Ist 3D die Rettung der Kinobranche? [BGT]

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
3D hätte den Kinos gut getan, hätten sie es exklusiv beibehalten. Und hätten sich die Studios besser achtsam überlegt, welche Filme sie als 3D Event zeigen. Dass sie jetzt selbst Müll wie Gullivers Reisen in 3D bringen oder billig nach konvertieren und 3D Eintritt ins Heimkino und ins Gaming findet, lässt alles einstürzen. Demnächst ist 3D nichts besonderes mehr, und da viele schlechte Erfahrungen mit 3D gemacht werden, werden die Leute vorsichtiger mit ihrem Geld. Da wollte man zu schnell den dicken Reibach machen.

Ich glaube aber, dass Leute selbst dann noch ins Kino gehen werden, hat jeder einen 3D Fernseher zuhaus, der sogar ohne Brille funktioniert. Die Exklusivität der Erstaufführung und das Gruppenerlebnis wird noch lange Wirkung haben.
 

McKenzie

Unchained
Ich glaube aber, dass Leute selbst dann noch ins Kino gehen werden, hat jeder einen 3D Fernseher zuhaus, der sogar ohne Brille funktioniert. Die Exklusivität der Erstaufführung und das Gruppenerlebnis wird noch lange Wirkung haben.
Denk ich auch, Es wird auch kein Heimkino je an die Größe einer richtigen Kinoleinwand rankommen. (...außer vielleicht bei Quentin Tarantino zuhause :wink: )
 

Snogard

New Member
Na das ist ja auch wieder ein ganz anderes Blatt. Sicherlich ist es Zuhause kleiner, aber dafür ist die Bildqualität besser.

Ich gebe Jay bezüglich 3D recht, wäre es exklusiv für bestimmte Filme geblieben, hätte es sicherlich mehr gezogen, als jetzt jeden Mist in 3D zu präsentieren. Vor allem bei Filmen, bei denen 3D völlig überflüssig ist.

Die Ursprüngliche Frage lautet ja:
"Ist 3D die Rettung der Kinobranche?"

Ich sage ganz klar: NEIN!
Sicherlich gibt es kein "eierlegendes-woll-milch-sau"-Rezept um das Kino wieder in Schwung zu bringen. Aber 3D wird es auch nicht rausreissen, auf lange Sicht.
Mir ist das schon vor dem 3D Wahn aufgefallen, dass man Freitags oder Samstags in einen Blockbuster ging und das Kino (trotz Filmstart am Donnerstag) stellenweise nur zu einem Viertel gefüllt war.
Am Programmangebot alleine liegt es sicherlich nicht. Für mich sind es eindeutig die Preise, die das Kino sterben lassen. Schaut euch doch mal den Zerfall der DVD Preise an, seit es BluRay gibt. Mir ist schon klar, dass die Betreiber die Umrüstkosten für 3D einspielen müssen, aber so ist das im Leben, da hat der Broker halt auf die falsche Aktie gesetzt und zahlt nun die Zeche. Das ist mir jedoch egal, ich bin Endverbraucher, der auf sein Geld schaut. Die Zeiten, in denen die sich mit einem Kinocenter den Arsch vergolden können sind nun einmal vorbei.

Gut, ich weiß nicht wie sich die Einnahme verteilt, was bekommt z.B. UCI, was die Verleiher, was das Personal etc.
Aber wenn man sich die deutsche boxoffice ansieht, dann müsste doch ordentlich was hängen bleiben um die Preise zu senken.

Beispiel Fast 5 :
May 58 $13,431,953
April 28May 1 $23,839,450

Sind also Brutto knapp 26Mio €
Zumindest, wenn ich die Tabelle nun richtig deute.
 

Grintolix

Well-Known Member
Original von Grintolix
Ich wollte eigentlich auch Thor im Kino sehen. Da unser Kino zwei 3D Säle hat, hoffe ich jetzt, dass nach Start von Fluch der Karibik 4 eben Thor in einen 2D Saal verfrachtet wird.

So, genau so eingetroffen, wie ich es erwartet habe. Ab Donnerstag läuft Thor in 2D. Ebenfalls in 2D jetzt Rio :uah: und in 3D laufen FdK4 :super: Priest & Winx Club - Das Magische Abenteuer :facepalm:

Somit werde ich mir Fdk4 in 3D und dann noch gemütlich mal Thor in 2D ansehen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Jon Landa, Produzent von "Avatar" hat mal was zum thema 3D gesagt und erzählte auch einiges zum Thema der nachkonvertierung von "Titanic".


"Beispielsweise bei der Farbgebung erreichen wir nie eine wirkliche Farbe, eine Konvertierung wird nie wirkliches 3D sein. Man hat einfach nicht all diese Informationen, also betrügt man. Wie gut kann so ein Fake sein? Nun, je länger man Zeit hat, desto besser kann er sein. Bei 'Titanic 3D' wollen wir von Anfang an eine Illusion von 3D schaffen und nachdem wir ein Jahr Zeit für die Konvertierung haben, werden wir es zumindest auf 2,8D bringen und der Unterschied wird für das Kinopublikum kaum wahrnehmbar sein. Würden wir uns mehr beeilen, würden wir wohl bei 2,4D landen und das würde nicht gut aussehen.In der Werbung seht man Labels wie 'RealD 3D', 'Imax 3D', vielleicht sollte man einfach auch sagen 'in 3D konvertiert'. Wir würden davor bei 'Titanic' nicht zurückschrecken. Wir nehmen uns die Zeit, es richtig zu machen. Man muss aber ehrlich zu den Verbrauchern sein.Das Publikum ist klüger als die Studios denken. Es weiß, wann ein Film originär in 3D gemacht ist und diese Filme macht es ausfindig. Wir leben in einer Zeit, in der sich Informationen dank Twitter und Facebook derart schnell verbreiten, dass wenn ein 3D-Film am Freitag in die Kinos kommt und das 3D nicht gut ist, die Leute das auch bereits am Freitagabend wissen."
 

Grintolix

Well-Known Member
Das ist keine gute Entwicklung für die Studios und Kinos, die ihre große Hoffnung 3D seit Monaten mit Schundkonvertierung und 3D Zuschlägen zu Grabe tragen.
Für Green Lantern und den neune Harry Potter sind mehr 2D Tickets verkauft worden als 3D.
Quelle slashfilm
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Was ja meine "These" unterstützt, dass 3D derzeit an der breiten Masse vorbei produziert wird.
 

skyjaker

Well-Known Member
Günstigere Eintrittspreise wären die Rettung der Kinobranche. 3D ist sogar noch negativ, da die Karte für so einen Film doppelt soviel kostet. Kino hat sich von einer normalen Sache in Luxus verwandelt. Sinkende Zuschauerzahlen sind das Ergebnis. Ausserdem hat die Qualität der Filme stark nachgelassen. Wenn so ein Schrott wie "Blutzbrüdaz" im Kino kommt, kann man nur den Kopf schütteln. Ohne Hollywood-Blockbuster wäre Kino schon längst tot.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Passt ganz gut hier rein, wie ich finde: In den Staaten sind sowohl die Besucherzahlen, als auch der Umsatz zurück gegangen - trotz 3D und einer vermehrten Zahl von 3D-Starts und den damit verbundenden höheren Eintrittspreisen. So wenig Besucher sind seit 1995 nicht mehr ins Kino gegangen. Allmählich müsste auch den Studios klar werden, dass die Fokussierung auf 3D und die Konzentration auf immer teurere Filme scheinbar nicht der Erfolgsweg sein kann.
 

Grintolix

Well-Known Member
Ich bin gerade etwas verwirrt. Ich hab gerade Joels Beitrag im "John Carter" Thread gelesen. Das nachkonvertierte 3D soll das beste bisherige nachkonvertierte Ergebnis sein. Gestern las ich in der neuen TV Movie, dass die ca. 30 Minuten von Titanic in 3D (nachkonvertiert) gesehen haben und absolut geflasht waren von den unglaublichen 3D Effekten. Gut, TV Movie ist jetzt nicht der beste Gratmesser, aber... wenn man Filme so gut nachkonvertieren kann, wieso hat dann derjenige, der Besessenste aller Filmoptimierer, George Lucas es nicht geschafft? Da lässt er sich Jahre Zeit, weil er nur das bestmöglichste Ergebnis von Star Wars in 3D in die Kinos bringen will und dann ist von 3D in Episode kaum was zu erkennen. Ich hatte wirklich die Hoffnung, dass mit Star Wars eine neue Duftmarke im Segment Nachkonvertierung gesetzt wird. Aber anscheinend ging es Lucas wirklich nur um die schnelle Kohle. Dazu passt auch, dass nach Meldung vieler Seiten die Intervalle der Kinostarts der Star Wars 3D Titel von jährlich auf halbjährlich verkürzt wurde. Vermutlich hat er Angst, dass das 3D Interesse schneller abkackt als dass er alle 6 Teile verschlimmbessert bis 2017 nochmals durch die Kinos geprügelt hat.

Gibt es schon Meinungen zur Konvertierung von Avangers oder Kampf der Titanen 2?
Ist Men in Black 3 nun in nativem 3D oder auch nur nachkonvertiert, hierzu gibt es unterschiedlichte Aussagen im Internet. z.B. sagt 3dmovielist oder digitalleinwand dass er nur konvertiert ist. Das würde mich jetzt schon ärgern, hieß es doch immer, der wird in nativem 3D gedreht.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Past thematisch nur bedingt hier rein, aber nun gut. Wollte eigentlich zu den Kinozahlen 2011 auch ein eigenes Special machen, aber mir fehlt einfach gerade die Zeit. Daher nur mal in Kürze ein paar bemerkenswerte Zahlen.

Vor allem unter den jungen, besucherstarken Altersgruppen lässt die Kinolust beträchtlich nach: Zwar stellten die 20- bis 29-Jährigen auch im vergangenen Jahr den größten Besucheranteil mit 26 Prozent der verkauften Tickets, über die letzten zehn Jahre betrachtet ist die Zahl der Kinobesucher aus dieser Altersgruppe jedoch um 34 Prozent geschrumpft.

Obwohl man also mit neuer Technik ködert, packt man also die Hauptzielgruppe nicht mehr. Warum wohl?
Aber es kommt ja noch besser:

In der Gruppe der Zehn- bis 19-Jährigen geht fast ein Viertel im Vergleich zu 2002 nicht mehr ins Kino (minus 24 Prozent) und unter den 30- bis 39-Jährigen sogar annähernd die Hälfte (minus 43 Prozent).

Ich bin also nicht alleine mit meiner Kino-Unlust, wenn es fast 50% in meiner Altersgruppe ähnlich geht. Selbst Schuld.
Weitere Fakten:

Generell hat die Zahl der Besuche pro Kinogänger weiter abgenommen und lag mit 4,1 um 23 Prozent unter dem Wert von 2002 (5,3). Seit 2002 haben die Kinos rund 40 Prozent der sogenannten "Heavy User" (sieben Besuche pro Jahr und mehr) verloren, Am deutlichsten hat die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen ihre Besuchsintensität reduziert: von durchschnittlich 7,7 Besuchen im Jahre 2002 auf 5,4 im vergangenen Jahr.

Auch hier wieder die Frage: Warum wohl? Ganz einfach: Die Filmauswahl lockt diese Altersschichten nicht mehr ins Kino, die Preise sind zu hoch und der Service lässt zu wünschen übrig. Und zur 3D-Thematik:

Generell liegt die Besuchsintensität beim 3D-Publikum jedoch deutlich niedriger als im Gesamtmarkt, tatsächlich gehören 3D-Besucher vorrangig zur Gruppe der sporadischen Kinogänger mit nur einem Besuch im Jahr.

Klar: Damit lockt man die Unentschlossenen, doch im Umkehrschluss lässt man die wahren Geldbringer außen vor.
 

McKenzie

Unchained
Dr Knobel schrieb:
Generell liegt die Besuchsintensität beim 3D-Publikum jedoch deutlich niedriger als im Gesamtmarkt, tatsächlich gehören 3D-Besucher vorrangig zur Gruppe der sporadischen Kinogänger mit nur einem Besuch im Jahr.
Interessant. Aber es überrascht mich nicht, um ehrlich zu sein.
 

Dr Knobel

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Der Witz ist, dass trotz dieser Zahlen der Umsatz gestiegen ist, und die Branche deswegen ernsthaft von einem Boom redet und behauptet, dass der überwiegende Teil der Zuschauer 3-D wirklich toll findet. Und wie begründen sie das? Weil die Einnahmen der 3-D-Filme steigen. Diese rklärung ist die größte Frechheit, denn man lässt dem Publikum ja nicht die Wahl, sondern zwingt ihnen 3-D auf. Da können diese Einnahmen nur steigen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Du als Familienoberhaupt... ab wann wäre der gemeinsame Kinobesuch mit allen dreien preislich so attraktiv, dass du dir vorstellen könntest, alle 5-6 Wochen ins Kino zu gehen?
 

delta

Ghost in the Wire
Das Problem ist, das BluRays, selbst neue, so billig sind, das es sich schon lohnt wenn man den Film (zu zweit) nur einmal ansieht. Bei den meisten Filmen hab ich überhaupt nicht mehr den Drang, sie so früh wie möglich zu sehen... Da müssten die Kinokarten schon einiges billiger werden.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Jay schrieb:
Du als Familienoberhaupt... ab wann wäre der gemeinsame Kinobesuch mit allen dreien preislich so attraktiv, dass du dir vorstellen könntest, alle 5-6 Wochen ins Kino zu gehen?

Du Nase - ich habe zwei Knder, also dann schon alle vier. :wink:
Nur um das mal eben zu definieren: Ich war nebst Gattin in "Avengers" und habe 13,20 pro Karte bezahlt, sprich 26,40€ zusammen. Das ist mehr als nur frech und das geht dann echt nicht so ohne weiteres jede Woche. Es kommen ja weitere Kosten wie evtl. Babysitter, Parkkosten o.ä. hinzu. Zudem gehen mir auch teilweise die Leute auf den Sack, so dass ich echt schon ins Kino gelockt werden muss. und wenn man mir dann noch etwas aufzwängen will, was ich gar nicht will (3-D) sinkt meine Lust ohnehin. Es ist also nicht nur das Geld, aber es spielt sicherlich eine wichtige Rolle.
Wie teuer eine Karte sein soll? Ich denke, das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Mir ist schon klar, dass Qualität kostet. Und wenn ich einem technisch neuwertigen Kino bin, ist es nur korrekt dafür mehr Kohle zu verlange als für irgendein Vorortkino, das diese Technik nicht hat. Aber: Nach Wochentagen zu unterscheiden ist schon mal das erste, was ich unverschämt finde. Im Restaurant kostet es auch nicht mehr, wenn ich Samstags gehe. Um jetzt aber nicht zu weit abzuschweifen: Unter der Voraussetzung, dass ich in einem neuwertig ausgestatten Kino sitze, fände ich eine Preis von maximal 7,50€ angemessen, inkl. Parkplatzvergütung versteht sich. Ich denke, dass ist nicht fernab jeglicher Realität und durchaus angemessen.
 

Snogard

New Member
Dr Knobel schrieb:
Der Witz ist, dass trotz dieser Zahlen der Umsatz gestiegen ist, und die Branche deswegen ernsthaft von einem Boom redet und behauptet, dass der überwiegende Teil der Zuschauer 3-D wirklich toll findet. Und wie begründen sie das? Weil die Einnahmen der 3-D-Filme steigen. Diese rklärung ist die größte Frechheit, denn man lässt dem Publikum ja nicht die Wahl, sondern zwingt ihnen 3-D auf. Da können diese Einnahmen nur steigen.
So sieht es mal aus. Bei uns lief "Avengers" z.B. NUR in 3D, ich habe aber durch´s mitlesen im Forum ja mitbekommen, dass er in anderen Städten auch in "normal" angeboten wurde.
Also MUSSTE ich ja in 3D, wenn ich den Film sehen und nicht zig Kilometer fahren wollte. Ergo habe ich mit meinen Freunden natürlich die 3D Besucherzahlen mit nach oben getrieben :headbash:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Das ist so dreist wie leicht durchschaubar: Wenn schon die Zuschauerzahlen zurückgehen, verweist man eben auf das Einspiel. Das dieses künstlich hoch getrieben wurde, wird natürlich unter den Teppich gekehrt.Und das gerade die starken Besucherjahrgänge mehr und mehr zu Haus ebleiben natürlich auch. In Branchenkreisen feieren die sich gegenseitig hoch, dass es nicht zu fassen ist. Früher oder später fliegt ihnen die ganze Scheiße um die Ohren. dann haben wir zwar weltweit mit die besten Säle, aber immer weniger gehen rein. Zudem schlug sich auch der deutsche Film ganz wacker und konnte mit "Kokowääh", "Rubbeldiekatz", "What a Man", "Wickie auf großer Fahrt", "Almanya", "Männerherzen" und "Eine ganz heiße Nummer" gleich ungewöhnlich Filme mit mehr als einer Millionen Zuschauer vorweisen. Das wird auch nicht jedes Jahr so sein..

Aber das Prinzip "Augen zu machen"giltja nicht nur bei uns: In den Staaten gingen von Jahr zu Jahr mehr Leute ins Kino - bis vor ein paar Jahren, da schauten alle verdutzt aus der Wäsche, weil es zum ersten mal seit Jahren so war, dass es einen Einbruch gab. Die Reaktion? Eine Fokussierung auf die 3-D-Produktionen, damit man den finanziellen Schaden wieder auffangen konnte. Und nun klatschen alle freudig erregt in die Hände, weil das letzte Jahr und voraussichtlich auch dieses Jahr eben sehr, sehr viel Kohle eingespielt werden wird. Das diese Kohle auch deswegen in die Kassen kommt, weil die Eintrittsgelder signifikant aufgrund der 3-D-Schwemme erhöht wurden, wird auch da ignoriert.
 
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