Migration - freie Marktwirtschaft: ein Widerspruch?

General_Lee

New Member
Ganz ehrlich? ich bin froh, dass nicht jeder Afrikaner nach Europa kommen kann. Ich finds richtig dass die direkt von den Booten in Abschiebungshaft kommen und dann mit dem nächsten Flieger/Boot (auf Kosten des Steuerzahlers!) wieder heimgeschickt werden.
Warum sollten wir die nach Europa reinlassen? Damit sie als Illegale auf der Straße Drogen verticken oder mich ausrauben können?
Die sind eine einzige Belastung für unsere Gesellschaft und unser System. Die, die illegal nach Europa wollen haben in der Regel keine Bildung, keine Qualifikation und keinerlei Beitrag für Europa zu leisten.
Nenn mir einen guten Grund, warum man das nicht so handhaben sollte wie es in dem Artikel beschrieben ist?
Was natürlich nicht richtig ist, ist dass die afrikanischen Länder wirtschaftlich ausgebeutet werden. Aber fairerweise muss man sagen, dass es Länder wie China oder Indien auch geschafft sich zu emanzipieren.
Der Westen hat es auch nicht geschafft zu verhindern, dass diese beiden Länder dermaßen auf dem aufstrebenden Ast sind, dass sie bald alle westlichen Länder überholt haben könnten (China steht ja nun schon vor Japan auf Rang 2).
 

Presko

Well-Known Member
Aber die Qualifizierten wirbt man aus den Ländern ab, ist denn das fair?

Wieso wollen denn so viele Menschen in die Industriestaaten?

Und zum Widerspruch zwischen freier Marktwirtschaft und illegalisierung der Migation sagst Du nichts.

China hat es geschafft ja, aber sie haben den Markt nie ganz geöffnet, sie kamen nie unter die Knute des IWF. Im Gegenteil sie haben lange sehr geschützt ihre Wirtschaft aufgebaut und dann den Makt sehr kontrolliert geöffnet.

Du nennst Japan und China. Beide Länder haben eine ganz andere Geschichte. Sie waren immer autonomer als beispielsweise Afrika. Schau dir Mal die Karte von AFrika an, die Grenzen dort wurden mit dem Masstab gezogen. Afrika spielt eine ganz andere Rolle.
Indien hat der Vorteil, dass Briten dort zumindest gute Infrastrukturen aufgebaut hatten und dass die Inder eine Wirtschaft hatten. Zudem hatte Indien auch viel Glück mit dem Informatikboom. Nur mach bei Indien keinen Fehler. Indien und China wachsen zwar, allerdings ist die Armut immer noch riesig, hat einfach in gewissen Teilen. Aber gerade auch in Asien gibt es riesige Teile der Welt, in denen die Armut kaum noch zu überbieten ist. Ähnlich die Ex-Sowjetstaaten. Bei allen hat man das westliche Modell durchgesetzt.

Ein anderes Beispiel ist Mexiko - Amerika. Amerika ist ja auch im Kampf gegen die Migration der Mexikaner. Aber studiert mal die Wirtschaftsverträge zwischen den beiden Ländern. Die USA setzt jegliche Liberalisierung durch. Mexiko kann in Verhandlungen ja nichts dagegen halten. Schlussendlich ist es so, dass die USA ihre Wirtschaft mit Zöllen u.s.w. schützt, während in Mexiko wirtschaftlich die Grenzen offen stehen.

Ein anderes Beispiel sind die Pflegeberufe. In westlichen Ländern fehlt es durch die Überalterung der Bevölkerung massiv an Pflegepersonal. Also sucht man die qualifizierten Personen im Ausland. Viele kommen aus Enwicklungsländer und die empfängt man mit offenen Armen, ja man sucht sie bewusst. Nur die Kehrseite ist, dass in den Entwicklungsländern ein riesiger Mangel an ausgebildetem Pflegepersonal entsteht, weil dieses natürlich abwandert.
 

General_Lee

New Member
Indien hat der Vorteil, dass Briten dort zumindest gute Infrastrukturen aufgebaut hatten
Da wirft sich mir die Frage auf, weshalb es viele Länder nicht schaffen selber etwas auf die Beine zu stellen, z.B. eben eine gute Infrastruktur? Wieso braucht es da immer Hilfe für alles und jeden? Ich kann mir vorstellen, dass es in vielen Ländern - gerade in Afrika - ohne jetzt rassistisch klingen zu wollen ein Mentalitätsproblem gibt. Warum spucken die Leute da nicht einfach mal in die Hände und bauen in Eigeninitiative etwas auf? Den Trümmerfrauen in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg hat auch niemand jemals einen Pfennig gezahlt und trotzdem haben sie einen großen Beitrag zum Wiederaufbau Deutschlands geleistet.
Klar ist nach Deutschland im Rahmen des Marshall Plans ein Haufen Geld geflossen, aber wie viele Milliarden haben wir schon nach Afrika geschickt die letzten Jahrzehnte?
Irgendwo haperts da doch und ich weiß nicht so recht ob das alles auf die Unterdrückung durch die westlichen Länder zurückzuführen ist.
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Hier funktionierts nicht anders als in Entwicklungsländern. Es läuft alles so ab, wie es historisch bisher überall auf der Welt ablief. Vom Altertum bis heute kam doch Wohlstand und Fortschritt nicht vom "selbst am Arsch packen". Als die Römer über das, was heute Deutschland ist, drüber gerubbelt sind, blieb mehr für den Fortschritt hängen als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt. Okkupation und Besatzung, Krieg, Versklavung, Ausbeutung, Ressourcenabtrag, Diktaturen, totalitäre Systeme und und und... Wir waren nur einfach viel früher dran. Afrika macht heute im Schnelldurchlauf das durch, was unsere Vorfahren glücklicherweise schon vor vielen Hundert Jahren hinter sich gebracht haben.
China wächst, keine Frage, macht im Moment aber das im Schnelldurchlauf mit, wofür die westliche Wirtschaft mehrere Generationen brauchte. Der Ballon wird genauso platzen. Indien geht es ähnlich, denn statt der Bevölkerung zu mehr Wohlstand zu verhelfen, fördert man nur bestimmte Schichten und bestellt bei den Russen einen Flugzeugträger.

Was die Trümmerfrauen angeht, gab es die nicht nur in Deutschland, aber es ist ein Unterschied, ob man beim Trümmer wegräumen von Soldaten bedroht, unterstützt, oder in Ruhe gelassen wird. Die Chance die man Deutschland gab, ist sowieso einzigartig, weil viel mehr Faktoren im Spiel waren, als nur der gute Wille der Bevölkerung, es in Zukunft besser zu machen. Wäre Stalin damals nicht die zentrale Bedrohung der westlichen Idee gewesen und Deutschland strategisch kaum relevant, hätte es vlt. nichtmal mehr Trümmerfrauen gegeben, die noch einen Stein hätten umdrehen können. Damals hätte man das den Alliierten nichtmal verübeln können. Die Chance bekommen, was draus gemacht und statt dankbar zu sein, meckert heute jeder nur rum, wie böse die gegenwärtigen Partnerstaaten sind. Witzlos.

Was Migration und freie Marktwirtschaft angeht, sehe ich da keinen Widerspruch. Know How übertrug sich seit man denken kann oft von anderen Kulturen auf die eigene, nicht selten auch mit Zwang. Oder umgekehrt, aber der Stand den man als Industrienation hat, lässt nunmal wenig Spielraum für ein Denken in zwei Richtungen. Wir haben nichts mehr zu geben, nehmen aber.

Ganz davon ab, sollten die Deutschen auch langsam mal begreifen, dass immer noch mehr Zeche für die Verbrechen am jüdischen Volk bezahlt wird (ja, auch heute noch in hohem Maße), denn für die Unterstützung von Entwicklungsländern. Milliarden reingesteckt, das hundertfache rausgeholt.

Was die meisten so stört ist doch, dass die, die am meisten von der Ausbeutung der heutigen Entwicklungsländer hatten, heute kein Teil mehr unserer Gesellschaft sind. Unser eins profitiert weniger von diesem Umstand, als noch zur Kolonialzeit und weil das nunmal schon eine ganze Weile her ist, meckert jeder rum, er möchte nicht für Afrika zahlen, weil die Kohle eh knapp ist.

Man könnte jetzt ewig darum diskutieren, was zu erst da war, das Ei oder das Huhn. Kommt unser Wohlstand und unser Fortschritt vom Ausbeuten, oder machte unser Wohlstand das Ausbeuten anderer Länder erst möglich?

Mit Afrika ist das ähnlich, nur dass die Umstände zu damals, als z.b. der Westen noch von Rom zertreten wurde, ein bißchen anders sind. Krieg findet auf anderen Ebenen statt, Wohlstand und Fortschritt definieren sich nicht mehr nur über das Volk und seine Gebiete, sondern die reine Staatsgewalt und den internationalen Stand in der Gemeinschaft. Fehlt der, ist es heute schwieriger als noch vor tausend Jahren, irgendwas geltend zu machen, denn heute erfährt die gesamte Gemeinschaft innerhalb von Sekunden, was in deinem eigenen Land passiert. Findet man Öl, hast Du die Geier darum kreisen, bevor überhaupt der Rest deiner Bevölkerung weiß, was Sache ist.

Das Problem ist imho auch weniger die Armut, als der Unterschied zwischen denen, die keine Mittel haben sich durchzusetzen und denen, die Mittel haben. In die Hände spucken, wenn man nichtmal weiß, wie man sich mit anderen Teilen der Bevölkerung in Verbindung setzt ohne dafür zu bezahlen im direkten Kontrast zum großen afrikanischen Unternehmer, der vom Westen profitiert, wie der Westen vom Land. Die Unterschiede sind einfach viel zu krass. Und sie werden immer größer, das sind die Nachteile des Fortschritts, dass die Mittel heute immer mehr Distanz zwischen eigentlich gleichen Menschen schaffen.

Was die Mentalität angeht: Besser kriminell als verhungern. Menschlich.
 
Y

Yautja

Guest
So einen ähnlichen thread hatte ich ja auch gestartet dort wurde ich blöd angepöbelt auch der user @Hexe hatte in diesem thread ein seltsamen Beitrag hinterlassen,hier gibts du dich allerdings liberal....sehr seltsam
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Original von Yautja
So einen ähnlichen thread hatte ich ja auch gestartet dort wurde ich blöd angepöbelt auch der user @Hexe hatte in diesem thread ein seltsamen Beitrag hinterlassen,hier gibts du dich allerdings liberal....sehr seltsam

Du meinst das hier?

Original von hexe
ohgott, was ist denn hier für ne Thread-Perle an mir vorbei gegangen? :uah:

Geez, da hat aber wer Kopfkirmes. :ugly:

Das war mein einziger Beitrag in dem Thread & mit dem letzten Beitrag meinte ich nichtmal Dich? Verwechslung?
 
Y

Yautja

Guest
Nein keine verwechslung,weiß auch das du mich nicht meintest da der Text den ich in diesem thread gepostet habe ja auch nicht von mir ist.
Mich wundert deine Reaktion auf beide Threads nur etwas,da sich beide ähnlich sind. :smile:
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Original von Yautja
Nein keine verwechslung,weiß auch das du mich nicht meintest da der Text den ich in diesem thread gepostet habe ja auch nicht von mir ist.
Mich wundert deine Reaktion auf beide Threads nur etwas,da sich beide ähnlich sind. :smile:

Meine Reaktion auf beide Threads? So langsam check ich, was Du meinst. Ich hab mich in dem anderen Thread einfach nicht mehr eingeklinkt, weil die ganze Diskussion schon gelaufen war. Dachtest wohl, ich meine das mit der "Thread-Perle" sarkastisch, hm? :smile:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Man kann das gleiche Thema auch unterschiedlich angehen, Yautja. Wenn du rassistische Äußerungen von dir lässt, ist es kein Wunder, dass du dafür kritisiert wirst. Es kommt immer auf die Formulierungen an :wink:

In diesem Thread sehe ich leider auch eine rassistische Tendenz, die aber zum Glück noch halbwegs sachlich diskutiert wird. Ich halte mich lieber raus... Nein, doch nicht. Meine Frage an General Lee: Bist du ein Afrika-Experte oder warum glaubst du, dass die Situation dort drüben mit der Situation im Nachkriegs-Deutschland vergleichbar ist? Wenn dort teilweise Zustände wie im Bürgerkrieg herrschen, ist es doch schwieriger, dort eine Infrastruktur aufzubauen, weil alle Seiten die Macht an sich reißen und es auf ihre Weise machen wollen. In Deutschland war es was völlig anderes. Das Land hat erneut einen Weltkrieg ausgelöst und bekam dann noch Unterstützung beim Wiederaufbau. Herrschten hier bürgerkrigerische Zustände nach dem Krieg? Wäre mir neu. Man braucht eine gewisse Stabilität im Land, um die Dinge halbwegs regeln zu können.
 

General_Lee

New Member
Ich seh nicht ganz wo meine Aussage rassistisch sein soll. Ich behaupte in keinster Weise, dass die Afrikaner oder sonst irgendeine Volksgruppe mangelnde Fähgikeiten im Vergleich zu einer anderen aufweisen.
Alles was ich sage - und auch das ist nur eine persönliche Vermutung - ist, dass in Afrika wohl eine andere Mentalität herrscht als in Deutschland. Der Deutsche an sich (jaja, pauschalisiert, ich weiß) ist gerne mal obrigkeitshörig und sinnt nach Ordnung und Disziplin. Nicht genetisch oder sonstwas bedingt, sondern einfach nur weil sich die Kultur hier historisch so entwickelt hat. Afrika hat eben eine völlig andere Geschichte und dadurch bedingt eine andere Mentalität in der es vielleicht nicht so verankert ist um jeden Preis eine öffentliche Ordnung zu gewährleisten.
Du sagst es selber, verschiedenste Warlords von verschiedenen Volksgruppen versuchen die Macht an sich zu reisen. An Kooperation zur Aufstellung einer größeren Ordnung denken diese Warlords nicht. So war es eben nie in Afrika.
Nochmal, ich sage damit nicht, dass ein Afrikaner nicht in der Lage genauso ordentlich und diszipliniert zu arbeiten wie ein Europäer! Das wäre dumm und rassistisch.
Ich will nur sagen, dass es einfach nicht so sehr in der Kultur dort verankert ist eine große Gemeinschaft zu bilden und an einem Strang zu ziehen um damit was Großes zu bewegen.
Die Schwäche Afrikas ist sein Flickenteppich aus Interessen und Konflikten.
Ein vereintes Afrika könnte den westlichen Mächten und Industrien die Stirn bieten und die Ausbeutung verhindern!
Europa ist in der Welt auch nur stark durch seine Gemeinschaft! Was wäre ein Land wie Portugal oder Slowenien ohne die EU? Wie könnte so ein Land seine Interessen und die seiner Wirtschaft wahren?
Garnicht, die EU kann es!
 
Y

Yautja

Guest
Original von Tyler Durden
Man kann das gleiche Thema auch unterschiedlich angehen, Yautja. Wenn du rassistische Äußerungen von dir lässt, ist es kein Wunder, dass du dafür kritisiert wirst. Es kommt immer auf die Formulierungen an :wink:

Hä ? Was für rassistisches Zeug ? scheints wohl mich mit jemanden zu verwechseln :wink: :omg: :facepalm:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Gut, dann habe ich wohl etwas in deine Aussagen hineininterpretiert, was du nicht sagen wolltest. Sorry.

Ich denke einfach, dass wir uns nicht gut genug mit der Sitauation auskennen, um jemanden kritisieren zu können. Ich denke zum Beispiel, dass die Hilfsorganisationen und die ganzen Wohlfahrtsvereine das meiste Geld selber einstecken. Und das wenige Geld, das es bis nach Afrika schafft, wird dort von den Leuten eingesteckt, die das ganze verwalten. Von den Milliarden, die gespendet werden, kommt nur ein kleiner Teil bei der eigentlichen Zielgruppe an, denke ich. Letztes Jahr (meine ich) gab es doch zum Beispiel diesen Skandall mit Unesco. Sie haben Unmengen an Spendengeldern an "Berater" gezahlt. Wie gesagt, die ganzen Spendengelder kommen nicht wirklich dort an, wo sie gebraucht werden. Hier wird erstmal in Deutschland abgezogen (Verwaltungskosten nennt man es dann. Klar, es kostet sicherlich Millionen und einen ungeheuren Aufwand, einen Geldbetrag von einem Konto auf ein anderes zu überweisen). Dann ziehen die Machthaber in Afrika auch noch was für sich ab. Von der obersten Stelle bis zur untersten, und wenn es irgenwann unten ankommt, sind aus 5 Millionen locker ein paar Tausend übrig geblieben.
 
Y

Yautja

Guest
Original von Tyler Durden
Gut, dann habe ich wohl etwas in deine Aussagen hineininterpretiert, was du nicht sagen wolltest. Sorry.

Wie kommst du überhaupt auf sowas ? Der andere Thread den ich erwähnte hatte mit Rassismus doch gar nix zu tun
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Original von Presko
@ Hexe:

Afrika macht heute im Schnelldurchlauf das durch, was unsere Vorfahren glücklicherweise schon vor vielen Hundert Jahren hinter sich gebracht haben.
Würde ich so nicht sagen. Die Frage wäre auch, welche Art der Entwicklung du meinst. Industrialisierung? Agrarrevolution? Reformation? Afrika bzw. die einzelnen Länder machen sehr wohl ganz individuelle Entwicklungen durch und haben solche schon durchgemacht und sie waren auch schon früher in Entwicklungen von Grossreichen miteinbezogen, sei das vom arabischen Raum oder vom eher westlichen Raum aus. Vielleicht kannst Du ja etwas genau er sagen, was Du mit dem meinst, was sie jetzt im Schnelldurchlauf durchmachen.

Jemand zog Grenzen, jemand erhob Nationen innerhalb der Grenzen und jemand akzeptiert das nicht. Der Lauf der Dinge. Selbst im modernen Europa hat man damit heute noch seine Probleme. Industrialisierung und Reformen sind imo weniger auf den kulturellen Grundzügen einer Gesellschaft aufgebaut als vielmehr auf ihrem internationalen Stellenwert. Du kannst Afrika nicht auf die Rechnung setzen und China und ähnliche Nationen unterschlagen. Es gibt verschiedene Wege, wie man die Maschine Industrie zum Laufen bringt, aber die Art und Weise wie sie laufen ist überall gleich. Es geht um Profit und wirtschaftliche Macht, gefolgt von Wohlstand und dem Stellenwert innerhalb der Weltgemeinschaft.
Was den Einfluss von Grossreichen angeht, lässt sich das auf die heutige Situation nicht mehr anwenden, weil ein Grossreich oft auch strategisch wuchs, ohne den reinen wirtschaftlichen Zweck zu erfüllen und ohne ein Konzept der Gemeinschaft zu verwirklichen. Nicht jedes Grossreich war kulturell orientiert. Das populärste Beispiel dafür wären z.b. die Römer.

Was Migration und freie Marktwirtschaft angeht, sehe ich da keinen Widerspruch. Know How übertrug sich seit man denken kann oft von anderen Kulturen auf die eigene, nicht selten auch mit Zwang. Oder umgekehrt, aber der Stand den man als Industrienation hat, lässt nunmal wenig Spielraum für ein Denken in zwei Richtungen. Wir haben nichts mehr zu geben, nehmen aber.
Hmm, ich weiss nicht, ob ich Dich recht verstehe. Know How überträgt sich von anderen Kulturen auf die eigene. Klar, geb ich Dir recht. Ist es aber richtig zu sagen, wir nehmen die, welche wir brauchen können, die Besten sozusagen und die anderen halten wir von der Migration ab. Du sagst Kulturtransfer gab es schon immer, das ist richtig, aber es ist auch richtig, dass es noch nie eine solche Unterdrückung und Kontrolle von Völkerbewegungen gab. Es gehörte dazu, dass Menschen wanderten, sich wo niederliessen.

Ich kann Dir nicht sagen, ob es richtig ist, wie man es macht. Es ist wie Du hier schreibst, man schöpft die ausländische Elite ab. Mit Kultur hat das nichts zu tun. Es geht nicht mehr um Kulturtransfer, sondern nur noch um Know How.

Man könnte jetzt ewig darum diskutieren, was zu erst da war, das Ei oder das Huhn. Kommt unser Wohlstand und unser Fortschritt vom Ausbeuten, oder machte unser Wohlstand das Ausbeuten anderer Länder erst möglich?
Du hältst so eine Diskussion für überflüssig oder unnötig? Findest, man sollte nicht mit der Moralkeule schwingen? Aber sollte man nicht auch ehrlich sein, und es versuchen den Leuten bewusst zu machen, dass wir in einem System Leben, das extrem ungerecht ist und daher überdacht werden muss? Ist es nicht auch wichtig, den Leuten zu sagen, he, ihr tragt eine Mitverantwortung an diesem Leid? Denn davon bin ich überzeugt.

Doch, man sollte in dieser Sache immer die Moralkeule schwingen. Alleine schon deshalb, weil sich kaum eine westliche Nation von dieser kulturellen Vergewaltigung freisprechen kann. Der Punkt ist nur, dass dieses Thema heute keine Brisanz mehr hat.
Es ist nur ähnlich wie mit dem dritten Reich und Hitler. Jeder bestimmt einen Punkt ab wann er diesen Teil der Geschichte wahrnimmt. Die einen erinnern sich an den (erwiesen vorgetäuschten) Wohlstand durch Hitlers Reformen, wieder andere erinnern sich an die Zeit, als die Alliierten deutsche Städte dem Erdboden gleich machten. Es ist für viele Menschen sehr schwer, den Verlauf solcher Ereignisse nachzuvollziehen.
Irgendwann waren unsere Nationen in Afrika und haben dort etwas getan. Was und wann genau, wissen nicht mehr viele Menschen. Irgendwann zog man sich aus Afrika weitestgehend zurück. Warum und wann, wissen auch nicht mehr viele Menschen.
Was viele Menschen heute aber wissen, ist wie korrupt die Gesellschaft dort mittlerweile ist, wie verwegen afrikanische Piraten friedliche Handelsschiffe attakieren und die Besatzungen als Geißeln nehmen, man hat heute nunmal dieses Bild im Kopf, nichtmehr das der Kolonialbesatzer und Industrievertreter, die das Land an den Tropf hingen.

Ich kann Dir nicht sagen, ob es reicht, wenn man die Menschen versucht daran zu erinnern, weil ich mich zwar sehr für Geschichte interessiere, aber nicht für Einzelschicksale und ähnliche Details. Ich kann auch keinem hungernden Afrikaner nachempfinden, wie er sich jeden Tag fühlen muss.

Ich weiß nur, dass ich keinen Flüchtling, der sich übers rote Meer hier her schafft, dafür verurteilen würde, dass er es getan hat. Dafür bin ich auch viel zu weit weg von dieser ganzen Sache, auch emotional.

Vielleicht war derThreadtite und die Ausgangslage auch schlecht gelegt.
Ich möchte es anders versuchen. Glaubt Ihr, dass der Kapitalismus, von mir aus auch der demokratische Kapitalismus so etwas wie das Endziel der menschlichen oder wirtschaftlichen Entwicklung ist? Fukuyama wurde beispielsweise bekannt mit dem Ausspruch, wir hätten das Ende der Geschichte erreicht, weil nun die Entwicklung abgeschlossen sei...

Kurz und knapp. Bevor die Weltwirtschaft irgendwas besonderes mit unserer Entwicklung anstellt, bomben wir uns wieder zurück in die Steinzeit. Meine Meinung.

Was Frontex und diesen ganzen Anti-Migrationscheiss angeht, glaube ich nicht daran, dass sich auch nur ein Flüchtling davon abhalten lässt, weiter über das Meer rüber zu kommen und es wird auch immer Fischer geben, die Flüchtlinge aufnehmen, ihnen an Land helfen und dafür hinterher bestraft werden.

Zu den CADTM Zahlen: Die werden imho immer häufiger nach oben korrigiert. Fass ohne Boden, diese Zinsgeschichte, aber ein tolles Druckmittel auf schwächere Nationen. Schattenseite der Globalisierung.

Ansonsten ja, ich finds ok, wenn jemand die Moralkeule bei dem Thema schwingt. Ich machs nur nicht, weil mir andere Dinge wichtiger sind.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Presko
Vielleicht war derThreadtite und die Ausgangslage auch schlecht gelegt.
Ich möchte es anders versuchen. Glaubt Ihr, dass der Kapitalismus, von mir aus auch der demokratische Kapitalismus so etwas wie das Endziel der menschlichen oder wirtschaftlichen Entwicklung ist?
Nein. Es gefällt mir sowieso nicht, wie sich der Westen in fremde Kulturen einmischt, weil er meint, er hätte Weisheit mit Löffeln gefressen. Ich weiß nicht mehr, wer es war, aber ein Autor hat es mal richtig verglichen: man kann den Wachstum einer Pflanze nicht beschleunigen, indem man daran zieht. Man hätte sich niemals in Afrika einmischen sollen, und am besten sollten wir uns auch auch aus anderen Ländern raushalten, wir haben dort nichts zu suchen. Gute Absichten hin oder her - wir sollten uns in fremde Länder nicht einmischen. Wenn die Bevölkerung eines Landes mit ihrem Diktator nicht zufrieden ist, wird sie sich früher oder später erheben und kämpfen. Wenn aber der Großteil der Bevölkerung mit der Regierung zufrieden ist, dann ist das eben so. Wer gibt uns das Recht, zu entscheiden, was für ein fremdes Land und für andere Leute das Beste ist?
 

Presko

Well-Known Member
Gerade in einer Diskussion gehört: Seit 2008 habe man die Gelder für die Welthungerhilfe von 6 auf 2.8 Milliarden gestrichen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Weltweit, oder? Ich meine, waren es früher 6 Mrd. aus der ganzen Welt oder von Europa oder von Deutschland allein?
 
Oben