Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen [Kritik]

Joel.Barish

dank AF
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BG-Kritik: Mirror Mirror (Joel)

http://i54.tinypic.com/10wjsxi.jpg
Wie ja vielleicht bekannt ist, gibt es aktuell zwei mehr oder weniger gleichzeitig in Produktion befindliche Filme zum Grimm'schen Märchen Schneewittchen. Beide kommen wahrscheinlich 2012. Wir dröseln das hier mal etwas auf, um für die Zukunft Klarheit zu haben:

- "Snow White and the Huntsman", von Regiedebütant Rupert Sanders, basierend auf einem Script eines weiteren Neulings. Für Universal produziert und Gerüchten zufolge mit Michael Fassbender (der ist aktuell auch überall) und Felicity Jones schon recht ansehnlich und prominent. Dieser Film scheint sich eher - der Titel deutet es an - auf den Jäger fokussieren, der Schneewittchen in den Wald bringen und dort töten soll, sie jedoch laufen lässt.

- "The Brothers Grimm: Snow White" wird inhaltlich wohl klassisch sein, jedoch mit "The Fall" Regisseur Tarsem sicherlich opulent bebildert. Tarsem beendet gerade seinen Mythologie-Schinken "Immortals" und wird diesen Film wohl als nächstes angehen.

Beide Filme haben jetzt, so sagt jedenfalls Deadline, ihre bösen Stiefmütter gefunden oder zumindest Kandidatinnen, die in direkten Verhandlungen stehen. Für "Huntsman" ist Charlize Theron im Gespräch, für Tarsems Film Julia Roberts. Theron ist auffällig blond und noch auffällig jung für die Rolle, während Roberts die böse Stiefmutter sicherlich genau so gut spielen könnte, wie den bösen Wolf in einer Rotkäppchen-Verfilmung.

Update:

-Scheinbar hat auch Disney weiterhin Interesse an einer Realverfilmung von Schneewittchen. Zumindest wurde nun Oscarpreisträger Michael Arndt (Little Miss Sunshine, Toy Story 3) damit beauftragt, ein bereits existierendes Drehbuch zu überarbeiten. Die Geschichte soll allerdings nicht in Europa angesiedelt sein, sondern in China, wo Schneewittchen anlässlich der Beerdigung ihres Vaters hinreist um dann vor der bösen Stiefmutter zu flüchten. Der Film soll "Snow and the Seven" heißen.

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Theron in Tarsems Version und ich wäre dabei.
Aber kennt jemand die TV-Horror-Version mit Sigourney Weaver und Sam Neill und ich glaube Kristin Kreuk als Schneewittchen? Der war gut. -> Oh, habe gerade mal nachgeschaut. Kreuk war in einem anderen Schnewittchen TV-Film, der allerdings reichlich bieder aussieht. Ich meine diesen hier. Mit Monica Keena als nicht Schneewittchen genanntes Schneewittchen. Ewig nicht mehr gesehen, aber der war schon irgendwie cool. Und das Rammstein Video zu "Sonne" nicht zu vergessen. Das war auch cool.
Was ich damit sagen will? Aus dem Stoff kann man definitiv was machen. Oder?
 

McKenzie

Unchained
Naja, ich find diese ganzen neuen Märchen-Variationen nicht so toll... Ist alles schon eher ausgelutscht :zzz:

Ich meine, es gibt grob zwei Möglichkeiten, an einen Stoff heranzugehen, den echt jeder schon kennt:
Entweder ich inszeniere ihn klassisch, halt mit up-to-date - Spezialeffekten, was warscheinlich keinen Hund hinterm Ofen hervorholt.
Oder ich versuche kramphaft, neues aus der Story rauszuholen, "überraschende" Wendungen oder etwa Handlung aus der Sicht der Bösen...Da könnte man sich dann aber auch gleich ne neue Story überlegen.

Natürlich, das Rammstein-Video ist die beste Verfilmung bisher :biggrin:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich muss auch sagen, nicht der größte Fan dieser Märchenaufstehungen zu sein. Gut, Rapunzl war jetzt tatsächlich recht amüsant, aber auch nur, weil es ein Default Disney Ding war und nicht wegen des Märchenkontexts. Der Tarsem Film dürfte ebenfalls wegen was anderem interessant werden - der Optik natürlich, aber der andere?

Ich muss aber sagen, dass mich Roberts als böse Hexe eher interessiert als Theron.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Charlize Theron finde ich gut, aber ich verstehe nicht, wieso man sowas überhaupt neuverfilmen muss. Das Rammstein-Video war bisher am besten.:biggrin:
Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Julia Roberts die Stiefmutter spielen kann. Sie spielt doch sonst nur "Gutmenschen", oder hat sie jemals eine negative Rolle gespielt? :gruebel:
 

Joel.Barish

dank AF
Ach, was ihr wieder alle habt. Spaßverderber! :tongue:
Ich finde solche Neuinterpretationen interessant. Und mal ehrlich: Wie viele Realfilm Schneewittchen Versionen kennt ihr? Ich nicht viele. Besagte Horrorvariante, die Kristin Kreuk Version und letztes Jahr als 60-Minüter in der ARD Märchenreihe. Gähn. Aber sich über einen fünften "Wir fahren schnell und furios schicke Tuning Autos zu Schrott" Film freuen. :nene: Wir kennen zwar alle das Märchen, aber dem kann man ja auch neue Facetten abgewinnen. Wie der Theron Film, der den Fokus ja scheinbar auf den Jäger legt. Finde ich interessant. Ich hätte auch den Rotkäppchenfilm mit Amanda Seyfried cool gefunden, aber leider sah der Trailer ziemlich schwach aus.

Von mir aus darf es auch alle 10 bis 15 Jahre neue Interpretationen sämtlicher Shakespeare Were geben, wenn man denn ein paar interessante neue Ideen zu bieten hat. Ähnliches habe ich ja schon bei "Jane Eyre" und "Wuthering Heights" gesagt. Kommt eben immer auf das "Wie" an, würde ich jedenfalls nicht pauschal ablehnen. Entsprechend spricht auch überhaupt nichts dagegen, dass Julia Roberts mal eine böse Figur spielt.
Und griechische Mythologie von Tarsem geilt mich jetzt schon ziemlich stark an.
 

McKenzie

Unchained
Ok, zugegebenerweise hab ich sogar noch keine einzige Realverfilmung von Schneewittchen gesehen... :biggrin: Und einfallen tun mir auch nicht viele.
Da ging es jetzt eher ums Prinzip. Wobei das mit den Märchen ja noch weniger schlimm ist, als etwa mit den Musketieren oder Robin Hood.

Weil du Shakespeare erwähnst, ja, das erinnert mich ein bisschen ans Theater, wo die klassischen Stoffe eben immer wieder interpretiert werden.

(PS: Ich zumindest freu mich auch nicht über Auto-tuning-und-schrotting - Filme. :noe: )
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Original von Joel.Barish
Ach, was ihr wieder alle habt. Spaßverderber! :tongue:
Ich finde solche Neuinterpretationen interessant. Und mal ehrlich: Wie viele Realfilm Schneewittchen Versionen kennt ihr? Ich nicht viele. Besagte Horrorvariante, die Kristin Kreuk Version und letztes Jahr als 60-Minüter in der ARD Märchenreihe. Gähn. Aber sich über einen fünften "Wir fahren schnell und furios schicke Tuning Autos zu Schrott" Film freuen. :nene: Wir kennen zwar alle das Märchen, aber dem kann man ja auch neue Facetten abgewinnen. Wie der Theron Film, der den Fokus ja scheinbar auf den Jäger legt. Finde ich interessant. Ich hätte auch den Rotkäppchenfilm mit Amanda Seyfried cool gefunden, aber leider sah der Trailer ziemlich schwach aus.

Von mir aus darf es auch alle 10 bis 15 Jahre neue Interpretationen sämtlicher Shakespeare Were geben, wenn man denn ein paar interessante neue Ideen zu bieten hat. Ähnliches habe ich ja schon bei "Jane Eyre" und "Wuthering Heights" gesagt. Kommt eben immer auf das "Wie" an, würde ich jedenfalls nicht pauschal ablehnen. Entsprechend spricht auch überhaupt nichts dagegen, dass Julia Roberts mal eine böse Figur spielt.
Und griechische Mythologie von Tarsem geilt mich jetzt schon ziemlich stark an.

Kontroverse - also ich freu mich auf Fast Five mehr als auf die kommenden Märchenfilme, die da wären Snow White and the Huntsman, The Brothers Grimm: Snow White, Hansel and Gretel: Witch Hunters, Red Riding Hood, Shrek - Der gestiefelte Kater und Hoodwinked 2: Hood and Evil. !.

Rapunzel und Küss den Frosch haben mir sehr gefallen. Ja, aber eigentlich weniger wegen ihrer recht verfremdeten Stories, sondern wegen der Looks und dem Studiotypischen. An Snow White and the Huntsman würde mich bislang wenig interessieren, an TBG:unsure:W (klingt übrigens wie ein Sequel zum Ledger/Damon Film) Roberts und der Look Tarsems. Action Hänsel & Gretel? Nicht wirklich. RRH hat Amanda Seyfried, sehr nett, aber der Trailer sah eher mäßig aus. Hoodwinked 1 sah schon grässlich aus und Shrek ist mittlerweile so totgelaufen, dass ich den auch nicht mehr brauche.

Fast F ist in Episode 5 nix besonderes mehr, aber lässt man 3 mal als Spin-Off raus, gabs schon viermal durchaus unterhaltsame Actionschote und ohne den Trailer für den neuen gesehen zu haben, erwarte ich mir auch wieder dasselbe von 5. Und das ist schon mal mehr als ich mir von den kommenden Märchenprojekten erwarte, da ich von denen entweder zu wenig gesehen habe oder sich das bereits bekannte noch nicht interessant genug aussieht. Und ist ja nicht so, als wären die Furious Filme unterster Bodensatz auf dem Niveau eines Redline oder Torque.

Ein Punkt ist auch, dass es kaum wirklich buchgetreue Märchenverfilmungen gibt, einfach, weil viele Märchen gar nicht so kinderlieb sind wie ihr Ruf. In H&G gehts um eine menschenfressende Verrückte und den Überlebenskampf zweier Kinder, den sie nur durch Mord überstehen. Das zu visualisieren kann schnell anders wirken als im gelesenen Stoff. Und wenn mans ändert, wie bei Brothers Grimm, ists schnell soweit geändert, dass "das andere" den Vorrang bekommt. Bei einer wirklich düsteren Verfilmung wird es dann vielleicht schwierig, sich von dem Beigeschmack, dass Märchen eigentlich allgemein als kindisch gelten, zu trennen. Vor allem weil mans so schon xmal irgendwo gesehen hat.
 
V

Vegeta

Guest
Schneewittchen ist eines der ödesten Märchen die es gibt. Einzig die Disneyvariante war okay wegen der Zwerge.

Eine Neuverfilmung fände ich total uninteressant - eine Neuinterpretation kann mir ebenfalls gestohlen bleiben. Mit "Männer allein im Wald" bin ich ganz zufrieden :biggrin:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Das SW and the Huntsman-Dingens finde ich auch eher uninteressant. Das von Tarsem, trotz Julia Roberts, dafür umso mehr, weil ich meine Tarsem und so. Der Typ hats drauf, wobei ich mich da auch eher auf seinen Mythologie-Film, wie ich auch immer nochmal dessen Titel war, freue.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Jigsaw
Bei einer wirklich düsteren Verfilmung wird es dann vielleicht schwierig, sich von dem Beigeschmack, dass Märchen eigentlich allgemein als kindisch gelten, zu trennen.
Außerdem würde es bestimmt viele Klagen geben, weil sich einige Eltern nicht genügend über einen Film informieren, bevor sie mit ihrem Kind ins Kino gehen. Sie würden nur den Titel "Hänsel und Gretel" sehen und sich denken, dass es wieder ein Kindermärchen ist. Aber spätestens wenn die Kinder anfangen, bei einer schrecklichen Szene zu heulen, würden sie empört das Kino verlassen und sich beschweren. Ich weiß noch, wie es nach "Watchmen" auch viele Klagen gab, weil die Eltern sich von dem bunten Superhelden-Poster beeinflussen ließen und dachten, es wäre es typischer Superhelden-Film wie Superman oder Spiderman, der auch für Kinder geeignet ist. Und bei Hänsel und Gretel wäre es noch extremer, weil sie sich nicht einmal die Inhaltsangabe durchlesen würden, weil sie ja denken, dass sie ohnehin schon wissen, was dort auf sie zukommt.

Am härtesten sind wohl die arabischen Märchen aus 1001 Nacht. Wenn man sie wirklich vorlagengetreu verfilmen würde, wären es reinste Splatter mit einigen Pornoszenen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Es wird trotz Shrek Fehlens aber sicher beim gleichen Humor bleiben... aber ich will gar nicht meckern. 1 fand ich sehr lustig, 2 gefiel mir nicht, 3 fand ich okay. 4 habe ich glaube ich noch gar nicht gesehen.

Mich grauts viel mehr vor insgesamt 6 Kung Fu Pandas... :ugly:
 

Joel.Barish

dank AF
Original von McKenzie
[...] Da ging es jetzt eher ums Prinzip. Wobei das mit den Märchen ja noch weniger schlimm ist, als etwa mit den Musketieren oder Robin Hood.[...]
Also spricht auch nix dagegen. Zumindest ist "ausgelutscht", wie du formuliertest, dann das falsche Wort. Wenn dich die Thematik und die Handlung nicht interessieren, dann ist das dein gutes Recht. Kann man nix machen.

Original von Jigsaw
[...] Fast F ist in Episode 5 nix besonderes mehr, aber lässt man 3 mal als Spin-Off raus, gabs schon viermal durchaus unterhaltsame Actionschote und ohne den Trailer für den neuen gesehen zu haben, erwarte ich mir auch wieder dasselbe von 5.
Genau mein Reden. Die Filme waren bisher 4 mal mehr oder weniger das Gleiche. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber es ist eben auch nichts Neues. Wie ich schon sagte: Märchenverfilmung und zwar Realverfilmungen gibt es selten. Von daher haben die für mich eher eine Daseinsberechtigung als eine weitere Fortsetzung. Durch "Realverfilmungen" fallen "Kuss den Frosch" und "Rapunzel" auch raus, die aber wahrscheinlich inhaltlich eh ziemlich weit weg von dem sein werden, was uns hier erwartet.
Und das ist schon mal mehr als ich mir von den kommenden Märchenprojekten erwarte, da ich von denen entweder zu wenig gesehen habe oder sich das bereits bekannte noch nicht interessant genug aussieht.[...]
Wenns dich nicht anspricht, kann ich da nichts gegen sagen, aber es gibt eben nicht viele Märchenfilme und deswegen finde ich, darf man ruhig mal gespannt sein, wenn aus Übersee mal ein paar andere Filme rüberschwappen, die man in der Form noch nicht dutzendfach gesehen hat. Dass man die Handlungen dabei kennt ist zwar definitiv ein Faktor, den man berücksichtigen muss, aber er ist nicht so entscheidend. Besonders - wie gesagt - wenn bei der Verfilmung eine Akzentverschiebung stattfindet. Wie bei der "Huntsman" Geschichte. Ich habe mir gestern mal wieder "Legende" angeschaut. Inhaltlich ist der durchwachsen, aber es war einfach eine Freude zu sehen, wie ein Film die reine, unverfälschte Märchenwald-Fantasy annimmt. Im Vergleich dazu ist z.B. ein "Herr der Ringe" noch sehr realistisch.
[...]Ein Punkt ist auch, dass es kaum wirklich buchgetreue Märchenverfilmungen gibt, einfach, weil viele Märchen gar nicht so kinderlieb sind wie ihr Ruf.[...]
Umso mehr ein Grund mal zu versuchen, einen ernsthaften Realfilm zu Märchen zu drehen, die nicht durch Zuckerguss, Kulleraugen und rosige Wangen zu Kinderbelustigungsaktion verkitscht werden. Wie schon mal gefragt: Kennt hier jemand die Version mit Sigourney Weaver und Sam Neill?
[...]Bei einer wirklich düsteren Verfilmung wird es dann vielleicht schwierig, sich von dem Beigeschmack, dass Märchen eigentlich allgemein als kindisch gelten, zu trennen. Vor allem weil mans so schon xmal irgendwo gesehen hat.
Wo denn? Ich gehe davon aus, dass diese beiden Filme eher ernst, zumindest aber nicht komödiantisch weihnachtlich oder so werden. Wo hat es denn die Schneewittchen-Geschichte in ernsthafter Handhabung mal gegeben?

Original von Vegeta
Schneewittchen ist eines der ödesten Märchen die es gibt. Einzig die Disneyvariante war okay wegen der Zwerge.

Eine Neuverfilmung fände ich total uninteressant - eine Neuinterpretation kann mir ebenfalls gestohlen bleiben. Mit "Männer allein im Wald" bin ich ganz zufrieden :biggrin:
Was macht denn Schneewittchen so viel öder als Aschenputtel oder Dornröschen? Und verstehe ich das richtig, dass du Disney Variante magst, weil die Zwerge drollig und witzig sind? Nun, dann wirst du wahrscheinlich von diesen neuen Filmen enttäuscht werden. Wer Ottos Zwerge an dieser Stelle als positive Referenz heran zieht, disqualifiziert sich selbst für zukünftiges Wohlgefallen. :wink:

@Gonzo
Der Titel war "Immortals", ehemals "War of Gods" und ich freue mich da auch drauf, falls ich das noch nicht gesagt haben sollte. :wink:

Original von Tyler Durden
[...] Außerdem würde es bestimmt viele Klagen geben, weil sich einige Eltern nicht genügend über einen Film informieren, bevor sie mit ihrem Kind ins Kino gehen.[...]
Und? Das ist ja nicht unser Problem und auch nicht das der Filmemacher. Ist es nicht eher interessant, einen Film gegen die Erwartungen zu machen? Wenn Eltern ihre Sprösslinge zur Beschäftigung in einen Schneewittchenfilm zerren, der entweder aus Kindersicht total öde ist oder total gruselig, dann haben die Pech gehabt. Man hat sich vorher zu informieren, was das für Filme sind. Und "Schneewittchen" als Titel ist kein Freifahrtsschein für einen Kinderfilm.
All diese Argumente von euch sprechen in meinen Augen eher weiterhin für diese Filme.

Original von Lord Dralnu
[...] Vielleicht gab es in den letzten 15 Jahren kaum Verfilmungen davon, aber davor war es ganz anders ..... kennt Ihr diese alten Märchenverfilmungen aus den 70ern und frühen 80ern, die vornehmlich in Ungarn, Polen und Ostdeutschland gedreht wurden?[...]
Ja, kenne ich. Die hatte ich vergessen. Die holen aber doch keinen mehr hinterm Ofen hervor und die sind ziemlich sicher nicht mit dem zu vergleichen, was uns hier erwartet. Von daher bietet sich auch deswegen ein neuer Ansatz an. Und du sagst ja selbst: in den letzten 15 (und mehr) Jahren gab es solche Märchenfilme gar nicht bis selten. Und schon gar nicht in einer ernsthaften und teuren Produktion. Also erneut ein Grund, diese Filme hier mit Interesse zu verfolgen.
[...] Wie schon gesagt wurde, die Originalschriften der Märchen sind eigentlich ziemlich brutal und somit gar nicht für Kinder geeignet, wird's dann doch verfilmt, kommt meistens grauenhafter Kitsch heraus.
Siehe oben, aber nochmal: Und? Wo ist das Problem, dass Märchen eigentlich recht düsteres Material sind? Beide Projekte klingen ganz und gar nicht danach, dass sie Familienfilme zu Weihnachten 2012 werden. Besonders nicht mit Tarsem als Regisseur.
[...] Man muss man die Vorlage schon ziemlich umänderen, damit es wieder interessant wird ..... Terry Gilliam's "Brothers Grimm" gefiel mir z.B. ganz gut.[...]
Aber ihr sagt doch fast alle, dass Märchen eigentlich noch nie wirklich verfilmt wurden, wie die Texte es vorgeben, nämlich eher ernst und bedrückend, mit ziemlich unangenehmen Themen. Und selbst wenn man viel umändert, das macht die Sache doch auch erst so richtig interessant. Ich verweise mal erneut auf den Weaver/Neill Film. Und "Brothers Grimm" war in Ansätzen cool, aber völlig konfus, wie ich fand. Einer der schwächsten Gilliams überhaupt.
Der Verweis auf Shrek und den gestiefelten Vater deutete ich wieder als Erwartung (oder Hoffnung?) auf Comedy. Die wird's hier - da bin ich mir relativ sicher - nicht geben.
 

McKenzie

Unchained
Original von Joel.Barish
Original von McKenzie
[...] Da ging es jetzt eher ums Prinzip. Wobei das mit den Märchen ja noch weniger schlimm ist, als etwa mit den Musketieren oder Robin Hood.[...]
Also spricht auch nix dagegen. Zumindest ist "ausgelutscht", wie du formuliertest, dann das falsche Wort. Wenn dich die Thematik und die Handlung nicht interessieren, dann ist das dein gutes Recht. Kann man nix machen.

Naja, ausgelutscht in dem Sinne, dass die Story so oder so jeder schon genau kennt, wo soll da Spannung aufkommen, wenn man nicht wirklich Haupthandlungsstränge stark verfremdet? Und wenn man das tut, hat man u.U. ein Problem mit der Erwartungshaltung bei vielen im Publikum, die dann eben denken, das hat mit dem eigentlichen Märchen aber nicht mehr viel gemein...So wie sich nach Ridley Scotts Robin Hood viele gefragt haben, inwiefern das denn noch eine Robin Hood - Geschichte war, abgesehen von den letzten 2 Minuten. Das war ein solider Mittelalterfilm, aber der hätte auch anders heißen können, rein vom Inhalt her... :ugly:

Aber stimmt, die Thematik sagt mir auch nicht so zu.

EDIT: Somit revidiere ich meinen obersten Post dahingehend, dass ich eher ein generelles Problem mit Märchenverfilmungen im großen Stil habe... Ich meine, ich hab mir auch schon oft gedacht, ja, dieses oder jenes könnte man doch mal verfilmen. Und zweiter Gedanke: Hm, warum eigentlich? Außer dass man dann halt Bild & Ton hat.
Den Film aus der Sicht des Jägers find ich ja gar nicht so eine schlechte Idee, aber das geht ja schon fast in Richtung Spin-Off, das sich mit der Hauptstory überlappt. Zumindest, wenn ich das so verstehe, dass wir da dann miterleben, wie der Jäger jagt und Gewissensbisse hat und sich Abends seine Schuhe zum Kamin stellt...oder was Jäger halt so tun :omg:
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Bei Tarsem klingeln meine Ohren, von daher hat das Projekt auf jeden Fall schon einmal meine Aufmerksamkeit. Aber erst einmal schauen, wie Tarsems neuestes Werk bei mir ankommt, dann kann ich weitersehen. So oder so kann ich mir aber gut vorstellen, dass Tarsem da einen optischen Leckerbissen rausholt, aber zu klassisch muss es meinetwegen trotzdem nicht sein.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Original von Joel.Barish
Wie ich schon sagte: Märchenverfilmung und zwar Realverfilmungen gibt es selten. Von daher haben die für mich eher eine Daseinsberechtigung als eine weitere Fortsetzung.

Sicherlich haben die Daseinsberechtigung, ich würde aber ehrlich gesagt lieber gänzlich neue Geschichten sehen als dieses zwanghafte Festhalten am Neuinterpretieren bereits bekannter Stoffe. Das gilt auch für Furious: lieber würde ich andere Action-Titel mit Diesel und Walker sehen.

Gut, nach dieser Denke müsste ich dann beides gleich gern sehen wollen....

Dass man die Handlungen dabei kennt ist zwar definitiv ein Faktor, den man berücksichtigen muss, aber er ist nicht so entscheidend. Besonders - wie gesagt - wenn bei der Verfilmung eine Akzentverschiebung stattfindet. Wie bei der "Huntsman" Geschichte.

Würde ich aber schon sagen. Ich weiß nicht, wie es mit dem Rest des Forums aussieht, aber in meiner Kindheit habe ich Geschichten wie Rotkäppchen und der böse Wolf oder Die drei kleinen Schweinchen oder Pinocchio oder Die Prinzessin auf der Erbse oder Der Froschkönig oder Frau Holle x-mal gehört, gelesen oder in irgendwelchen Filmfassungen gesehen. Ich glaube, dass es vielen so geht, dass man die Handlungen in- und auswendig kennt, aufgrund ihrer Einfachheit sogar noch eher als die Ilias, Shakespeare oder Holmes Sachen.

Jetzt mag es wenige bis keine akkurate, prominente Realfilme geben, aber ein Rotkäppchen und der böse Wolf mit Gary Oldman und Amanda Seyfried ist halt eben jene Story, die man blind aufsagen kann, auch wenn sie aus leicht anderer Perspektive kommt.

Umso mehr ein Grund mal zu versuchen, einen ernsthaften Realfilm zu Märchen zu drehen, die nicht durch Zuckerguss, Kulleraugen und rosige Wangen zu Kinderbelustigungsaktion verkitscht werden.

Wäre die logische Schlussfolgerung, aber im Grunde wäre dies ja dann auch "nur" eine "ernste" Variation der verniedlichen Kinderfassung, die man aus Kindertagen kennt. Das soll nicht heißen, dass man daraus keine guten Filme machen kann - ich glaube erstmal prinzipiell, dass man aus fast allem gute Filme machen kann - aber die Frage ist dann halt, ob ein knallhart bekanntes Märchen so eine gute Ausgangslage ist. Zumal sie alle wie gesagt sehr kindbezogen in Erinnerung geblieben sind. Julianne Moore ist Frau Holle? Daniel Day-Lewis als Froschkönig? Es fühlt sich dann halt an wie Pippi Langstrumpf oder Max & Moritz in ernst... seltsam. Auch wenns ursprünglich mal die Grundstilisierung war.

Mit den FF Filmen verglichen ergibt sich dann, dass die Handlung bei beiden Sachen eher uninteressant sind, bei FF weil sie hauchdünn immer das gleiche ist, bei den Märchen, weil man sie als tausendmal gehört und kindisch in Erinnerung hat. Bei FF 5 weiß man jetzt aufgrund gleicher Besetzung etc, dass das, was letztendlich unterhaltsam am Film ist, die Chemie und Action, wieder da sein wird. Bei den kommenden beiden Filmen des Threads denkt man doch in erster Linie, dass Tarsems Regie wieder interessant wird... und nicht, dass eine Neuerzählung der Schneewitchengeschichte prinzpiell interessant ist. Jedenfalls gehts mir so.

Wobei Märchen sicherlich mehr Rahmen für künstlerische Entfaltung bieten als Fast & Furious Stoffe...
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Joel.Barish
Original von Tyler Durden
[...] Außerdem würde es bestimmt viele Klagen geben, weil sich einige Eltern nicht genügend über einen Film informieren, bevor sie mit ihrem Kind ins Kino gehen.[...]
Und? Das ist ja nicht unser Problem und auch nicht das der Filmemacher. Ist es nicht eher interessant, einen Film gegen die Erwartungen zu machen? Wenn Eltern ihre Sprösslinge zur Beschäftigung in einen Schneewittchenfilm zerren, der entweder aus Kindersicht total öde ist oder total gruselig, dann haben die Pech gehabt. Man hat sich vorher zu informieren, was das für Filme sind. Und "Schneewittchen" als Titel ist kein Freifahrtsschein für einen Kinderfilm.
All diese Argumente von euch sprechen in meinen Augen eher weiterhin für diese Filme.
Das war von meiner Seite aus auch nicht als ein Argument gegen eine gruselige Märchenverfilmung gedacht :wink:
Ich meinte nur, dass es dann zwangsläufig wieder zu Beschwerden kommen wird. Mehr wollte ich damit gar nicht sagen.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Wenn die Altersfreigabe, der Trailer, Artikel in Zeitungen und Zeitschriften nicht ausreichend ist und das Personal an der Kasse nicht in der Lage ist, korrekte Infos über eine düstere Märchenverfilmung zu kommunizieren, ist das aber sicherlich kein Punkt, über den ein Regisseur oder Produzent nachzudenken hat. Und Beschwerden gibt es eh immer.
 
V

Vegeta

Guest
Original von Joel.Barish


Original von Vegeta
Schneewittchen ist eines der ödesten Märchen die es gibt. Einzig die Disneyvariante war okay wegen der Zwerge.

Eine Neuverfilmung fände ich total uninteressant - eine Neuinterpretation kann mir ebenfalls gestohlen bleiben. Mit "Männer allein im Wald" bin ich ganz zufrieden :biggrin:

Was macht denn Schneewittchen so viel öder als Aschenputtel oder Dornröschen? Und verstehe ich das richtig, dass du Disney Variante magst, weil die Zwerge drollig und witzig sind? Nun, dann wirst du wahrscheinlich von diesen neuen Filmen enttäuscht werden. Wer Ottos Zwerge an dieser Stelle als positive Referenz heran zieht, disqualifiziert sich selbst für zukünftiges Wohlgefallen. :wink:

Ich finde die ganzen Märchen wie Schneewittchen, Dornröschen, Aschenputtel alle langweilig. Aus dem Alter bin ich raus. Das einzige wofür Märchen für mich noch taugen sind Parodien oder so Fantasyzeugs wie Brothers Grimm.

Shrek hat doch vorgezeigt wie man Märchen "recyclen" kann. Die Disneyvariante ist noch in Ordnung aber die Disneyfilme über Dornröschen fand ich schon immer furchtbar.

Ich sage ja nicht das Ottos Zwerge ein hochwertiger Film ist aber er ist unterhaltsam und das zählt. Warum disqualifiziere ich mich selbst wenn ich sage das mir Ottos Zwerge gefallen haben?. Bevor ich mir einen buchgetrauen Märchenschmarrn ansehe lache ich lieber über "Männer allein im Wald" oder die "Pro 7 Märchenstunde" da hier die Märchen auf eine witzige Weise wiedergegeben werden.

Die Zeit der Märchen ist ohnehin tot was früher Märchen waren nennt man heute Fantasy also warum jetzt so ein Rückschritt und so olle Märchen wieder hochkramen. Wer will das sehen? Floppt garanitiert auch wenn sie Julia Roberts als Hexe und Miley Cyrus als Schneewittchen nehmen :clap:

Märchen funktionieren bei der breiten Maße heutzutage nur noch wenn man sie auf witzig trimmt - davon kann man halten was man will aber es ist so :smile:
 
V

Vegeta

Guest
Ab und zu muss auch seichte Unterhaltung herhalten und bevor ich mir eine öde Realverfilmung der Märchen antue tendiere ich lieber zu etwas lustigen und die Märchenstunde ist nicht so schlecht wie ihr Ruf. Habe sogar mal eine DVD davon geschenkt bekommen :uglywink:
 
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