Der Film ist doch schon draußen.
Liegt hier jedenfalls schon rum. Hab ihn ja auch schon vor Monaten im Kino gesehen, und demnächst zum zweiten Mal.
Hier meine schon seit Monaten im Kopf Staub ansetzende Meinung in Kürze:
Byzantium ist ein Film, der in seiner Gesamtheit deutlich anders als Jordans Vampir-Vorgänger ist, aber auch Gemeinsamkeiten mit diesem hat: Clara (Gemma Arterton) wandelt mit ihrer Tochter Eleanor (Saoirse Ronan) bereits seit um die 200 Jahren durch die Welt. Sie sind - ebenso wie es Lestat de Lioncourt und Louis de Pointe du Lac waren - zwei gemeinsame Wanderer durch die Zeiten. Von derselben Art, und doch haben sie scheinbar so gar nichts gemeinsam; teilen die Ewigkeit miteinander, und doch sind sie uneins.
Die ebenso leidenschaftliche wie erotische und für ihre Nöte und Bedürfnisse, berechnend und kalt tötende Clara und die introvertierte, zur ewigen Teenagerin verdammte Eleanor, die nur altersschwachen Menschen das Leben nimmt, welche sie als einen Engel des Todes willkommen heißen.
Immer im Schatten, immer wachsam, immer allein und nie zu lange an einem Ort. Sie sind Vampire, aber keine von den übermächtigen ihrer Zunft, wie sie in allerhand anderen Filmen anzutreffen sind. Die hier porträtierten Vampire fürchten zwar nicht dass Sonnenlicht, sind aber bis auf ihre Alterslosigkeit und ihren Blutdurst noch immer sehr menschlich wirkende Wesen, die mit einem tödlichen Klauen-artigen Fingernagel statt der üblichen Reißzähne ihre Beute anstechen.
Byzantium ist kein schlechter Film, der dem Vampir-Genre einige nette Szenen und eine weitgehend frische Ursprungsgeschichte hinzufügt, nicht mit Blut und Kaltblütigkeit geizt aber auch (zu) viel Ruhe hat, und dessen Geschichte lange langsamer dahin plätschert, als Sauerstoff-armes Blut. Der Film lebt von den Bildern und Figuren und bietet bis auf die eigentliche Verwandlung erstaunlich wenig Fantasy und deutlich mehr Charakter-Drama Szenen, unterlegt von einem melancholischem Soundtrack.
ca.
6/10