Noah (Bibelfilm) ~ Darren Aronofsky, Russell Crowe [Kritik]

Rebell

Well-Known Member
Mal abgesehen der Su-Fu:
Bei aktuellen Kino Filmen ist mein erster Blick hier in die "Aktuell im Kino" Sektion. Die ist meist nur eine Seite groß das heißt man findet aktuelle Filme (fast) immer hier vor. (Gerade Mainstream Sachen aber)
 

Constance

Well-Known Member
Fand den Film echt gelungen.

Einzig und allein das Mansell sich leider zu oft selbstkopiert ist bedauerlich.
Der sogenannte Spagat zwischen Evolution und Schöpfung ist sehr gut in Szene gesetzt. Fur solche Bilderfluten einen Dank an Aronofsky!

Alles in allem hat Aronofsky wie immer Bilder & Ton für sich sprechen lassen, gewaltig und in unglaublich faszinierenden Bildern. Nur das Ende und ein paar Effekte wollten mir optisch nicht zu 100% zusagen.

Zwar ist "Noah" kein The Fountain, Reqiuem oder Black Swan, dafür etwas mit einem sehr erfrischenden Blick auf uns, unsere Umwelt und unseren Umgang miteinander.
 

NewLex

Well-Known Member
Fand vieles im Film absolut genial, aber auch wieder eine Menge irgendwie unpassend. Es kam kein richtiger Fluss im Film auf. Vieles kam mir zu schnell abgespult vor...
Naja, will grad nicht mehr drüber schreiben, vielleicht hol ich es später mal nach.

Von mir gibts jedenfalls nur 6.5/10 Punkten
 
A

AlecEmpire

Guest
Wenn man bedenkt, dass der letzte Robin Hood hier 7 Punkte erhalten hat, hätte Noha sogar noch mehr Punkte verdient gehabt. Denn auf rein inhaltlicher Ebene ist Robinn Hood extrem blass, während Noah teilweise wirklich emotional und intensiv daherkommt.
Ist aber keine Kritik, ich verhaspel mich selbst hier und da mit der Benotung und bei der riesigen Anzahl an Reviews, ist das unmöglich zu händeln - zumal von unterschiedlichen Personen bewertet.
 

Schneebauer

Targaryen
Hm der Vergleich mir Robin Hood hinkt ja auch. Bis auf Crow seh ich da wenig Parallelen. Aber es stimmt, 7 Punkte für Scotts Hood ist nicht tragbar. :wink:
 

Woodstock

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Nur 7 für Robin Hood ist nicht tragbar? Ganz ehrlich, Robin Hood hatte erhebliche Schwächen. Nehmen wir mal die Ponyarmee am Ende. :facepalm:

Wir saßen lachend im Kino, ab da hätten Transformers auftreten können und wir hätten uns nicht mehr gewundert. Dadurch hat der gerade mal 7 bekommen.
 

Edgecrusher

New Member
AlecEmpire schrieb:
Wenn man bedenkt, dass der letzte Robin Hood hier 7 Punkte erhalten hat, hätte Noha sogar noch mehr Punkte verdient gehabt. Denn auf rein inhaltlicher Ebene ist Robinn Hood extrem blass, während Noah teilweise wirklich emotional und intensiv daherkommt.
Ist aber keine Kritik, ich verhaspel mich selbst hier und da mit der Benotung und bei der riesigen Anzahl an Reviews, ist das unmöglich zu händeln - zumal von unterschiedlichen Personen bewertet.
Schneebauer schrieb:
Hm der Vergleich mir Robin Hood hinkt ja auch. Bis auf Crow seh ich da wenig Parallelen. Aber es stimmt, 7 Punkte für Scotts Hood ist nicht tragbar. :wink:

Schneebauer hat da völlig recht, der Vergleich hinkt ziemlich :biggrin: Ich mein, wie kommt man auf die Idee, Noah mit Robin Hood zu vergleichen? :facepalm:

@Topic
Kann man sich den Film auch auf ner kleinen Leinwand im Kino anschauen oder sollte man den auf ner großen Leinwand mit 3D genießen? Läuft bei uns auch in 2D aber halt im kleinsten Saal :unsure:
 
A

AlecEmpire

Guest
Wieso sind die beiden Filme nicht vergleichbar? Weil man Robin Hood nicht ernst nehmen kann und daher eher die Lachmuskeln, als die Seele berührt? Das würde natürlich Scotts Intention erklären, so eine lebloses Adaption abzuliefern.

Bzgl. 2D/3D: Meiner Meinung nach ist der 3D Zusatz hier eine Frechheit und ich hatte nach der Vorstellung den Drang, den zusätzlich berapperten Geldbertrag zurück zu verlangen. Ich kann nur allen zur 2D Version raten, wenn diese denn angeboten wird.
 

Edgecrusher

New Member
AlecEmpire schrieb:
Wieso sind die beiden Filme nicht vergleichbar? Weil man Robin Hood nicht ernst nehmen kann und daher eher die Lachmuskeln, als die Seele berührt? Das würde natürlich Scotts Intention erklären, so eine lebloses Adaption abzuliefern.

Bzgl. 2D/3D: Meiner Meinung nach ist der 3D Zusatz hier eine Frechheit und ich hatte nach der Vorstellung den Drang, den zusätzlich berapperten Geldbertrag zurück zu verlangen. Ich kann nur allen zur 2D Version raten, wenn diese denn angeboten wird.
Also ich denke schon, dass die beiden Filme in gewisser Weise vergleichbar sind. Aber wenn man Noah mit einem anderen Film vergleichen will, würde ich persönlich nicht sofort Scotts Robin Hood nehmen. Ich habe Noah noch nicht gesehen, aber schon allein vom Inhalt, Reviews, Trailer, Besetzung usw. behaupte ich mal, dass sehr wenige Gemeinsamkeiten vorhanden sind. Allerdings könnte Noah genauso eine große Enttäuschung werden wie Robin Hood.

Ich befürchte halt, dass das "monumentale" "epische" "bildgewaltige" auf einer kleineren Leinwand in 2D nicht so gut rüberkommen wird, wie auf einer großen in 3D :sad:
 
A

AlecEmpire

Guest
Noah ist definitiv ergreifender und auf inhaltlicher Basis weitaus gehaltvoller als Robin Hood. Ich hoffe, dass ich da mit der Meinung nicht alleine stehe.

Natürlich bietet Noah auch tolle Bilder, aber diese wären für sich alleine gesehen jetzt realativ unspektakuller. Entscheidet ist die abgehandelte Ideologie, die zwischenmenschlichen Spannungen und Aronofskys Händchen für all die kreativen Einfälle, die einer mehr als bekannte Geschichte frischen Wind verleiht.
Meiner Meinung nach würde Noah auch auf einem kleinen Röhrenfernseher noch sehr gut funktionieren. Noah ist halt kein Robin Hood der sich nur auf optische Schauwerte festlegt.
 

Edgecrusher

New Member
AlecEmpire schrieb:
Noah ist definitiv ergreifender und auf inhaltlicher Basis weitaus gehaltvoller als Robin Hood. Ich hoffe, dass ich da mit der Meinung nicht alleine stehe.

Natürlich bietet Noah auch tolle Bilder, aber diese wären für sich alleine gesehen jetzt realativ unspektakuller. Entscheidet ist die abgehandelte Ideologie, die zwischenmenschlichen Spannungen und Aronofskys Händchen für all die kreativen Einfälle, die einer mehr als bekannte Geschichte frischen Wind verleiht.
Meiner Meinung nach würde Noah auch auf einem kleinen Röhrenfernseher noch sehr gut funktionieren. Noah ist halt kein Robin Hood der sich nur auf optische Schauwerte festlegt.
Als ich die Ponys gesehen habe musste ich ein bisschen weinen. Auf eine gewisse Art war Robin Hood also schon ergreifend :ugly:
Große "optische Schauwerte" hatte Robin Hood jetzt aber auch nicht..

Danke. Ich geb dem Film in 2D die Chance. Spart Geld 8)
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Kritik, Trailer, Bilder bei BGT (Knobel)

Als „Paramount“ ausgerechnet Hollywoods Querdenker Darren Aronofsky als Regisseur für die (vermeintliche) Bibel-Verfilmung NOAH ankündigte, reagierten nicht wenige Beobachter mit einer gewissen Verwunderung. Filme wie THE FOUNTAIN (2006) oder REQUIEM FOR A DREAM (2000) waren nicht unbedingt die üblichen Bewerbungsprojekte für eine 130 Millionen Dollar Major-Produktion. Allerdings hatte Aronofsky mit BLACK SWAN (2010) durchaus bewiesen, dass auch sein Stil an den Kassen bestehen kann. Trotzdem war die Entscheidung bemerkenswert und wenig überraschend sorgte der erste Big-Budget-Ausflug des eigenwilligen Filmemachers für reichlich Furore.
 

Woodstock

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Auch gesehen. Zunächst mal, haben wir mit Noah fast schon drei Filme in einem. Einmal ein desolates Fantasyabenteuer. Beinahe postapokalyptisch, wenn man außer acht lässt, das die Apokalypse ja noch kommt. Dann einen Actionfilm und zuletzt ein beengendes Kammerspiel. Gewagt und bei vielen anderen hätte ich ein Scheitern erwartet aber Aronofsky schafft es, die Figuren enltang dem verlaufenden Film interessant zu entwickeln. Besonders Noah sticht heraus. Russel Crowe spielt ihn sehr gut, während seine Filmfrau Jennifer Connelly manchmal ein wenig übertreibt und Emma Watsons starker englischer Akzent gewaltig stört.

Es gefiel mir auch nicht das Ila (Emma Watson) ihre Weiblichkeit nur durch ihre Fähigkeit Kinder zu kriegen definiert. Aronofsky bringt moderne Komponenten in eine der ältesten Geschichten, ignoriert aber die Gleichberechtigung dabei. Gut, man kann es vielleicht mit dem Problem der "Wiederbevölkerung" erklären und entschuldigen aber wohl ist mir dabei nicht, besonders da der Film das Problem der Wiederbevölkerung sowieso nicht konsequent behandelt und zu sehr am Ursprung bleibt. Ich verstehe warum, da die Botschaft darüber steht aber es wirkte unrund.

Zum biblischen:
Aronofsky hat sich stellenweise stark vom Ursprungmaterial abgewandt. In der Bibel ist Noah das unkorrumpierte Gute. Tut keiner Seele was zur Leide und weiß vornherein, dass seine Kinder Leben. Diese sind in Urgeschichte auch bereits verheiratet und der Ansturm der Horden gibt es in dem Sinne nicht. Zwar wird sowas erwähnt aber daraus wird kein epischer Kampf. Auch die gefallenen Engel. Wohl stellvertretend für die Nephilim und die anderen Wesen in der Art, sind in der Urgeschichte eigentlich die Bösen und vermischten sich mit den Menschen. Eine sehr umstrittenen Sichtweise, die gefallenenen Engel zu den Guten zu machen (Dazu gleich mehr). Insgesamt präsentiert der Film Noah sehr kämpferisch. Er tötet schon zu Beginn drei Männer und Methusalem führt ein flammendes Schwert und tötet Hunderte. Herkules lässt grüßen. Noah ist badass und könnte es mit The Rock aufnehmen. Das ist wirkt falsch aber die Botschaft steht darüber.

Auch seine Söhne sind weder Feiglinge, noch halbe Verräter. Noah drohte nie seine Familie zu töten und die Figur Na'el gab es in Bibel auch nicht. Meine Güte, die Szene empfand sogar ich als hart. Aronofsky führte den Film ein wenig stark in die Moderne. Ein Prophet der seine Anweisungen nicht blind befolgt sondern hinterfragt und sogar verweigert, was sehr in unsere heutige Zeit passt. Der Mensch lässt sich zu sehr lenken und verlernt das Rebellieren. Noah handelt hier nach seinem Gewissen, entpfindet nur Liebe und handelt dementsprechend. Er stellt seine Familie über Gott, welcher daraufhin dessen Entscheidung akzeptiert oder vornherein wollte, dass Noah sich so entscheided. Ein sich selbst lösendes Problem. Tötet Noah die Kinder sind die Menschen zu schlecht um weiterzuleben und das Problem löst sich von selbst. Lässt er sie leben, existiert Gnade, Liebe und Hoffnung.

Ich kann die Kritik der religiösen Kritiker verstehen. Noahs Handlungsweise ähnelt beinahe der des Morgensterns. Dem gefallenen Erzengel Luzifer. Welcher seine Brüder und seinen Vater liebte und sie über die Menschen stellt, welche er verabscheut das er sie für schwach und böse hält. Er rebelliert und wird verstoßen. Noah rebelliert am Ende auch. Der Film stellt also das vom Christentum personifizierte Böse auf eine Stufe mit einer eigentlich zutiefst positiven Figur der christlichen Bibel. Noah hasst sich dafür aber erkennt dann erst, dass er richtig handelte. Oder nicht?

Nur geht Aronofsky nicht weit genug. Er schreibt die Geschichte um, gibt der Bibelgeschichte eine düstere, moderne, newage Komponente (Behütet den Planeten, rettet die Tiere, lebt vegetarisch und seid lieb zueinander) und benutzt die Bibelklischees trotzdem weiterhin. Jedoch weigert er sich allen Söhnen Frauen zu geben. Zwar verlassen auch in der Urgeschichte die Kinder die Eltern und bevölkern die Erde überall auf der Welt aber hier geht einer der Söhne ohne eine Frau. Warum? Erst baut man die drohende Inzuchtkatastrophe, mit den Babys auf (Ich weiß, wäre auch so gekommen) geht aber dann nicht den vollen Weg und bricht es ab, als ob es noch einen Unterschied machen würde. Auch das Ham in Sünde lebte und getötet hat, macht die Entscheidung nicht nachvollziehbar. Sein Bruder, wie auch sein Vater haben getötet. Vielleicht war es der Neid aber alleine wird er ebenfalls neidisch sein. Hams Handeln ist, selbst für einen Bibelfilm unsinnig. Auch hier wirkt der Film unrund.

EDIT:
Mir fällt was ein. Die gesamte Endszene steht noch unter einem anderen Stern. Eigentlich verflucht Noah seinen Sohn Ham und seine Sippe (Warum woll ihr nicht wissen), sie solle seinen Brüdern Untertan sein. Lange Rede kurz. So erklärt man sich die Menschen mit dunkler Hautfarbe. Vielleicht hat Aronofsky deswegen auf die Kinder verzichtet, da er nicht auch noch als Rassistisch dastehen wollte. Atheist ist er ja schon.

Genau so wie Staatstheoretiker wie Robert Filmer, die Herrschaft des Mannes über seine Familie, und die des Königs über seine Untertanen, durch Adams Königsherrschaft über die Erde und Noahs darauffolgende Herrschaft über die Erde erklärt hat, haben die Amerikaner (Und ich glaube die Engländer haben es angefangen) mit dem Fluch des Ham die Sklaverei begründet. Ich kann verstehen, dass Aronofsky sich nicht auch noch in das Fahrtwasser begeben wollte.

Fazit:
Insgesamt ist der Film aber gelungen, besonders der Soundtrack gibt dem ganzen die notwendige epische Komponente. Das beste war aber die sehr künstlerische Bildsprache, besonders das Leid der Ertrinkenden, und als Noah die Entstehung und die Menschheit erklärt. Die wirklich sehr direkte Botschaft an die heutige Gesellschaft, in welcher der Film die Metaebene bewust durchstößt und einem zu denken gibt. Die Kinder sind unsere Zukunft. Wir müssen dafür sorgen das sie es besser machen als wir.
Ich rede von der Stelle, in welcher man die Silhouetten moderner Soldaten und Waffen erkennt.


7,5/10
 
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