Sehr schwer diesen Film zu bewerten...
Aber auch erstmal sehr schwer dieses Buch zu verfilmen. Eine Geschichte, die viel mit Rückblenden und in den Gedanken eines Jungen spielt auf die Leinwand zu bringen, ist nicht gerade die einfachste Aufgabe.
Vor allem zu anfang wirkt es desöfteren so, als wöllte man sio viele Dinge und Kleinigkeiten aus dem Buch mit in den Film einbauen wie nur möglich. Nicht immer wirkt das dann wirklich passend. Hier wäre mehr Mut sich vom Buch zu entfernen gut gewesen.
Die Ereignisse rund um den 11.September sind wirklich nur Aufhänger der Geschichte, Es ist also wirklich icht unbedingt ein Film über den 11.September, sondern wenn man es unbedingt auf den kleinsten Nenner bringen will, wie ein Junge mit dem Verlust seines Vaters zurechtkommt bzw. wie nicht.
Es wird viel geweint etc. und ist hier und da ein wenig viel. Was dem Film aber grundsätzlich fehlt ist eine eigene Linie. Als Buchkenner, der die Geschichte und die Figuren kennt, ist der Film wahrscheinlich einfacher zu schauen, als für jemanden, dem das alles neu ist. Der Verlust des Vaters, das Finden des passenden Schlsselloches für den Schlüssel und alles was passiert wirkt nur selten zusammen und nie wie ein großes Ganzes.
Darstellerich ist das Ganze auf jednefall ziemlich gut. Thomas Horn trägt den Film wahnsinnig gut. Erstaunlich, da er zuvor noch überhaupt gar nichts mit Film und Fernsehen gemacht hat. Aber er spielt seine Rolle wunderbar. Tom Hanks und Sandra Bullock bekommen da eben wenig zu tun. Hanks natürlich rollenabhängig relativ kurz nur dabei, aber er ist eben ein Sympathieträger und kann nur wenig falsch machen. Bullock zeigt, dass sie auhc weiterhin ernsten Rollen gewachsen ist, aber außer immer traurig zu sein und zu weinen ist sie mit ihrer figur oft sichtlich unterfordert. Max von Sydow, der dafür ja soga oscar-moniert wurde, schafft es völlig ohne Worte sich nur durch Gestik Und Mimik in die Herzen zu spielen. Auch wenn er nicht allzulange dabei ist, und sein Handlungsstrang aus der Vergangenheit, ein großer und wichtiger Teil im Buch, aus nachvollziehbaren so gut wie untergeht im Film. Alles sind mehr Randfiguren, die neben Thomas Horn gut agieren, aber nicht glänzen. Auch dabei Viola Davis und Jeffrey Combs.
Sehr gut mal wieder oder fast immer, der Score von Alexandre Desplat, der kurzfristig für Nico Mulhy einspringen musste. Auch die Kamerarbeit und Austattung sind exquisit, es happert eben vor allem Dingen am Dramaturgischen.
Ein ordentlicher Film, der am Ende eigentlich mehr will, als er wirklich kann. Das mag nicht unbedingt am Film selbst liegen, sondern einfach eher, dass das Buch als Buch ideal ist und für die Leinwand dann doch zu sehr Buch ist um wirklich 1:1 adaptiert werden zu können.
6/10