The King's Speech ~ Colin Firth, Geoffrey Rush [Kritik]

Joel.Barish

dank AF
http://www.bereitsgesehen.de/kritik/pics4/kings2.jpg

BG Kritik: The Kings Speech (Jay)

http://i55.tinypic.com/2ir5dvs.jpg
(The King's Speech | UK 2010)

#Regie:
- Tom Hooper (Elizabeth I, John Adams, The Damned United)
#Darsteller:
- Colin Firth (A Single Man, Bridget Jones)
- Geoffrey Rush (Quills, Fluch der Karibik)
- Helena Bonham Carter
- Guy Pearce

#Inhalt:
Nach wahren Begebenheiten: Im England der 1930er Jahre übernimmt George IV, genannt Bertie, den Thron, nachdem sein Bruder abdankte. Der unsichere Bertie scheint nicht wirklich gemacht, um ein Land zu führen, leidet zudem unter Nervosität und besonders an einem starken Stottern. Sprachtherapeut Lionel Logue soll ihn behandeln und wenig später wird Bertie sein Land von der Kriegserklärung an Nazi Deutschland in Kenntnis setzen.

Wird unter Garantie nicht so trocken, wie das vielleicht klingt.

Kleines Interview mit Colin Firth inklusive Ausschnitten vom Dreh.
Kleiner, sehr amüsanter Clip.

UPDATE:
Trailer @ Yahoo
Trailer @ Youtube

Trailer#2 @ YouTube


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Die Besetzung ist grandios und inhaltlich ist es interessant, weil auch nicht das Standard Biopic. Der wird grad ganz hoch bei den Festivals gehandelt. Ich freue mich drauf.
 

Joel.Barish

dank AF
Update!
Jetzt gibt es auch einen Trailer, der vielleicht einen besseren Eindruck verschafft.

Mir gefällt es. Der Schnitt ist etwas merkwürdig und die zweite Hälfte trägt etwas dick auf, aber ich find die Mischung aus Humor und historischem Drama ziemlich gelungen. Und allein für die Darsteller scheint sich der Film schon zu lohnen. Klar, das sind dankbare - im schlimmsten Fall sogar berechnende - Rollen, aber Firth, Rush und Carter sollten schon mal Platz in ihren Vitrinen schaffen. Da wird so ab Dezember sicherlich hier und da was hinzukommen. :biggrin:
 
M

Master Chief

Guest
Ganz starker Trailer zu einem wohl überragenden Film. Firth ist wieder einmal Weltklasse und auch Rush scheint genial zu spielen.

Vor allem die zweite Hälfte des Trailers ist grandios. Die Szene, in welcher Rush, auf dem Thron von Firth sitzt, ist Gänsehaut pur :super:
 

Schneebauer

Targaryen
ganz starker Trailer. Der Streifen kann echt ne wahnsinns Überraschung werden.

Nur leider hat dein Yahoo-Link bei mir nicht funktioniert. Hier ein Trailer auf Youtube.
 

Joel.Barish

dank AF
Ein zweiter Trailer!

Sieht nach wie vor gut aus, wenn auch nach wie vor irgendwie schon berechnend. Gefällt mir dennoch, besonders der Darsteller wegen. Aber ich kriege jetzt schon brass auf die deutsche Synchro, wenn ich daran denke. Einen Film, der sich um die Sprache und Artikulationsweise eines Mannes dreht, zu synchronisieren, erscheint mir irgendwie... blöd.
 

General_Lee

New Member
Dito Joel.
Der Trailer hat mich richtig gespannt gemacht, was bei der Rede passieren wird. Bin mit den historischen Ereignissen nicht vertraut.
Wer es weiß, kann es hier gerne in spoiler tags reinsetzen :wink:
 

gimli

Elbenfreund
Hab den Film heute direkt gesehen und für toll befunden.
Das Zusammenspiel von Firth und Rush war in diesem Film einfach fantastisch und auch wenn ich das Schauspiel von Christian Bale in "The Fighter" bis zu den Oscars nicht bewerten kann, so hätte Rush einen Oscar genauso gut verdient wie Firth. Die Dialoge zwischen den Beiden waren einfach fantastisch und teilweise auch ziemlich witzig.
Ansonsten hatte der Film ein paar kleinere Probleme in den Szenen zwischen den Therapiestunden, da viele Sachen nur angerissen wurden. Doch zum Glück hat sich das nie zu sehr in die Länge gezogen. Dafür gab es dann noch eine Reihe weiterer Top-(Harry Potter)-Darsteller, die ebenfalls gute Leistungen abliefern konnten, wie Timothy Spall als Churchill oder Michael Gambon als Bertie's Vater. Helena Bonham Carter als Queen Mum war dann ebenfalls sehr gelungen, doch fehlten im Drehbuch richtig starke Einzelszenen von ihr und so ist sie meist nur an der Seite von Firth zu sehen.
Wirklich begeistert bin ich auch vom Score von Alexandre Desplat, der hier ein wunderbares Klavier-Thema schuf, was wirklich total ins Ohr geht und auch sonst ist der Score richtig klasse.
Insgesamt bin ich mit dem Film jedenfalls sehr zufrieden. Bin jetzt noch mehr gespannt, ob "The Social Network" oder der Film hier bei den Oscar's groß abräumen wird. Verdient hätten sie es Beide.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Der Film ist tatsächlich lustiger als manch Komödie... und er fühlt sich wie ein Sportfilm an.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Und? Sonst schon jemand den Film und sein R-Rating abgefeiert? :ugly: :wink:

Muss noch schauen, wann ich reingehe. Läuft zwar auch im OTon, aber zu einer etwas unpassenden Zeit, deswegen wirds wohl die deutsche Fassung irgendwann nächste Woche.
 

NewLex

Well-Known Member
Original von Jay
Der Film ist tatsächlich lustiger als manch Komödie... und er fühlt sich wie ein Sportfilm an.

Hast du ihn in Deutsch gesehen? Wie ist die Übersetzung? Vor allem bei diesem Film geht wahrscheinlich viel bei der Syncro verloren?
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich hab erst gezögert, da ich dachte, dass der Film gerade aufgrund seiner Sprachthematik im O-Ton wesentlich interessanter ist, aber nachdem ich E- und D-Trailer verglichen hatte, war ich dann zuversichtlich - und wurde bestätigt. Die Synchronisierung ist wirklich klasse und der deutsche Sprecher Firths hat wirklich Tolles geleistet, die Stotototterprobleme authentisch und passend umzusetzen.

In meiner Kindheit kannte ich mal jemanden, der mit solch einer Einschränkung leben musste und im Film klingt es wirklich nicht wie mal eben lieblos nachgemacht, sondern überzeugend.

Was das R-Rating betrifft: lächerlich. Im Film wird mehrfach mal reihenweise geflucht, in dem zahlreiche Vulgärausdrücke hintereinander kommen, aber das geschieht immer als Teil der Sprachtherapie und ist immer lustig. Gerade weil es der steife, stattliche König dann herausbellt, wütend über sich selbst, dass er trotz Herrschaft über ein Land und zahlreiche Kolonien nicht einmal reden kann.
 

Joel.Barish

dank AF
Guter Film und die Synchro funktioniert erstaunlich gut. - Das dürfte so in kurzform das Wichtigste sein.

Firth ist grandios. Es ist wirklich eine dankbare Rolle, aber die muss man auch erst mal spielen. Sie repräsentiert den gesamten Film, weil Bertie eben nahezu immer im Zentrum steht und damit ganz essentiell wichtig für die Sympathielenkung beim Zuschauer ist. Und nur darum geht es letztendlich. Es ist ein Film, der das Herz berührt, der teilweise wirklich witzig ist, der eine sympathische, leidende, Mitleid erregende Hauptfigur hat, die die eigene Schwäche überwindet und es schafft. Das sind so positive Gefühle, die in diesem runden Film einfach gut funktionieren und ihn beim Zuschauer näher bringen. Die royalen und politischen Hintergründen sind kaum von wirklicher Bedeutung, machen den Druck auf Bertie, seine Verantwortung und den Humor, der daraus entsteht, nur größer und leichter nachvollziehbar. Letztendlich ist es "nur" die Geschichte eines Stotterers, der seine Stimme, seine Persönlichkeit, sein Selbstbewusstsein finden muss und dabei einen Freund fürs Leben kennen lernt. Die Standesunterschiede sind ebenfalls primär Humorlieferanten. Der 2. Weltkrieg gehört eben zur Geschichte von George VI., macht, wie gesagt, die ganze Sache größer und wichtiger, ist aber kein zentrales Storyelement. Es ist in dem Sinne also primär ein Unterhaltungsfilm. Eine humoristisches Drama, welches auch einzig auf die beiden Hauptfiguren fokussiert sein könnte, denn Firth ist wahrlich grandios, Rush ebenfalls ganz stark. Der Rest, inklusive Bonham-Carter, gut und passend, ohne großartig aufzufallen. Nur Timothy Spalls Churchill war hart an der Grenze zur Karikatur.

Und wenn wir mal auf die Oscars schielen: "The Social Network" und "Black Swan" sind die besseren Filme, die mutigeren Filme, die mehr wagen, Neues wagen und auch mehr bieten, mehr fordern. Aber die Academy Leute sind ja auch nur Menschen und "The King's Speech" ist mit Leichtigkeit der sympathischste Film der Runde, der, den man ehesten direkt am Herzen trägt. Von daher ist ein Best Picture Gewinn, aus Sicht eines Voter Kollektivs, durchaus nachvollziehbar. Der Regie-Oscar sollte aber noch Möglichkeit nicht an Tom Hooper gehen.

Ich fand es übrigens auffallend ironisch, dass die Ansprache zur Kriegserklärung gegen Deutschland ausgerechnet mit Beethoven unterlegt wurde. Grandioser Filmmoment, aber mit dem 2. Satz der Siebten kann man mich eh leicht ködern.:squint:
 

CC 2

New Member
So, war jetzt auch drin.

Ich fand den auch sehr gut. Hab mich (auch aufgrund eurer Kritiken hier) zur deutschen Version entschieden, allerdings fand ich die Synchro zumindest am Anfang nicht so toll; später fand ich's besser gemacht (oder ich hab mich einfach dran gewöhnt gehabt).
Wie dem auch sei: Auf jeden Fall war's ein sehr guter Film mit Top-Schauspiel. Sehr charmant eingefangen und absolut sympathisch rübergebracht.

Bezüglich Oscars: Black Swan fand ich auch eine Spur besser, aber auch der hier ist sehr gut.
8/10 trifft's da recht gut finde ich.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Toller Film, der vor allem durch seine durchweg grandiosen Schauspieler besticht. Colin Firth als stotternder, unsicherer und etwas hitziger ErstPrinzdannKönig ist schlichtweg großartig. Mindestens ebenso toll, wenn nicht sogar besser ist aber Geoffrey Rush, der Firth eigentlich jede Szene stielt. Und beide zusammen sind pures Leinwandgold. Helena Bonham Carter ist gutes Beiwerk und Guy Pearce hab ich nichtmal erkannt.

Die Regie war aber auch super. Ruhig und gemächlich, passend zur Geschichte, in stimmungsvollen Bildkompositionen und Kameraeinstellungen unterlegt von Alexandre Desplats, okayem, wenn auch routinierten Soundtrack.

Insgesamt ein wundervoller Charakterfilm mit tollen Darstellern, der aber auch optisch überzeugt. Darf bei den Oscars abräumen, muss aber nicht, wobei ich den beiden Hauptdarstellern, vor allem Rush, die Daumen drücken werde.

8,5/10
 

Silberschnatz

New Member
Hier noch mein Eindruck:

Leise inszeniert und ohne Überraschungen, aber außerordentlich ergreifende Darsteller, dazu passend emotionalisierender Soundtrack.. Bonuspunkt für das mutige Thema! Ich stottere selbst und muss sagen, dass der Film erstmalig authentisch rüberbringt, wie man sich mit einem derartigen Sprachfehler manchmal fühlt - grandiose Leistung von Regisseur und Hauptdarsteller.

Inhaltlich bzw. aus heutiger sprachtherapeutischer Sicht könnte man natürlich kritisieren, dass jetzt wieder viele denken, Stotterer wären umerzogene Linkshänder bzw. hätten als Kind eine schlimme Erziehung erlebt, was natürlich absoluter Humbug ist. :wink:

Insgesamt 8/10, ist aber nicht mein Oscarfavorit und wird meiner Ansicht nach auch vielleicht etwas zu Unrecht so "gehypt". Dürfte jedenfalls nicht jedem gefallen, gerade weil der Film so ruhig und dialoglastig ist.
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
Hat mir gut gefallen, aber meiner Meinung nach auch etwas überhypt. Ich meine, Colin Firth ist ein toller Schauspieler keine Frage, aber er hätte bereits einen Oscar für A Single Man kriegen sollen finde ich, der Film hat mir besser gefallen als The King's Speech, der halt wie ein typischer Oscarfilm aussieht.

Was mir am besten an diesem Film gefallen hat ist die Beziehung zwischen Geoffry Rush und Colin Firth, die funktioniert ganz hervorragend und wenn es dafür einen Preis gäbe, würde der ganz klar an die beiden gehen. Helena Bonham Carter war sehr süß als die besorgte, unterstützende, liebevolle Ehefrau, eine Rolle, in ich zumindest sie noch nie gesehen habe.

Genauso wie bei The Queen hatte ich zu dieser ganzen Royal Family Thematik kaum einen Bezug, das interessiert mich einfach überhaupt nicht, aber Berties individuelles Schicksal und seine persönliche Geschichte hat das ganze wirklich zugänglich gemacht und von daher ja, hat man sich am Ende wirklich für ihn gefreut. Trotzdem ist mir der Film insgesamt nicht so ans Herz gewachsen, wie ich dachte, dass er es tun würde.

Ich werde ihn mir aber glaube ich noch mal angucken, auf Deutsch diesmal (in Brüssel laufen alle Filme im OmU).

8/10
 

Joel.Barish

dank AF
Original von MaggieTheCat
Hat mir gut gefallen, aber meiner Meinung nach auch etwas überhypt. Ich meine, Colin Firth ist ein toller Schauspieler keine Frage, aber er hätte bereits einen Oscar für A Single Man kriegen sollen finde ich, der Film hat mir besser gefallen als The King's Speech, der halt wie ein typischer Oscarfilm aussieht. [...]
Mit dem letzten Teil stimme ich dir zu, aber davor klingt es komisch. Ist für die Vergabe des Oscars an den besten Hauptdarsteller nicht die Leistung des Schauspielers wichtiger, als der Film an sich und wie er dir gefallen hat? Das ist allgemein so eine kleine Schwäche der Academy, die sich irgendwann auf 10-12 Filme eingeschossen hat und damit sämtliche Kategorien zu nahezu zwei Dritteln füllt. Was ich meine, ist, dass eine gute Leistung in egal welcher Kategorie, nicht unbedingt zu einem der besten Filme des Jahres gehören muss.
 
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