity of covert CIA officer Valerie Plame to deflect attention from her husband Joe Wilson who publicly challenged the Bush administration’s rationale for going to war in Iraq. And Scooter Libby was convicted of four counts, including obstruction of justice and lying to the FBI, and sentenced to jail. By a jury of 12 citizens.

Academy Award-winning editor Stephen Mirrione, who cut my first films, did this recut with me.
Now that Trump has pardoned Scooter Libby, the story is done (as pardons are forever). I went back into the film one last time to reflect that pardon. I can now say with confidence that the film finally is finished.

My hope is that audiences are reminded to hold their government accountable and remember that the actions of just one or two individuals can make a difference. — Doug Liman

http://collider.com/doug-liman-fair-game-directors-cut-netflix/#poster
 
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