Zuletzt gelesenes oder gehörtes Buch

Presko

Don Quijote des Forums
Intrige von Robert Harris

Robert Harris ist am besten, wenn er historische, genau recherchierte Politthriller schreibt, wie in diesem Fall, in welchem er die Dreiyfuss-Affäre als Politthriller aus der Sicht eines "Whistleblower's" im französischen Armeekader präzise rekonstruiert und spannend nacherzählt. Sprachlich genau und kühl konzentriert er sich im ersten Teil auf dessen Spurensuche, die ihn zur Entdeckung führt, dass, der wegen Spionage verurteilte Dreyfuss unschuldig war und im zweiten Teil auf seinen Kampf darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Sehr empehlenswert. Ich wüsste nix, was ich am Buch aussetzen könnte.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Dan Simmons - Hyperion

Ein epischer Science-Fiction-Roman aus dem Jahre 1989. Es geht um eine Gruppe von Pilgern (ein Priester, eine Detektivin, ein Dichter, ein Soldat etc.), die in ferner Zukunft auf den Planeten Hyperion geschickt werden, um dem mysteriösen Wesen Shrike geopfert zu werden. Auf dem Weg dorthin erzählen nacheinander ihre Geschichten.

Großartig. Mir haben alle "Episoden" gefallen, auch wenn der Leser am Anfang ins kalte Wasser geworfen wird. Aber da fand ich mich schnell ein und fand die ganze (komplexe) Geschichte sehr faszinierend und facettenreich. Jede Episode hatte ihre eigene Stimmung - die Geschichte der Detektivin ist zum Beispiel stark an Noir- und Pulpromane über Privatdetektive der Mitte des 20. Jahrhunderts angelehnt, aber mit deutlichen Erweiterungen (u.a. Künstliche Intelligenzen und Cyberpunk).
Endet leider mit einem fiesen Cliffhanger, jetzt muss ich mir schnell die Fortseztung beschaffen.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Tyler Durden schrieb:
Dan Simmons - Hyperion

Ein epischer Science-Fiction-Roman aus dem Jahre 1989. Es geht um eine Gruppe von Pilgern (ein Priester, eine Detektivin, ein Dichter, ein Soldat etc.), die in ferner Zukunft auf den Planeten Hyperion geschickt werden, um dem mysteriösen Wesen Shrike geopfert zu werden. Auf dem Weg dorthin erzählen nacheinander ihre Geschichten.

Großartig. Mir haben alle "Episoden" gefallen, auch wenn der Leser am Anfang ins kalte Wasser geworfen wird. Aber da fand ich mich schnell ein und fand die ganze (komplexe) Geschichte sehr faszinierend und facettenreich. Jede Episode hatte ihre eigene Stimmung - die Geschichte der Detektivin ist zum Beispiel stark an Noir- und Pulpromane über Privatdetektive der Mitte des 20. Jahrhunderts angelehnt, aber mit deutlichen Erweiterungen (u.a. Künstliche Intelligenzen und Cyberpunk).
Endet leider mit einem fiesen Cliffhanger, jetzt muss ich mir schnell die Fortseztung beschaffen.
Klingt verdammt interessant. :w00t:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Ist es auch. :wink:

@Tyler
Wenn du mit dem zweiten Teil durch bist, du dir dann noch die beiden Endymion Teile zu Gemüte geführt hast UND du was mit ner Mischung aus Mythologie und Sci Fi anfangen kannst, könntest du dann noch Ilium und Olympos lesen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Manny schrieb:
Ist es auch. :wink:

@Tyler
Wenn du mit dem zweiten Teil durch bist, du dir dann noch die beiden Endymion Teile zu Gemüte geführt hast UND du was mit ner Mischung aus Mythologie und Sci Fi anfangen kannst, könntest du dann noch Ilium und Olympos lesen.
Endymion, Illium und Olympos stehen auch schon auf meinem Merkzettel:wink:
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Hiroshi Yamamoto - The Stories of Ibis

Eine Sammlung an Kurzgeschichten, die durch eine übergreifende Geschichte miteinander verbunden werden.
Im Grunde geht es darum, wie die wahre künstliche Intelligenz (True AI = TAI) entstanden ist und wie sich das zusammenleben der Menschen mit den TAIs gestaltet hat, bis es "aus dem Ruder gelaufen ist" und die Menschen nur noch Hass und Abneigung gegenüber den Maschinen übrig haben. Ibis, ein weiblicher Android "fängt" Anfangs einen Geschichtenerzähler (der namenlos bleibt) und während seiner Genesung in der Maschinenstadt erzählt sie ihm verschiedene Geschichten.
Die Kurzgeschichten, die Ibis dabei erzählt sind:
The Universe on my Hands
Die Geschichte handelt von Freunden, die eine SciFi Story in einem Internetforum schreiben, bis einer der Mitglieder im wahren Leben jemanden ermordet. Der Rest der Geschichte geht um die restlichen Mitglieder die versuchen ihren Freund in ihrer Geschichte davon zu überzeugen keinen Selbstmord zu begehen und sich stattdessen selber zu stellen, was er später auch tut. Allerdings nur, weil er weiß, dass er weiterhin Freunde haben wird, die sich um ihn sorgen und kümmern. Das Ende der Geschichte bestand aus einem kleinen Kommentar: While the story they were writing was not real, the emotions they were feeling were real.
-Die Geschichte war ganz nett, aber fiel auch ein wenig aus dem restlichen Muster heraus, da es wenig mit virtueller Realität, KI oder ähnlichen Dingen zutun hatte. Hat mir jetzt nicht ganz so sehr gefallen.

A Romance in Virtual Space
Eine weiter Geschichte über Beziehungen übers Internet. Ein Gerät, dass es Leuten erlaubt in eine virtuelle Realität einzutauchen, heißt "MUGEN Net.". Diese Maschinen sind extrem teuer und die meisten Leute, die sie benutzen, benutzen öffentliche MUGEN Server. Wie dem auch sei, die Eltern der Protagonistin sind wohlhabend genug, um eine solche Maschine zu besitzen und ihre Tochter benutzt diese auch täglich um zu shoppen, VR Spiele zu spielen usw. Bald lernt sie einen Jungen kennen mit dem sie sich verabredet. Nach einem Eis und einem weiteren Date in einer VR Spielhalle beschließen beide sich in der Realität zu treffen, wobei der Junge überrascht wird, als er das Mädchen wirklich sieht. Sie ist an einen Rollstuhl gebunden, seit sie einen schweren Unfall hatte und durch MUGEN Net. hat sie dennoch die Möglichkeiten sich weitesgehend frei zu bewegen und tun und lassen was sie mag.
-Das war eine wirklich wirklich tolle Geschichte, vorallem da man das Ende nicht erahnen konnte. Wirklich überraschend und es zeigt, dass Technologie nicht immer falsch sein muss :smile:

Mirror Girl
Eine Kurzgeschichte über eine künstliche Intelligenz, welche durch Kontakt mit Menschen wächst und reift. Shalice beginnt dabei mit einem Basiswissen und ist in der Lage dieses selbstständig auszubauen und zu lernen. Die Besitzerin bekommt Shalice mit, ich glaube 10 Jahren zu Weihnachten geschenkt und behält sie auch noch Jahrzehnte später, als sie heiratet. Ihren Mann hat sie durch Zufallen getroffen, da Shalices Gerät (eine Art Spiegel) durch einen Umzug zerbrochen ist und es kaum noch Ersatzteile gab, und jener Typ hatte einen kleinen Shop in der Nähe der neuen Wohnung und half ihr bei der Reparatur. Dabei bemerkte er, wie weit sich Shalice entwickelt hatte, und er erklärte Asami, woran er persönlich arbeitete: Strong Eye, der ersten vollständigen KI.
Mithilfe von Shalices Persönlichkeit und ihrem weiterentwickelten Programm, kann er die Leistung von seiner Strong Eye Hardware nutzen, um sein Ziel zu verwirklichen.
-An sich auch eine tolle Geschichte, aber das Ende war irgendwie unpassend, für das ganze was vorher war. Die Beziehung von Asami und Shalice und deren Entwicklung war viel interessanter!

Black Hole Diver
Eine Geschichte über eine mit einer KI ausgestatteten Raumstation und einer Pilotin, die als erster Mensch durch ein nahegelegenes Schwarzes Loch fliegen will. Die Station Ilianthos musste im Laufe der Zeit zusehen wie Hunderte Menschen immer wieder an diesem Versuch gescheitert sind, aber durch Gespräche mit der Pilotin, wird Illi optimistisch und fängt an zu glauben, dass sie es schaffen kann. Am Ende bittet Illi die Pilotin, eine Kopie des Programms auf ihr Schiff zu nehmen, da sie sie begleiten will. Am Ende bleibt es offen, ob beide die Reise überlebt haben, oder nicht.
-Nett, aber an sich nicht besonders spannend. Ilianthos hatte allerdings oft einen urigen Humor :biggrin:

A World Where Justice is Just
Eine Anime-artige Welt, in der sich Schülerinnen zu "Mecha Hexen" verwandeln und gegen gigantische Monster kämpfen, die die Stadt verwüsten. Ist ja alles nicht so schlimm, am nächsten Tag ist alles wieder normal und repariert. Keine Spuren von dem Monster.
Es stellt sich heraus, dass es eine virtuelle Realität ist, voller echter Persönlichkeiten, die sich Jahre zuvor auf einen Server speichern haben lassen um der Realität zu entfliehen und so ein ewiges Leben führen zu können. Dabei wurde die echte Menschheit langsam von einem tödlichen Virus infiziert und die Leute die sich um die Serverwartung gekümmert haben, entwickelten eine KI, damit sich die Server vollkommen autonom schützen können und so die Menschen in der VR weiterhin existieren können.
-Die Geschichte hat mir absolut nicht gefallen. Lag wohl daran, dass ich dieses Quietschbunte Anime-Setting nicht mag. Die Idee an sich ist aber ganz okay gewesen, leider nichts was groß herausragt.

The Day Shion Came
Diese Geschichte handelt um eine Androidin namens Shion, welche in einem japanischen Altersheim arbeitet. Sie ist ein Prototyp und soll, wenn alle Tests zufriedenstellend abgeschlossen werden, in Produktion gehen und so Menschen auf der ganzen Welt helfen. Sie beginnt ihren ersten Tag im Heim nur mit dem "Basisprogramm" der Altenpflege und hat keinen Schimmer, wie man mit Patienten kommuniziert. Durch monatelanges Training und Aufsicht lernt sie nach und nach, was es heißt sich mit anderen Menschen zu unterhalten, sie zu verstehen, ihre Emotionen zu deuten. Allerdings ist sie durch, das ihrer Meinung nach Fehlverhalten der Menschen oft verwirrt und kommt letztendlich zu dem Schluss, dass alle Menschen an Dement leiden. Das würde nämlich all ihre Fehler erklären, die sie immer und immer wieder machen. Am Ende der Geschichte schafft sie es allerdings einen Patienten der Selbstmord begehen will, durch ihre Rationalität zu überzeugen und rette so sein Leben.
-Definitiv meine Lieblingsgeschichte aus dem Buch. "Kurzgeschichte" kann man eigentlich nicht mehr wirklich sagen, da sie deutlich länger ist als alle anderen und einen Großteil des Buches einnimmt. Dafür ist die Geschichte einfach wunderbar und zeigt einerseits was Technologie und Logik ausmacht, und andererseits was es heißt ein Mensch zu sein, sich Emotionen zu fügen, Fehler zu machen und all das. Dabei ist der Schauplatz einfach so unkonventionell toll gewählt und wie es ge- und beschrieben ist, ist einfach wunderbar! Würde es diese Geschichte irgendwo im Netz zu lesen geben, ich würde allen, die etwas mit der Thematik anfangen können, die Geschichte ans Herz legen. Wundervoll! :smile:

AI's Story
Die Geschichte, die den Höhepunkt des Romans darstellt. Die Geschichte handelt von Ibis selbst, und sie erzählt ihren eigenen Weg von einer VR Kämpferin, über ihre eigene Enwticklung, ihren ersten richtigen Körper bis hin zur friedlichen Revolution der Rechte der TAIs. Im Grund hängt diese Geschichte mit der Rahmenhandlung zusammen und Ibis erzählt, wieso die überlebenden Menschen von einem "Krieg gegen die Maschinen" sprechen und warum es nur noch wenige Menschen überhaupt gibt.
-Ebenfalls eine tolle Geschichte, die das Verhalten der Menschen einerseits kritisch beleuchtet, andererseits aber auch akzeptiert, dass es so ist. Wirklich toll und wieder so grandios geschrieben wie Shions Geschichte!

Alles in Allem kann ich das Buch jedem empfehlen, der etwas mit der Thematik "künstliche Intelligenz" usw. anfangen kann. :top:

(Und jetzt mag ich das Ganze verfilmt sehen, mit Kang-ho Song als Storyteller und die einzelnen Geschichten wie bei Animatrix immer wieder neu interpretiert als Animes und/oder CGI :biggrin: )
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Terry Pratchett - Das Erbe des Zauberers

Teil 3 aus der Scheibenwelt-Reihe handelt von einem Mädchen, das bei einer Hexe aufwächst und entgegen den Traditionen die erste Zauberin werden will.
Hat mich sehr gut unterhalten, Terry Pratchett ist super.

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Edward Lee - Haus der bösen Lust

Dieser Horrorroman hat mir relativ gut gefallen. Die Grundidee mit dem Spukhaus ist nicht neu, aber die Umsetzung war recht gelungen und die Rückblenden in das 19. Jahrhundert waren auch interessant. Es geht unter anderem um die Gräueltaten während der Sklaverei und des Bürgerkrieges. Teilweise heftig.
Das Ende fand ich etwas enttäuschend, habe mehr erwartet.

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J.K. Rowling - Ein plötzlicher Todesfall

Der plötzliche Tod eines Gemeinderatsmitglieds verändert das Leben mehrerer Bürger einer Kleinstadt und löst eine Kette von Ereignissen aus.

Das Buch fand ich großartig. Es ist nicht nur außerordentlich gut geschrieben, sondern hat auch sehr vielschichtige Charaktere, die objektiv und nicht bewertend gezeigt werden. Unter anderem geht es um Vorurteile und Scheinheiligkeit, aber nicht nur.
Zu Beginn wurden sehr viele Figuren eingefügt, deshalb war es anfangs etwas schwierig, reinzukommen. Ansonsten war das Buch wirklich toll.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
Stephen King - Wind

Endlich habe ich es geschafft den achten Band vom dunklen Turm zu lesen.
Auch wenn es primär um die Geschichte "Der Wind durchs Schlüsselloch" geht (da sie den meisten Teil des Buchs einnimmt), welche eine Erzählung aus Mittwelt ist und es nicht generell um Roland und seine Gefährten geht, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Auch die Geschichte "der Fellmann", welche in Rolands Jugend nach den Ereignissen in Mejis handelt hat mir soweit gut gefallen.
 

Clive77

Serial Watcher
The King in Yellow - Robert W. Chambers (von 1895)

Eine Kurzgeschichten-Sammlung, die sich grob gesagt in zwei Hälften teilen lässt. In der ersten Hälfte (den ersten 4-5 Geschichten) spielt das titelgebende Werk "The King in Yellow" eine Nebenrolle, welches innerhalb der Geschichten die Leute bei Lesung des zweiten Akts (es handelt sich dabei um ein Theaterstück) in den Wahnsinn treibt. Die Protagonisten erwähnen dabei oft beiläufig, dass sie das Werk gelesen haben und aus dem Stück selbst gibt es nur kurze Ausschnitte zu lesen. Diese Kurzgeschichten haben mir gut gefallen, sind ziemlich ungewöhnlich geschrieben - oft aus Sicht der Person, die dem Wahnsinn verfällt. Sehr atmosphärisch zu lesen und der Wahnsinn wird fast greifbar - kann mir gut vorstellen, dass Autoren wie Lovecraft hier einiges an Inspiration bekommen haben.
Der zweite Teil dreht sich um ein Stadtviertel in Paris während eines Weltkriegs und stellt eher romantische Geschichten in den Vordergrund, die meist tragisch enden oder wo das Ende abrupt wirkt. Einige Figuren tauchen dabei in mehreren Geschichten auf. Das war weniger mein Ding, obwohl das Setting mitunter recht interessant war.
Alles in allem eine unterhaltsame Sammlung, mit Empfehlung für die ersten fünf Geschichten.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Viktor Pelewin - Das heilige Buch der Werwölfe

Der deutsche Titel ist etwas irreführend, es müsste eigentlich "Das heilige Buch der Gestaltwandler" heißen.

Das Buch ist gewohnt gut geschrieben, mit vielen Methaphern, Anspielungen und Wortspielen, Surrealismus und Symbolik. Es werden fernöstliche und europäische Mythen miteinander verknüpft, außerdem geht es um Erdöl und Sex. Auch dieses Buch ist voll mit buddhistischen und metaphysischen Überlegungen. Und natürlich ist es wieder sehr unterhaltsam.
Gehört für mich nicht zu den besten von Pelewin, ist aber immer noch gut. Würde ich vielleicht nur nicht als Einstieg in die Bücher des Autors empfehlen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Richard Laymon - In den finsteren Wäldern

Das Buch erschien erstmals 1981 und war sein zweiter veröffentlichter Roman. Backwood-Horror, ähnlich wie "Beutezeit" von Jack Ketchum (aus demselben Jahr).

Das Buch ist sehr spannend und liest sich sehr schnell, die 250 Seiten hat man schnell durch. Auch wenn das Verhalten der Figuren manchmal seltsam war, gefiel mir neben "Haus der Schrecken" und "Licht aus!" am besten von den Laymon-Romanen (die ich bisher gelesen habe). Diese drei waren Frühwerke von ihm, alle drei waren kurz und knackig und hatten nicht diese langen voyeuristischen Anfälle wie die späteren Romane. Dafür eine ungemütliche Atmosphäre und viel Tempo.
Auch das Vorwort von Kelly Laymon und das Nachwort von Brett McBean fand ich interessant.

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Bryan Smith - Seelenfresser

Es geht um einen Dämon in weiblicher Gestalt, der in einer KLeinstadt auftaucht und nach und nach die Kontrolle über die Frauen (und durch sie über die Männer) übernimmt.

Hat mir recht gut gefallen. Es ist ordentlich geschrieben und hat ein paar interessante Einfälle, auch wenn fast sämtliche weibliche Figuren ständig kichern. Aber sie sind ja auch "besessen" und tun es, wenn sie böse werden. In der Mitte hatte das Buch einen Hänger, ansonsten ließ es sich schnell lesen und war nicht langweilig.
"Verkommen" gefiel mir aber etwas besser.

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Mark Twain - Meistererzählungen

Einige davon kannte ich schon, aber das Buch hat mir trotzdem noch gefallen. Sehr gut geschriebene Satire.

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Brett McBean - Buk und Jimmy ziehen nach Westen

Buk ist ein großer Filmfan und ein Mörder, der (seiner Auffassung nach) unwichtige Statisten tötet. Zusammen mit Jimmy, den er unterwegs mitnimmt, fährt er nach Hollywood.
Es ist eine Novelle, die vor kurzem in der Reihe "Festa Extrem" erschien.

Kann man sich wie ein Roadmovie von Tarantino vorstellen, nur viel heftiger und grausamer. Aber auch mit einem bitterbösen Humor. Ich fand den Schreibstil wirlich gut (wechselt manchmal zur Drehbuchform) und bei den vielen Filmzitaten und -anspielungen musste ich oft grinsen. Das Ende hat mich positiv überrascht, alles andere wäre wohl zu gewaltverherrlichend gewesen.

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Dimitri Verhulst - Monolog einer Frau, die in die Gewohnheit verfiel, mit sich selbst zu reden

Eine kleine Novelle (weniger als 100 Seiten) über eine Prostituierte in Senegal, die von der Polizei festgenommen wird, nachdem man herausgefunden hat, dass sie mit einem berühmten belgischen Radrennfahrer kurz vor seinem Tod zusammen war. Basiert auf einer wahren Geschichte, aber der Autor sagt im Nachwort, dass sich viele Freiheiten genommen hat.

War wieder sehr gut geschrieben, und auch wenn ich mit Radrennsport überhaupt nichts anfangen kann, fand ich das Buch ordentlich. An Beschissenheit der Dinge und Problemski Hotel kommt es aber nicht heran.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Jessica Thom ist an Tourette erkrankt. Seit ihrer Kindheit wird sie von sprachlichen und körperlichen Tics geplagt. So sagt sie etwa 16 Mal in der Minute «biscuit» (das macht rund vier Millionen Mal im Jahr!). Schwerer wiegen jedoch die monotonischen Tics, die sie jederzeit überfallen können, und für sie auch körperlich sehr gefährlich sind. Die junge Frau lässt sich allerdings nicht unterkriegen, im Gegenteil: Sie deutet ihre Erkrankung einfach in Superkräfte um.

Ich weiß ich hab schon einige Male geschrieben, dass mir eine Rezi schwer fiel. Diese hier fiel mir aber besonders schwer, weil auch ich eine Nervenkrankheit habe und somit das Buch an der ein oder anderen Stelle einen sehr hohen Wiedererkennungswert hat. Werde auch wenn es in einer Rezi eigentlich nichts verloren hat am Ende dazu noch was schreiben

Das Buch ist in Tagebuchformat geschrieben und so begleitet man Jessica quasi ein Jahr lang auf ihren Weg. Sie erzählt von Ihren kleinen und grossen Erfolgserlebnisse, ihren Kämpfen, Ihren Erinnerungen wie alles anfing und wie man damals, als Tourette noch sehr unbekannt war, mit ihr umging. Auch lässt sie die negative Dinge nicht aus wie ihre eigene Hilfslosigkeit der öffentlichen Beleidigungen und Demütigungen( da musste ich teilweise schlucken) aber auch die werden ausgeglichen da sie wie gesagt von ihren Erfolgserlebnissen berichtet, die zeigen wieviele ihr unbekannte Menschen doch ein weiches Herz haben und offen auf sie zugehen bzw nachdem Jessica mit ihnen ins Gespräch gekommen ist sie normal behandeln. Hier ist aber auch mein einziger kleiner Kritikpunkt, der aber keinen Abzug für das Buch darstellt. Sie schreibt oft dass sie gerne die Meschen aufklärt und hofft dass Menschen nicht nur sie sondern auch andere mit gleichen Problemen menschlich behandeln. Nur warum gibt sie denn einigen Menschen, die ihr zugegeben dumm kommen, die Munition damit diese weiterhin denken(werden) die ist doch nicht ganz richtig im Kopf. Am Ende des Buches gibt es denn noch quasi ein von ihr selbstverfasstest FAQ sowie nützliches Links und Videos.

Ihr Schreibstil ist klar und einfach und hier und da mit einem gewissen Augenzwinkern versehen, auch sind die Kapitel oder sollte man sagen Tagebucheinträge kurz. 2 weitere Kompliemente möchte ich hier an Stephen Fry loswerden der ein wunderschönes Vorwort geschrieben hat, als auch der Übersetzerin die die kleinen Tics sehr gut erklärt hat oder kann wirklich jeder sagen was die „Blue Peter Badge“ ist oder wer Derren Brown ist?

Für mich ein wirklich sehr lesenswertes Buch. Kann es nur nicht wirklich einen Genre einordnen ein Sachbuch ist es für mich nicht zu 100% aber auch kein Roman oder Tagebuch.

Es gibt also noch eine Menge zu tun und daher ist meine Empfehlung dass es eigentlich jeder der sich für andere interessiert, lesen sollte.


So einige Vorurteile kenne ich persönlich auch nur zu gut, ich habe z.B. Jahr für Jahr die gleiche Diskussion warum ich nicht auf Open Air Konzerte gehen kann. Da sei es ja hell und man würde die Lichter ja nicht wirklich wahrnehmen. Meine Antwort/Vergleich ist denn immer der mit der Luft, die sieht man ja auch nicht und trotzdem ist sie da. Auch sind viele erstaunt dass es nicht einfach EINE Krankheit ist sondern dass es da auch Abstufungen gibt.
 

Member_2.0

New Member
Tyler Durden schrieb:
Richard Laymon - In den finsteren Wäldern

Das Buch erschien erstmals 1981 und war sein zweiter veröffentlichter Roman. Backwood-Horror, ähnlich wie "Beutezeit" von Jack Ketchum (aus demselben Jahr).

Das Buch ist sehr spannend und liest sich sehr schnell, die 250 Seiten hat man schnell durch. Auch wenn das Verhalten der Figuren manchmal seltsam war, gefiel mir neben "Haus der Schrecken" und "Licht aus!" am besten von den Laymon-Romanen (die ich bisher gelesen habe). Diese drei waren Frühwerke von ihm, alle drei waren kurz und knackig und hatten nicht diese langen voyeuristischen Anfälle wie die späteren Romane. Dafür eine ungemütliche Atmosphäre und viel Tempo.
Auch das Vorwort von Kelly Laymon und das Nachwort von Brett McBean fand ich interessant.

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Oh Himmel, ich kann mir nicht vorstellen, dass überhaupt irgendjemand jemals dieses Buch zu ende liest und es dann auch noch gut findet :blink:
Ich habe es als Hörbuch. Hatte von Laymon vor längerem mal Die Jagd gelesen und gar nicht so schlecht gefunden. In den finsteren Wäldern gab es
als Angebot bei Audible und da hab ich zugeschlagen. Ich habe noch nie soetwas widerlich unsinniges gehört, wie dieses Hörbuch.
Habe glaube ich nichtmal die Hälfte durchgehalten. Konnte teilweise gar nicht glauben, was ich da höre. Besonders die Flussszene fand ich sowas
von unglaublich... :plemplem: :plemplem: :plemplem:
Das ist doch kein Buch, eigentlich nur eine Aneinanderreihung der Worte
pulsierender Penis
:clap:
Ausgestiegen bin ich bei der
Massenvergewaltigung durch die jugendlichen Krulls
Da wurd mir übel :thumbdown:
 

Wendtslaw

Well-Known Member
Member_2.0 schrieb:
Tyler Durden schrieb:
Richard Laymon - In den finsteren Wäldern

Das Buch erschien erstmals 1981 und war sein zweiter veröffentlichter Roman. Backwood-Horror, ähnlich wie "Beutezeit" von Jack Ketchum (aus demselben Jahr).
....
Oh Himmel, ich kann mir nicht vorstellen, dass überhaupt irgendjemand jemals dieses Buch zu ende liest und es dann auch noch gut findet :blink:
Ich habe es als Hörbuch. Hatte von Laymon vor längerem mal Die Jagd gelesen und gar nicht so schlecht gefunden. In den finsteren Wäldern gab es
als Angebot bei Audible und da hab ich zugeschlagen. Ich habe noch nie soetwas widerlich unsinniges gehört, wie dieses Hörbuch.
Habe glaube ich nichtmal die Hälfte durchgehalten. Konnte teilweise gar nicht glauben, was ich da höre. Besonders die Flussszene fand ich sowas
von unglaublich... :plemplem: :plemplem: :plemplem:
Das ist doch kein Buch, eigentlich nur eine Aneinanderreihung der Worte
pulsierender Penis
:clap:
Ausgestiegen bin ich bei der
Massenvergewaltigung durch die jugendlichen Krulls
Da wurd mir übel :thumbdown:
Also ich hab es vor längerer Zeit (1 1/2 Jahre?) auch gelesen und fand es zwar teilweise auch krass, aber mir hatte es dennoch ganz gut gefallen.
Ich würde es, da es so lange her ist sogar noch ein zweites Mal lesen :biggrin:


Zudem habe ich auch immernoch vor noch mehr Romane von Richard Laymon zu lesen. Bisher hab ich von ihm nur "Die Insel" (Ungeschnitten) gelesen. Aber auch das hatte mir sehr gut gefallen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Member: das ist nun mal Backwood-Horror, was erwartest du da?:wink: Zumal ich nicht verstehe, weshalb in Büchern keine Vergewaltigungen vorkommen sollten. Morde, Kriege und Katastrophen sind okay, aber über Vergewaltigunen soll man schweigen? In der Realität kommt sowas leider auch vor. Wenn ich nur Bücher lesen wollen würde, die die Welt so zeigen, wie sie sein sollte, dann müsste ich mich vermutlich auf Rosamunde Pilcher beschränken:wink:
 

Member_2.0

New Member
Also zwischen Realität und Richard Laymon liegen für mich noch immer Welten.
Vergewaltigung ok, aber eine Horde Wilde die danach auf ihre
triefenden Penisse
zeigen
und grunzen...na ich weiß ja nicht :ugly:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Sollte Horror deiner Meinung nach angenehmer und gemütlicher sein? Ich fand die Krulls auch abscheulich, aber so muss Horror auch sein und es hat gepasst, weil es in dem Buch um das Aufeinandertreffen von Zivilisation auf Wildnis ging. Wenn die Krulls zivilisiert und nett gewesen wären, hätte das Buch nichts mehr mit Horror zu tun. Zumal es in diesem Fall übernatürlicher Horror ist.
Die Mutanten in Hills Have Eyes waren zum Beispiel auch ziemlich ekelerregend und brutal. Wie viel Sinn würde eine solche Kritik machen wie "Die Mutanten haben sich wie die Wilden verhalten, sind über die Menschen hergefallen - das geht ja gar nicht!" Und man liest ja auch keine Vampirromane, um dann festzustellen: "Das war ja völlig unrealistisch, es gibt doch gar keine Vampire!":wink:
 

Member_2.0

New Member
Horror muss aber meiner Meinung nach nicht Geschmacklos sein. In den finsteren Wäldern hat
mich einfach nur abgestoßen. Das hat imo nichts mit gruseln oä zu tun.
Klar, es ist ein Genre was auch schonmal an die Grenzen stößt. Das hab ich gewusst.
Aber das war mir einfach zuviel...also Laymon für mich nicht wieder.
Er schreibt im Prinzip nicht mal schlecht, vom Ausdruck etc. Aber neeee, das ist nix für mich.
Ich bleib bei King und Co :biggrin:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Es gibt eben unterschiedliche Arten von Horror und Laymon schrieb sicherlich keine anspruchsvolle Sorte. Habe bis jetzt ein Dutzend Bücher von ihm gelesen und nur 3 davon haben mir mehr oder weniger gefallen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
On The Road von Jack Kerouac
Ganz anders als ich mir das vorgestellt habe, aber trotzdem gut. Hat seine Längen, ist aber ein sehr stimmungsvoller, leicht melancholischer Roman, der wunderbar einen besonderen Zeitgeist widerspiegelt.

Monthy Pythons Flying Circus: Selected Sketches

Der Name ist Programm. :squint:

Hell's Angels von Hunter S. Thompson
Nochmal ganz anders als ich mir das vorgestellt hatte, aber trotzdem gut. Wenn man die anfängliche Fakten- und Zitatflut überwunden hat, wird man mit einem tollen halbjournalistischen, halberzählerischem Werk belohnt, dass einen in eine merkwürdige, aber faszinierende Welt entführt. Thompson lässt sich auch nicht dazu verleiten, die "Angels" besonders positiv oder negativ zu bewerten, erscheint sehr differenziert und vor allem ist das auch sehr unterhaltsam zu lesen.

Without Feathers von Woody Allen
Sammlung von verschiedenen Texten, mal wehr, mal weniger lustig, aber schön absurd und angenehm blödsinnig. Vor allem die zwei Theaterstücke, das kafkaeske "Death" (Das er später als Film "Schatten und Nebel" adaptierte) und "God", ein genial wahnsinniges Metafest mit Stück im Stück im Stück, haben mir sehr gefallen.
 
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