Zuletzt gelesenes oder gehörtes Buch

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
The Curse of Lono von Hunter S. Thompson

Hunter S. Thompsons reist mit Ralph Steadman und dessen Famile nach Hawaii, um von einem Marathon zu berichten und Weihnachten dort zu verbringen, doch der Urlaub entwickelt sich schnell zum Höllentrip - Wird beschrieben als Fear and Loathing in Las Vegas für Hawaii, ist aber doch nicht wirklich zu vergleichen, kommt The Curse of Lono weitestgehend weniger drogenschwanger und harmloser daher, wenn es auch stilistisch eine ähnliche Mischung aus Thompsons "Gonzo-Jorunalismus", wahren Begebenheiten und Fiktion darstellt. Wer Thompsons Stil mag, wird auch sicher an diesem Buch gefallen finden, ist es doch gewohnt satirisch, abgründig und surreal, vor allem letzteres noch unterstrichen von den großartigen, teilweise geradezu apokalyptisch anmutenden Illustrationen von Ralph Steadman (Die es allerdings nicht in die deutsche Ausgabe geschafft haben und nur in der Ausgabe des Taschen-Verlags enthalten sind). Die Struktur des Buches ist dabei zwar desöfteren etwas hölprig und das Ende sehr unvermittelt, passt aber durchaus zur Geschichte. Alles in allem gelungen, wenn auch definitiv kein zweites "Fear and Loathing".
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Edward Lee - Incubus

Der Roman ist von 1991 und gehört zu den Frühwerken des Autors. Das merkt man auch an dem Schreibstil und den Dialogen, die oft zu gestelzt und unanthentisch wirken. Die Handlung hat mir relativ gut gefallen, ging in Richtung Mythologie und Satanisten-Kulten im Mittelalter. Außerdem geht es in dem Buch um Leidenschaft und Kunst, was stellenweise kitschig ist. In einem Dialog fällt tatsächlich der einfallsreiche Satz "Die Liebe ruht im Herzen". Überhaupt ist das Buch manchmal zu rührselig, wenn die Hauptfigur (ein Cop mit Alkoholproblemen, der von seiner Freundin verlassen wurde) Liebeskummer hat und in Selbstmitleid versinkt. Dass die Cop-Figur so klischeehaft ist, finde ich in diesem Fall weniger schlimm, weil es 1991 noch nicht so abgedroschen war und Edward Lee selber ein Polizist war und womöglich über sich selbst geschrieben hat.
Alles in allem ist das Buch in Ordnung, aber mit einigen Schwächen.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Der dunkle Schirm von Philip K. Dick

Story:
Fred ist Undercoveragent der Drogenfahndung. Unter dem Namen Bob Arctor in die Drogenszene eingeschleust soll er einer neuen Droge namnes Substanz T auf die Spur kommen, die schon zahllose Opfer unter den Drogensüchtigen gefordert hat. Im Laufe seiner Arbeit fangen seine beiden Identitäten - unter Drogeneinfluss - nicht nur unabhängig voneinander sondern auch gegeneinander zu agieren.

Kurzkritik:
Tolle Geschichte. Am besten haben mir die oft ziemlich sinnfreien Gespräche zwischen Bob Arctor und den anderen Drogensüchtigen gefallen.
Seit ich das Buch gelesen habe, kann ich gar nicht erwarten, dass A Scanner Darkly auf BD rauskommt.

Die Lincoln-Maschine von Philip K. Dick

Zuerstmal: In einem Nachwort erklärt Tim Powers (Freund und Nachbar von Dick), dass der Herausgeber von Amazing Stories, der Die Lincoln-Maschine in zwei Teilen erstmals herausgebracht hat, auch den Titel gewählt hätte, was beweise, dass er keien Ahnung hatte, worum es in dem Roman überhaupt geht. Entsprechend falsch liest sich die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken. Passender wäre wohl.....

Story:
Louis Rosen und Maurey Rock versuchen zusammen mit Maureys Tochter Pris, welche gerade aus einer Art staatlicher Nervenheilanstalt entlassen wurde, ihr Unternehmen aus einer Krise herauszumanövrieren, in dem sie ihre Produktion auf künstliche Menschen mit dem Aussehen und der Persönlichkeit von berühmten verstorbenen Persönlichkeiten umstellen.
Währenddessen entwickelt Louis für Pris Gefühle, die sich im Laufe der Geschichte zu einer Besessenheit steigern.

Kurzkritik:
Dick schafft es auch hier mal wieder, dass man sich fragt, wer hier eigentlich Mensch und wer Maschine ist.
Ebenfalls sehr schön sind die Stellen, in denen Louis mit Pris redet, wobei Pris ihm gegenüber abwechselnd Interesse und Abneigung zeigt.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Ja, A Scanner Darkly ist genial!
Ich mag die Stelle wo Bob übers Autokino nachdenkt, weil da grade alle "11 Teilw der Planet der Affen Reihe" laufen :ugly:
Aber auch sonst erschreckend, wie sich Dick damals die 90er/2000er vorgestellt hat. Bis auf den Anzug alles wie es wirklich wurde .____.

Und "Die Lincoln-Maschine" klingt arg nach Material für Blade Runner.
Muss ich haben! :biggrin:
 

Member_2.0

New Member
Raum von Emma Donoghue

Für Jack ist Raum die ganze Welt. Dort essen, spielen und schlafen er und seine Ma. Und dort versteckt sie ihn im Schrank, wenn Old Nick kommt … »Raum« trifft mitten ins Herz und wurde in den USA über Nacht zum Bestseller.

Auch seinen fünften Geburtstag feiert Jack in Raum. Raum hat eine immer verschlossene Tür, ein Oberlicht und ist zwölf Quadratmeter groß. Dort lebt der Kleine mit seiner Mutter. Dort wurde er auch geboren. Jack liebt es fernzusehen, denn da sieht er seine »Freunde«, die Cartoonfiguren. Aber er weiß, dass die Dinge hinter der Mattscheibe nicht echt sind – echt sind nur Ma, er und die Dinge in Raum. Bis der Tag kommt, an dem Ma ihm erklärt, dass es doch eine Welt da draußen gibt und dass sie versuchen müssen, aus Raum zu fliehen …


Naja...ein interessantes Buch, mehr nicht. Bin darauf gestoßen, weil ich hier im Forum über die Verfilmung gelesen habe. Ob ich mir jetzt nach dem Lesen den Film ansehe, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Das Buch war rührend, teilweise auch spannend aber eben nicht mehr.
Hab es nach dem Lesen schnell wieder vergessen.

6/10 Punkten

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Schwarz-Der dunkle Turm von Stephen King

Inhalt spar ich mir mal. Wird hier wahrscheinlich so ziemlich jedem bekannt sein. :squint:
Hab es vor Jahren schon mal gelesen, aber bis auf einige Passagen alles vergessen. War ziemlich begeistert und
hab mir Band zwei jetzt direkt hinterher bestellt :thumbsup:

9/10 Punkten
 

Revolvermann

Well-Known Member
Member_2.0 schrieb:
Schwarz-Der dunkle Turm von Stephen King

Inhalt spar ich mir mal. Wird hier wahrscheinlich so ziemlich jedem bekannt sein. :squint:
Hab es vor Jahren schon mal gelesen, aber bis auf einige Passagen alles vergessen. War ziemlich begeistert und
hab mir Band zwei jetzt direkt hinterher bestellt :thumbsup:

9/10 Punkten

Viel Spaß auf der Reise! :top:
 

Member_2.0

New Member
Revolvermann schrieb:
Member_2.0 schrieb:
Schwarz-Der dunkle Turm von Stephen King

Inhalt spar ich mir mal. Wird hier wahrscheinlich so ziemlich jedem bekannt sein. :squint:
Hab es vor Jahren schon mal gelesen, aber bis auf einige Passagen alles vergessen. War ziemlich begeistert und
hab mir Band zwei jetzt direkt hinterher bestellt :thumbsup:

9/10 Punkten

Viel Spaß auf der Reise! :top:

Danke danke :smile: Hab Band 2 damals schon drei mal angefangen...es aber nie gecheckt. War glaub ich zu klein...bin jetzt fast 20 Jahre :wacko:
älter. Diesmal wird es wohl klappen :squint:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Der Dunkle Turm ist meine Lieblingsbuchreihe :top:


Philip K. Dick - UBIK

Hat mir sehr gut gefallen. Die Story war originell und interessant, und auch wenn ich die Auflösung knapp nach der Hälfte erahnt hatte, fand ich auch das Ende gelungen.
 

Der Pirat

New Member
Ich häng immernoch am 6. Band des Turm Zyklus. Irgendwie häng ich in der Geschichte fest...
Mal sehen, dass ich da mal wieder rangehe und den endlich auslese, damit ich den Zyklus auch bald mal beenden kann :wink:

Zuletzt gelesen habe ich:
Kainsmal von Marcus Hünnebeck
Karla von Mark Franley

Karla war ganz gut. Nett mal für zwischendurch, leider doch ziemlich vorhersehbar.
Kainsmal hingegen hat mir nicht wirklich gefallen. Zu kurz, die "Wendung" war zwar ganz gut gemacht, aber trotzdem irgendwie nicht so der Bringer.
Naja. Für 3€ pro Buch jetzt nicht so das Problem.
Problematischer ist da, dass beide Bücher mal grad für ne Woche gereicht haben -.-
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Susannah ist meiner Meinung nach auch der schlechteste Band
Mit dem ganzen Schwangerschaftkram
Halte durch und erfreue dich dann am siebten Band. Würd mich hinterher interessieren, was dir am letzten Band gefallen hat und was nicht.
 

Der Pirat

New Member
Ja genau das was du im Spoiler ansprichst geht mir auch gewaltig gegen den Strich. Irgendwie verrennt King sich da n bisschen.
Naja. Jetzt erst mal Tylers Buch und dann mach ich mich dran Susannah zu Ende zu lesen.
Weil irgendwann will ich den Zyklus dann auch mal beenden :wink:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Richard Laymon - Parasit

In diesem Horrorthriller von 1987 geht es um einen Parasiten, der sich in den Körpern von Menschen einnistet und sie zu Mördern und Kannibalen macht.
Das Buch ist gewohnt flüssig und spannend geschrieben (die 400 Seiten hatte ich in weniger als zwei Tagen durch), und auch wenn das Verhalten mancher Figuren nicht immer glaubhaft rüberkam, war das Buch ziemlich "unterhaltsam". Wobei es stellenweise auch blutig und ekelerregend ist.
Gehört zu den besseren Laymons.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Richard Hooker - M*A*S*H

Ich weiß nicht ob es lustig war, erschreckend oder traurig.
Mehr oder weniger eine Mischung aus alle dem, denn was die Männer und Frauen damals durchgemacht haben, muss einfach die Hölle gewesen sein.
Das der Verstand einen zu irrwitzigen Dingen bringt, um das alles zu verkraften ist selbstverständlich.
Ich wollte einfach mal wissen, in wiefern die Geschichten aus dem Film und der Serie stimmen, deswegen hab ich mir das Buch zugelegt und war überrascht, dass es zeitweise noch verrückter abging als ich bisher dachte.
Allerdings sind auch die Schrecken des Krieges deutlicher erzählt worden, was das ganze so bitter macht.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Jonathan Franzen - Die Korrekturen

Das Buch würde ich als Familiensatire bezeichnen. Es ist sehr gut geschrieben und lässt sich angenehm lesen. Außerdem gibt es einige amüsante Passagen (aber auch ernste). Leider hat das Buch auch ein paar Längen (von den 780 Seiten hätte man ruhig etwas kürzen können) und das Ende fand ich etwas enttäuschend. Vielleicht war es Absicht des Autors, die Leser in die Irre zu führen
ich hatte die ganze Zeit damit gerechnet, dass die Familie (oder zumindest die Eltern) die Aslan-Pillen an Weihnachten schlucken.
Aber diese Schwächen fallen nicht so sehr ins Gewicht, insgesamt fand ich das Buch gut.
Wenn ich es mit einem anderen Buch vergleichen müsste, dann wäre es vielleicht "Ein plötzlicher Todesfall" von J.K. Rowling, nur mit einer Familie anstelle von einer Kleinstadt.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Koji Suzuki - Der Graben

Als mehrere Menschen spurlos verschwinden, geht eine Reporterin den Vorfällen nach. Gleichzeitig treten seltsame Phänomene im Weltall und in der Mathematik auf.

Die erste Hälfte war noch gut, aber danach wurde das Buch leider immer absurder und unsinniger. Es ist immer noch gut geschrieben und behandelt einige interessante Themen (u.a. Astrophysik, Mathematik, Biologie, Archäologie), aber der Autor scheint keinen großen Wert auf eine glaubhafte Handlung gelegt zu haben. Ich habe nichts gegen übernatürliche Elemente in Büchern (immerhin gefielen mir die Ring-Romane und "Dark Water" von diesem Autor sehr gut), aber der Plot sollte schon halbwegs Sinn ergeben. Hier häufen sich aber Widersprüche und Zufälle, und obwohl hier so ein großer Wert auf die Wissenschaft gelegt wird, ist die Auflösung meilenweit davon entfernt. Hinzu kommt noch, dass die Figuren die haarsträubendsten Schlussfolgerungen ziehen und damit auch noch Recht behalten.
Es sind also sehr viele Menschen spurlos verschwunden, teilweise in Gruppen und/oder aus geschlossenen Räumen und Fahrzeugen. Und nach und nach verschwinden die Sterne in der Milchstraße (obwohl sie Lichtjahre von uns entfernt sind und wir dementsprechend erst nach Jahren ihr Verschwinden bemerken würden). Und Pi hat ihren Wert verändert (ich frage mich nur, wie sie das mit einem Computer oder Taschenrechnen herausfinden würden, schließlich müsste man ihre Programmierung verändern, damit dort ein anderer Wert herauskommt). Und das Verschwinden der Menschen ereignet sich meistens an den Grenzen zwischen den tektonischen Platten. Da kommen die Figuren also auf die Idee: Das Universum steht vor einem Phasenübergang und wird bald verschwinden UND zwischen den verschwindenden Sternen und der Erde müssen zufällig Wurmlöcher entstanden sein, damit wir "gewarnt" werden UND diese Wurmlöcher entstehen an den Grenzen zwischen den tektonischen Platten UND die Wurmlöcher haben die verschwundenen Menschen nicht etwa eingesaugt, sondern ihnen etwas so Verlockendes auf der anderen Seite gezeigt, dass die Menschen selbst freiwillig hineingegangen sind UND diese Wurmlöcher führen in die Vergangenheit UND die Reporterin befindet sich zufällig gerade in einem Haus, wo praktischerweise ein Wurmloch im Wohnzimmer entsteht, um sie vor dem Weltuntergang zu retten. Ist doch naheliegend! Widersprüchlich ist unter anderem, dass hier gesagt wird, auf diese Weise seien früher schon die berüchtigten ausgestorbenen Zivilisationen verschwunden und das Bermuda-Dreieck ist auch so ein Portal. Aber wenn sowas erst kurz vor einem Phasenübergang und der Auslöschung des Universums entsteht, würde die Welt doch längst nicht mehr existieren.
Und das sind nur ein paar Beispiele.
Anscheinend wollte der Autor möglichst viele Phänomene und urbane Legenden in sein Buch reinpacken, ohne einen vernünftigen Zusammenhang oder eine halbwegs runde Geschichte herstellen zu können. Zudem erklärt er manche wissenschaftliche Sachen (z.B. irrationale Zahlen und Pi) mehrmals.
Selten so einen Schwachsinn gelesen, sehr enttäuschend.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Der eiserne Sommer von Angelika Felenda

Juni 1914: Zwei Schüsse fallen in Sarajewo, und die Welt rückt an den Abgrund. Franz Ferdinand, der Thronfolger Österreich-Ungarns, ist tot. Zur gleichen Zeit steht Kommissär Reitmeyer in München vor einer schwierigen Entscheidung. Er hat es satt, die Marionette des Polizeipräsidenten zu sein. Die Leiche eines jungen Mannes führt ihn von den Arbeitervierteln bis in die Villen der Großbürger. Und in das berüchtigte Café Neptun, Vergnügungsort der Offiziere. Der Polizeipräsident drängt ihn, nicht noch tiefer zu schürfen, und gegen das Militär darf er per Gesetz nicht ermitteln. Da macht Reitmeyer eine ungeheuerliche Entdeckung, die nicht nur ihn selbst zum Abschuss freigibt, sondern die das ganze Land in den Untergang stürzen könnte.
Das Buchcover und der Titel passen perfekt zusammen.


Am Anfang ist es ein wenig schwer reinzukommen (okay, kann auch sein weil ich aus dem Norden der Republik komme) Aber nach etwa 30-40 Seiten hat man den Bogen raus. Trotzdem entfinde ich den Schreibstil als gut, aber man muss schon wirklich bei der Sache sein um nicht zu verpassen wer da mit wem seine (Macht)Spiele treibt. Auch hat es mir sehr gut gefallen dass neben dem Krimi auch einige andere Themen nicht zu kurz gekommen sind. Wie z.B. die Unantasbarkeit des Militärs, das Wetterleuchten des (1 Welt)Kriegs und die Homosexualität.
Am sympathischten fand ich persönlich die Figur des Rattler. Aber nun zum Punkt warum es trotzdem nicht die volle Punktzahl gibt. Die Hauptfigur Reitmeyer fand ich noch nicht perfekt ausgearbeitet. Mal hatte ich das Gefühl sie ist Ende 20, dann wieder sie ist Anfang 50. Dabei ist sie Anfang 30. Aber ich denke dass lässt sich noch beheben und ich würde mich freuen bald wieder was von Reitmeyer zu lesen
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Brett McBean - Die Mutter

Es geht um eine Mutter, die nach dem Tod ihrer Tochter auf der Straße zwischen Melbourne und Sidney hin- und hertrampt und nach dem Mörder sucht. Dabei muss sie einiges durchstehen und trifft auf einige Psychopathen.

Abgesehen von dem Brief der Mutter, der hier als eine Art Rahmenhandlung dient, wird die Geschichte aus der Sicht von verschiedenen Figuren erzählt, die der Mutter begegnen. Das Buch ist gut geschrieben und läßt sich sehr flüssig lesen; die meisten "Episoden" sind interessant (mein Favorit war Gus, der Vampirjäger). Das Verhalten der Mutter ist nicht immer nachvollziehbar, aber wenn man bedenkt, dass sie nach dem Tod ihrer Tochter verstört und offenbar geistig verwirrt ist, relativiert sich das wieder. Stellenweise ist es ziemlich hart oder abstoßend.
Das Ende war etwas irritierend und lässt viel Raum für Interpretationen.

Mir gefiel das Buch besser als "Das Motel", aber etwas schwächer als "Buk und Jimmy ziehen nach Westen".

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Michel Houellebecq - Elementarteilchen

Das Buch hat mich sehr beeindruckt. Es ist eine Analyse des menschlichen Verhaltens und ein Abgesang auf die 68er Bewegung. Manchmal liest es sich wie eine wissenschaftliche Abhandlung, manchmal wie ein "erotischer Roman". Die gut ausgearbeiteten Charaktere, die interessanten Themen und den starken Schreibstil fand ich sehr gelungen, und das Ende hat mich überrascht. Überhaupt ist die Handlung dieses Buches unvorhersehbar. Und auch wenn ich manche Sachen anders sehe als die beiden Protagonisten, wurden die Themen gut behandelt und das Buch regt zum Denken an.
Von diesem Autor will ich auch die anderen Bücher lesen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ramsey Campbell - Der Fluch der dreizehn Briefe (Das Kettenbriefmassaker)

War anders als ich es erwartet hatte. Anfangs mit ziemlich viel Slapstick-Humor (der hier aber passend erscheint), später etwas ernster. Es ist kein Horrorroman, sondern vielmehr ein Psychothriller, bei dem man sich fragt, ob die Hauptfigur Recht hat oder nur verrückt und von Zahlen besessen ist.
War gewohnt gut geschrieben und hat mir auch überwiegend gefallen. Aber definitiv eine ganz andere Stimmung als in "Unter Einfluss" oder "Hungriger Mond".

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Joe R. Lansdale - Ein feiner dunkler Riss

Die Handlung spielt Ende der 50er Jahre in einer kleinen Stadt in Texas. Das Buch ist eine Mischung aus einem Südstaatenroman, einem Krimi und einem Jugendabenteuer.

Ein großartiges Buch und der beste Roman, den ich von Lansdale bisher gelesen habe. Sehr atmosphärisch, toll geschrieben, interessante Charaktere und starke Dialoge.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
John Shirley - Borderlands - The Fallen(dt: Psycho-Terror)
Sollte ja hinreichend bekannt sein, dass ich ein großer Fan der Borderlands Spiele und des Borderlands Universum bin.
Mein Bruder ebenso, weshalb er sich das Buch gekauft hat, so bin ich dran gekommen.

Irgendwie war das nix. Ich kenne John Shirleys bisherige Romane nicht, aber man merkte einfach deutlich, dass man jemanden für die Geschichte genommen hat, der sich nicht damit auskennt.
Mir kam es so vor, als ob man ihm eine Liste an Merkmalen gegeben hat, die dann schnell abgearbeitet wurden. So entstand für mich einfach nicht einzigartige Mischung aus humorvollen Dialogen und ernsthaften, erwachsenen Erzählungen.
Hier war die Geschichte wirklich träge, schleppend und gegen Ende hin einfach nur noch langweilig.
Meh...
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Edward Lee - Golem

Gehört zu den besten Büchern des Autors, super Atmosphäre und gute Recherche in der jüdischen Kultur.

Edward Lee - Monstersperma

Eine Cthulhu-Geschichte der besonderen Art. Um in eine Studentinnenverbindung aufgenommen zu werden, sind manche Mädchen zu allem bereit.
Sehr schwarzhumorig. Ich musste lachen, mehrmals. Das Lesen dieser Lektüre erfordert einen sehr starken Magen.

Dan Simmons - Göttin des Todes

Das war sein Debutroman. Ein sehr beeindruckender, denn die Atmosphäre ist unglablich dicht und der Schreibstil ist erwachsen.
Ich glaube, dieses Buch hat "Die Schlange im Regenbogen" stark beeinflusst. Spielt nur in Indien statt in Afrika.

Katherine Dunn - Binewskis

Mein Liebling des Jahres bisher. Das Buch ist so abgedreht und genial. Es geht um eine Zirkusfamilie, deren Kinder künstlich zu Mutanten gemacht worden sind. Katherine Dunn ist eine Freundin von Chuck Palahniuk, und das merkt man auch.
Ein wunderbares Buch!

Wlliam S. Burroughs - Blade Runner

Nein, hat nichts mit dem Blade Runner zu tun. Außer dass Burroughs den Titel erfunden hat und Ridley Scott sich davon inspirieren ließ.
In dieser Dystopie sind die Blade Runner irgendwelche "Botenjungs" auf Rollerblades, die Medikamente und OP-Zeug zwischen den illegalen Ärzten transportieren. Das Ganze ist wie ein Drehbuch geschrieben.

Graham Masterton - Bluterbe

Wie tötet man Nazivampire? Richtig, man haut ihnen die Kreuzigungsnägel von Jesus in die Augenhöhlen. Logisch.
Ist aber trotz der trashigen Story ein ordentliches Buch.

Albert Camus - Die Pest

Noch besser. Eine sehr gut überlegte Alptraumversion einer Epidemie. Ein Klassiker, den ich empfehlen kann.

Jack Ketchum - Lebendig

Wie so oft, geht es hier auch um den Überlebenskampf. Sprachlich ist es allerdings bei weitem nicht so gut wie "Blutrot".

Christopher Priest - Die Amok-Schleife

Kennt ihr "The Source Code"? Die Amokschleife (1998) hat hier bestimmt als Vorbild gedient, denn die Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen.
Priest bleibt seiner Linie treu, was die Thematik der unterschiedlichen Wahrnehmung der Welt angeht. Wer Cronenbergs "eXistenZ" mag, sollte Christopher Priest lesen.
 
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