Dr.WalterJenning
Düsterer Beherrscher
Ich fand den ziemlich schwach. Codename:Geronimo, der sich mit der gleichen Thematik beschäftigt, ist da wesentlich stimmiger umgesetzt.
Joel.Barish schrieb:Wo habe ich dir denn erklärt, was "pseudo" heißt? Ich habe lediglich eingeräumt, dass viele Leute das Wort gerne benutzen, dass es aber nicht immer angebracht ist. Nicht alles in deine Richtung was kein Lob ist, ist automatisch böse gemeint.
Joel.Barish schrieb:Und du findest, dass ein Film, der sich eigentlich ausschließlich rund um diese eine Frauenfigur entwickelt, die zehn Jahre ihres Lebens für die symbolische Ergreifung eines Mannes opfert, die als naive Anfängerin zu Beginn dabei ist und sich in dieser extremen Situation immer weiter entwickelt, durch die Erfahrungen, durch die Handlungen, die sie durchführen muss, das findest du "pseudo"?
Joel.Barish schrieb:Ein Film, der wie kein Film zuvor das schizophrene Verhältnis der USA (und der Welt) zur Folter aufgreift und dramatisch verarbeitet, der nicht ohne Grund gewaltige Kontroversen ausgelöst hat? Das reicht dir nicht?
Joel.Barish schrieb:Ein Spielfilm ist nicht dafür da, dir Antworten zu liefern und dir zu erklären, wie du denn nun zu Folter stehen sollst, wie du das finden sollst, was die USA da in Pakistan und generell in den letzten 12 Jahren gemacht haben. Ein guter Film konfrontiert dich mit Szenen und Situationen und ZDT ist voll davon. Sei es Mayas erste Beteiligung an der Folter oder die Hilflosigkeit und Fassungslosigkeit, als Obama im Fernsehen verkündet, die USA würde nicht foltern.
Joel.Barish schrieb:Okay, eigenartiges Missverständnis mit der "pseudo" Sache. Beide meinten wir es eigentlich nett und beide haben wir den jeweils anderen irgendwie anders aufgefasst. Keine böse Absicht. Belassen wir es dabei?
Joel.Barish schrieb:Na ja, ich finde die Formulierung ["Die Ausführung war durchaus ungenügend und viel zu distanziert"] schon irgendwie fies, als bestünde kein Zweifel daran, dass du richtig liegst.
Joel.Barish schrieb:Ein Film, der wie kein Film zuvor das schizophrene Verhältnis der USA (und der Welt) zur Folter aufgreift und dramatisch verarbeitet, der nicht ohne Grund gewaltige Kontroversen ausgelöst hat? Das reicht dir nicht? Weil, öhm, es ist trotz allem ja keine Doku. Bigelow und Boal wissen schon, was einen Spielfilm ausmacht und Boal hat als investigativer Journalist so viel relevante und wahre Informationen angehäuft, dass die CIA erstmal stutzig wurde. Ein Spielfilm ist nicht dafür da, dir Antworten zu liefern und dir zu erklären, wie du denn nun zu Folter stehen sollst, wie du das finden sollst, was die USA da in Pakistan und generell in den letzten 12 Jahren gemacht haben. Ein guter Film konfrontiert dich mit Szenen und Situationen und ZDT ist voll davon.