Hidden Fortress: The Last Princess (Remake)[Kritik]

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
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Regie: Shinji Higuchi (Sinking of Japan)
Land: Japan
Jahr: 2008
Darsteller: Jun Matsumoto
Daisuke Miyagawa
Masami Nagasawa
Hiroshi Abe

TRAILER

Story:

Remake des Akira Kurosawa Klassikers in dem zwei arme Bauer eine Prinzessin und deren treuen General nach einer verlorenen Schlacht durch feindliches Gebiet führen, damit diese das Land ihrer verbündeten erreichen. Dabei tragen sie das Gold der Königlichen Familie mit sich.

Kritik

Die Verborgene Festung war einer der frühen Filme von Meisterregisseur Akira Kurosawa. Die Geschichte von zwei gierigen und tollpatschigen Bauern, die einer Prinzessin und deren treuen General helfen durch feindliches Gebiet zu fliehen, diente George Lucas als Inspiration für sein Sci-Fi Epos Krieg der Sterne.
Natürlich stellt sich die Frage wie man auch nur daran denken kann einen Akira Kurosawa Film zu Remaken. Seine Filme sind in ihrer Art einfach so perfekt dass man so ein Projekt von Anfang an Skeptisch beäugelt. Es ist als würde man einen Stanley Kubrick oder Steven Spielberg Film remaken.

Shinji Higuchi, der sich der Bürde die er trägt wohl bewusst war, gibt sein bestes um aus seinem Film einen unterhaltsamen Samurai-Film zu machen. Und in der Hinsicht kann man seinen Film doch als recht gelungen betrachten.

Die Grundzüge der Story sind identisch mit denen des Originals, jedoch wurden einige Details verändert, sodass der Film nicht zu einer reinen 1:1 Kopie des Originals verkommt. So handelt es sich bei den beiden Führern nicht mehr um zwei Freunde, sondern treffen sich eher zufällig am Anfang des Films. Außerdem fügte man zur Story einen deutlichen Kontrahenten bei, der der Truppe hinterher jagd.

Technisch macht Higuchi eigentlich vieles richtig, was bei ihm wenig verwunderlich ist, da es ihm schon immer gelang seine Filme teurer aussehen zu lassen als sie es eigentlich sind. Die Sets sind wirklich gut gelungen und versprühen eine wunderbare Atmosphäre der feudalen Ära Japans. Lediglich einige der Cgi-Effekte sehen nicht zu 100 % überzeugend aus.

Obwohl es sich hier um eine modernisierte Fassung der Story handeln soll, so verliert sich Higuchi nicht in wilden Kameraschnitten. Selbiges gilt für die Action-Szenen. Es gibt keine Kämpfe in denen Samurai wie wild umherfliegen, springen und sich ihre Duelle in die länge ziehen. Sein Film ist lediglich eine aufpolierte Fassung eines Klassischen Samurai-Film. So gibt es zwar mehrere gut inszenierter Action-Szenen, diese sind jedoch mehr oder weniger ruhig eingefangen und sind zudem recht kurz. Mit 118 Minuten besitzt der Film auch die durchnittliche länge eines solchen Japanischen Films. Dies kann schnell zum Verhängnis werden falls das Drehbuch nicht genug Potenzial für eine umfangreiche Story bietet. Hier klappt es auf jeden Fall ziemlich gut. Die Story ist einfach zu verfolgen, bietet aber genug Wendungen und Geschnehnisse so dass es kaum zu Leerläufen kommt. Negativ zur Geltung kommt eher der Fakt dass es manchmal etwas zu vorhersehbar wird was als nächstes passiert, oder die einige oder andere Szenen einfach übertrieben lächerlich aussieht und zu klischeehaft daherkommt.

Schauspielerisch ist der Film ganz ok. Das bekannte Over-Acting der Japaner kommt hier nur sehr wenig zu Geltung. Das Problem ist einfach dass die Figuren zu uninteressant daher kommen, und dies ist schlussendlich das Element, das das Remake im vergleich zum Original einfach viel schlechter daherkommen lässt. Im Original waren die beiden Bauern Tahei und Matakishi gute Freunde, unterhielten das Publikum bei jeder ihrer Auseinandersetzungen denn man war sich bewusst, obwohl sie sich gerade stritten, so konnten sie nicht einer ohne den Anderen auskommen. Die Gruppe erschien einfach mehr wie ein Team und so fieberte man auch mehr mit ihnen mit. Unvergesslich ist Toshiro Mifune als General Makabe Rokurota, der stets treue Diener von Prinzessin Yuki. Seine Ausstrahlung und sein Charisma stachen in jedem seiner Filme heraus und machten seine Auftritte oft unvergesslich. Beim Remake fehlt so was gänzlich. Die beiden Bauern (die hier Takezo und Shimpachi heißen) lernen sich hier im Film erst am Anfang kennen, sodass eine Chemie wie im Original gänzlich flöten geht. Die beiden sind einem eigentlich recht egal und ihre Querellen können mit der Zeit nerven. Enttäuschend ist Hiroshi Abe der im Remake General Mokabe Rokurota verkörpert. Anstatt der Figur neues Leben einzuhauchen, kopiert er lediglich Toshiro Mifunes Schauspielerei aus dem Original. Seine Performance ist eigentlich nicht schlecht, doch jedes Mal wenn er versucht böse in die Kamera zu schauen oder zu fluchen hat man lediglich eine schlechte Nachahme von Toshiro Mifune vor sich. Die einzige die wirklich gut wegkommt ist die Figur der Prinzessin Yuki (verkörpert von Masami Nagasawe). Sie bekommt wenigstens etwas mehr tiefe und wird sich späterhin in einem Dilemma wiederfinden. Interessant ist auch die Figur des Feindlichen Generals Gyobu. Dass Mokabe Rokurota die Vorlage für George Lucas Obi-wan Kenobi ist vielen bekannt. Wer wäre dann ideal als Gegner für Rokurota? Richtig, ein nipponisierter Darth Vader!!! Ohne Scherz, beim ersten auftauchen von Gyobu würde nur der Darth Vader Imperial theme fehlen und die Szene hätte perfekt als Parodie gedient. Mit seiner glänzenden schwarzen Rüstung, dem großen Umhang und dem Helm, sieht er zu 90 % wie Vader aus.
Filmfans kommt während des Kampfes zwischen Rokurota und Gyobu ein unweigerliches Grinsen ins Gesicht, da man automatisch an den Kampf zwischen Kenobi und Vader erinnert wird.

Sehr unauffällig bleibt leider auch der Soundtrack der leider nur 0815 gedöhns ist. Hier hätte man sich vielleicht etwas mehr mühe geben können, denn gerade der Soundtrack ist immer ein wichtiges Element in Samurai-Filmen.

Fazit:

Unterhaltsamer Samurai-Film aus Japan, der individuell betrachtet gelungen ist. Leider wirkt er im vergleich zum Original uninspiriert und blass. Es fehlt einfach zuviel die Ausstrahlung der Schauspieler. Lobenswert jedoch dass Shinji Higuchi nicht einfach ein 1:1 Remake gedreht hat sondern auch neues einführte.

6,5/10
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
So, hab nun endlich mal die Kritik beigefügt. Hoffe mal dass der Film in naher Zukunft einen Deutschen Release erhält, damit ihn mehr Leute zu sehen bekommen.

Ist übrigens bereits das dritte Japanische Remake eines Kurosawa Films in den letzten 4 Jahren.

Sowohl Sanjuro als auch Rashomon wurden auch bereits remaked. Bei Rashomon änderte man den Titel allerdings in Tajomaru. Leider sind die Filme bis jetzt außerhalb Japans nicht erhältlich.
 
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