Zuletzt gelesenes oder gehörtes Buch

TheRealNeo

Well-Known Member
Kino! - Florian Henckel von Donnersmarck

Handelt sich dabei um eine kleine Aufsatzsammlung (~120 Seiten) von verschieden Essays von Donnersmarck aus der FAZ, Cicero usw.. Er geht dabei auf die verschiedensten Themen ein.
Zu THE TOURIST fällt dabei kaum ein Wort, und wenn ist es eher wohlwollender Natur.
Ansich interessant und sehr kurzweilig, aber auch oberflächlich. Von Donnersmarck scheint sich selbst nicht sicher zu sein, ob er nun Hollywood angreifen oder verteidigen mag.
Eine Antwort, wann denn ein neuer Film von ihm zu erwarten ist, gibt das Buch, mit dem er gerade auf Lesereise war nicht. In der Lektüre selbst, scheint es so bzw. stellt er es mehr so dar, als ob der die amerikanische Filmproduktion beobachte und daraus lernen will um damit nach Deutschland zurückzukehren.

Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit - Veronica Roth

Teil 2 der Divergent-Trilogie. Da der erste Band ein wenig zurücklg hab ich eine gewisse Zeit gebraucht um mit den Charakteren und den Fraktionen mit ihren Eigenheiten wieder warm zu werden. MIt der Zeit wurde es besser und das Buch mündete in einen nicht ganz so überraschenden Cliffhanger. Davor blieb es wohl abwechslungsreich, aber bestach Teil 1 noch durch mehr Charaktertiefe und Spannung. Hier scheint man, wie die Protagonisten selbst, sich über längeren Zeitraum immer mal wieder im Kreis zu bewegen.

Fritz Lang - Ich bin ein Augenmensch - Norbert Grob

Gelungene Biografie des bedeutenden deutschen Regisseurs. Deutlich wird vor allem wie schnellebig das Filmgeschäft schon damals war und mehr einem ständigen Kampf glich. Neben der Enstehung der einzelnen Filme, steht auch immer das Umfeld und die geschichtliche Situierung im Vordergrund. Macht Lust auf seine Filme. Er hat nämlich nicht nur Metropolis und M gemacht. :wink:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Philip Roth - Das sterbende Tier

In diesem Kurzroman geht es um einen Professor, der eine Affäre mit einer Studentin beginnt und über Sex, Ehe und das Altern sinniert.
Das Buch ist gut geschrieben, aber die Handlung war mir viel zu dünn. Vielleicht hätte es mir besser gefallen, wenn seine Gedanken darüber interessant oder originell wären, aber eigentlich erzählt er doch nur das Offensichtliche. Da fand ich "Der menschliche Makel" um Längen besser.

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F. Paul Wilson - Das Kastell

Ein Horrorroman von 1981, der Anfang des Widersacher-Zyklus'. Es spielt in Osteuropa während des Zweiten Weltkrieges und handelt von Nazis und SS-Leuten, die in einem abgelegenen Kastell (eine Art Burg) mit übernatürlichen Ereignissen konfrontiert werden.
Hat mir sehr gut gefallen, sowohl inhaltlich als auch schreibtechnisch. Es ist durchweg spannend und lässt sich sehr flüssig lesen (ohne platt zu sein).

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F. Paul Wilson - Die Gruft

Der zweite Teil des Widersacher-Zyklus (wobei eine Verbindung zu Das Kastell nur mit viel Wohlwollen zu erkennen ist) und gleichzeitig der erste Band der Handyman-Jack-Reihe aus dem Jahr 1984.
War ganz anders als "Das Kastell", aber mir hat es trotzdem sehr gefallen. Atmosphärisch, gut geschrieben, recht spannend und mit einem sympathischen Antihelden als Hauptfigur. Manche Sachen fand ich zwar vorhersehbar, wie z.B.
dass Kolabati die "Oma" ist, die nur durch ihre Kette jung aussieht - und Jack kommt erst zum Schluss darauf, obwohl es so offensichtlich war
aber das hat mich nicht so gestört. Ich glaube fast, Wilson hat die Leser absichtlich mehr erkennen lassen als seine Hauptfigur, wie bei einem Film, in dem der Zuschauer mehr sieht als die Figur, die in Gefahr ist ("Pass auf, hinter dir!").
Hat mir also sehr gut gefallen.

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F. Paul Wilson - Die Gabe

Der dritte Teil des Widersacher-Zyklus ist wieder ganz anders. Hat mir sehr gefallen, der Autor ist ein sehr begnadeter Geschichtenerzähler. In diesem Buch merkt man auch, dass er Arzt ist und dass ihm auch dieser Beruf am Herzen liegt. Ich fands sehr gut.
Eigentlich sind die ersten drei Bücher dieser Reihe wie eine Themen-Trilogie, in der keine übergreifende Handlung und keine gleichen Figuren vorkommen. Die drei kann man in beliebiger Reihenfolge lesen. Aber die Teile vier bis sechs sollen stark zusammenhängen, deswegen werde ich sie in der richtigen Reihenfolge und möglichst direkt hintereinander lesen.
Aber jetzt kommen erstmal andere Bücher dran, brauche Abwechslung.
 

Clive77

Serial Watcher
@Tyler: Bei den F. Paul Wilson Büchern kann ich dir beipflichten (hatte ich hier irgendwo glaube ich schonmal erwähnt). Wobei die Handyman Jack (bzw. Repairman Jack) Reihe ebenfalls mit der Widersacher-Reihe abgeschlossen wird. Wilson hat da nochmal eine überarbeitete Version gemacht, die stark auf Jack fokussiert ist. Kann dir die Jack-Romane empfehlen, die unterscheiden sich auch wieder vom ersten Buch "Die Gruft" - allerdings gibt es dort auch einige, die mir weniger gefallen haben.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Die Handyman-Jack-Reihe ist längst auf meinem Merkzettel:wink: Hast du beide Reihen schon komplett durch? Das sind doch insgesamt an die 20 Bücher, oder?
 

Clive77

Serial Watcher
Ja, habe beide Reihen durch. Zusätzlich dazu noch die frei erhältliche Vorgeschichte "Demonsong" (gibt es hier, aber wohl nur auf englisch) und auch die drei Young Adult Bücher über Jack. Mir fehlt nur noch der letzte Teil einer nachträglich geschriebenen Trilogie über Jacks erste Jahre in New York.
Ich find' den Typen einfach klasse und auch, dass diese ganzen Romane zusammenhängen. :smile:
 

McKenzie

Unchained
Wolf Haas - Das Wetter vor 15 Jahren

Das Buch ist von der Erzählform her sehr interessant geschrieben. Die gesamte Handlung eines fiktiven Romans wird anhand einer langen Buchbesprechung zwischen einer Journalistin und dem Autor (also Wolf Haas) Stück für Stück freigelegt. Dabei wird diskutiert und kommentiert welche Kunstgriffe notwendig waren, wo sich der Autor vielleicht zu persönlich reingebracht hat oder welche Passagen besondern gut, unrealistisch oder sonstwas sind. Die Metaspielerei wird noch dadurch verdichtet, dass dieser Roman im Roman auf einer wahren Begebenheit basieren soll, die der Autor (im Roman) miterlebt hat.

Klingt komplizierter als es ist, und im Grunde funktioniert das Ding nach einer kurzen Eingewöhnung ziemlich gut. Wie bei einem "normalen" Roman beginnt man irgendwann der Handlung zu folgen und neugierig zu sein, wie das ganze augeht. Dass der Autor seine beiden Buchbesprecher natürlich ständig abschweifen, vorgreifen oder über Nebensätze lang debattieren lässt, nur um dann große Handlungsmomente plötzlich in einem trockenen Satz rauszuhauen ist typische Haas'sche Spielerei mit der Erwartungshaltung des Lesers, die er auch bei den Brenner-Krimis so ähnlich gern anwendet.

Unterhaltsames und durch seine Schreibweise recht erfrischendes Buch.
 

Der Pirat

New Member
B.C Schiller - Rote Wüstenblume

Auch wenn ich einige andere Romane von B.C. Schiller gern gelesen habe, war das hier nur ein reinfall. Die Charaktere handeln unlogisch, die Story ist verworren, Handlungswechsel passieren als Kapitelsprünge. Einzig positiver Punkt? Das Ding kostet nur 0,99€ :biggrin:

Chris Carter - An Evil Mind

Jasses. Chris Carter ist für mich einer der aktuell besten Thriller Autoren. Brutal, direkt und immer für eine Überraschung (Oder auch mal 2) gut. Sehr interessante Story über einen alten Freund von Detective Robert Hunter. Leider kann man über die Story nicht viel mehr erzählen, ohne zu spoilern. Klare Empfehlung für Thrillerfans der härteren Gangart. (Generell kann ich die Hunter/Garcia Reihe von Carter nur empfehlen!)

J.A. Konrath - Die Psychopathen

Die dritte, deutsche Veröffentlichung für den Kindle. Lieutenant Jacqueline "Jack" Daniels muss dieses mal aufs Ganze gehen. Mehr noch als zuvor wird sie von einem Psychopathen gefordert. Ähnlich wie bei Chris Carter scheuen die Storys sich nicht vor Gewalt und relativ grafischen Erklärungen. Jedoch ohne dabei plakativ zu wirken. Neben der Hunter/Garcia Reihe eine klare Empfehlung!

Tom Wood - Better off Dead (Victor the Assassin 4)

Eigentlich wollte ich auf die deutsche Veröffentlichung warten. Die positiven Stimmen haben mich dann aber doch zum englischen E-Book greifen lassen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Victor ist erneut im Einsatz und muss sich erneut aus allerlei prekären Situationen befreien. Nur hat er es diesmal mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun. Sehr spannen geschrieben.

J.A. Konrath - Alle wollen Tequila

Ein weiterer Band der lose in das Jack Daniels Universum einzufügen ist. Diesmal übernimmt jedoch nicht Jack die Hauptrolle sondern der eiskalte Killer Tequila. Und eben diesen wollen einige sehr mächtige Männer tot sehen. Sehr kurzweilig das Ganze, aber durchaus sehr unterhaltsam gewesen. Der Charakter des Tequila hat mir, trotz seiner kaltblütigkeit, ziemlich gut gefallen.


Das war nur mal ne grobe Auswahl der E-Books der letzten 3 Monate. Da waren noch einige mehr, aber die alle jetzt noch aufzuzählen wäre mir echt zu mühsam :biggrin: :clap:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Arkadi und Boris Strugazki - Picknick am Wegesrand

Die Buchvorlage zu dem Film "Stalker", wobei der Film nur die Grundidee des Buches übernimmt (aber das Drehbuch stammte ebenfalls von den Gebrüdern Strugazki).
Das Buch besteht aus vier Episoden, mir haben alle sehr gefallen. Das dritte war ziemlich philosophielastig, ein bisschen wie Stanislaw Lems Bücher. Ist schon eine faszinierende Welt, die hier von den Autoren erschaffen wurde, und ich überlege, ob ich vielleicht ein paar von den Ablegern davon lesen soll (es gibt ja inzwischen viele Stalker-Bücher von verschiedenen Autoren, die in derselben Realität spielen).
Sehr schöne Science-Fiction!

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Donald Ray Pollock - Knockemstiff

Kurzgeschichten, die in derselben Gegend spielen (Knockemstiff, Ohio), und es tauchen teilweise dieselben Figuren auf.
Hat mir sehr gefallen, besonders der Schreibstil und die ziemlich düstere, trostlose Atmosphäre. Manche Storys gefielen mir mehr als andere, aber alles in allem ein gutes Buch. Interessant ist auch Pollocks Werdegang als Autor. Dreißig Jahre lang in einer Papiermühle gerbeitet (meistens als Lastwagenfahrer), dann den Abschluss nachgeholt und zwei solche bombastischen Bücher veröffentlicht. Man merkt, dass er nicht aus Bel Air kommt.
Fast so stark wie "Das Handwerk des Teufels".


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Robert McCammon - Baal

Ein Horrorroman von 1978, der mir sehr gefallen hat. Das Buch ist sehr gut geschrieben und atmosphärisch und erzählt eine spannende Geschichte. Es besteht aus drei Teilen und jeder Teil ist anders, aber alle drei sind klasse.
Dabei war das ein Debutroman; ich werde definitiv auch die anderen Bücher dieses Autors nachholen.
Als die Figur Michael eingeführt wurde, war mir sofort klar, welcher Michael das ist.

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Joe R. Lansdale - Strasse der Toten

Das Buch besteht aus einer Novelle und vier Kurzgeschichten, in denen es um einen Reverend geht, der im neunzehnten Jahrhundert durch Osttexas reitet und sich mit den Mächten des Bösen anlegt.
Dieser Western-Horror (oder besser gesagt Southern-Horror) hat mir gut gefallen. Die Geschichten sind ziemlich spannend, teilweise blutig und ordentlich geschrieben. Die letzte Story hat mir am wenigsten gefallen (besonders der Part, als der Reverend einen Rückwärtssalto macht), aber auch die war okay.
Insgesamt ein unterhaltsames Buch.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Stephen King - Revival

Das neueste Buch von King hat mir gut gefallen. Es ist kein Thriller, sondern in erster Linie ein Roman und eine Hommage an die klassischen Horrorautoren wie Mary Shelley, Lovecraft, Bram Stoker u.a. (denen King das BUch auch gewidmet hat). Es ist gewohnt gut geschrieben, und auch wenn manche Sachen etwas vorhersehbar waren, war das Buch auch ziemlich spannend und interessant.

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Richard Laymon - Die Gang

Habe das Buch nach der Hälfte abgebrochen, weil die Handlung und das Verhalten der Figuren absurd und widersprüchlich sind und die sich wiederholenden voyeuristischen Beschreibungen irgendwann auf die Nerven gehen.

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Cormac McCarthy - Die Abendröte im Westen

In diesem Roman werden das Chaos und die grausamen Kämpfe zwischen den Ureinwohnern und den aus Desperados bestehenden Armeen im Mexiko des 19. Jahrhunderts thematisiert.
Der Schreibstil ist wieder großartig (wenn man sich daran gewöhnt hat, dass der Autor keine Anführungszeichen in den Dialogen verwendet). Mit den brutalen Stellen ist es wohl das härteste Buch von McCarthy und erinnerte mich wegen der epischen Schlachten an Homers Odyssee. Zählt neben "Kein Land für alte Männer", "Ein Kind Gottes" und "Die Straße" zu den besten Büchern von ihm.
Damit habe ich alle Bücher dieses Autors gelesen, die es auf Deutsch gibt. Hoffentlich wird irgendwann auch sein erster Roman "The Orchard Keeper" übersetzt und McCarthy schreibt was Neues. Seit "Die Straße" (2006) hat er keinen neuen Roman veröffentlicht.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Revolvermann: würde seinen Stil als relativ trocken und realistisch bezeichnen, aber teilweise auch poetisch. Lässt sich nicht so leicht beschreiben.

@Neo: nein, war nicht mein erster Laymon. Habe jetzt über ein Dutzend Bücher von ihm durch, und die meisten haben mir nicht gefallen. Aber ein paar Sachen waren doch ziemlich gut. Wolltest du mit der Frage auf etwas Bestimmtes hinaus?
 

Member_2.0

New Member
Der Ozean am Ende der Straße von Neil Gaiman.

Schönes Märchen, was sich wirklich zügig und spannend gelesen hat. Sicher nicht das poetische Juwel, wie es auf dem Umschlag betitelt wurde (diese
Aussagen sind ja meist gekauft) aber dennoch schön. Ich mag solche Bücher und hab daher nur (für mich wahnsinnig kurze) 2 Wochen gebraucht.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Member: Weißt du, ob das Buch auch als TB erscheinen wird?


T.E.D. Klein - MorgenGrauen

Dieser Horrorroman von 1983 hat mir sehr gefallen. Neben dem starken Erzählstil, den interessanten Charakteren und der spannenden Handlung gibt es auch eine dichte Atmosphäre. Der Horror ist ziemlich subtil und steigert sich, je weiter man liest. Der Autor verwendet viele klassische Elemente wie z.B. ein abgelegenes kleines Dorf und eine Sekte.
Das Buch kann ich empfehlen.

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Dimitri Verhulst - Gottverdammte Tage auf einem gottverdammten Planeten. Eine Beschwerde

Hier wird auf 160 Seiten mit bitterer Ironie die Menschheitsgeschichte erzählt. Der Schreibstil ist sehr gut, aber inhaltlich ist es nicht besonders originell, vorhersehbar und oft pauschalisierend. Ich fand es nicht schlecht, aber "Die Beschissenheit der Dinge" gefiel mir besser.

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Dan Simmons - In der Schwebe

In diesem Roman von 1989 geht es um einen ehemaligen Astronauten, der an einer Mondmission teilgenommen hat und sich Jahre später mit seinen ehemaligen Kollegen trifft. Außerdem schwächelt die Beziehung zu seinem Sohn, der ihn damals verehrt hat. Als Grundmotiv zieht sich die Gravitation durch die gesamte Geschichte, was ich interessant fand. Das Buch ist auch wieder sehr gut geschrieben und hat gut ausgearbeitete Charaktere. Leider ist die eigentliche Handlung ziemlich lahm und ziellos. Es passiert nichts wirklich Aufregendes oder Originelles, da habe ich mehr erwartet. Von Dan Simmons bin ich Besseres gewohnt, und auch wenn ich "In der Schwebe" nicht schlecht fand, kommt es an die Hyperion-Gesänge, Kraft des Bösen und Song of Kali bei weitem nicht heran.
Ich habe aber noch einige ungelesene Bücher des Autors hier liegen und werde sie auch nachholen. Wahrscheinlich habe ich diesmal sein schwächstes erwischt.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
@Neo: nein, war nicht mein erster Laymon. Habe jetzt über ein Dutzend Bücher von ihm durch, und die meisten haben mir nicht gefallen. Aber ein paar Sachen waren doch ziemlich gut. Wolltest du mit der Frage auf etwas Bestimmtes hinaus?

Nur weil mir das was dich gestört, als seine Art Markenzeichen vorkommt und du ja deshalb hättest gewarnt sein sollen. :wink:

MorgenGrauen und In der Schwebe hab ich mir mal vorgemerkt. Klingt interessant, nach deiner Beschreibung. :smile:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich war ja auch "gewarnt", hatte aber wie gesagt darauf gehofft, dass das Buch zu seinen wenigen guten gehört.
Habe hier noch 8 oder 9 ungelesene Bücher von ihm stehen, mal sehen wann ich es mit dem nächsten versuche.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Brian Keene - Leichenfresser

Es geht um drei Jungs, die sich in den Sommerferien 1984 mit einem Ghoul anlegen (im Original heißt das Buch "Ghoul").
Ein hervorragender Horrorroman, den ich regelrecht verschlungen habe. Am ehesten ist es vielleicht mit Stephen Kings "Es" vergleichbar, nur in kleineren Maßstäben. Das Buch ist fesselnd, toll geschrieben, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Atmosphäre schwankt zwischen nostalgisch und düster; stellenweise ist der Roman ziemlich brutal.
Meine klare Empfehlung.

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Neil Gaiman - Sternwanderer

Hier geht es um ein kleines englisches Städchen namens Wall, das an der Grenze zum Feenland liegt. Um ein Mädchen zu erobern, macht sich der Junge Tristran auf den Weg dorthin und will einen gefallenen Stern für sie holen. Er ist aber nicht der einzige, der danach sucht.
Das ist Fantasy für Erwachsene (ohne die Jugendfantasy abwerten zu wollen), denn hier werden gelegentlich
Kehlen durchgeschnitten und Einhörner enthauptet
Hat mir gut gefallen. Der Erzählstil von Gaiman ist wie immer klasse und der für ihn typische Humor kommt auch nicht zu kurz. Die Story besteht größtenteils aus klassischen Fantasyelementen, die hier zu einer interessanten Geschichte verflochten werden.
Nicht so stark wie "American Gods", aber ungefähr so gut wie Niemalsland und Coraline.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Veronica Roth - DIE BESTIMMUNG - Letzte Entscheidung

Inhalt (offizielle Seite):

Die Fraktionen haben sich aufgelöst und Tris und Four erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge ist: Es gibt eine Welt außerhalb ihrer Stadt, außerhalb des Zauns. Für Tris und Four steht fest, dass sie diese neue Welt erkunden wollen. Gemeinsam. Doch sie müssen erkennen, dass die Lüge hinter dem Zaun größer ist, als alles, was sie sich vorstellen konnten, und die Wahrheit stellt ihr Leben völlig auf den Kopf. Als Tris dann auch noch die letzte Entscheidung treffen muss, kommt alles ganz anders als gedacht...

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Hier also nun der Abschluss der Trilogie. Den größten Diskussionsstoff bietet dabei der neue Perspektivenwechsel innerhalb der Geschichte. Wurde bisher das Geschehen aus der Sicht von Tris erzählt, ist es nun ein Wechsel zwischen Tris und Tobias/Four. Am Ende macht das, wenn auch plump und vorhersehbar, Sinn, nimmt aber dem Ganzen irgendwie ein stückweit Atmosphäre und vor allem Tobias/Four auch etwas von seinem Charakter. Da man nun seine Sicht liest, ist das Geheimnisvolle um ihn völlig verschwunden. Bin noch uneinst wie gelungen und gut ich nun diesen Wechsel in der Erzählweise im letzten Buch finde. Wie gesagt am Ende ist es nützlich (will hier nicht spoilern).
Das Buch tröpfelt leider sehr lange etwas vor sich hin, nur um einen viel zu kurzen letzten Akt zu haben. Hier wurde viel verschenkt.
Hinsichtlich des Films bzw. der Filme fragt man sich wirklich wie daraus zwei Filme gemacht werden sollen, denn Potenzial an Inhalt ist dafür eigentlich überhaupt nicht vorhanden.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Michel Houellebecq - Karte und Gebiet

Es geht um einen Maler, der früher Fotograf war und nun über die Sterblichkeit und die Welt sinniert. Mehr kann ich dazu nicht sagen, ohne zu viel zu verraten, aber es ist in erster Linie ein philosophisches Buch.
Es ist wieder hervorragend geschrieben, mit vielen interessanten Überlegungen und einer Atmosphäre, die zwischen melancholisch und schwermütig depressiv schwankt. Der Autor setzt auch Stilmittel ein, die mir sehr gut gefallen haben - zum Beispiel kommt hier Frederic Beigbeder als Nebenfigur vor, und auch Michel Houellebecq selbst. Das wäre zunächst nichts Neues, wäre da nicht die Sache im letzten Drittel, als
der Autor bestialisch ermordet wird und das Buch plötzlich zu einem Krimi wechselt.
Wie schon in "Elementarteilchen", spielt der Großteil des Romans in unserer Gegenwart, während das Ende weit in die Zukunft hinein reicht.
Hat mir also sehr gut gefllen, wenn auch nicht ganz so brillant wie "Elementarteilchen" und "Die Möglichkeit einer Insel".

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Edward Lee - Inferno: Höllensturz

Die Fortsetzung von "Inferno" hat mir gefallen. Einfallsreiche Gothic Fantasy, spannend und gut geschrieben. Aber auch mit einigen heftigen Szenen.

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Irvine Welsh - Skagboys

Dieser 830 Seiten starker Episodenroman ist die Vorgeschichte zu Trainspotting. Auch hier wird wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt (u.a. Renton, Sick Boy, Spud, Alison, Begbie) und die einzelnen Episoden bauen aufeinander auf und bilden mehrere Handlungsstränge.
Durch die unterschiedlichen Perspektiven ist der Schreibstil sehr vielseitig und die behandelten Themen faccettenreich: Thatcher-Politik im Schottland der 80er Jahre, Gewerkschaften, Drogen, Aids, Fussball, Sozialbau-Siedlungen ... Oft ist es mit schwarzem und melancholischem Humor unterlegt, manchmal auch tragisch und grotesk.
Mir hat das Buch sehr gefallen.

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Ramsey Campbell - Gespenstersuche

Diese Novelle von 1990 liest sich wie ein Traum. Es ist eine phantasmagorische, surreale Geschichte, die keine Kapiteleinteilung hat und am besten in einem Rutsch gelesen werden sollte (bei 120 Seiten ist das nicht schwer). Mehr kann ich dazu nicht sagen, außer, dass ich das Buch wirklich gut fand.

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Wolf Haas - Verteidigung der Missionarsstellung

Jedes Mal, wenn Benjamin Lee Baumgartner sich verliebt, löst er eine Seuche aus (BSE, Vogelgrippe, Schweinegrippe).
Das Buch ist wahnsinnig gut, ich habe jede Seite genossen. Nicht nur weil der Autor ein wahrer Wortakrobat ist und eine Unmenge an kreativen Stilmitteln verwendet, sondern weil es da noch diese Meta-Ebenen gibt und das Buch von vorne bis hinten Spaß macht. Die Dialoge sind auch so klasse, wenn z.B. ein langer Absatz kommt und man sich denkt, dass kein Mensch so redet, dann folgt "...hätte er fast gesagt". Überhaupt ist der Humor herrlich. Zum Beispiel in diesem Dialog, der sich 1988 abspielt:
"Du bist der einzige Mensch, der dieses Lied kennt! Ich habe es auf Kassette, und niemand kann mir sagen, von wem es ist."
"Schade, dass Google noch nicht erfunden ist. Wenn du diese Frage in ein paar Jahren hättest, könntest du die Textzeile einfach googeln. So aber bist du auf meine Information angewiesen, dass dieses Lied von Kevin Coyne stammt."
Das Buch ist fantastisch.
 
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