Oh, man darf sich gerne beim Fantasy Aspekt von "Nightmare" austoben, aber wenns nach mir geht, bleibt der Film ein unheimlicher Horrorfilm und wird keine absurde Fantasy-Groteske, die mit jeder neuen Fortsetzung alberner wird und den Wirkungsgrad von Freddy als Bedrohung untergräbt. Du hast schon Recht, mit dem Grundkonzept hat man viele Möglichkeiten, aber das widerspricht ja nicht unbedingt dem, was ich meinte. "Insidious" hat ja auch einen gewissen Fantasy-Faktor. Es solle halt in erster Linie um Grusel, Suspense und Verstörung gehen und nicht um Gewalt-Schocks und schrille Fantasy-Gags.
Und wie gesagt, wenn man meint, "Nightmare" sei nichts für die aktuelle Horrorgeneration, muss man den einfach besser vermarkten. Ein straighter Slasher wie "Halloween" oder Friday hat es heute schwer, aber so flexibel ist "Nightmare" eben, dass solche "Der Markt verlangt dies und das" Argumente eigentlich kaum ausschlaggebend sein können.
Warum Conjuring so erfolgreich war? Tja, gute Frage. Dass er mit "Vom Regisseur von Insidious" vermarktet wurde, hat sicherlich geholfen, denn ich glaube nicht, dass James Wan ein großer Name ist. Er ist der Mann hinter ein paar Filmen, die im Horrorgenre Bedeutung haben. Das führt zur Frage, warum war "Insidious" so ein Erfolg. Und das ist schwieriger. Die Phase von Saw, Hostel und europäischem Hardcore-Horror* war vorbei, es gab den Found Footage Hype und daraus entstand "Paranormal Activity", der im Mainstream Horror Geister und leisen, langsamen Horror wieder etabliert hat. Auftritt "Insidious", der professioneller und realistischer aussieht, als PA, der wahrscheinlich gute Publikumsreaktionen hatte, weiterempfohlen wurde und tadaa! So ungefähr. Voraussehen konnte man das alles aber sicherlich nicht.
*Die europäischen und insbesondere französischen Horrorfilme der Hardcore-Phase waren wohl ne Spur zu gallig (gallisch, höhö
), zu politisch und zu extrem, selbst für die Zeit. In Deutschland gab es Schnittauflagen für Altersfreigaben und auch hierzulande gucken wir lieber US-Horror, als Euro-Horror. Und so ist das auch in den USA, wo "Inside", "Frontieres", "High Tension" und Co. als fremdsprachige Filme mit UTs eben fast grundsätzlich nur in Programmkinos laufen.
Was du mit "abgefilmtes Material" meinst, ist mir grad nicht klar.